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renbezeugungen den Todten zu überhäufen, dese fen Andenken nicht zu erwecken die höchfte Wohls that für ihn gewesen wäre, wofern Lob oder Ladel der Ueberlebenden und der Nachlebenden noch einiges Interesse für den Todten hat, den die untrügliche, ewige Wahrheit vor ihren Richterftul erscheinen ließ.

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12. Capitolinus hat uns einen Zug ers halten, welcher beyde Brüder charakterisirt. Marcus Aurelius ward von Verus eingeladen ihn auf seinem Landhause zu besuchen. Er that's, und brachte fünf Tage dort zu, beschäfe tigte sich aber, wie sonst, mit den Angelegen heiten des Reichs, in der Hofnung ihn durch entgegengesezte Lebensart zu beschämen, und zur Nachahmung ihn zu bewegen. Aber ums sonst. Ungestört schwelgte Verus fort, mit Freunden die seiner würdig waren, und mit Freygelassenen.

13. Derselbe Geschichtschreiber gibt uns auch die Beschreibung einer Mahlzeit, an wels cher Verus selb elfen schwelate. Nach jedem Trunke ward jedem seiner Gåste das Trinkges fäß geschenkt, deren einige aus Murrha *),

Die Alten fagen, diese Gefåsse von Murrha, oder
Myrrha, kamen aus Karmania, einer groffen
Landschaft Persiens am persischen Meerbusen.
Man hat daraus geschlossen, daß sie aus China
gekommen, aber Karmanien, und chinesisches
Porcellan gewesen wären. Da aber von ihnen

! andre aus alexandrinischem Krystalle waren.
Jedem wurden goldene oder silberne Gefässe,
1 zum Theil geziert mit geschnitnen Steinen, gee
schenket; auch Kränze von Blumen andrer
Jahrszeiten; köstliche Salben in theuren Ges
faffen; lebendige Thiere von jeder Art, deren
Fleisch auf der Tafel erschienen war, sowohl
Wild als zahme Thiere und Gevogel; endlich
schenkte Verus jedem den schönen Knaben, der
ihn bedienet hatte, einen Tafeldecker mit Schüß-
seln, und einen Wagen mit Mauleseln in fils
bernem Geschirr, und mit einem Kutscher, der
ihn am Morgen heimfuhr, denn bis an den
Morgen ward, nach dem Schmause, mit Würs
feln gespielt.
Als Marc Aurel von dieser
1 Mahlzeit erzählen hörte, seufzte er, und be-
-1 klagte das Reich, wohl nicht ohne bittre Reue,
daß er sich selbst einen solchen Genoffen gegeben
hatte!

gesagt wird, daß sie einen Wohlgeruch von sich ge.
geben hatten, so ist des Grafen von Veltheim
Vermuthung sehr wahrscheinlich, daß diese Gefäffe
von Specßtein waren, dergleichen noch ist die
Chinesen machen, und, wie man sagt, ihnen eis
nen Muskusgeruch zu geben wissen. Erst nach
dem mithridatischen Kriege wurden die Römer mit
Diesen Gefäffen bekannt, auf welche fie, nach ihs
rer Weise, einen unsinnigen Werth legten. Als
dem Petronius Arbiter der Befehl des Nero gebracht
ward, sich selbst zu tödten, zerbrach er vorher, dem
Tyrannen dieses Erbstück zu entziehen, ein Gefäß
von Morrha, welches auf 12000 Reichsthaler an
Werth geschäzt ward.

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14. Seine Tochter, die Witwe des Ve rus, verheirathete er an einen rechtschaffenen und fähigen, aber schon in Jahren vorgerück ten Mann, Claudius Pompejanus, Sohn eines römischen Ritters, von nicht sehr edler Ge burt, obschon Lucilla, als Gemahlin eines Kaifers, den Ehrennamen Augusta führte, gleich ihrer Mutter Faustina, und sowohl diese als je ne mit dieser Heirath nicht sehr zufrieden waren. Pompejan ward zweymal Conful.

