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so viel Schmerzen als diesmal gemacht hat. 1 Ich habe so viel Kunstverständige bereits con fultire, die mich alle mit der Furcht eines künftigen Uebels, das fistulds werden könnte, 1 ausgelacht haben. Jedermann erklärt sie für eine unschuldige Flechte, die kommt und vers geht und weiter nichts auf sich hat. Desto besser für mich.

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Was aber den eigentlichen Schaden Jo sephs betrifft;- so ist die Auflösung desselben eben das für mich, was jenes Fischer Räth fel dem blinden "Homer gewesen seyn soll. 1 Den einzigen Dienst im Lande, den ich mir selbst gewünscht habe, ohne ihn hoffen zu , dürfen; fast nichts dabey zu thun noch zu ver antworten, als Schildwache zu halten mit ei nem Buch in der Hand, welches wohl frey. lich ein Haupe Aliment meiner Hypochondrie ist; denn daß es mir daran nicht fehlen kann, ist kein Wunder, wenn Sie sich meine stätige Lebensart von 67 an vorstellen, meinen na türlichen Hang zum Essen, Trinken, Schlä. fen, nebst dem ganzen Geschmeiß von blin. den und heftigen Leidenschaften in petto

Auch keine Hauptschulden, wie Sie muthma, ßen; alles beläuft sich auf 100 Rthlr., die mir Hippel seit einem Jahr ohne Termin und In. teressen vorgeschossen, und einige andere Klei nigkeiten. Ich schreibe jeden Heller an, be

fuche kein offentliches Haus, erlaube mir keis ne Weppigkeit weder in Kleidung noch Lebens. art, bitte niemanden zu Gaste. Troß allemt dem habe ich z. E. voriges Jahr, das noch leidlich gegen die vorigen gewesen ist, gegen 1900 fl. ausgegeben und 1765 fl. eingenommen.

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Diese Scham und Schande, nicht aus, zukommen, wenn ich andere gegen mich halte, drückt mich wie ein enger Schuh ́den Leich. dorn. Wie machens Andere bey der Hälfte von deinen Einkünften? Ich kann auf den Grund des Uebels so wenig als auf einen rei nen Etat meines Finanzwesens kommen. Je mehr ich darnach ringe, je weiter komme ich vom Ziel. Die Hälfte von meines sel. Bru ders Vermögen habe ich auf sichere Wechsel gebracht; mit den übrigen 5000 fl. hange ich mit einem Hause, bei dem es allem Anschein nach zum Concurs kommen wird. Da fize ich wieder, ohne zu wissen wie viel ich an Zinsen, Capital und Proceßkosten verlieren werde; so wie der Rest von meinem våterli. chen Vermögen auf eine Ingrossation von 2700 fl. auf einem andern mir durch den Con. curs zugefalleñen Hause zu nichts schmilzt, zu dem ich à tout prix feinen Käufer finden kann. Bey aller dieser Verwicklung und Unordnung, in die ich, ohne meine Schuld Gottlob, gerathen bin, ist nichts als Geduld nöthig und Zeit.

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Ich follte also ein Mann von wenigstens 12000 fl. seyn und kaum die Hälfte dieser Einkünfte find liquid, und ich weiß nicht wie viel es mir noch kosten wird die größere Hälfte liquid zu machen. An Verstand und Erfahrung in dergleichen - Geschäften fehlt es mir gar, und ich thue nichts ohne Anderer Rath; demohngeachtet komm ich nicht von der Stelle.

Meine Wirthschaft fing ich außer meinem Gehalt (der von 16 zu 30 Rthlr. gestiegen und sich seitdem auf 25 fixirt) mit einem Fond von 15000 fl. an, wovon

das meini Das Ge

ge und des Bruders waren. schleppe der Bücher und der Zustand meines Cretinen riethen mir zum Ankauf eines Haus ses. Meine Rechnung dabey war falsch, zin. dem ich durch ein Eigenthum an Miethe zu gewinnen glaubte. Ich wurde beym Ankauf und Bau betrogen - und büßte freywillig beym Wiederverkauf ein. Ich sah meiner Ar muth mit Zufriedenheit und Freude entgegen.

Nun schwebe ich als ein unglückliches Amphibion zwischen Furcht und Hoffnung→ habe den Schein des Geizes von aussen und den Wurm der Verschwendung von innen, ohne daß ich mich gegen die Scylla und Charybdis zu retten weiß, als durch Geduld, und Vertrauen auf eine höhere Kraft, meine

Denkungsart ober mein Schicksal zu corrigiren. Alle meine Unordnungen fließen zum Theil aus einem Ideal von Ordnung, das ich nie mals erreichen können und doch nicht aufge ben kann aus der verderbten Maxime, die in meinen Fibern liegt: Lieber nichts als halb. Ohne einige Ahndung einer, bessern Zukunft würden mich die natürlichen Schlüsse aus den Phänomenen des Gegenwärtigen völlig un terdrücken. Ich hoffe, daß diese wenigen Data meine Verlegenheit entschuldigen werden, und daß Sie mich keiner Verstellung und Pinseley wegen in Verdacht haben, können. Zu dem Ent schluß, mich ins Keine zu bringen und keinen Verlust zu achten, bin ich von selbst geneigt genug; aber das Ganze läßt sich nicht erzwin gen und ich habe für diese Versuche auch be reits bluten müssen. Vor einigen Jahren er laubte ich mir einen kleinen Wucher, auf polo nische Reverse; ich wurde des Dings über drúffig, und weil ich 1000 Rthlr. auf diese Art beym fel. Com. R. Hoyer liegen hatte, die fållig waren, so gieng ich zu dem Mann hin, um die Verlängerung des Wechsels zu bitten und ihm zugleich die übrigen 4000 Rthlr. z 6 Proc. anzubieten, um aller Mühe über hoben zu seyn. Der Mann begegnete mir so kalt und war so schwierig, das Geld zu be halten, daß ich mit einem Anerbieten des

Gati

Ganzen nicht herausrücken durfte. Ich war in Verlegenheit, die 1000 Rthl. anzubringen, und war beschämt, es als eine Gefälligkeit anzu» nehmen, daß er den einen Wechsel noch ver längerte. Kaum ein Vierteljahr nachher ver lor der Mann alle seine Speicher im Feuer and ich mußte einige Jahre mit der Hälfte der Zinse fürlieb nehmen, und mußte Gott danken, daß ich nicht alles hingegeben hatte. So viel ein für alle mal von dem eigentlichen Sit meiner Verlegenheit, die nicht Geiz oder Einbildung, sondern eine wirkliche Unordnung ist, der ich nicht abzuhelfen weiß als durch Zeit und Geduld. Weil es mir in dergleichen Angelegenheiten gänzlich an Weisheit und Klugheit fehlt, und ich durch allen Rath nicht weiter komme, so muß ich auf Zeichen und Wunder der Vorsehung in leiblichen Dingen Rücksicht nehmen. Salz und Friede ist auch mein Motto. Daß alles bey mir leerer Ge dankenplan bleibt, ist alle mein Heil und Thun nach den lehten Worten Davids, 2. Sam XXIII,

Semler soll an einen Minister geschrieben haben, daß er das physische Factum der Auferstehung dahin gestellt seyn ließe. Mir fiel von ungefähr Steinbarts Philosophie des Christenthums in die Hände. Ich überlief die Dedication und Vorrede und

Hamann's Schriften VI, Th.

legte es nieder,

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