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VATER, SOHN UND FÜRSPRECHER

IN DER

BABYLONISCHEN GOTTESVORSTELLUNG

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#9095

AH 3114. 305
AH3160.7

HARVARD COLLEGE

JUL 13 1898

LIBRARY

Haller

fund.

Wie in andern polytheistischen Religionen, so werden auch in der babylonischen die einzelnen Götter vielfach in verwandtschaftliche Beziehung zu einander gesetzt, so dass wir Verhältnissen, wie denen von Mann und Weib, Eltern und Kindern, Vater und Sohn in der babylonischen Götterwelt auf Schritt und Tritt begegnen. Ganz besonders stark findet sich. bei zwei Gestalten des babylonischen Pantheons, Ea und Marduk, wo immer von diesen beiden Göttern die Rede ist, die enge Beziehung betont, in der dieselben als Vater und Sohn zu einander stehen. Einen charakteristischen Ausdruck findet dieses Vater und Sohnes - Verhältnis in dem Zwiegespräche, das Ea und Marduk zum Zwecke der Heilung eines Kranken oder Besessenen miteinander führen und das sich in verschiedenen Beschwörungstexten ganz gleichlautend wiederfindet,2) demnach bereits zu einer stehenden liturgischen Formel geworden war. Dasselbe lautet:

Marduk erblickte ihn,3)

zu seinem Vater Ea trat er ins Haus) und sprach:

1) Ea ist, nach dem späteren auf Ausgleichung der Lokalkulte beruhenden offiziellen Systeme, der dritte Gott der obersten Göttertrias, der Gott des Meeres und alles dessen, , das im Wasser unter der Erde ist," neben Anu, dem Gott des Himmels, und Bel, dem Gott der Erde. Er ist der Gott der Weisheit, der in allen Fällen zu raten und zu helfen vermag. Über Marduk (Merodach), sein Wesen und seinen Kultus, orientiert vortrefflich der ausführliche Artikel,,Marduk" von ALFRED JEREMIAS in ROSCHERS Lexikon der griech. u. röm. Mythologie II Sp. 2340-2372.

2) Z. B. Šurpu V/VI 17 ff. S. meine Beiträge zur Kenntnis der babylonischen Religion. 1. Lief.: Die Beschwörungstafeln Šurpu. Leipzig 1896, S. 27. 3) Nämlich den Kranken, dessen Leidenszustand vorher geschildert ist. 4) d. i. die Wohnung Eas in der Meerestiefe.

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