ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

gemeinlichen Mission auf Grund authentischer schriftlicher und mündlicher Mitteilungen in anschaulicher Kleinmalerei, die man mit Interesse liest. Warum die Kakaoplantage, auf welcher die erste Geschichte spielt, nur mit G. und nicht mit dem vollen Namen bezeichnet wird, ist mir nicht einsichtig.

6. Stein:,,Das Missions - Sendschreiben St. Pauli an die Kolosser in Missionsbetrachtungen für Missionsfreunde ausgelegt und durch Beispiele aus der Missionsgeschichte illustriert". Gütersloh. 1894. Geb. 3 Mt. In 11 Betrachtungen eine erbauliche Auslegung des Kolosserbriefs Lediglich unter dem Missionsgesichtspunkte: Misionsdank, Missionsbitte, der Missionsfönig, vom Missionsdienst, vom Missionskampf, von der Missionsfreiheit, der alte und dann der neue Mensch im Lichte der Mission, das Familienleben im Lichte der Mission, Missionsthüren, Missionsgrüße. Dann Folgen S. 107-167 die Illustrationen mit Angabe der Quellen. Eine aus der Liebe zur Mission geborene warmherzige Arbeit, die von dem richtigen Gedanken getragen ist, daß die Sendschreiben des größten aller Missionare viel mehr unter dem Missionsgesichtspunkte ausgelegt werden müssen, als bis jetzt geschehen ist. Der Verfasser beruft sich zur Rechtfertigung seines Versuchs auf die Entwicklung der Gedankengänge des Römer-, Galater- und Epheserbriefs, welche meine Evangelische Missionslehre I giebt. Aber unsre Arbeiten unterscheiden sich doch wesentlich. Ich gebe eine eregetisch genaue Darlegung der Gedankenzusammenhänge, Stein giebt eine nicht immer eregetisch korrekte erbauliche Tertanwendung auf die Mission. Was er sagt, ist meist gut und richtig, aber es ist nicht immer der natürliche Sinn des Textes. Um nur ein Beispiel herauszugreifen. S. 88 wird gelegentlich der ,,Thür des Worts", um deren Aufthun die Koloffer für Paulus zu beten aufgefordert werden, damit er rede das Geheimnis Christi, etwas an sich ganz Richtiges über die Öffnung von Missionsthüren gesagt; allein hier handelt es sich um eine Thür des Worts, und das ist ganz etwas anderes, als wenn Paulus ein andermal (1. Kor. 16, 8) schreibt: mir ist eine große Thür aufgethan“. (Vergl. A. M. 3. 1890. 4 f.) Man wird daher vom rein eregetischen Standpunkte aus manches an der vorliegenden Auslegung zu bemängeln haben; aber hoffentlich hilft sie immer. mehr die Augen der Bibelforscher für die großen Missionsgedanken zu erschließen, welche die Paulinischen Episteln durchziehen, und in dieser Hoffnung empfehlen wir besonders für Bibel- und Missionsstunden die Steinsche Arbeit. Für die Juustrationen hätte vielleicht ein größerer Quellenkreis sollen benutzt werden. Der Verfasser konnte ihrer gut noch einmal soviel geben, wenn er diesen Anhang feines Buchs in Petitschrift hätte drucken lassen. Auch ist nicht recht einzusehen, warum er sie nicht in die Auslegung selbst verflochten hat.

7. Ad. Monod: „Der Apostel Paulus. Ein Zeuge der Gerech= tigkeit und Frucht des Glaubens." Fünf Reden. Witten. Buchhandlung der Stadtmission. 1893. 1 Mt. Nur eine neue Ausgabe der ältesten deutschen Übersetzung der berühmten 5 Predigten über Paulus: sein Werk; sein Christentum oder seine Thränen; seine Bekehrung; seine Persönlichkeit oder seine Schwachheit; sein Vorbild. Einer Empfehlung bedürfen diese Predigten nicht; sie sind tros ihrer französischen Rhetorik das Meisterhafteste, was die homiletische Literatur aller Zungen über den großen Heidenapostel produziert hat. Wer sie noch nicht besißt, eile sie zu kaufen und zu lesen.

8. Zahn:,,Der Christ und die Welt". Gütersloh. 1894. Geb. 2 Mt. Eine feine biblisch-theologische Arbeit, die im Rahmen eines abgegrenzten ethischen Themas etwas Ganzes vom Evangelio giebt, und zwar nicht in der Form einer wissenschaftlichen Abhandlung, sondern einer Reihe allerdings unter sich streng zusammenhängender aber ebenso konkret wie allgemein verständlich gehaltener kurzer Aufsätze. Ich führe nur einige der Überschriften dieser 26 Kapitel an: Wie stehet geschrieben; die Welt ist Gottes Welt; die Welt ist des Menschen Welt; die Arbeit an der Welt; der Weltgenuß; die Welt liegt im Argen; unter göttlicher Geduld; die evangelische Freiheit; die christliche Lebensregel; drei Warnungstafeln; der Weltlauf; die menschlichen Gemeinschaften in dieser Weltzeit; der Christ ein Fremdling in diesem Leben; die,,christliche" Welt; der Gottesstaat Israel; der ,,christliche" Staat; das Reich Gottes; die christliche Kirche; das tausendjährige Reich. Je tiefer man sich in das Büchlein hinein liest, desto mehr fesselt es, auch in denjenigen Partien, hinter die man vielleicht ein Fragezeichen macht. Was dasselbe auszeichnet, das ist neben seiner biblischen Gediegenheit die maßvolle Abwägung, die christliche Nüchternheit und der gesunde Freiheitsgeist, der in gleicher Weise Front macht gegen engherzige Weltflucht wie gegen unevangelische Verweltlichung, gegen gesetzliche Bindungen, wie gegen ungeistliche Verbindungen. Der Verfasser will warnen vor der Hingabe an ein irreführendes Ideal, das im Namen des Christentums für das Welt-, das kirchliche und das religiöse Leben etwas fordert, was sich mit der biblischen Auffassung des Christentums nicht verträgt, vornehmlich gegen die falsche Ver= christlichung der Welt, die doch nichts anderes ist, als eine Verweltlichung des Christentums. Es sind Gedanken eines,,Sorgenvollen", die er uns bietet, aber nicht bloß in der Form von Kritiken, sondern positiver Wegweisungen im stetigen Zusammenhange mit der Schrift oder präziser unter Zugrundelegung einer einheitlichen schriftgemäßen Weltanschauung. Im Vorwort spricht der Verfasser die Befürchtung aus, daß seine Stimme von dem Straßenlärm übertöut wenig Gehör finden werde, vielleicht auch darum, weil sie nicht den Vorteil genieße, die Stimme eines Parteimanns zu sein. Es ist unser ernstlicher Wunsch, daß diese Befürchtung zuschanden werde. Es stände doch schlimm mit uns, wenn wir nur lesen wollten, was Wasser auf unsre Mühle ist. Wir sind überzeugt, daß auch diejenigen, die das von Zahn angefochtene Ideal der Welt- und Staatsverchristlichung vertreten, sein Buch mit Gewinn lesen werden. Die Stimmen Rufender in der Wüste verdienen immer Beherzigung.

"

9. Fisch Dr. med.: Tropische Krankheiten. Anleitung zu ihrer Verhütung und Behandlung speziell für die Westküste von Afrika". Zweite Auflage. Basel. Missionsbuchhandlung. 1894. 4 Mt. Ein wertvolles Buch sonderlich für Missionare, aber auch für Beamte, Soldaten und Kaufleute, die ihr Beruf in die Tropen führt. Der Verfasser redet auf Grund einer jahrelangen Erfahrung als Missionsarzt auf der klimatisch so gefährlichen Goldküste. Die vorliegende zweite Auflage ist eine teilweise umgearbeitete und verdient unsre Empfehlung noch mehr als die erste.

"

10. Meinecke: Deutscher Kolonial-Kalender für das Jahr 1894". Nach amtlichen Quellen bearbeitet. Mit einem Porträt (Eugène Wolf) und einer kleinen Karte (einem Ausschnitt aus deutsch und britisch SüdAfrika). 2 Mt. Ein etwas trockenes Nachschlagebuch, welches nach einer Über

sicht über den Stand der Kolonisation die Personalien der Kolonial-Abteilung und der Reichsbeamten für die deutschen Kolonien und die Postanstalten in den Kolonien giebt. Es folgen die deutschen Kolonialgesellschaften, deren Geschichte, Sazungen, Verwaltungsräte, Vorstände 2c., Stationen in den Kolonien und dortige Beamte mitgeteilt werden; daran schließen sich die deutschen Kolonisationsgesellschaften in nichtdeutschen Ländern und die Agitationsgesellschaften, wie die deutsche Kolonialgesellschaft, von der die Vorstände der einzelnen Abteilungen gegeben werden. Die Missionen machen den Schluß dieses Abschnittes. Eine Reaerung ist mit diesem Jahrgang insofern eingeführt, als ein Handbuch für Auswanderer sich hieran knüpft, welches dem Mangel an Information, dem man noch so viel in Auswandererkreisen begegnet, abhelfen soll. Der Preis des Kalenders, der sowohl vom Herausgeber, Dessauer Straße 25, wie auf buchhändlerischem Wege zu beziehen ist (Leipzig 2c. Klinkhardt), ist ziemlich hoch, r beträgt 2 Mk. Die Angabe der Missionen, der katholischen wie evangeliiden, ist vollständig und ziemlich korrekt. Kararamuka ist von der freischottischen iden Mission aufgegeben. Das Kärtchen ist von mäßigem Wert. Schoschong hat jest faum noch Bedeutung, seitdem Khame seine Hauptstadt nach Phalapye terlegt hat. Dieser Play hätte namentlich aufgeführt sein sollen. Wck.

11. Smith: The Conversion of India. (London, John Murray 1893.) Der fleißige Leiter der freischottischen Mission in Indien, Dr. theol. 6. Smith, selbst 25 Jahre Missionar in Calcutta, welcher bereits eine Reihe sehr wertvoller Biographien hervorragender indischer Missionare verfaßt hat (The Life of Alexander Duff, 2 Bde., 1879; The Life of John Wilson, 1879; The Life of William Carey, 1885; Stephan Hislop, Pioneer Missionary and Naturalist, 1889; Henry Martyn, Saint and Scholar, 1892), giebt in diesem neusten Buche eine Übersicht über die indische Missionsgeschichte. Man vermißt in derselben einmal eine detaillierte Darstellung der einzelnen indischen Missionsgebiete und ihrer sehr verschiedenartigen Bedingungen und Erfolge; es wird nach unserm Gefühle zu summarisch über die neueren Missionsunternehmungen berichtet. Es stört uns außerdem, tag der doch wahrlich nicht unerheblichen und noch weniger ungesegneten Arbeiten der deutschen Mission nur beiläufig Erwähnung geschieht. Aber abgesehen von diesen Mängeln ist das Buch eine ebenso interessante wie lehrreiche Lektüre. Es wird immer nur in großen Zügen erzählt, die Wendepunkte und die epochemachenden Ereignisse in den Vordergrund gestellt. Dadurch wird die Darstellung ungemein anregend. Besonders die erste Hälfte des Buches, die altere Missionsgeschichte von der Zeit des Pantänus an und die politische Entroidelung Indiens bis in die Neuzeit skizzierend, ist durch ihre sorgfältige Beherrschung der einschlägigen Literatur hervorragend. Nach einer geistreichen Einleitung wird in sechs Abschnitten die griechische, die alte römische, die jesuitiiche, die englische und die nordamerikanische Missionsarbeit geschildert. Daran hließen sich drei Kapitel über die Methode der Mission, ihre Resultate und thre Aussichten. Den Schluß macht eine erbauliche Sammlung von Missionsgebeten. Das Buch ist aus einem Cyklus von Missionsvorträgen hervor gegangen, welche unter dem Namen Graves Lectures seit 1864 von Zeit Zeit in Whitehall in Nordamerika stattfinden, und die im Oktober 1893 Georg Smith übernommen hatte.

Richter.

12. Adriani: Sangireesche Spraakkunst (Leiden, 1893, 288 S.) ist eine bemerkenswerte Doktorarbeit eines jungen Mannes, welcher gleich im Vorbericht den Missionaren auf den Sangi-Inseln, besonders dem Fräulein C. Steller für viele literarische Beihilfe dankt. Es wird in dieser Grammatik die Mundart von Manganitu, also dem mittleren Orte der Insel Sangi behandelt und die Schreibart der Wörter in der von Fräulein Steller entworfenen Form beibehalten. Außer den in der A. M. 3. 1891, 449 genannten Bibelteilen in der Sangi-Sprache und den daselbst 1893, 126 er wähnten Büchern, welche von Missionaren verfaßt sind, ist noch angeführt: E. T. Stellers Übersetzung des Lutherischen Katechismus 1871, neu 1889 und 1891, Bybelsche Geschiedenis des C. 3. M. L. Schröder, Missionars zu Tabukan, nördlich von Manganitu 1871, F. Kellings Übersetzung des bibli schen Geschichtshandbuches des Prof. Doede 1890, Fräulein C. W. 3. Steller zu Maganitu, Heidelberger Katechismus 1891, Christlicher Almanat 1893. Da ich der Sangi-Sprache nicht mächtig bin, so sei hier keine Beurteilung dieser interessanten Sprachlehre des N. Adriani gegeben, aber auf dies Werk als auf ein Denkmal der Sangi-Mission hingewiesen. Der Verfasser ist nun nach Posso im mittleren Celebes zur Sprachforschung abgereist. Wallroth.

Erklärung.')

Um den Leser in den Stand zu setzen, sich über die Stichhaltigkeit des S. 94 3. 17 v. o. ff. erwähnten Grundes ein angemessenes Urteil zu bilden, glaube ich mitteilen zu müssen, daß die Arbeit an dem neuen Missionsatlas mir seit 1889 eine moralische Verpflichtung ist. Sie wurde unterbrochen durch die Reise nach Indien und durch eine Reihe von Arbeiten, die mit Letzterer zusammenhingen. Um endlich ungestört an den Atlas zu kommen, entschloß ich mich, durch Veröffentlichung eines Bandes über die Ergebnisse meiner Reise mir Raum zu schaffen. Die dazu bestimmte Zeit aber wurde durch die unerwartete Arbeit an Gunderts Handbuch in Anspruch genommen, die mir der nun heimgegangene, teure Mann von seinem Sterbelager aus auf die Seele binden ließ, und die ich wie man mir nachfühlen wird nicht ablehnen durfte. Dazu wurden mehrere Wochen infolge dringender Bitte des Herausgebers dieser Zeitschrift auf die Bearbeitung der Rundschau (Nov. und Dez. v. 3.) verwendet, so daß nun nur noch eben Zeit blieb, die vorhandenen Arbeiten einigermaßen für die Veröffentlichung zuzurichten, nicht aber sie nebst anderem Material einheitlich zu verarbeiten. Dem Atlas durfte ich unmöglich nochmals fast ein ganzes Jahr entziehen.

Ferner bitte ich die Leser, nicht zu übersehen, daß ich in meinem Buche durchaus nicht habe ein Gebäude“ (S. 95 3. 3 v. o.) geben wollen. Ih habe nur einigermaßen zugerichtetes Material zusammengetragen. Das Fundament konnte bei dieser Gelegenheit nur sfizzenhaft angedeutet werden, wie in meinem ersten Vortrage, S. 3 (vgl. S. 176) geschehen ist. Darf ich einmal an die Bauarbeit selbst gehen, so soll auch die eregetische Grundlegung zu ihrem vollen Rechte kommen. R. Grundem a nn.

1) Gern gebe ich dieser Erklärung ohne jede Gegenbemerkung meinerseits Raum. Der Herausgeber.

Mohammedanismus und Christentum im Kampfe um

die Negerländer Afrikas.

Von A. Merensky.

Die Aufmerksamkeit der christlichen Welt ist in unseren Tagen ganz besonders auf Afrika und seine Völkerwelt gerichtet, und das mit Recht; denn Afrika bietet jest nicht etwa nur gewöhnlicher Neugierde Neues, etwa Berichte dieses oder jenes abenteuernden Reisenden, sondern es birgt in seinem Schoße weltbewegende Fragen, welche unsere Teilnahme im höchsten Maße verdienen.

Abgeschlossen von den Kulturvölkern haben die afrikanischen Völker an der Kulturbewegung der Welt nicht teilnehmen können, und nachdem höher stehende Völker endlich die Wege zu ihnen gefunden, haben diese unter ihnen mit Mord und Brand gewütet. Von Norden her drangen in dieser Weise die Mohammedaner vor, und seit Jahrhunderten haben dann Christen an den Küsten und von den Küsten aus sie untertreten. Trogdem nun endlich die Europäer erkannt haben, daß die Afrikaner zu Besserem berufen sind, als dazu, einem elenden Sklavenlose zu verfallen, troßdem jezt endlich nicht nur die christliche Mission an der Hebung der afrikanischen Völker arbeitet, sondern auch der von Christen geführte Handel und die von ihnen ausgehende Kolonisation sich bemüht, den Anforderungen der Menschlichkeit gerecht zu werden, und man von dem Zujammenwirken dieser Kräfte Gutes für die Entwicklung der Afrikaner hoffen kann, droht Afrika von der anderen Seite aufs neue ernsteste Gefahr. Der alte Erbfeind christlichen Glaubens und christlicher Kultur, der Islam, der aus Europa schon fast verdrängt ist und aus seinen. alten Stellungen am Mittelmeere mehr und mehr vor christlichen Einflüssen sich zurückziehen muß, während in Asien seine freie Entwicklung und Ausbreitung gehemmt erscheint, erhebt in Afrika sein Haupt aufs neue, breitet sich hier mit seiner alten Waffe, dem Schwerte, aus und will sich seine Beute nicht entreißen lassen. Um Afrika ist zwischen dem Mohammedanismus und dem Christentum ein Kampf entbrannt vom Nil bis zum Senegal, vom Kongo bis zur Ostküste, der von der höchsten weltgeschichtlichen Bedeutung ist.

Tief muß man es beklagen, daß es dem Christentum nicht gelungen iit, die Völker des innern Afrika zu erreichen, ehe der Islam die Wege

Miff -3tschr. 1894.

10

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »