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im weiteren und höheren, ja ewigen Sinne vom Tode erretten würde."

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Wollte man das leugnen und fortfahren, die hier ausführlicher besprochene Stelle nur im nationalen Sinne zu verstehen, so müsste man, damit eben sich selbst richtend, wenigstens zugestehen, dass der in Rede stehende Schlusssatz b

** nach Structur und Wichtigkeit ein ziemlich triviales Anhängsel bilde, wogegen er im Lichte unserer Auffassung, indem sie zugleich die in dreimaligem ansetzende und damit organisch-symmetrisch emportreibende Gliederung des ganzen Satzes, insonderheit aber das oberste und weitschauendste dieser drei oratorischen Gestocke wahrt, sogar hochbedeutsam, ja im eminentesten Sinne ahnungsvoll und auch zugleich das ist, was wir bei einem Joseph bisher noch vermissten.

Wir dürfen vielleicht hinzufügen, dass der solenne messianische Sinn von, wie er nachgehends bei den eigentlichen Propheten auch laut der angeführten Stellen so oft erscheint, eben in unserer Genesisstelle, wo er zuerst an das Licht getreten, wohl auch seine Wurzel haben möge, so aber auch diese selbst eben durch die nachfolgenden Propheten hinwiederum ihre authentische Documentirung gefunden habe.

* Vgl. oben S. 1. 3 J. GERHARD und LUTHER.

** Den auch selbst die masoreth. Accentuation von

-mit tren לפליטָה

nendem Tiphcha und dadurch bedingtem Dagesch in ♬ (,,zu einer Entronnenheit, einer grossen“) bedeutsamer macht.

ARTIKEL II.

DER DECALOG

UND DIE

BIBLISCH-AUTHENTISCHE ORDNUNG

SEINER GEBOTE

Die beiden Grundstellen des ethischen Urcodex, des Decalogs, sind

primär: Exodus XX, 2-17 und secundär: Deuteronom. V, 6-18.*

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* Gleichwie das Gesammtverhältniss der ersten Bücher Mosis zu dem letzten darauf hinauskommt, dass dieses eine mehr particularistische und subjective (nationale und persönliche) Recapitulation (devtépwcts) der ersteren bildet, gleichso wiederholt sich dieser Character hier an der Redaction des Decalogs. Daher im Decalog des Deuteron. z. B. die einschärfenden Zwischenreden Mosis V. 12 und 16,,sowie dir befohlen hat Jehovah, dein Gott", ferner V. 15 die nationale, nicht mehr wie im Exod. öcumenische, Motivirung des dritten Gebots durch die Erlösung Israels aus Aegypten, und zuvor die Specificirung des ursprünglich ganz allgemeinen ,,dein Vieh" in,,dein Ochs und dein Esel und all dein Vieh"; desgleichen im 4. Gebot der Zusatz,,und damit dir's wohlgehe" cet. Ebenso gehört nächst der Copulation der Gebote vom 6. an auch die gleichsam gemüthlichere Umstellung der beiden letzten Gebote (9 und 10), wo im Deuteron. das,,Weib" dem ,,Hause" voransteht. Vgl. Lorz, de historia Sab

bati 1883, p. 94 seqq. 99 seq.; auch überh. unt. Art. V.

V. 7

Exod. XX

V. 4-5a

Deuteron. V

,,Du sollst nicht andere Götter haben neben Mir!"* Keine Creaturen vergötterung! V. 8-9a in Abbildern und ihrer Verehrung.**

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Das Zweite Gebot:

V. 9b

V. 10.

V. 11

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* eig. wohl „,über meine Person" hinaus. ** Beide Verse Exod. 20, 4-5a, Deuteron. 5, 8 -9a gehören solidarisch zusammen, da der erstere für sich allein, wenn nicht unverständlich, wenigstens nicht hierher gehören würde, wohl aber dies in Verbindung mit dem, sich daranf zurückbeziehenden, zweiten.

*** Von LUTHER im Catechismus an den Schluss aller Gebote gestellt.

+ Wo V. 12 das anhebende 12 statt des originalen 5 Exod. 20, 8 die durch das für Deut. V. 15 vorbehaltene eigenthümliche 5 momentan alterirte Conformität zu compensiren scheint.

++ Exod. durch Gottes Ruhe am 7. Weltschöpfungstage, Deut. durch Gottes Erlösung Israels aus Aegypten (S. 10), und dem entsprechend auch schon V. 6, gleichwie ebenso auch Exod. V. 2.

††† Ητις ἐστὶν ἐντολὴ πρώτη ἐν ἐπαγγελίᾳ, Ephes. 6, 2f., s. unt.

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Kein Begehren nach des Nächsten

Weibe, Gesinde und Habe!

Mit einzelnen dieser 10 Gebote sind also verbunden einmal Bedrohung und Verheissung bei Gebot 1,

einmal Bedrohung

einmal Verheissung

einmal Begründung

bei Gebot 2,

bei Gebot 4 und bei Gebot 3.

So viel über die Grundgestalt des Decalogs, wofür durch zeitliche Priorität ebenso wie nach der beiderseitigen inneren Beschaffenheit die Recension in Exodus das massgebende Original bleibt.

Dieses Original war auf zwei steinerne Tafeln und zwar auf beiden Seiten derselben von Gott selbst niedergeschrieben (Exod. 32, 15 f. 34, 4. 28). Ueber die Vertheilung der

*Von hier an je mit Copula. (S. 10.) ** Wo

auch synonym ist.

mit dem originalen p nicht blos alliterirend, sondern Zugleich überh. Falschheit im Wort.

*** Hier auch mit wechselnden Verbis (2 und 787) und mit umgekehrter Stellung von Haus (mit Acker) und Weib, worüber ob. S. 10.

10 Gebote auf diese beiden Tafeln aber existirt keine directe authentische Angabe und daher eine doppelte Ansicht.*

Nach der augustinisch-catholisch-lutherischen (auch durch die masorethische Paraschen-Abscheidung begünstigten, s. u. PHILIPPI S. 458) Annahme standen auf der ersten T. drei, auf der zweiten sieben der 10 Gebote, nach der philonisch-reformirten dagegen auf jeder fünf, jedoch so, dass man aus dem Abbilderund Creaturenvergötterungs-Verbot ein neues zweites Gebot, freilich gegen die hier beigefügte, aber nicht allein hierzu gemeinte, sondern vornehmlich auch das massgebend vorausgehende Hauptgebot vom absoluten Monotheismus betreffende und somit beide Bestimmungen zusammenfassende Bedrohung und Verheissung (vgl. noch unt.), herstellen und dagegen zur Compensation dieser einseitigen Vermehrung andererseits die im Original (Exodus) ebenfalls asyndetischen und im Deuteronomium sogar durch zwei verschiedene Verba des,,Begehrens" (2 und 787**) geschiedenen beiden letzten Gebote (9 und 10) in eins zusammenziehen wollte.

Für die erstere dieser Dispositionen sprechen aber aus dem gegebenen Inhalte selbst vornehmlich folgende Momente.

Vor allem ist bei dem durchaus graduell absteigenden Inhalte dieser 10 Gebote auch zugleich eine specifische Abstufung insofern vorhanden, als die eine Reihe sich ausschliesslich auf das Verhalten gegen Gott, die andere auf das gegen Menschen, wenn auch nach verschiedenen Categorieen

*

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Speciellere Literatur in den Commentaren zu Exod, und Deuteron. Sonst: *GEFFCKEN, üb. die verschiedene Eintheilung des Decalogus und den Einfluss derselben auf den Cultus, hist.-crit. Unters., 1838; E. MEIER, die ursprüngliche Form des Decalogs hergestellt und erklärt, 1846; *OTTO, decalogische Unterss., 1857; - *STEINMEYER, der Decalog, 1875; *F. A. F. PHILIPPI, zur Eintheilung des Decalogs, in Luthardt's Zeitschrift f. kirchl. Wissensch., 1881. IX, 449-469; *FZ. DELITZSCH, der Decalog in Exodus und Deuteron., ebdas. 1882. VI, 281-299.

** Letzteres, Hithpael, sibi velle (nicht se ipsum fecit concupiscere, se ipsum irritavit ad concupiscendum originaliter b. PHIL. S. 464); nach PHIL. S. 462 ist ersteres das von aussen her geweckte, letzteres, mehr subjectiv, das im Begehrenden selbst entstehende Verlangen, daher oft mit verbunden, hier,,die Erblust als Sünde", vgl. 463 f., wogegen OTTO

S. 123.

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