ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

zeigt, mit dem er Zeichendeuter befragte. Bald hatte er schwangern Weibern, bald Säuglingen, manchmal auch Löwen den Leib aufschneiden lassen, um in zappeln den Eingeweiden die nahe Zukunft zu erspähen; bald Bonst, 1, 36. Auch graunvolle Opfer feinen Dämonen dargebracht. 2. Die Zeichendeuter hatten ihm die willkommene, seiner Trägheit und Feigheit schmeichelnde Antwort gegeben, daß er umkommen müßte, wofern er dem Feinde perse. 44. entgegen gehen, und Rom verlassen würde.

Euseb. de vita

Lact. de mort.

3. Indessen rückte Constantin gegen die Stadt an. Lactantius erwähnt eines zuvor von dem Heere des Marentius über ihn erhaltnen Vortheils, welcher doch unbedeutend gewesen zu schein scheint, da wir nicht se hen, daß er ihn in seinem Zuge aufgehalten habe; und was mehr ist da Zosimus davon schweigt.

[ocr errors]

4. Marentius ließ, nahe bey Rom, ein weniges oberhalb der Brücke, welche ehemals Pons Mulvius, jezt Ponte Molle genannt wird, eine Schiffbrücke über die Tiber legen, welche so gebauet war, daß sie mit leichter Mühe durch einen Kunstgriff konnte gelöset werden, in der Hoffnung, seinen Nebenbuhler, wann er darauf seyn würde, zu erfäufen. Constantin aber lagerte sich der Brücke Pons Mulvius gegenüber, in einer weiten Ebene, den Feind zu reizen, das Glüc einer Feldschlacht zu wagen.

5. Offenbar hätte Maxentius diese vermeiden, und feine Legionen in die Stadt ziehen sollen, deren Eroberung dem Constantin, menschlichem Unsehen nach, hätte sehr schwer, vielleicht unmöglich werden mögen. Aber den unseligen Tyrannen täuschte jener Geist der Verblendung, welcher so oft dem Falle der Gewaltigen auf Erden vorhergehet, oder vielmehr ihn' bewirkt, wenn sie ihr Maaß erfüllet haben.

6. In der Nackt vom 27sten auf den 28sten October ward, in einem Traumgesicht, Constantin geheißen, die Schilde der Soldaten mit dem Namenszuge Christi Laet. de mort. zu bezeichnen, den die Fahne trug. Es geschah sogleich persco 44 am folgenden Tage *).

Auf einer vizün:o dõe um tűziten Gahrhunderte lehenden

[graphic]
[ocr errors]

7. An di sem gab Marentius, zur Jahrstagsfeyer sechsjähriger Regierung, gleich als genosse Rom der tiefsten Ruhe; Spiele der Rennbahn. Vielleicht glaubte er dadurch sich die Götter günstig, und dem Volke sich gefällig zu machen. Aber das Volk, welches immer Gefühl für verlegten Unstand hat, wenn derjenige, der ihn verleget, ihm verhaßt ist, murrete wider ihn, und auf Einmal erhub sich, wie aus Einem Munde, der laute Ruf: Constantin sey unüberwindli! Marentius erschrak, berief sogleich einige Senatoren, und hieß fie die sibyllinischen Bücher aufrollen, in denen geschrieben stand, daß an diesem Tage der Feind der Römer umkommen würde. Den Ausdruck, Feind der Römer, deutete er auf seinen Gegner, dessen Heer gegen Rom gewandt stand, den aber, mit Recht, die Römer als ihren Befreyer ansahen. Ermuthiget durch zweydeutis gen Spruch und eigene Auslegung, stellte er sich an die Spiße seines großen Heeres, und ordnete es zur Feldfchlacht, jenseits der Tiber, mit dem Rücken hart an dem Strom, neun römische Meilen (das heißt etwa drey Stunden) von der Stadt.

[ocr errors]

pers. 44.

vita Const.