15. Man erfuhr in Rom, daß die Markomannen einen Sieg über den Präfectus Prátorio Vinder erhalten, ihn sammt zwanzigtauDio vergt. mit fend Römern getödtet, das flüchtige Heer bis Luc, in Alex- an Aquileja verfolgt, und diese wichtige Stadt andro Psen bennah erobert hätten. Der Schrecken in Rom

domante.

war sehr groß *), und vermutlich war es nach dieser Niederlage, durch welche Italien bedrohet ward, daß Marcus Aurelius zu aufferordentlichen Maaßregeln grif, welche nur selten,

und

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* In der angeführten Schrift erzählt Lucian, Alex: ander, ein Lügenprophet, habe einen Orakelspruch gegeben, in welchem er den Römern den Sieg ver: heissen, wenn sie zween Löwen lebendig in die Dos nau stürzen würden, zugleich mit vielen köstlichen Würzen und Rauchwerken Indiens. Die Römer håtten es gethan, und die Löwen, welche ans entgegengesezte Ufer geschwommen, wåren von den Deutschen, die sie für eine besondre Art von Hunden oder von Wölfen gehalten, mit Knitteln erschlagen worden.

und nur in äusserster Gefahr ergriffen worden. So wie man zur Zeit des zweeten punischen Krieges, nach der Schlacht bey Canna, Knech te gewafnet, und sie Volones, die Freiwilligen, genannt hatte, (weil keiner gezwungen ward, fie aber ohne Zweifel sehr gern bereit waren, da sie zwar nicht gleich fren wurden, doch aber, nach tapferm Betragen, die Freyheit hoffen konnten,) so errichtete auch Aurel solche Haus f. liv. XXII, fen. Auch Gladiatoren stellte er ins Feld, fers 57 vergl. mit XXIV, 14. ner gedungne Dalmatier und Dardaner *); ja 15 und 16. auch kriegsluftige Deutsche o daß es zum R.Chr.G.170. Leztenmal gewesen wäre! liessen sich dingen von ihm, um zu kämpfen wider Deutsche! *)

16. Marcus Aurelius zog noch in eben diesem Jahre, 170, nach Pannonien, wo er fünf Jahre nach einander blieb, und den Krieg

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*) „Dardaner". So hieffen die ißigen Servier. Dieses grosse Volk wolle man nicht verwechseln mit dem kleinen, von Homer und Virgil befung nen Volke der Dardaner am Hellespont.

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**)_Aus dem Capitolin folte man urtheilen, daß Marc Aurel im Anfang des Kriegs zu diesen Maaßregeln geschritten wäre, das ist aber wider alle Wahrscheinlichkeit. Capitolin und die andern Schriftsteller der sogenannten Historia Augusta find in ihrer Erzählungsweise sehr unvollkommen. Gleichwohl müssen sie uns, wegen Dürftigkeit der Zeit, fchäzbar seyn; und wir sind ihnen auch dann gern dankbar, wenn sie uns Ereignisse melden, deren Ordnung fie uns überlassen.

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mit wechselndem Glücke, und mit desto größrer Beschwerde führte, da er, schwacher Gesund heit wegen, die Kälte nicht wohl ertrug, und Heilmittel dagegen zu brauchen gezwungen war.

17. Er erhielt einen Sieg über die Jas znger, welche, von den Römern verfolgt, auf der gefrornen Donau Stand hielten, sich schmeis chelnd, daß sie, auf dem ihnen gewohnten, den Römern ungewohnten Eise, mit Vortheil kämpfen würden; desto mehr, da selbst ihre Pferde, gleicher Ursache wegen, ihnen gleichen Vortheil über die Reuterey der Römer zu ges ben schienen. Aber die Römer warfen ihre Schilde auf die Erde, sezten den Fuß drauf, riffen die Pferde der Feinde sammt den Reutern auf dem glatten Eise um, und erfochten einen grossen Sieg, dem andre folgten, durch welche Dio und Ca- die Markomannen und die Jazyger sehr gedåmpitol. pfet wurden.

XVI.

ann, 171.

Eus. Chron. I. Es war, nach den Jahrbüchern des Eusebius, im Jahre 171, daß der heilige Meliton, Bischof zu Sardes in Lydien, dem Marcus Aurelius seine Schuzschrift für die Christen übers gab. Es ist möglich, daß dieser Kaiser erst im Anfange des Jahrs 171 nach Pannonien reiste; wo nicht, so muß man annehmen, daß Meliton ihm entweder im Jahre 170, unmittelbar vor der Reise, oder erst im Jahre 176, als er wieEuseb.chron, der nach Rom gekommen war, diese Schrift überreichte. Da sie an Aurelius gerichtet war,

ἐπεδωκεν

ann, 171.

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