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schon zum künftigen Märtyrer beftinimten juna gen Heiden gesandt ward; jener „Geister“ eis ner, die da ausgefandt werden zum Dienste, ,,derer wegen die ererben sollen die Seligkeit." Hebr. 1, 14. Der heilige Justin ward nicht nur ein vorzüglis cher Gegenstand der Erbarmungen Gottes, sons dern solte auch als Lehrer, als Schriftsteller, als Apologist, endlich noch in Tod' als Zeuge für die Wahrheit, ein vorzügliches Werkzeug der Erbarmungen Gottes für sehr viele seiner Brüder werden.

11. Dem sey, was die Person des Greiz ses betrift, wie ihm wolle, dieser sey dem Jus ftinus durch waltende Vorsehung zugeführt, oder ihm gesandt worden, immerhin war er ein Vote Gottes an ihn, und seine Worte fruchter ten so bey dem empfänglichen Gemüthe des jungen Philofophen, daß er mit Aufmerksam keit die Schriften der Propheten las, von der Wahrheit sich überzeugte, (wozu auch der Chris ften heiliger. Wandel, in Verbindung mit der Martyrer Freudigkeit vieles beytrug) und sich taufen ließ.

12. Von nun an machte er es sich zum Geschäfte, sowohl mit Juden als mit Heiden über Glaubenslehren sich zu unterhalten, deren Fras gen und Einwürfe zu beantworten, und sie auf den Weg des Heils zu führen..

Dialog. tum Tryph. Jud. Pag. 287.

M.

D. C.

13. Wir haben unter seinem Namen eine (Edit. Colon. Ermahnung an die Griechen, und eine LXXXVI.) Rede an die Griechen, deren Rechtheit wahrscheinlicher als gewiß ist. Den treflichen

Brief an Diognetus haben ihm viele zugeschrieben, er scheint aber aus noch höherem Alterthume, ja vor dem Jahre 70 geschrieben zu seyn, da er vom jüdischen Gottesdienste als einem solchen spricht, der noch bestand; auch übertrift er an Schreibart die Apologieen und das Gespräch mit Tryphon, welche gewiß von Justinus sind. Offenbar sind die hundert sechs und vierzig Fragen nicht von ihm, da in dieser Schrift des heiligen Frenáus schon als Mártyrers erwähnt, Origenes angeführt wird, und von Mönchen die Rede ist, ja sogar schon vom öffentlich verbotnen Gößendienste. Die Schrift wider Aris ftoteles, die über die heilige Dreyeinigkeit, das Buch über die Alleinherrschaft Gottes, der Brief an Zenas und Serenus, sind wahrscheinlich alle, gewiß zum Theil, von einer spåtern Hand.

14. In den Sammlungen seiner Schrif ten sind die beyden Apologieen (Schuzschriften) für die Christen unrecht geordnet worden, da die ausführlichere offenbar die erste, die kürzere aber die zwote ist. Lezte ist nicht vollständig auf uns gekommen.

15. Als Christ fuhr Justinus fort den philosophischen Mantel zu tragen, ohne Zweifel um desto leichteren Eingang zu finden bey Griechen und Römern, und um zu erken nen zu geben, daß die Religion Jesu Christi die wahre Weisheit sey, und daß wir alle, in diesem Sinne, Philosophen seyn solten, denn das bescheidene, zuerst von Pythagoras, dann von Sokrates gebrauchte Wort Philosoph, heißt Liebhaber der Weisheit.

16. Unser

16. Unser christlicher Philosoph unters
nahm, zu Verbreitung der heiligen Lehre, Reis
fen, in Asien, in Griechenland, und in Italien,
lebte aber mehrentheils zu Rom, wo er öffent
lichen Unterricht in der Religion gab.

IV.

1. Unter den Verleumdungen, mit welchen

die Feinde des Christenthums es anzuschwärzen,

und den weisen, milden Antonin dawider einzus

nehmen suchten, war ohne Zweifel die Behaup

tung, daß die Christen Gottesleugner wären,

eine der gefährlichsten, eine Behauptung, wel-

cher ihre öffentlich gezeigte Berachtung der Gör

hen einigen Schein gab, der doch selbst ben flüche

tiger Untersuchung schwinden mußte.