8. Froh rückte Constantin gegen ihn an, und ließ feine Reuterey gegen die feindliche ansprengen. Bald ward die Schlacht allgemein. Die Römer und die Italiener im Heere des Marentius fochten schlecht, weil für den Tyrannen, dessen Joch sie verabscheuten; besser Laot, de mort. Pämpften die andern Schaaren, wohl vorzüglich die Euseb. de prätorianischen Cohorten, diese Werkzeuge und Genos- 38. sen des Tyrannen, in dessen Schicksal das ihrige vers Paneg. anon. webt schien. Doch riß die fliehende Reuterey das ganze Aurel. Vict. Heer, nach langem Kampfe, mit sich in die Flucht. de Caesarib. Unter der Flüchtigen Last wurden die Bande der Schiff Excerpta auct. brücke gesprengt, im Getümmel ward Marentius mit Constant, dem Roß, sammt verschiedenen seiner gewöhnlichen Zosim. II. Umgebung, von der Brücke hinabgedrängt und ertrank R. Chr. G. im Strom.

CXL.

So groß und allgemein auch in Rom die

Freude des Senates und des Volkes war, wagte doch

[ocr errors]

Nazarii Panag.

40.

[ocr errors]

(am 28. Oct.)

nen möchte vielleicht voreilig und täufßend gewesen feyn.

2. Als aber dessen Leiche im Schlamme der Tiber gefunden worden, als Constantin, am Tage nach der Schlacht, fiegprangend in Rom einzog, als ves Marentius Kopf vor dem Sieger her auf einer Lanze getragen ward; da ergoß ganz Rom sich in Freudengeschrey und in Glückwunsch, den Ueberwinder begrüßend als Be freyer der Burger, und als Wiederhersteller des öffent lichen Wohls.

3. Ist es an sich selbst schon höchst wahrscheinlich daß Constantin den Gebrauch der Triumpbatoren, nach vollendetem Einzuge das Capitol zu besteisen, um Ju pitern öffentlichen Dank zu bringen, unterlassen habe, so wird, nach richtiger Bemerkung des Baronius, diefe Unterlassung dadurch noch wahrscheinlicher, wo nicht gewiß, daß die heidnischen Lobredner dieses Kaisers, bey Beschreibung des Triumphes, des Capitols nicht erwähnen, obgleich sie uns melden, daß er in den Pallast und in den Senat gegangen. Auch riget Zosimus, wiewohl nicht beym Anlasse der Triumphs erwähnung, es mit seiner gewöhnlichen Bitterkeit an Constantin, daß er der Verehrung des Jupiter im Capitol gehöhnet habe.

4. Nazarius, ein Heide, drückt sich, nicht ohne Wohlredenheit, über den Triumph des Constantin also aus: Seit Erbauung der Stadt ist dem römischen Reiche kein Tag aufgegangen, an welchem die öffents liche Freude sich so ergossen hätte, so außerordentlich "gewesen wäre oder auch hätte seyn sollen. So froh »waren feine Triumphe, deren Andenken uns das Alter= thum in den Jahrbüchern erhalten hat. Nicht gebun dene Heerführer gingen vor dem Wagen her, sondern »der gelösete Adel. Nicht Barbaren, die in den Ker fer geworfen wurden, sondern Confularen, die aus »dem Kerker geführet worden. Nicht gefangene Fremd>>linge zierten dieser Einzug, sondern die nun freye »Rom. Sie hatte nichts von feindlichem Bande bekom»men, aber zum Besige ihrer selbst war sie gelanget;

»schauer schwebten gleichsam vor, die in Triumph ge führten Schaaren der Laster, welche die Stadt, mit »krantendem Druck, in ihrer Gewalt gehabt hatten; der gebändigte Frevel, die überwundene Treulosigkeit, die nun jagende Vermessenheit, der gefesselte Ueber. muh, die mit eitlem Grimm nun knirschende, blutige Grausamkeit, der Stolz bekrieget und der Troz; die »beschränkte Ueppigkeit und die Begier, wurden gehal, Nazar, Panog. ten in eiserner Fessel.

