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falsch sind. Der åchte Freund der Wahrs heit müffe, wenn auch der Tod ihm dafür angedråuet werde, nach Richtschnur der Gerechtig keit reden und handeln. Ihr," so sagt er kühn dem Kaiser und dessen Söhnen, ihr hört als ,,lenthalben euch die frommen, die Philosophen, ,,die Hüter der Gerechtigkeit und die Liebhaber ,,der Gelehrsamkeit nennen; ob ihr das auch ,,seyd, das wird sich zeigen." Er wolle, sagt er, ihnen nicht schmeicheln, sondern nur sie bitten, daß sie nach dem strengsten Rechte mit den Christen verfahren, sich aber hüten möch ten, aus Vorurtheil, aus Menschengefälligkeit, oder aus irgend einem unvernünftigen Antriebe wider sich selbst ein Urtheil zu fallen. ,,Denn wir," so fährt er fort,,,wir sind übers ,,zeugt, daß uns kein Böses widerfahren könne, ,,wofern wir nicht der Bosheit überführt be,,strafet werden. Ihr vermöget uns zu tödten, pag. 53, 54.,, aber nicht uns zu schaden.“

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8. Er rúgt die Thorheit und den Frevel des Verfahrens, nach welchem alle des Chris stenthums angeklagte entlassen wurden, wenn sie es verleugneten, gestraft aber, wenn sie es bekannten, ohne daß man untersuchte, worin das Christenthum bestehe? Der Gottesleug nung sey Sokrates beschuldigt worden, weil er pag. 55, 56. die Menschen durch die Vernunft vom Dienste der Dämonen habe abführen wollen...

Glei

che Beschuldigung tráfe die Christen, weil sie nicht solche als Götter verehrten, deren Thaten kein Mensch, welcher nach Tugend strebte, üben könnte.,,Ja, wir bekennen, in Absicht ,,auf solche, Gottesleugner zu seyn, nicht aber

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,,in Absicht auf den wahrhaftigen Gott, den ,,Vater der Gerechtigkeit, der Enthaltsamkeit ,,und aller Tugenden, Der keines Bösen theils ,,haftig ist. Ihn, und Seinen Sohn, Der ,,von Ihm kam, und uns solches lehrte, und ,,den prophetischen Geist, verehren wir, und ,,beten sie an; nach der Vernunft und nach der Wahrheit ihnen Ehr' erweisend; und wirtheis ,,len, was wir selbst gelehret worden, mit Freus ,,de jedem mit, der da lernen will."

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9. Nach kurzer Erwähnung der haupts sächlichsten Glaubenslehren, gehet er über zu der Sittenlehre Jesu, deren Reinheit sowohl als deren Befolgung von Seiten der Christen, Seine Göttlichkeit beweisen; jene Seine Weisheit, diese Seine Kraft, ohne welche die Chriften nicht vermögen würden zu solcher Tugend zu gelangen, die nicht allein in Handlungen sich dussere, sondern auch das Innerste des Herzens reinige, und uns fähig mache dem Gebot: Laß dich nicht gelüften nachzuleben, in Abs sicht auf Lüfte der Habsucht, der Unkerschheit und des Zornes,

pag. 56.

Er beruft sich darauf, daß es viele Personen beyderley Geschlechts unter den Chris ften gebe, welche sechzig oder siebenzig Jahre alt, von Jugend an in chelofem Stande vollkommner Enthaltung lebten,,,des Reiches der pag. 62. Himmel wegen," wie unser Heiland vorher Matth. XIX, gesagt.

II. Viele Zeugnisse der Propheten bringt er herben, welche in den Händen der Juden sind wie

12.

pag. 82.

Joh, I. 9.

pag. 83.

in den unfrigen; Zeugnisse, welche sich geradezu auf Jesum Chriftum beziehen, und deren Erfüllung fie auch zum Theil aus den aufbewahrten Berichten des Pontius Pilatus sehen könnten. Hier belehrt er uns zugleich, daß die Lesung der Propheten war verboten worden, fügt aber hinzu,. daß die Christen nicht nur ohne Furcht sie låsen, sondern auch kühn, ihnen zur Belehrung, diese Schriften ihnen vorhielten.

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12. Merkwürdig ist auch die Stelle, wo Chriftus, der Erstgeborne Gottes, sey der Logos, (das Wort, die Vernunft) deffen alle Menschen theilhaftig worden, (ohne Zweifel auf jene Stelle des Evangelisten deutend, wo er von unserm Heilande sagt:,,Dieser war ,,das wahrhaftige Licht, welches jeden Menschen ,,erleuchtet, der auf die Welt kommt“) und die, welche dem Logos nachleben, seyn Christen, folten sie auch für Atheisten gehalten werden, wie unter den Griechen dem Sokrates, dem Heraklitus, und andern ihnen ähnlichen widerfahren sen; unter fremden Völkern aber dem Abraham, Ananias, Azarias, Misael, Elias und vielen andern, die auch, zu ihrer Zeit, ihre Verfolger gehabt, und, wie alle welche dem Logos nachgelebt hätten, oder anizt ihm nachTebten, Christen gewesen wären, und ohne Furcht, und ohne Unruh.

13. Warum, durch die Kraft des Lo,,gos, nach dem Rathschlusse des Vaters, des „Herrn und des Gottes aller, ein Mensch von ,,einer Jungfrau geboren, Jesus genannt, gekreuziget worden, nach dem Tod' erstanden,

,,und emporgegangen sey in den Himmel, das ,,wird, aus dem was so ausführlich gesagt wor ,,den, ein verständiger Mensch begreifen köns ,,nen."

pag. 83.

14. Unser Heiliger will nicht sagen, daß ein Mensch, sey er auch noch so verständig, das Geheimniß der Menschwerdung des Sohnes Gettes, und unsrer Versöhnung durch Ihn, durchschauen könne, ein Geheimniß,,,in welches ,,einzuschauen Engel gelüftet"; sondern, daß Petr. I, 12.1. aus dem was er, von dem Plane Gottes zu unfrer Heiligung und zu unserm Heil, mit Ans führung vieler Sprüche, in dieser Schrift ges sagt habe, dem verständigen ein Licht über die Vernunftmässigkeit der Religion Jesu Christi aufgehen werde, wofern er aufrichtig prüfen will.

15. Vielen von ihm angeführten, die Person des Messias betreffenden Weissagungen, fügt Juftinus nun diejenigen hinzu, welche sowohl den Fall Jerusalems, und die Zerstreuung der Juden, als auch die Ausbreitung des Evangeliums vorher angekündigt hatten, und des ren Erwähnung damals vorzüglich eindringende Würksamkeit haben mußte, da die geweifsagten Ereignisse vor den Augen. der Welt, theils vor kurzem geschehen waren, theils eben damals geschahen

alten Philosophen

16. Nachdem er die reinsten Begriffe der
die sie zum Theil der hei-
mit den weit

ligen Schrift entlehnet hatten

höheren der heiligen Schrift selbst verglichen, so

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pag. 93.

pag. 79,

sezt er hinzu: „Bev uns könnt ihr solche Dinge hō,,ren und sie lernen von Menschen, welche nicht ,,die Buchstaben kennen, welche unkundig der !„Ausdrücke, aber weisen und treuen Sinnes ,,find."

17. Er bemerkt, daß die größten Frevel ungestraft begangen, und alle andern Religios nen geduldet würden, und daß man nur wider die Christen wütete. Hier rügt er den von manchen alten Gesezgebern und Philosophen gebilligten, damals oft geübten Gebrauch, kleine Kinder auszusehen. Solche Findlinge wurden oft von Menschen aufgenommen, welche sie nährten und dann schändlichen Gewinn mit ih nen trieben; und es konnte geschehen, daß die Våter mit ihren Kindern, die sie nicht kannten, oder Brüder mit Brüdern Gråuel begingen, Und von solchem Gewerbe liessen die Kaiser selbst ein Antonin, dem Justin es freimütig vorwirft sich Abgaben zahlen!

18. Obgleich die ersten Christen gewöhne lich nicht von den heiligen Gebräuchen, am wes nigsten vom geheimnisvollen Sacramente des Leibes und Blutes Jesu Christi, mit Fremden zu reden pflegten, und, wie scheint, es auch nicht durften; so mochte doch wohl, wegen Wichtigkeit des Zwecks, dem heiligen Justin vom Bischofe zu Rom feyn vergönnet worden, sich in einer Apologie über diese Gegenstände zu åusfern; um desto mehr, da die Feinde der Religion, eben von jenem heiligen Sacrament Anlaß genommen hatten, die Christen zu beschuldigen, daß sie in nächtlichen Zusammenkünften ein

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