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davon zu dispensiren, weil das Wasser ein wenig zu hoch war. Mein Sohn bleibt also als Zuschauer am Ufer, Brahl und Kinder gehen in das Wasser und leßterer ertrinkt auf der Stelle. Das Schrecken für den Gesells schafter und den armen Zuschauer können Sie sich leicht vorstellen. Zum Glück ist Brahl ein resoluter Mensch, aber all sein Eifer, Mittel zur Erweckung des Ausgefischten zu verschaffen, war fruchtlos, und er hätte eben so leicht sein eigen Leben, als ich meinen Michael einbüßen können.

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Auf Ihren Pfingst. Einfall zu kommen, bester Herder, so bin ich bey allem guten Willen zu allem untüchtig. Zu einer zweiten Auflage der Sibylle würde sich der Versuch über die Ehe nebst den hierophantischen Briefen am besten schicken. Leßtere sind so fehler. haft abgedruckt, daß ich sie gerne restituirt fehen möchte. Aber als Verlag des Hartknoch muß ich erst Erlaubniß von ihm haben, und habe auch schon Anfrage gethan. Was Zufäße zur Sibylle betrifft, so giebt mir vielleicht eine Beurtheilung erst Anlaß, mich besser zu erklären, wenn ich erst weiß, was ich eigentlich auseinandersehen soll. Etwas habe ich schon ausgeheckt; ich hoffe das Bort Κογκόμπαξ aus der Tibetantischen Sprache erklären zu können. Des großen ka

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ma Religionist ein Phänomen: das meiner Hypothese günstig ist. Aus einem zufälligen Allegat der Lettres édifiantes T. XV. die hier nicht aufzutreiben sind, haber ich ersehen, das Kon- cio oder KonxGott ist. Om kommt gleichfalls unter den · göttlichen - Bey. wörtern vor, und ich habe es außerdem ge funden in den heiligen Formeln, im 1ten Theil der aus Pallas Reisen bey Hartknoch › heraus, gekommenen Merkwürdigkeiten. P. Georgi Alphabetum Tibetanum ist hier nicht zu ha ben, und ich habe es mir eben so fauer wer den lassen um die bibliothèque universelle, die ich hernach unvermuthet an zwey nahen Drten fand.. So geht es mit Suchen und Finden.

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Noch wenig neues von der Messe erhalten. Nächst Semler hat mir Moldenhawer's Widerlegung am besten gefallen. Lessing's Name wird kaum ohne einen Flecken bleiben. Wie steht es mit der Fortsegung von Ernst und Falk? Keine Hoffnung?

Baron Budberg wird hier durchgehen. E ist mein erster und liebster Jüngling, hat auch eine Reisebeschreibung nach dem Schlangenba de geschrieben, die ich noch nicht zu Gesichte bekommen. Ein Sohn von Carl Berens lernt hier die Handlung.

Gott schenke Ihnen Gesundheit, Segen und Leben nebst viel Frende. Lassen Sie mich fo bald als möglich Antheil daran nehmen. I habe mich auf den 1ten dieses Monats wie ein Kind gefreut, und nun wird mir Zeit und Weile lang, den 18ten, den 25ten, den 27ten, den 28ten zu erleben. Ein halb Jahr. hundert anzutreten, ist doch aller Ehre werth, und noch mehr eines überstanden zu haben, Den 9ten.

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Nachdem ich des Tages East und Hiße getragen hatte, begab ich mich nach der Stadt, um rückständige Antworten nach der Schweiz Osnabrück und Wandsbeck an den Mann oder vielmehr unter die Haube zu bringen, d. i. unter Couvert. Beschloß mit Hippel, den ich seit langer Zeit nicht besucht, und wegen einer Geldfache zu sprechen hatte. Hier kam ich wie gerufen zu drey Schnitt Melone und eben so viel Spißglåsern Burgunder. Zugleich erfuhr ich einen traurigen Umstand, der viel. leicht unseres Lotteriedirectors Kanter Schick. sal entscheiden dürfte. Und so begab ich mich, am Magen gestärkt, und mit einer neuen Ladung sympathetischer Grillen, zu Hause, um diesen Brief zu schließen.

Und womit? Mit Wünschen? Die kön

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einem ehrlichen Manne so sauer als Drohungen. Der Vater, der ins Verborgene sieht, sey, liebster Herder, Ihr Vergelter und gro Ber Lohn öffentlich!

Empfehlen Sie mich bestens Ihrer der. ehrungswürdigen Hälfte. Sie baue Ihr Haus wie Rahel und Lea - und Gott gebe mir das leßte Glück, ein Augenzeuge des Ihrigen zu werden.

Von Herder.

Weimar den 29. Aug. 1779,

Lieber Gevatter, Freund, und fünfzigjähriger Alter. Ich muß ja noch den guten Monat Auguft mit einer Nachricht des Guten beschließen, das er uns aufs neue gebracht hat; ich weiß, daß Sie sich mit uns freuen. Ihr Brief vom gten kam den 20ten hier an, da eben pon meiner werthen Frauen die erste Vorlesung der Offenbarung geschah, die am 18ten, am Tage unsers August, im Ganzen glücklich zu Ende gebract war. Es war mir ein gutes Omen und eine Erquickung auf meine Arbeit: im Wäldchen geschrieben, ward « vor der Stadt im Wäldchen über einer Quelle aus dem Felsen, wo der Mond durch die Blåtter lauschte, gelesen, und Sie zu ihrem Geburtstage zum Voraus gesegnet Wir wußten nicht, daß dieser davon ein Zenge feyn würde, wovon er's jest geworden ist, nämlich von der Taufe unsers vierten Sohnes, Cari Emil Adelbert, der

drey Tage vorher, ben 25ten August, an meinem Ges burts- und Verlobungstage, Abends zwischen 10 und 11, und also fast in meiner Geburtsstunde, geboren ward. Geboren, wie es der Eklogen - Dichter nur fins gen kann. Die Mutter war bis 7 Uhr Abends im Walde; als ich um 10 Uhr zurückkam, glaubte fie noch selbst nichts, und glaubte es fast nicht, da sie es sah. Sie stand auf, verjüngt wie eine Blume, und ist's noch und der Knabe mit ihr; still, wie der jegige Himmel zu Tag und Nacht, ein lieber, sanfter, heiterer Knabe,

An Ihrem Geburtstage ward er getauft und der Geburtstag unseres ältesten beschloß alles. Die Mutter ließ mir am Morgen des meinigen einen Blumenteller aus Gottfried's Gärtchen bringen, nebst einem Blatte Glückwunsch, darauf die sieben Sterne der Offenbarung standen. Anstatt Glückwunsches, lieber Hamann, kann ich Ihnen nichts als diese Nachricht schreiben z ich weiß, Sie zeichnen diesen neuen Stern mit seinem Lauftage in das Gebet Ihres Geburtstages ein und freuen sich mit uns, wie wir uns an Ihnen freuen. Ihr 50tes Jahr, lieber Presbyter, sey mit Ehre, Freude und Segen getrönt! Meine Frau empfiehlt sich Ihnen herzlich, und ich bin, mit Aufschub weiterer Antwort auf Ihren Brief, Ihr ewig treuer

Herder.

R. C. Georgi's Alphabetum Tibetanum habe ich, und wünsche es zu Ihnen hinüber.. Es steht viel

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