5. Es scheint mir, man könne nicht verkennen, daß Constantin, nach diesem ihm so offenbar durch Schuß 68 eben verliehenen Erfolg, vom Geiste der Religion sich durchdrungen zeigte, deren Wahrheit, vor so kurzer Beit erit, und so wunderbar, ihm eingeleuchtet hatte. Desto mehr scheint es mir so, da er, der von Natur ehrgeizig, in hohem Grade staatsflug, dabey strenge war, und, wie wir in der Folge sehen werden, sich manchmal von Ehrgeiz, von Argwohn und von Härte hinreißen ließ, in diesem Augenblick, da er den höchsten Gipfel der irdischen Größe erstieg, so milde gegen die Ueberwundenen war, so kühn dem Aberglauben des Góßendienstes, und den ihm gefährlichen Vorurtheilen des Senats und des Volks troßte; so demüthig seine Siege dem neuerkannten, lebendigen Gotte zuschrieb, und nicht errothete dem »gekreuzigten Christus. im Un gesichte der abgöttischen, vom Blute der Christen tries feuden Rom zu huldigen, Ihm, der den Weltlingen von Anbeginn an »Aergerniß und Thorheit ist..

Coast, Aug.

1. Kor. 1. 28.

6. Selbst Zosimus gesteht, Constantin habe nur die vertrautesten Anhänger des Marentius bestraft. Ein Zosim. II. anderer Heide sagt: »Constantin that dem Rechte des »Sieges Einhalt mit dem Ende der Schlacht, und erlaubte nicht selbst gegen diejenigen das Schwert zu Anonym. Pa»zücken, deren Bestrafung Rom von ihm foderte.<<

negyr. Const. Aug.

7. Nur gegen die prätorianischen Cohorten des Ty. rannen übte er Strenge, aber ohne Grausamkeit. Er entließ sie, zwang sie abzulegen die Waffen und das kriegerische Gewand; sie, die befleckt waren mit dem Blute friedlicher Bürger, mit dem Raube der Wehrlofen. Er zerstörte das Lager dieser Leibwache und schaffte Aurel. Viet. fle gang ab.

8. Die andern Cachooren

melche sosen ihan sofach.

de Caesar.

ten hatten, behielt er im Dienste, sandte sie aber a Anon. Paneg. den Rhein und an die Donau.

9. Constantin erließ Briefe in alle Provinzen, mi Befehlen, kraft deren diejenigen, welche die Tyranner ihrer Güter beraubt hatte, wieder eingefeßt, welch vita Constant, fie verbannet hatte, zurückgerufen, welche sie in Band 1. 41. gelegt hatte, gelöset wurden.

Euseb. de

10. Da er des Elendes in Rom sehr viel fand, ver sah er die öffentlichen Urmen nicht nur mit Nahrung sondern auch mit Kleidern; solchen, welche aus den Wohlstande, durch das Unglück der Zeit, in Noth ge funken waren, gab er reichlicheren Unterhalt. Er war Vormund der Waisen, Beystand der Witwen, verhey rathete verwaisete Jungfrauen, erzeigte sich vielen Lau fenden hülfreich, und gegen alle gütig.

11. Es wimmelte in Rom vom Gezücht der Angeber, die, nach dem Tode des Tyrannen, der sie ernährt hatte, ihr schändliches Gewerbe fortzusehen, viele Bür ger als seine Anhänger, die thätigen Antheil an seinen Grausamkeiten und Erpressungen gehabt hätten, anklag ten. Constantin gab nicht nur ihnen kein Gehör, sondern hemante auf einmal das Uebel, indem er TodesGod. Theod. strafe seßte auf jede falsche Anklage.

12. Zur Zeit des Marentius ward der Uns schuld schöner Weiber, von ihm, von seinem Hoflager, und von seinen Kriegern nachgestellt, und die weibliche Tugend war gefährdet wie die Schönheit. Constantin war tadellos in feinen Sitten, und hielt auf Zucht. Keine Schöne,« sagt ein heidnischer Schrift steller, durfte sich hårmen wegen ihrer Wohlgestalt: »unter dem züchtigen Kaiser ward die Schönheit nicht Masarius. vein Reiz zur Lust, sondern ein Zier der Keuschheit.

13. Der Senat ertheilte ihm den Vorrang vor den andern Kaisern, auf welchen Maximinus Anspruch mach te, und nicht ohne scheinbaren Grund, da er älter in der Würde war. Es verdroß ihn solches desto mehr, da schon die Nachricht vom Siege Constantins über persee. 44. Marentius ihm sehr wehe gethan. Er mußte gleichwohl anjezt seinen Groll verschmerzen: so wie auch Constan

Lact, de mort,

1

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »