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Tauben sind es, die begleiten.
Meiner Tochter Muschelfahrt,
Wunderflugs besondrer Art,
Angelernt vor alten Zeiten.
Thales. Auch ich halte das fürs Beste,
Was dem wadern Mann gefällt,
Wenn im stillen warmen Neste
Sich ein Heiliges lebend hält.

Psyllen und Marsen (auf Meerstieren, Meerkälbern und Meerwiddern).
In Cyperns rauhen Höhlegrüften,
Vom Meergott nicht verschüttet,
Vom Seismos nicht zerrüttet,
Umweht von ewigen Lüften,
Und, wie in den ältesten Tagen,
In still-bewußtem Behagen
Bewahren wir Cypriens Wagen
Und führen, beim Säufeln der Nächte,
Durch liebliches Wellengeflechte,
Unsichtbar dem neuen Geschlechte,
Die lieblichste Tochter heran.
Wir leise Geschäftigen scheuen
Weder Adler, noch geflügelten Leuen,
Weder Kreuz noch Mond,

Sirenen.

Wie es oben wohnt und thront,
Sich wechselnd wegt und regt,
Sich vertreibt und todtschlägt,
Saaten und Städte niederlegt.
Wir, so fortan,

Bringen die lieblichste Herrin heran.
Leicht bewegt, in mäßiger Eile,
Um den Wagen, Kreis um Kreis,
Bald verschlungen, Zeil' an Zeile,
Schlangenartig reihenweis,
Naht euch, rüstige Nereiden,
Derbe Fraun, gefällig wild,
Bringet, zärtliche Doriden,
Galateen der Mutter Bild:

Ernst, den Göttern gleich zu schauen,

Würdiger Unsterblichkeit,

Doch wie holde Menschenfrauen,

Lockender Anmuthigkeit.

Doriden (im Chor an Nereus vorbeiziehend, sämmtlich auf Delphinen).

Leih uns, Luna, Licht und Schatten,

Klarheit diesem Jugendflor!

Denn wir zeigen liebe Gatten
Unserm Vater bittend vor.

(zu Nereus.) Knaben sind's, die wir gerettet
Aus der Brandung grimmem Zahn,
Sie, auf Schilf und Moos gebettet,
Aufgewärmt zum Licht heran,
Die es nun mit heißen Küssen
Traulich uns verdanken müssen;
Schau' die Holden günstig an!

Nereus. Hoch ist der Doppelgewinn zu schäßen:
Barmherzig sein und sich zugleich ergößen.

Doriden.

Lobst du, Vater, unser Walten,
Gönnst uns wohlerworbne Lust,
Laß uns fest, unsterblich halten
Sie an ewiger Jugendbrust.

Hereus. Mögt euch des schönen Fanges freuen,
Den Jüngling bildet euch als Mann;
Allein ich könnte nicht verleihen,
Was Zeus allein gewähren kann.
Die Welle, die euch wogt und schaukelt,
Läßt auch der Liebe nicht Bestand,
Und hat die Neigung ausgegaukelt,
So seht gemächlich sie ans Land.

Doriden.

Jhr, holde Knaben, seid uns werth;
Doch müssen wir traurig scheiden:
Wir haben ewige Treue begehrt,
Die Götter wollen's nicht leiden.

Die Jünglinge. Wenn ihr uns nur so ferner labt,
Uns wadre Schifferknaben;

Wir haben's nie so gut gehabt,
Und wollen's nicht besser haben.

Galatee (auf dem Muschelwagen nähert sich).
Nereus. Du bist es, mein Liebchen!
Galatee.

O Vater! das Glück!
Delphine, verweilet! mich fesselt der Blick!
Nereus. Vorüber schon, sie ziehen vorüber
In treisenden Schwunges Bewegung!

Was kümmert sie die innre, herzliche Regung!
Ach! nähmen sie mich mit hinüber!
Doch ein einziger Blick ergößt,
Daß er das ganze Jahr ersezt.

Thales. Heil! Heil! aufs Neue!
Wie ich mich blühend freue,

Von Schönen, Wahren durchdrungen
Alles ist aus dem Wasser entsprungen!!
Alles wird durch das Wasser erhalten!
Ocean, gönn' uns dein ewiges Walten!
Wenn du nicht Wolken sendetest,
Nicht reiche Bäche spendetest,

Hin und her nicht Flüsse wendetest,
Die Ströme nicht vollendetest,

Was wären Gebirge, was Ebnen und Welt?
Du bist's, der das frischeste Leben erhält.

Echo (Chorus der sämmtlichen Kreise).

Du bist's, dem das frischeste Leben entquellt.
Nereus. Sie tehren schwankend fern zurück,
Bringen nicht mehr Blick zu Blick;
In gedehnten Kettenkreisen,
Sich festgemäß zu erweisen,
Windet sich die unzählige Schaar.
Aber Galatea's Muschelthron
Seh' ich schon und aber schon,
Er glänzt wie ein Stern
Durch die Menge.

Geliebtes leuchtet durchs Gedränge!
Auch noch so fern

Schimmert's hell und klar,

Immer nah und wahr.

Homunculus. In dieser holden Feuchte,
Was ich auch hier beleuchte,
Jst Alles reizend schön.

Proteus. In dieser Lebensfeuchte

Erglänzt erst deine Leuchte

Mit herrlichem Getön.

Nereus. Welch neues Geheimniß in Mitte der Schaaren Will unseren Augen sich offenbaren?

