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der Saat zu verwesen scheint. Ich umarme Sie im Gefolge aller der Meinigen, die Ihnen die Hånde küssen und ersterbe Jhr treuer Jo nathan Hamann.

Dom, Reminiscere.

Ich habe bis auf den heutigen Sonntag gewartet, bin in den Kirchen und bey unserm Oberhofprediger gewesen, der auch, wie sein Vorgänger, über Verdruß klagt — und erschöpft und beladen zu Hause gekommen, daß ich Zeit gehabt habe mich erholen zu können. Muß aber demohngeachtet zu Ihrer bischöfli chen Fürbitte meine Zuflucht nehmen, daß ich noch ungeschickter als das kleine Gottes, Kind bin, den einfältigsten Dank Jhrer besten Hålfte, meiner verehrungswürdigsten Frau Gevatterin, abzustatten. Ich glaube daß diesem ganzen Briefe meine Unvermögenheit anzusehen seyn wird. Beunruhigen Sie sich deshalb nicht.— Eben plagten meine drey Kinder herein mit einem Gefolge einer kleinen bunten. Gesellschaft, die eine gewiße Mademoiselle Stolz anführt, mit welcher ich durch Hinz, der sie ins Land gebracht, bekannt gemacht worden bin, die eine vertraute Freundin einer Cammerherrin von der Recke ist, welche mit unserm Lava. ter in Correspondenz steht - Und so hängt alles auf der Welt zusammen an Fåden, die

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sich nicht zerreißen lassen ohne uns und andern wehe zu thun. Meine alte würdigste Freun din, die Baronesse v. Bondely, ist auch in die äußerste Armuth verfeßt und im Begriff Pensionårs anzunehmen, die sie schwerlich er halten wird ohngeachtet aller ihrer Talente zu einer Beaumont. Sie wissen vermuthlich, daß sie meine einzige und beste Schülerin im Englischen gewesen, und ich habe wie ein Kind in ihres Vaters Hause gelebt. Wåre mein eigen Schicksal auch noch so vortheilhaft, so könnte ich selbiges nicht recht genießen, oder würde auch Experimente machen, um Andere zu verbessern, welches doch bloß eine Prårogative der Vorsehung ist. Bey allen solchen Verbindungen fühlt man das Sprichwort leb hafter: Arzt hilf Dir selber!

Den 1. März.

Heute in der Zeitung die Ankunft Ihrer Prinzessin gelesen. Beynahe ein Kalbsviertel vor Freuden verzehrt ad imitationem des Ar chi, Hypochondristen Herkules, dessen Geschichte ich im Banier gelesen und mit diesem Buche auch zu Ende eile, ohne viel Trost darin ge · funden zu haben. Glaubte, daß ich es lesen müßte ehe ich an die Geheimnisse ginge. Wer de an Mitfasten den legten Versuch machen, ob ich im Stande seyn werde, meine Gedan

ken darüber auszudrücken. Geht es nicht, so ist nichts dran gelegen. Will desto fleißi ger mit meinem Sohne seyn, den Sommer genießen und mein Stufenjahr, leer und ruhig beschließen. Bey der ersten Veranlassung, die der Mühe lohnt, werde ich wieder schreiben. Gott segne Sie, liebster bester Herder und alle die lieben Ihrigen. Ihr kleiner Stamm, baum hat mir recht wohl gethan. Gute Nacht Pathchen!

245, An Caroline Herder.

Königsberg, den 1. März 1779%

Verehrungswürdige Freundin und Gevatte rin, Gott wolle in diesem ganzen Jahr Ihre geheimsten und besten Wünsche so reichlich be friedigen, wie Sie sich beym Schluß des vori. gen um mein ganzes Selbst verdient gemacht haben. Die Gelegenheit meines ersten Briefes war wie vom Zaun gebrochen; aber desto schö ner das Geschenk einer glücklichen Aufnahme und Anwendung.

Der kleine Fisch in der Wiege vor meinem Schreibtische, die wahre Muse meiner kindi. fchen Antwort, schläft troß Ihrer Prinzeffin, der Vorläuferin des Friedens!

Die heiligen Sieben unserer Gottes, Fas milie zusammen zu sehen; so ein poetisches Schauspiel würde den heutigen Sonnen. und

Mondschein übertreffen. Aus Wollüften und Bedürfnissen dieser Erde besteht unser ganzer Vorschmack des Himmels.

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Will meinen andern Brief wie St. Johan. nes schließen, der auserwählten Frauen und Ihren Kindern Auch meine Sache ist nicht mit Briefen und Tinten viel zu schreiben; sondern Freude und Alter zu vollenden.

Empfehlen Sie mich Ihrem besten lieben Manne, dem ich noch nie so recht gesagt, wie sehr Sie verdienen, Seine Erste und Einzige Freundin zu seyn; weil Wahrheit und Freundschaft immer die höchsten Gegenstände meiner Dekonomie gewesen, mit denen man nicht für den gegenwärtigen, sondern die leg. ten Augenblicke seines Lebens wuchern muß, gleich jenem Alten der Tage mit schneeweißem Kleid und das Haar auf seinem Haupte wie reine Wolle.

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246. An Herber.

Königsberg den 17. April 1779.

Herzlich geliebtester Gevatter, Landsmann und Freund -Machte den Anfang an Sie zu schreiben in der Nacht des bei einem

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herrlichen fanften Gewitter als Kranken® wärter meines Sohns, der einen doppelten Anfang des Fiebers denselben Tag gehabt hat. te. Heute hagelts Gott gebe daß dieses 1 Schreiben bey gutem Wetter eintreffen und alles gesund und wohlbehalten ben Ihnen seyn möge. Der Frau General. Superindentin Pathchen macht schon Zähne und will mit Ge walt reden, und ist unser täglich Wohlleben. Licent - Buchhalter Pyrnow, mit dem mei. ne Loge durch eine Scheidewand verbunden ist, und mit dem meine Berufsarbeiten beynahe allein zusammenhängen, erschoß sich den 12ten, nachdem er umsonst zum Gift seine Zuflucht genommen hatte. Eben denselben Tag wurde 1 ein Schiff abgelassen, und 23 Personen was ren in meinem staubigten Bücher, und Schlafz = saal Zuschauer. Daher habe ich die Beylage von diesem für mich merkwürdigen Tage da. tirt. Es ist der Bogen, den Sie gewünscht. Wissen Sie's noch? Mein Copist Baruch vulgo Brahl hat zwey daraus gemacht. Seinetwegen habe ich die ganze Ostern zu Hause zugebracht und er ist mir so sauer ges worden wie St. Paulo feine Galater. Bis patriae cecidere manus, möchte ich mit dem Vater der Einfälle und Zweifel über die Ge sege sagen; aber das Rühmen ist mir kein Nüße. Sie kennen meine Autor - Pietåt und

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