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Uebereinstimmung eures Wandels mit der Lehre, die ihr verkündet, einen Eindruck von der Realität eurer Sendung und der göttlichen Schönheit des wahren Christenthums zu geben. In Cyprians Zeiten breiteten die Verkündiger des Evangeliums den christlichen Glauben in Karthago nicht dadurch aus, daß sie es den Geweihten Baals und der Astarte gleich zu thun suchten, sondern indem sie troß blutiger Verfolgungen während der Pestilenz die Kranken besuchten und die Todten begruben, und so durch Wohlthaten feurige Kohlen auf die Häupter ihrer Feinde sammelten."

Kein Zweifel, daß ohne Selbstverläugnung kein lebendiges Chriftenthum denkbar ist; sie wurde aber auch von den Missionaren Süd Indiens nicht vernachlässigt, obgleich sie die Hindu's nicht durch Nachahmung ihrer eigenen Heiligen zu bekehren, sondern eine Gemeinde von Christen aufzubauen suchten, die da tüchtig wären, Gott einen vernünftigen Gottesdienst darzubringen, und die da wüßten, daß sie nicht klugen Fabeln folgten, indem sie sich zu Jesu wandten. Viele jener Missionare könnten recht wohl ihren Plaß in den Reihen der Gelehrten und Prediger in der Heimat ausfüllen und alle Freuden einer feinen und geistig anregenden Gesellschaft reichlich genießen. Aber sie ziehen es vor, im dumpfen Palmenwalde zu wohnen, um die in dieser argen Welt zerstreuten Schafe Christi zu suchen; ste schrecken nicht davor zurück, wo es Noth thut, auch in den Hütten der Eingebornen zu schlafen, von der Speise der Eingebornen zu essen und in der heißen Junisonne und unter den gefährlichen Ausdünstungen des Septembers zu Fuß von Ort zu Ort zu gehen, um den Arbeitern. auf dem Felde und den Weibern am Brunnen von der Liebe Jesu zu erzählen. Auf der andern Seite aber betrachten sie es auch als eine praktische Verkündigung des Evangeliums, wenn sie in einem halbbekehrten Dorfe in ihrem eigenen Hause das Muster eines christlichen Familienlebens darstellen, aus dem so mancher Segen und so manche Tröftung in die Hütten der armen Nachbarn ausgehen kann. Und da soll Ein Vortheil, den die Missionare hatten, nicht verschwiegen werden. Kaum ist eine Provinz Indiens von europäischem Einfluß weniger berührt als Tinnewely. Viele Bauern haben dort noch keinen europäischen Soldaten, Beamten oder Pflanzer gesehen und stellen sich unter einem Weißen fast nothwendig einen Misstonar vor. So übte denn auch das Christenthum, das den Eingebornen nur in so reiner, edler Gestalt entgegentrat, eine besondere Anziehungskraft aus

und die Misstonare hatten wenig mit den Hindernissen zu kämpfen, welche in dem Schandleben von Namenchristen dem Evangelium sich entgegenthürmen. Irgendwie hat die Arbeit der Missionare das Siegel des göttlichen Segens erhalten und ihr großer und fortwährender Lohn ist es, daß sie allmählich ihre Ernte einthun dürfen; denn verschieden vom übrigen Indien ist es hier dem gleichen Manne, der den Samen ausstreute, gestattet, auch die Ernte reifen zu sehen. Jedes Jahr tritt eine Schaar Neubekehrter in die Reihen der Streiter Christi ein, und wer immer Ihn als seinen Herrn erkennt, darf Jhm danken für die herzliche Frömmigkeit, die Sein Geist durch die Arbeit dieser treuen Diener in die Herzen so vieler tausend einfacher Landleute in Linnewely und Trawankor gepflanzt hat.

Missions - Zeitung.

Aufruf der Brüdergemeinde.
(Schluß.)

Aus Magdala schreibt Br. Grunewald:

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Die September Sonntage wa= ren reich gesegnet; ein junger Mann bekannte öffentlich: Ach, ich war verloren, aber der Herr hat mich gefunden! Am 1. Oct. war die feierliche Einweihung des Kirchleins in Reitapura; ein festlicher Tag! Viele Geschwister von hier waren im Boot mit herzugekommen und freuten sich, daß die Indianer ein so schönes Bethaus bekommen. haben. Auch unser liebes Magdala sah so freundlich aus, es hatte eben einen weißen Anstrich bekommen, Haus und Kirche und Alles war gut hergestellt worden. Alles ging in der besten Ordnung, so gut es eben hier sein kann. Da kam der verhängnißvolle 18. Oc= tober und ein furchtbarer Orkan hat Alles zerstört!

Schon am Morgen war der Himmel trübe, ein heftiger Nordwind wehte mit Regen, aber Niemand ahnte, was da kommen würde. Die Abendversammlung mußte des Regens wegen ausfallen. Um 8 Uhr wurde das Toben des Windes heftiger, mit immer gewalti geren Stößen gegen unser Haus. Wir versammelten uns zum Gebet, in welchem wir den Herrn um Seinen Schuß anflehten, weckten unsre Kinder, die bereits schliefen, und machten uns fertig, das Haus zu verlassen. Da stürzte schon das Dach zusammen, und die starken Pfosten wichen aus ihren Fugen. Nur mit des Herrn Hülfe kamen wir glücklich in die Kirche. Auch diese zitterte und bebte in allen Fugen. Mit dem Lehrer Beckford vereinigten wir uns wiederum im Gebet. Das Loben des Sturmes

ward unterdessen immer furchtba= rer, wir hörten die Glocke vom Sturme bewegt läuten, dann brach das Gerüst. Es war Mitternacht. Mehrere Familien flüchteten in die Kirche, aber plößlich brachen die Stüßen und noch ehe wir zur Thüre hinausgeflohen waren, stürzte das Dach über uns zusammen. Wohin sollten wir nun fliehen? Da kamen 4 Männer und sagten, sie kämen uns abzuholen. Diese waren uns wie Boten Gottes. Draußen tobte es fürchterlich, wir konnten kaum stehen. Die Männer zogen uns mit aller Gewalt, mehrmals fielen wir in die Gräben, nur dann und wann erhellte das grelle Licht der Blize die stockfinstere Nacht. Da sahen wir dann den Gräuel der Verwüstung. Alle Häuser waren zusammengestürzt, die großen Kokosnußbäume lagen umgebrochen da und versperrten uns den Weg. Endlich, nach einer halben Stunde, kamen wir ganz durchnäßt in das kleine Häuschen, das uns Zuflucht bot, ein Weg von 4 Minuten. Es war schon gedrängt voll Menschen. Hier mußten wir nun stehend in nassen Kleidern die lange bange Nacht zubringen, froh, daß wir wenigstens eine trockene Stätte gefunden hatten. Der Sturm aber tobte immer fürchterlicher und auch dies kleine Haus, in welchem gegen 40 Leute beisammen waren, drohte jeden Augenblick einzustürzen. Oft ging das Licht aus, und es dauerte lange, ehe wir wieder Feuer ma= chen konnten. Bange fragten wir: Hüter, ist die Nacht schier hin?" Endlich kam der Morgen des 19. Oc= tobers.

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Das Tageslicht zeigte uns nun den ganzen Umfang der Zerstörung. Der Orkan hatte gegen 8 Uhr Morgens ausgetobt, aber Sturm und Regen hielten noch an. Dem= ohngeachtet entschlossen wir uns, mit den Kindern unser Haus wieder aufzusuchen. Welch ein trauriger Anblick aber bot sich uns jezt dar! Sämmtliche Indianer: häuser zu Boden gerissen, die Bäume entwurzelt und über den Weg geworfen. Endlich kamen wir zu unserm Haus, aber es war keine Zufluchtstätte mehr, alle Thüren und Fenster und die obere Dece waren zerbrochen, so daß der Regen in Masse hereingeströmt war. Alle unsere Kleider, Wäsche, Bü cher u. s. w. waren durchnäßt, so daß wir viele Tage zu trocknen hatten, und Vieles ist verdorben. Der Zaun war niedergebrochen, cbenso unsre Kirche und die Nebengebäude. Das Boothaus war ganz weggeschwemmt und die Boote weit hin in den Busch getrieben, doch Gottlob nicht zertrümmert, während die meisten Boote in English Bank zerbrochen waren. So ist nun unser Magdala eine Ruine. Den Schaden kann ich mindestens auf 1400 Thaler anschlagen. Dazu kommt, daß die neuerbaute Kirche in Reitapura ganz zerstört ist; nicht ein Pfosten, nicht eine Bank ist gerettet, ja das ganze Dorf, da es niedrig und gegen Norden offen liegt, ist von dem mit furchtbarer Gewalt andringenden Wasser weggeschwemmt worden. Die ar= men Leute haben nichts gerettet, ihre Boote sind zertrümmert, die Bäume umgeworfen, die Anpflanzungen zerstört. Es ist ihnen nichts,

als das nackte Leben geblieben. Und doch hat der Herr gnädig mit uns gehandelt. Auf einer der Perl-Inseln hat eine Familie, Thomjon mit 4 Kindern, in jener Nacht ihr Grab in den Wellen gefunden. Die ganze Insel war reingewaschen, nichts als weißer Sand zurückge: blieben. O, es sieht traurig und öde aus auf der Moskito - Küste und trauriger noch ist der Blick in die Zukunft, da alle Plantagen zerstört sind. Ja, des Herrn Hand liegt schwer auf uns, Er hat uns gezüchtigt, das fühlen wir alle. tief. In einer kleinen Stube, die noch übrig geblieben war, haben wir 8 Tage mit den Kindern und den Hausleuten gewohnt.

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Einige Brüder (Zimmerleute) halfen uns sodann mit Brettern vom Wohnhaus ein kleines Haus bauen. In zwei Tagen war es fertig und am 26. Octbr. zogen wir ein mit den Worten: Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist Seinen heiligen Namen!" Wir find sehr dankbar, daß wir nun doch ein trocknes Pläßchen haben. Leider ist auch die Schule, die unter Br. Beckfords Leitung recht aufblühte, nun für lange Zeit aufgehoben. In Tasba pauni oder Bethania sieht es auch gar trau rig aus. Br. Cuthbert war eben beschäftigt, das Wohnhaus aufzusezen. Da kam jener Orkan und zwar am Meeresufer mit solcher Fluth, daß alle Häuser im Dorfe und zulezt auch die Kirche von den Wogen umgerissen und fort= getrieben wurden. Br. Blair hatte sich mit seiner Familie im Boot zu retten gesucht; sie mußten die lange bange Nacht ohne Obdach

auf einem großen Baumstamm sizend verbringen. Am nächsten Morgen war Alles fortgeschwemmt, die Bret= ter und Balken in den Busch ge= trieben. Dort fanden sie nach und nach einen Theil ihrer Sachen und haben sich nun ebenfalls eine Hütte erbaut.

Leid thut es mir auch um unsre schöne Kirchenbibel, wie um so manche meiner Bücher! Da muß ich noch erwähnen, daß ein Schulknabe, als er von seinen Eltern zur Flucht angetrieben wurde, zu erst seine Bibel nahm, fie gut bewahrte und sich nicht von ihr trennen wollte. O daß doch bald unsre Kirche könnte aufgebaut wer= den, damit die Schule und die Versammlungen wieder in den rechten Gang kämen!

Auf Corn - Jsland ist Alles zer= stört, das Wohnhaus ein Trümmerhaufen, kein Baum ist stehen ges blieben.

Br. Jürgensen in Rama hatte eben einen Brunnen ausgemauert und dachte nun für eine Weile mit äußeren Arbeiten Ruhe zu haben, aber wie bald war es damit zu Ende! Das Dach der Kirche wurde gänzlich hinweggerissen und nur der untere Theil des Gebäudes blieb stehen. Ebenso war es mit dem Wohnhaus. Das Wasser strömte auf uns herab, doch war es dankenswerth, daß die Fenster in unsrer Stube nicht zerbrachen. Eine schauderhafte Nacht hatten wir zu durchleben, wie ich in den 12 Jahren meines Wohnens im Mosquito - Lande noch keine erlebt hatte. Jede Minute wurde gezählt. Eine besondere Bewahrung unsres lieben Herrn war es,

daß 2 große Kokosnußbäume, welche ganz in der Nähe des Hauses standen und umgerissen wurden, nach einer andern Seite hinfallen mußten. Unser Boothaus wurde niedergeworfen. Durch den Res gen sind auch unsre Sachen meist zu Grunde gerichtet worden, namentlich alle Bücher.

Auf der ganzen Insel blieb nur ein Haus nebst zwei Küchen stehen. Unsere Leute standen obdachlos ohne Licht und Feuer im Walde da. Dicht neben einer Frau und ihrem auf einem Kasten liegenden Kind fiel ein großer Baum nieder, ohne sie zu beschädigen; ein andrer Baum riß im Fallen durch seine Aeste ein Haus um, doch so, daß die Leute sich retten konnten; wäre der Stamm auf dasselbe gefallen, so wären sie alle des Todes ge= wesen. Wie dankbar waren wir bei allem Unglück, daß doch kein Mensch umgekommen ist! Zunächst wurden nun Hütten aufgerichtet, wobei ich mithalf; unser Haus versah ich mit einem nothdürftigen Dach, was ich natürlich allein machen mußte, da jeder für sich selbst zu thun hatte. So der Herr will, soll nun auch der Wiederaufbau der Kirche in der nächsten Woche beginnen, wozu ich freilich die Hülfe der Indianer bedürfen werde. Sehr traurig aber ist, daß die Anpflanzungen der Indianer alle verwüstet sind. Auch die Austern= Bänke sind dahin, die Fische lie gen in großen Haufen todt am Strand und verbreiten einen entseßlichen Verwesungsgeruch. Die wilden Schweine im Wald sind zu Grunde gegangen, das Trinkwasser verdorben.

Dazu bemerken die Missionsvorsteher: Diese Heimsuchung steht nicht vereinzelt da. Vor kurzem hat der Herr ein ähnliches Unglück über unsre Station Baziya in Südafrika geschickt; auch dort wurden durch einen Orkan in wenig Minuten die neuerbaute Kirche und sämmtliche Gebäude dem Erdboden gleich gemacht. Was der Wieder: aufbau aller dieser Gebäude dort und auf der Moskitoküste kosten wird, läßt sich vor der Hand noch gar nicht berechnen. (Auf 10,000 Thaler berechnen die Brüder ihren Verlust.) Und daß sie wieder aufgebaut werden müssen, wenn das Werk des Herrn nicht Schaden leiden soll und zwar möglichst bald, ist klar. Aber woher die Mittel nehmen? Unfre lezte Jahresrech nung hat mit einer Mehrausgabe von 24,452 Thalern abgeschlossen. Wir haben damals geschwiegen, weil wir glaubten noch zusehen zu müssen, ehe wir unsre Freunde zu außerordentlichen Anstrengungen aufforderten, so einverstanden wir auch damit waren, daß ein solcher Hülferuf aus der Mitte der Ge= meine ohne unser Zuthun ergangen ist, der auch bereits, wie wir mit Dant anerkennen, seine Früchte getragen hat. Jeßt aber nach diesen zweifachen ernstlichen Mahnungen des Herrn dürfen wir nicht länger schweigen. Sollen wir unsre Thätigfeit einschränken? ein schon be gonnenes Arbeitsfeld abbrechen? jezt, wo wir eben in Tibet sehen dürfen, daß unsre jahrelange Arbeit keine vergebliche war? oder sollen wir den heidnischen Aukanern in Suriname, die unserm Boten erklärten, sie würden ihn vor dem

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