Was flammt um die Muschel, um Galatee's Füße? Bald lodert es mächtig, bald lieblich, bald füße, As wär' es von Pulsen der Liebe gerührt. Thales. Homunculus ist es, von Proteus verführt . Es sind die Symptome des herrischen Sehnens, Mir ahnet das Aechzen beängsteten Dröhnens; Er wird sich zerschellen am glänzenden Thron; Jest flammt es, nun blißt es, ergießet sich schon. Sirenen. Welch feuriges Wunder verklärt uns die Wellen, Die gegen einander sich funkelnd zerschellen?

AU Alle.

So leuchtet's und schwanket und hellet hinan,
Die Körper, sie glühen auf nächtlicher Bahn,
Und rings ist Alles vom Feuer umronnen;
So herrsche denn Eros, der Alles begonnen!
Heil dem Meere! Heil den Wogen,
Von dem heiligen Feuer umzogen!
Heil dem Wasser! Heil dem Feuer!
Heil dem seltnen Abenteuer!
Heil den mildgewognen Lüften!
Heil geheimnißreichen Grüften!
Hochgefeiert seid allhier,
Element' ihr alle vier!

Dritter Akt.

Vor dem Palaste des Menelas zu Sparta.

Helena tritt auf und Chor gefangener Trojanerinnen. Panthalik, Chorführerin.

Helena. Bewundert viel und viel gescholten, Helena,

Vom Strande komm' ich, wo wir erst gelandet sind,
Noch immer trunken von des Gewoges regsamem
Geschaukel, das vom_phrygischen Blachgefild uns her
Auf sträubig-hohem Rücken, durch Poseidons Gunst
Und Euros Kraft, in vaterländische Buchten trug.
Dort unten freuet nun der König Menelas
Der Rückkehr sammt den tapfersten seiner Krieger sich.
Du aber heiße mich willkommen, hohes Haus,
Das Tyndareos, mein Vater, nah dem Hange sich
Von Pallas Hügel wiederkehrend_aufgebaut
Und, als ich hier mit Klytämnestren schwesterlich,
Mit Kastor auch und Pollur fröhlich spielend wuchs,
Vor allen Häusern Sparta's herrlich ausgeschmückt.
Gegrüßet seid mir, der ehrnen Pforte Flügel ihr!
Durch euer gastlich ladendes Weiteröffnen einst
Geschah's, daß mir, erwählt aus vielen, Menelas
In Bräutigamsgestalt entgegenleuchtete.
Eröffnet mir sie wieder, daß ich ein Eilgebot
Des Königs treu erfülle, wie der Gattin ziemt.
Laßt mich hinein! und Alles bleibe hinter mir,
Was mich umstürmte bis hieher, verhängnißvoll.
Denn seit ich diese Stelle sorgenlos verließ,

Chor.

Cytherens Tempel besuchend, heiliger Pflicht gemäß,
Mich aber dort ein Räuber griff, der phrygische,
Ist viel geschehen, was die Menschen weit und breit
So gern erzählen, aber der nicht gerne hört,

Von dem die Sage wachsend sich zum Märchen spann.
Verschmähe nicht, o herrliche Frau,
Des höchsten Gutes Ehrenbesig!

Denn das größte Glück ist dir einzig beschert:
Der Schönheit Ruhm, der vor allen sich hebt.
Dem Helden tönt sein Name voran,
Drum schreitet er stolz;

Doch beugt sogleich hartnädigster Mann

Vor der allbezwingenden Schöne den Sinn.

Helena. Genug! mit meinem Gatten bin ich hergeschifft
Und nun von ihm zu seiner Stadt vorausgesandt;
Doch welchen Sinn er hegen mag, errath' ich nicht.
Komm' ich als Gattin? komm' ich eine Königin?
Komm' ich ein Opfer für des Fürsten bittern Schmerz
Und für der Griechen lang' erduldetes Mißgeschick?
Erobert bin ich; ob gefangen, weiß ich nicht!
Denn Ruf und Schicksal bestimmten fürwahr die Unsterblichen
Zweideutig mir, der Schöngestalt bedenkliche
Begleiter, die an dieser Schwelle mir sogar
Mit düster drohender Gegenwart zur Seite stehn.
Denn schon im hohlen Schiffe blickte mich der Gemahl
Nur selten an, auch sprach er kein erquicklich Wort.
Als wenn er Unheil sänne, saß er gegen mir.
Nun aber, als, des Eurotas tiefem Buchtgestad
Hinangefahren, der vordern Schiffe Schnabel kaum
Das Land begrüßten, sprach er, wie vom Gott bewegt:
Hier steigen meine Krieger nach der Ordnung aus;
Ich mustre sie, am Strand des Meeres hingereiht,
Du aber ziehe weiter, ziehe des heiligen
Eurotas fruchtbegabtem Ufer immer auf,

Die Rosse lenkend auf der feuchten Wiese Schmuck,
Bis daß zur schönen Ebene du gelangen magst,
Wo Latedämon, einst ein fruchtbar weites Feld,
Von ernsten Bergen nah umgeben, angebaut.
Betrete dann das hochgethürmte Fürstenhaus,
Und mustere mir die Mägde, die ich dort zurück
Gelassen, sammt der klugen alten Schaffnerin.
Die zeige dir der Schäße reiche Sammlung vor,
Wie sie dein Vater hinterließ und die ich selbst

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