2. Juftinus unternahm es, die Christen, soz

wohl über diese als über andrelåsterungen zu recht- Just. Ap. I.
fertigen, und schrieb im Jahre 150, dem dreyzehn pag. 93. Co
ten der Regierung Antonins, seine erste Apologie, loniae 1636.
in der er eine Freimütigkeit leuchten ließ, welcher
wohl selbst die Feinde des christlichen Namens
ihre Bewunderung nicht versagen konnten.

3. Er richtete diese Schrift an den Ima

perator Antonin, an die Cåfarn Marcus Aures
lius und Lucius Verus, an den Senat und an
das römische Volk; an einen Kaiser, dessen Vors
fahren so viele Christen hatten martern und
tödten lassen; an einen Senat, dessen Sagung
jeder Gottheit den Eingang wehrte, welcher er

1 Achter Theil.

1. Tertull.

Apol. cap.
XL.

nicht das Bürgerrecht des Capitols verliehen hatte; an ein Volk, welches gewohnt war sich ăm Blute der Christen in den Amphitheatern zu ergößen, jeden öffentlichen Unfall den Christen zuzuschreiben, und auszurufen:,,die Christen dem Löwen !"

4. Eusebius berichtet uns in seiner Ges Euseb. Eccl. schichte, daß Justinus in Rom war, als er Hist. IV, 11. diese Apologie schrieb, und aus der Chronik eben dieses Geschichtschreibers scheint zu erhellen, daß unser mutiger Vertheidiger sie dem Antonin selbst überreichte.

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5. Die Weise, wie er mit Hinsehung der Namen, und so kühner als glücklicher Anwendung der Beynamen, den Antonin und die Câfarn nennet, indem er sich selbst bey seinem Namen, bey den Namen seines Vaters, seines Großvaters und seiner Vaterstadt bezeichnet, zeigt schon, wie er auch so laut zu erkennen gibt, daß er nichts fürchtete, weil Menschen dem wahren Christen, so lang er Gott anhangt, Schaden zu thun nicht vermögen, obgleich sie ihn martern und ihn tödten können.

6. Also beginnet er:

Dem Imperator Titus Aelius Hadrianus ,,Antoninus dem frommen*), Augustus Cásar;

*),,Dem_frommen“ Evσeßeï, auf lateinisch pio. Der lateinische Ausdruck hat, wie ich anderswo be: merkt habe, einen sehr grossen Umfang; nicht so

,,und Verissimus seinem Sohne, dem Philosos, ,,phen "); und Lucius dem Philosophen **), ,,leiblichem Sohne des Cåsars, und adoptirtem Sohne des frommen; dem Liebhaber der Ges „lehrsamkeit, und dem hehren Senat, und dem ,,ganzen römischen Volke, bringet dar diese ,,Red' und Fürbitte, für die welche unter allen ,,Geschlechten der Menschen mit Unrecht gehaßt` ,,und beleidigt werden, deren er selbst einer ist, Juftinus, des Priscus Sohn, Sohnes des Bacchius, gebürtig aus Flavia Neapolis, in „Syria - Palástina.“

7. Darauffagt er, daß die, welche würks lich fromm und Philosophen sind, nur die Wahrheit achten und lieben, und sich weigern den Meinungen der Alten anzukleben, wofern sie

der griechische. Evasßns heißt fromm in Absicht S. Th. VII.
auf die Gottheit, und heißt nur das. Dieser Einn Abschn. XGI,
war dem Justin willkommen, er macht, wie wir 44.
fehen werden, einen guten Gebrauch davon.

*) Marcus Aurelius hieß, eh Titus Aurelius An: toninus der fromme ihn adoptirte, Marcus Ans nius Verus. Hadrian nannte ihn statt Verus (der wahrhafte) Veriffimus, (der wahrhaftigste.)

**) Lucius Verus liebte in der Jugend die Wissens schaften, hatte Verse und Reden gemacht, und war, wie ein Schriftsteller der historia augusta (nach einigen Spartian, nach andern Julius Cas pitolinus) sagt, nicht sowohl ein beffrer Redner wie Dichter, als ein schlechterer Dichter wie Redner. Doch liebte er mit Leidenschaft die Gelehrten...

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