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Die Missionsarbeit der Brüdergemeine in Süd-Afrika.

Auf Grund einer Visitationsreise dargeboten von C. Buchner, Miss.-Dir.

Im Auftrage der kirchlichen Oberbehörde der Brüdergemeine hat der Verfasser einen Visitationsbesuch in Süd-Afrika unternommen und zwar vom 20. Sept. 1892 bis zum 9. Juli 1893. Der Aufenthalt in Süd-Afrika selbst erstreckte sich vom 13. Oft. 1892 bis zum 14. Juni 1893.

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Der Schauplatz seiner dortigen Thätigkeit war teils das eigentliche Kapland (der Kürze wegen als Missionsprovinz „Süd-Afrika-West“ bezeichnet) teils das östlich davon gelegene, mit dem linken Ufer des großen Kayfluffes beginnende Kaffraria (als Missionsprovinz SüdAfrika-Ost" genannt). Abgesehen von einem gewaltsam abgebrochenen Missionsversuch von 1737-1744 hat die Brüdergemeine seit Ende des Jahres 1792 auf diesem Gebiete gearbeitet. Das Werk im Kaplande, flein beginnend und anfänglich auf die dortigen hottentottischen Mischlinge sich beschränkend, hat sich nach und nach in der Richtung von Westen nach Often ausgebreitet und erstreckt sich nun auch auf verschiedene der zahlreichen Kafferstämme. Es umfaßt gegenwärtig in beiden Provinzen 18 Stationen und 8 Außenstationen mit 13 904 Getauften nach unsrer Zählung. (Der Census von 1891 giebt 16 297 an.) Alle diese Stationen und Außenstationen hat der Verfasser besucht.

Wenn er im folgenden einiges von dem, was er auf dieser Reise gesehen und beobachtet, mitteilt, so geschieht dies in der Hoffnung, daß es dem Leser gehen möge, wie ihm selbst, daß nämlich in ihm manche neue Anschauung und Ansicht geweckt, manche irrige berichtigt werden möge. Sollten Leser außerdem noch eine fortlaufende, erzählende Beschreibung dieser Reise zu lesen wünschen, so seien sie auf die „Reisebriefe aus Afrika“ verwiesen, die als Beil. zum Missionsbl. aus der Br.-G. (Dez.-Heft 1892 bis Aug.-Heft 1893) erschienen sind und die, soweit der Vorrat reicht, gegen Einsendung von 50 Pfg. portofrei von der Expedition der Missionsver= waltung in Herrnhut übersendet werden.

1. Allgemeine Bemerkungen über Missions-Visitationsreifen.

Nicht selten kann man die Frage hören: sind dergleichen Reisen überhaupt von Nußen und durch die Notwendigkeit geboten ? Nun, meiner Ansicht nach kann man den Wert einer solchen Reise kaum zu hoch anschlagen. Hatte ich schon vorher diese Meinung, so bin ich in derselben

durch meinen Aufenthalt in Afrika nur bestärkt worden. Jeder, der am Werk der Heidenmission mitarbeitet, vollends wenn er von der Heimat aus einem Gebiet derselben als praktischer Leiter vorstehen soll, muß doch dies zunächst ihm zugewiesene Gebiet und seine eigentümlichen Verhältnisse kennen. Es giebt sicher allgemeine, für alle Gebiete giltige, unveränderliche Theorien und Grundsäße, die durch die gesamte Missionsarbeit hindurch gleichsam die Grundmauern, Pfeiler und Balken bilden, die dem Gebäude Halt geben. Dabei kann aber der Bau im einzelnen sehr verschiedenartig ausgearbeitet werden. Mich deucht, das richtige bei der thatsächlichen Anwendung jener Grundsäße zu treffen, dürfte jedenfalls dem leichter und besser glücken, der aus eigenster Anschauung die beste Lehrmeisterin allüberall die einschlägigen Verhältnisse kennt, als dem, der sie nur theoretisch studiert. Aber auch abgesehen von einzelnen eigenartigen Verhältnissen ist eine solche Reise durchaus dazu angethan, demjenigen, der sie macht, zu einer gesunden grundfäßlichen Stellung zur Mission zu verhelfen. Jedenfalls muß ich das Geständnis ablegen, daß ich mich vor meiner Fahrt vielfach in thatsächlich falschen, den realen Verhältnissen nicht entsprechenden Anschauungen über die Arbeit in der Heidenwelt bewegte, in Anschauungen, die ich kurz als einen Ausfluß jenes falschen Idealismns bezeichnen möchte, welcher einen großen Teil unserer Missionslitteratur bis auf unsre Tage mehr oder weniger beherrscht hat. Davon geheilt zu werden, hat sein schmerzliches. Mancher Missionar, der während des Heilungsprozesses vorübergehend in pessimistische Niedergeschlagenheit geriet, weiß ein Lied davon zu singen. Und doch ist die Heilung notwendig, ja ihr Ergebnis für den Geheilten selbst ein in hohem Maße befriedigendes, denn nüchtern und doch begeistert muß der Missionsmann seiner Arbeit gegenüberstehn. Da kann und darf ich nur sagen, daß die hinter mir liegende Reise den Dienst an mir gethan hat, daß sie mich einerseits von falschem Idealismus heilte, indem sie mir einen flaren Einblick in die oft tief erschreckende Wirklichkeit verschaffte, daß sie aber ebenso andererseits einen tief gewurzelten und unvertilgbaren Idealismus höherer Art, eine nicht mehr zu tötende Begeisterung für das Missionswerk in mir geweckt hat, indem sie mich das eine unleugbar und handgreiflich sehen ließ: hier hast du es mit einem Gottes werk zu thun, das mit unwiderstehlicher innerer Kraft anscheinend unüberwindliche Schwierigkeiten besiegt.

