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die nötigen Schritte einzuleiten zur Ermöglichung des Baues einer protestan= tischen Kirche in hiesiger Stadt.

Die Protestanten in Zug sind zwar freudig zu großen Opfern bereit, sehen sich aber immerhin in der Lage, um brüderliche Mithilfe an ihre besser gestellten Glaubensgenossen in den reformierten Kantonen gelangen zu müssen, sollen sie ein den Verhältnissen angemessenes würdiges Gotteshaus erhalten. In der Erwartung, unser Unternehmen werde allerorts geneigte Zustimmung und thatkräftige Unterstüßung finden, zeichnet

Hochachtungsvoll

Der Protestantenverein Zug.

NB. Liebesgaben für obbenannten Zweck werden mit herzlichem Dank entgegengenommen und beliebe man solche einzusenden an: Herrn Oberrichter Schwyzer, Präsident des Protestantenvereins Zug, oder an das Protest. Pfarramt Baar.

Kirchliche Personalnachrichten.

Waadt. Herr Gottlieb Linder von Basel, früher in Richen, jezt Pfarrer der deutschen Gemeinde in Lausanne, ist von der Universität Jena zum Ehrendoktor der Theologie ernannt worden.

Bern. Gestorben Herr Emil Dänzer, Pfarrer in Ligerz, geb. 1849.

Berichtigung. Im Leitartikel der lezten Nummer Zeile 9 von unten muß es natürlich heißen: „das wir als wertvolle Weihnachtsgabe freudig willkommen heißen."

Freihinniger Münster-Verein.

Familenabend Sonntag den 4. Dezember, abends 72 Uhr im Saal zu den Rebleuten (Freie Straße), mit Vortrag des Herrn Pfarrer A. Rothenberger: Das Buch mit den sieben Siegeln.

V. & V. und M. & M.

Weihnachts- und Familienabend Sonntag den 11. Dezember, abends 7 Uhr in der Rebleutenzunft. Ansprachen der Herren Redaktor Amstein, Pfarrer Herzog, Pfarrer Böhringer und Sekundarlehrer Schwarz. Musikalische und dramatische Vorträge.

Harmoniums für Kirchen, Betfäle, Schulen

und Familie aus den bewährtesten amerikanischen und deutschen Fabriken von Estey & Co. in Brattleborr, Trayser & Co. und Schiedmayer in Stuttgart, und andern, von Fr. 125. bis zu Fr. 3500.

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Gebrüder Sug, in Zürich

Basel, St. Gallen, Luzern, Konstanz, Straßburg und Leipzig.
Druck und Expedition von J. Frehner, Steinenvorstadt 15 Basel.

Kauf - Miete
Ratenzahlungen

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Pfr. A. Altherr in Basel, Pfr. H. Andres in Bern, Pfr. W. Bion in Zürich, Pfr. O. Brändli in Basel, Pfr. A. Steiger in Basel.

Wir sollen nur nicht in den Sinn nehmen, daß der heilige Geist gebunden sei an
Jerusalem, Rom, Wittemberg oder Basel, an deine oder eine andere Verson. In Christo
allein ist die Fülle der Gnade und Wahrheit.

Oecolampad an Luther.

Erscheint auf jeden Samstag. Man abonniert auf jedem Postamt der Schweiz und des Auslandes. Preis halbjährlich franko zugesandt 2 Fr. für die Schweiz, nebst Postzuschlag für das Ausland. Arme können das Blatt auf der Expedition, Steinenvorstadt 15, abholen.

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Inhalt: Friede auf Erden. D. Brändli: Arbeit für das Reich Gottes. herr: Wochenschau. H. Andres: Pfarrer Emil Dänzer f. Aus Bern. Ein Centrumsfang. Lesefrucht. Kirchliche Personalnachrichten.

Erden.

Friede auf Erden.

Da die Hirten ihre Herde
Ließen und des Engels Worte
Trugen durch die niedre Pforte.
Zu der Mutter und dem Kind,
Fuhr das himmlische Gesind
Fort im Sternenraum zu singen,
Fuhr der Himmel fort zu klingen:
Friede, Friede! auf der Erde!"

Seit die Engel so geraten,

wie viele blut'ge Thaten Hat der Streit auf wildem Pferde, Der geharnischte, vollbracht! In wie mancher heil'gen Nacht Sang der Chor der Geister zagend, Dringlich flehend, leis verklagend: Friede, Friede... auf der Erde!"

A. Alt=

Friede auf Anzeige.

Doch es ist ein ew'ger Glaube,
Daß der Schwache nicht zum Raube
Jeder frechen Mordgebärde
Werde fallen allezeit.
Etwas wie Gerechtigkeit

Webt und wirkt in Mord und Grauen
Und ein Reich will sich erbauen,
Das den Frieden sucht der Erde.

Mählich wird es sich gestalten,
Seines heil'gen Amtes walten,
Waffen schmieden ohne Fährde,
Flammenschwerter für das Recht,
Und ein königlich Geschlecht
Wird erblüh'n mit starken Söhnen,
Dessen helle Tuben dröhnen:
Friede, Friede auf der Erde."

Arbeit für das Reich Gottes.

C. F. Meyer.

Die Adventszeit weckt in unsern Herzen die Hoffnung auf kommende

bessere Tage der Menschheit.

Wer diese Hoffnung gab verloren

Und böslich sie verloren gab,

Der wäre besser ungeboren,

Denn lebend liegt er schon im Grab.

Die Christenheit hat diese Hoffnung von Israel geerbt. In trüben Zeiten des religiösen und politischen Niederganges haben die Propheten die Zeit des Menschensohnes verkündet, da nicht mehr tierische Roheit und wilde Grausamkeit auf der Erde wüten, sondern Wahrheit und Gerechtigkeit, Treve und Liebe mit Königskrone und Fürstenstab geschmückt sind. Gott selbst wird regieren im Reiche Gottes.

Auch wir beten in der Adventszeit mit besonderer Innigkeit: „Es komme dein Reich!" Und das Gebet macht uns tüchtig, an dieses Reich nicht bloß fröhlich zu glauben und es vorahnend zu schauen, sondern zugleich für dasselbe zu arbeiten. Reichsgottesarbeit! Worin besteht sie? Der Missionar treibt sie, der an den Küsten Afrikas, Indiens, Chinas und Japans das Evangelium verkündet und mit ihm jeder, der solche Thätigkeit auf irgend eine Weise unterstüßt. Der barmherzige Samariter treibt sie, der sein Scherflein beiträgt, damit die armenischen Waisen, die durch unerhörte Greuel ihrer Eltern beraubt wurden, nicht vor Hunger und Blöße am Leib und nicht wegen mangelnder Erziehung an ihrem inwendigen Menschen verderben. Die Mitglieder des Gustav Adolf-Vereins und der protestantisch-kirchlichen Hilfsvereine treiben sie, indem sie dafür sorgen, daß es den evangelischen Christen, die in der Zerstreuung wohnen, am wahren Lebensbrot nicht fehle. Die Freunde der innern Mission treiben sie, sofern es ihnen nicht bloß darum zu thun ist, ihre Parteizwecke zu fördern, sondern arme Menschenseelen aus leiblicher und geistiger Armut zu erretten.

Nur diese? In der Adventszeit kommt mir immer zu Sinne, wie Jesus eines Tages ein Kind in die Mitte der Jünger gestellt und ihnen gesagt hat: Wer ein solches Kind aufnimmt, der nimmt mich auf." Wer den Kindern

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lebt, der Kinder sich annimmt, Kinder zu frommen und guten Menschen erzieht, der arbeitet auch für das Reich Gottes. Und zwar thut er diejenige Arbeit, die für das Kommen des Reiches Gottes die nächstliegende und die notwendigste ist. Die vor allem und dann erst die andere!

Von Rosegger stammt das Wort: Vor Gott müssen wir uns beugen, weil er so groß ist, und vor dem Kinde, weil es so klein ist. So wollen wir uns denn in dieser Weihnachtszeit wieder herniederlassen zu unsern Kindern und uns von ihren leuchtenden Augen und klopfenden Herzen sagen lassen, was wir ihnen schuldig sind. Wir thun ja viel für unsere Kinder, wenn auch freilich nicht immer auf die rechte Weise. Wir Väter und Mütter, wir Kinderund Jugendfreunde müssen nicht bloß gütig, wir müssen auch verständig sein. Kinder erziehen heißt nicht Gänse hüten! Wir thun viel, aber noch lange nicht genug. Namentlich noch nicht genug für arme, verlassene, verschupfte Kinder, für jene beklagenswerten, die nach dem Volksmund keinen Vater, nur eine Mutter und oft was für eine! haben. Wir freuen uns der vielen Weihnachtsbäume und Weihnachtsgaben, die in diesen Wochen für viel tausend arme Kinder zu Stadt und Land zugerüstet werden. Wer solchen Kindern auch nur für eine Stunde Freude macht, der schaut mit ihnen ein Stücklein vom Himmel des Reiches Gottes. Aber eine noch bessere Weihnachtsgabe wird es sein, wenn alle die Kirchenvorsteher und Armenpfleger und Gemeinderäte christlicher Gemeinden, die am Geburtsfest des Kindes von Bethlehem in den Chorstühlen sizen und das Abendmahl nehmen, ein wenig darüber nachdenken, ob ihre verwaisten und verwahrlösten Kinder bloß billig verkostgeldet oder auch wirklich gut versorgt sind.

Wir Pfarrer stehen das Jahr durch an vielen Kinderfärgen, und an manchen dürfen wir Gott mit gutem Gewissen danken, daß er das arme Würmlein, das nicht lebensfähig war, erlöst hat. Aber an manchem andern Särglein blutet in der Stille unser Herz, weil wir bestimmt wissen: mangelnde Einsicht, menschlicher Unverstand, träge Gleichgültigkeit und das Fehlen der Liebe haben das Kindlein in ein frühes Grab gelegt. Laßt uns den Kindern leben, auf daß auch sie leben! Dem Christkind sind wir es schuldig.

Wochenschau.

Am 1. Dezember 1898 wurde in Basel eine alkoholfreie Speisewirtschaft eröffnet und zwar im ehemaligen Hotel Bellevue bei der alten Rheinbrücke; die Liegenschaft gehört dem Staat. Dort kann jezt für mäßigen Preis Milch, Kaffee, Thee, Schokolade, auch ein kräftiges Mittag- und Abendessen genossen werden; ein Glas warmen Thees kostet bloß 5 Cts. Da können nun alle die Leute einkehren, Männer und Frauen, die außer dem Hause etwas zu sich nehmen wollen oder müssen, alle die, denen die Alkohole nicht zuträglich sind und die doch ein Bedürfnis nach Gesellschaft haben; aber auch wer sich nur wärmen oder die Zeitungen lesen und in den dort aufgelegten Büchern blättern will, der hat ebenfalls Zutritt, ohne etwas genießen zu müssen. Wir halten dafür, daß die Männer und Frauen, welche dieses Institut geschaffen haben, Dank verdienen, und auch diejenigen, welche den Alkohol ohne Schaden, mit Vergnügen genießen, müssen sich diesem Dank, sofern sie einen Begriff von wahrer Freiheit haben, anschließen können. Am meisten werden die Armenpfleger, Aerzte, Lehrer, Pfarrer und Menschenfreunde sich freuen, die wissen, was für Verwüstungen das unmäßige Trinken in zahllosen Familien an Leibern und Seelen anrichtet. Und wie in Zürich die alkoholfreien Restaurants, deren es dort schon mehrere giebt, sich eines enormen Zuspruchs erfreuen, so wird es auch in Basel geschehen, wenn das Werk nicht in die Hand einseitiger Fanatiker gerät. *

*

*

In Basel haben die liberal-konservative und die freisinnig-demokratische Partei, jene am 29. November mit einem Nachtessen à 50 Cts. und diese am 1. Dezember ohne Nachtessen, den 50jährigen Bestand des schweizerischen Bundesstaates in der Burgvogteihalle gefeiert. Wenn man bedenkt, daß die Bundesverfassung von 1848 durch die damaligen Freisinnigen nach schweren, sogar blutigen Kämpfen erobert werden mußte, so will es schon etwas heißen, daß es heute auch Konservative giebt, die ihr das Lob erteilen, sie habe eine Periode des Gedeihens und Friedens" eröffnet. Das ist am 29. November von Seite mehrerer Redner geschehen. Es heißt in der Bibel: Wenn Jemandes Wege dem Herrn wohlgefallen, so macht er auch seine Feinde mit ihm zufrieden." Freilich währt es etwa gar lang, oft hundert oder tausend Jahre, aber schließlich kommt es doch.

Bei der freisinnigen Feier schilderte Dr. P. Scherrer, was in der Schweiz seit 50 Jahren an Fortschritten errungen wurde; Bundesrat Brenner nannte den Mittelweg zwischen einer Politik des Stillstands und der Abenteuer als den Weg, auf dem alles Gute geschaffen wurde, aber das markanteste Wort sprach alt Bundesrat Oberst Emil Frey, indem er, in Anbetracht, daß heutzu

tage fast jedermann liberal heißen will, eine Definition des Wortes gab: „Nicht liberal sind diejenigen, welche zwar die Freiheit lieben, aber sie nur für sich selber wollen; wirklich liberal sind dagegen die, welche Freiheit, Gewalt und Kultur auch den andern gönnen! Und weil heute noch viele in der Unfreiheit und Unkultur leben, so muß die Aufgabe der wirklich Liberalen sein: Befreiung aller aus Unfreiheit, Unkultur, Unwissenheit und Not!" So erinnerte er daran, daß das Schwere und Schwerste noch nicht gethan ist.

Die Turner mit ihren Leistungen an Reck und Barren, ganz besonders mit ihren lebenden Bildern, welche einzelne große Scenen aus der Schweizergeschichte darstellten, sowie die herrlichen patriotischen Lieder zweier Gesangvereine erinnerten einem daran, daß an dem großartigen Gedeihen unserer Schweiz seit 50 Jahren nicht bloß Politiker und Juristen ihr Verdienst haben, sondern vor allem die Volksschule, welche neben anderm auch singen und turnen lehrt. Es giebt Dinge, die, wie groß auch, doch nicht gewogen und gemessen werden können, Imponderabilien. Zu diesen rechnen wir die hebung der Volkskraft und Volksschule durch Turnen und Singen. Besonders was ein patriotischer Männergesang an Naturempfindung, an Liebe zur Heimat, an Begeisterung für die ewigen Güter und den ewigen Gott wecken kann, das hat an der Wohlfahrt unseres Volkes wohl unendlich viel größeren Anteil, als der gewöhnliche Philister ahnt. Und wenn man noch weiter hinabsteigen wollte zu den Wurzeln, so müßte man sagen: das allerbeste thaten und thun die einfachen Männer und Frauen aus dem Volk, die als Väter und Mütter ihre Kinder Gott fürchten, das Gute thun und ihre Heimat lieben lehren.

Pfarrer Emil Dänzer †.

Am 10. November abhin ist in Ligerz am Bielersee Pfarrer Emil Dänzer an einem schweren Lungenleiden gestorben. Gebürtig aus Adelboden im Oberland und am 12. Februar 1849 geboren, besuchte er die ehemalige Kantonsschule, dann die Hochschule in Bern und bestand nach tüchtigen Studien im Frühling 1873 das theologische Staatsexamen. Zunächst pastorierte er vierzehn Jahre lang die Gemeinde Lyß, dann zwei Jahre die Gemeinde Pieterlen und seit dem Frühling 1890 wirkte er in Ligerz. Dänzer war ein klarer Kopf und solider Denker; dazu besaß er große musikalische Begabung, die ihn zur Leitung von Gesangvereinen, sowie zur Förderung des Gesangwesens überhaupt in hohem Maße befähigte. Auf der Kanzel_bewies er sich als begeisterten, feurigen Redner für die Sache des Reiches Gottes auf Erden und unter der Kanzel erfaßte er seine Aufgabe hauptsächlich von ihrer ethischen Seite. Der Heimgegangene hatte einen harten Lebenskampf zu kämpfen, und schwere Schicksalsschläge, die ihn wiederholt getroffen, haben seinem von Natur frohmütigen Wesen einen etwas herben Zug beigemischt. Seiner Familie war er ein treu besorgter Gatte und Vater, seiner Gemeinde ein zuverlässiger Hirte, seinen Freunden ein offener, gerader Freund. Für die Sache des freien Christentums hat er ruhig und bescheiden, aber mit warmem Herzen gewirkt. An ihm ist in Erfüllung gegangen das Wort: „Mensch sein, heißt ein Kämpfer sein", und nachdem er in langer Krankheit ausgerungen, fönnte man auf seinen Grabstein die Worte schreiben: „Durch Kampf zum Frieden."

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