Doch nicht für den Visitator allein find solche amtliche Besuche notwendig, sondern in nicht geringerem Maße sicherlich auch für die Missionen und das Missionswerk selbst. Es springt in die Augen,

daß durch das Erscheinen eines amtlichen Vertreters der heimatlichen Kirche der Gedanke und Glaube: hinter uns steht eine Missionsgemeine, die uns trägt und deckt, in den Missionaren aufs neue lebendig und kräftig wird. Von welcher Bedeutung dieses Bewußtsein aber für die Missionare ist, das tritt einem erst deutlich vor die Seele, wenn man unter ihnen weilt. Ja selbst in den Heidenchristen wird durch einen solchen Besuch das Bewußtsein des inneren Zusammenhangs mit der Christengemeinde wach und lebendig, und ich habe gefunden, daß sie gerade für diesen Gedanken ein sehr feines Gefühl haben.

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Noch höher aber möchte ich den Segen anschlagen, der für die Missionsarbeit selbst aus einem solchen Besuch entspringt oder menigstens durch Gottes Segen entspringen kann. Auch auf dem Missionsgebiet nicht minder als daheim droht die Gefahr, daß man über dem Drang der täglichen Arbeit in Einseitigkeit und Engherzigkeit gerät und allgemach in gewohnten Geleisen" weiter trottet, ja, ich möchte sogar sagen, die Gefahr ist dort vielfach größer als hier, insofern die häufigere Berührung mit gebildeteren Menschen, mit anderen Anschauungen und Meinungen, mit anders gestalteten Verhältnissen fehlt. Tritt nun mitten in den Kreis der Arbeiter plößlich einer, dessen eigenste Aufgabe es ist, das von ihnen verrichtete Werk mit kritischen Augen zu betrachten, so erscheint den Missionaren selbst manches in einem andern Licht als bis daher, und ich habe überall gefunden, daß wenn sich mit der kritischen Betrachtung ihrer Thätigkeit und ihrer Arbeitsweise ein liebevolles Eingehen auf ihre besonderen persönlichen und örtlichen Verhältnisse verband, eine Fülle neuer Anregungen sich ergab, die den Blick für zeitgemäße Änderungen und neue Wege öffnete und schärfte. Und jedem, der einigermaßen die Lebensbedingungen auch der geistlichen Dinge auf dieser Erde versteht, wird es einleuchten, daß solche Anregungen von Zeit zu Zeit nicht nur ganz ersprießlich, sondern geradezu notwendig sind.

Ersichtlich ist aber auch aus dem obengesagten, daß nicht geringe Anforderungen an einen Visitator gestellt werden und gestellt werden miffen.

Die Worte des Heilandes: „Bittet, so wird euch gegeben“ und die Mahnung Jakobi: „So jemand Weisheit mangelt, der bitte" weisen ihm den rechten Weg solchen oft recht schweren Anforderungen gegenüber. Wer aber den Weg geht, der erlebt sicherlich auch etwas von dem Geben jeines treuen Herrn über Bitten und Verstehen“ und erfährt die Wahrheit des Wortes: Wohl dem, der dem Herrn traut! Bei allem Lobe und Dank gegen den treuen Gott aber dringt nach gethaner Arbeit doch

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