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Des

zweiten Zeitlaufes zweiunddreißigster Zeitraum.

Bon

der Thronbesteigung Kaiser Friedrichs I. 1152 bis zum Ende des dritten Kreuzzuges 1192.

Dritte Abtheilung.

Geschichte des dritten, von Kaiser Friedrich und den beiden Königen von Frankreich und England unternommenen Kreuzzuges.

I.

Einleitung *).

1. Nichts war seit dem unglücklichen Kreuzzuge König Konrads des Dritten und Ludwig des

*) Die Quellen zu der Geschichte des dritten, von Kaiser Friedrich I. und den Königen von Frankreich und EngLand (Philipp August und Richard I.) angeführten Kreuzzuge find folgende. Zuerst müssen wir jedoch be merken, wie sehr es zu bedauern ist, daß die Geschichte des Königsreiches Jerusalem von dem Erzbischofe Wilhelm von Tyrus, der an Reichhaltigkeit, Schärfe dés Urtheils, Klarheit und Eleganz des Vortrages alle alten Geschichtschreiber der Kreuzzüge weit übertrifft, schon wenige Jahre vor dem Falle der heiligen Stadt fich endiget. Diesen großen Verlust ersegt doch einigermaßen Hugo Plagon, der Fortseger der Geschichte

Forts. d. Stolb. R. G. B. 45.

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Siebenten von Frankreich in den Gemüthern aller abendländischen Völker und deren Beherrscher entschiedener und fester gewurzelt, als eine völlige und wie man hätte glauben sollen, gar nicht mehr zu überwindende Abneigung gegen jeden fernern kriegerischen Zug nach dem Orient. Die Erinnerung an die unermeßlichen Summen, die man fruchtlos vergeudet hatte, und den ungeheuern, Europa merk bar entvölkernden Verlust von Menschen, und den bejammernswerthen Tod so vieler, durch Geburt, Vermögen und Tapferkeit ausgezeichneter Ritter, die ihrem Vaterlande noch so viele und so große Dienste hätten leisten können, schwebte noch zu lebendig vor jeder Seele*),

des Erzbischofes Wilhelm. Plagons Werk findet sich in Dücands und Marthenens Sammlung alter Manuscripte. Jacobi de Vitriaco Hist. Hierosol. bei Bongars in den Gestis Dei per Francos. Marini Sanuti Torselli, Secreta fidelium crucis. Marinus Sanudo blühete in der ersten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts. Radulfi Coggeshal Chronicon terraé sanctae. Tageno, Descriptio expeditionis Asiaticae in Turcas Imperatoris Friderici I.- Speculum Historiale a Vincentio praesula Bellovacensi; in dem IV. Bande der Bibliotheca mundi. - Radulphus, de Diceto imagines historiarum (v. J. 1148-1200). In Twyftens Sammlung alter englischer Geschichtschreiber. — Chronicon Joannis Bromston. Diese endiget mit dem nach Ende des dritten Kreuzzuges erfolgten Tode des Königes Richards I. von England. Matth. Paris, Historia anglica major. (v. 3. 1066 bis 1259). Edit. Will. Wats. Lond. 1684. Guillelmi Neubricensis Libri V. de rebus anglicis sui temporis (v. J. 1066 bis zum 3. 1197). Rogerii Hovedeni Annales rerum anglicarum. Die neueren Geschichtschreiber der Kreuzzüge find schon so berühmt und so allgemein bekannt, daß es höchft überflüssig wäre, ihrer trefflichen Werke hier noch zu erwähnen.

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*) Wahrscheinlich auch noch das Andenken an die Unzuverläßigkeit der chriftlich syrischen Fürsten, wie auch

als daß darin ein, auch nur entfernte Gedanke an ähnliche Unternehmungen noch Raum hätte finden können. Zwar wurden um dieselbe Zeit die Pilgerfahrten nach dem heiligen Lande immer häufiger und zahlreicher. Die Sicherheit und Bequemlichkeit, mit welcher jegt die Pilger, sobald sie auf der fyrischen Küste gelandet hatten, durch die christlichen Staaten, und zum Theile selbst unter dem Geleite der tapfern, den Ungläubigen so furchtbaren Tempel- und Johanniterritter, nach Jerusalem gelangen, auch alle übrigen heiligen Orte ganz gefahrlos besuchen konnten, ermunterte ganz ungemein und besonders die französische und englische Ritterschaft zu solchen frommen Pilgerreisen, und bald gehörte es sogar zur Ritterehre, wenigstens einmal in dem. Leben an dem Grabe des Erlösers gebetet zu haben. Zudem kamen die Vornehmsten solcher Pilger, Fürsten, Grafen und Herren gewöhnlich mit einem sehr zahlreichen gewaffneten Gefolge an, aber dem= ungeachtet suchten sie doch, nur mit geringer Ausnahme, sich stets einem ernsthaften Kampfe gegen die Ungläubigen zu entziehen *). Keinen zog eine

an die Falschheit und Treulosigkeit der Pullanen, und deren tückische und feindseligen Gesinnungen gegen ihre nach Palästina kommenden abendländischen Brüder. *) Als z. B. Herzog Heinrich der Löwe in dem Jahre 1171 in Begleitung mehrerer Bischöfe, Aebte und vieler anderen Geistlichen, wie auch einer noch weit größeren Anzahl von hohen und niedern Vasallen, Fürsten, Grafen, Rittern und Kriegsknechten eine Pilgerfahrt, wozu er sich durch ein Gelübde verbindlich gemacht hatte, nach dem heiligen Lande unternahm, belief sich sein gesammtes Gefolge auf mehr als 12,000 Köpfe; und obgleich die Christen in Palästina und besonders die Tempel- und Johanniterritter gleichsam mit einander wetteiferten, dem Herzoge alle nur mögliche Ehre zu erweisen und diesen mächtigen Fürsten für ihr Interesse zu gewinnen z

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wahrhaft chriftliche Theilnahme an der Erhaltung. des Königreiches Jerusalem nach Palästina, sondern blos entweder das fromme Verlangen, unserm göttlichen Erlöser an dessen Grabe die ihm gebührende Huldigung darzubringen, oder auch und zwar größtentheils die zuversichtliche Hoffnung, früher begangene schwere Frevel und Verbrechen durch eine solche, mit mancherlei Mühseligkeiten und Unkosten in ein so entferntes Land verbundene Wallfahrt in dem Buche des Weltrichters wieder zu tilgen, war gewöhnlich der einzige Beweggrund dieser jegt immer

so ließ er, von dessen Tapferkeit und kriegerischem Ruhme sich das Gerücht auch schon im Orient verbreitet hatte, sich dennoch nicht bewegen, einem Kampf gegen die Ungläubigen sich zu unterziehen. Er begnügte sich blos, die Kirche zum heiligen Grabe prachtvoll zu schmücken und reichlich zu beschenken, auch den Templern und Johannitern sehr bedeutende Geldsummen zu überlassen, wofür fie Grundstücke kaufen und aus deren Ertrag in Kriegszeiten Söldner anwerben und unterhalten sollten. Selbst in der heiligen Stadt hielt sich Herzog Heinrich nur wenige Tage auf. Seine Pilgerfahrt hatte zwar, von dem Tage an, an welchem er seine Staaten verließ, bis zu jenem, an dem er wieder in Braunschweig einzog, die Dauer von einem ganzen Jahre gehabt; aber den größten Theil dieser Zeit brachte er theils auf seiner Reise), die er nur in kurzen Tagmärschen machte, theils auch in verschiedenen chriftlichen Städten zu, in Antiochien, Tarsus c. und ganz vorzüglich in Constantinopel. Selbst in dem Lande des Sultans von Iconium, das er lang= sam durchzog, verweilte er um so lieber einige Zeit, da der Sultan ihn sehr freundlich hatte begrüßen lassen, auch mit mehreren seltenen, schönen Geschenken, und unter diesen mit zwei zahm gemachten Leoparden erfreuet hatte. Und so war nun, wie viele vorhergegangenen, auch diese, mit so ungeheuerm Aufwande und so vielen kampffähigen und kampfluftigen Rittern und Kriegsleu ten unternommene Wallfahrt für die Befestigung des chriftlichen Königreiches in Palästina auch nicht von dem allermindesten Nugen.

Ueberhaupt,

häufiger werdenden Pilgerfahrten. wie es scheint, war man in dem Abendlande in Beziehung auf das christliche Königreich von Palästina in einer ganz eigenen sonderbaren Täuschung befangen. Durch die wunderbare Hülfe nämlich, welche Gott den ersten Kreuzfahrern und deren unmittelbaren Nachfolgern so oft gesendet hatte, glaubte man sich berechtiget, das kleine Königreich, trog dessen, es von allen Seiten umlagernden Feinden, um so mehr sich selbst überlassen zu dürfen, da ja Jesus Christus selbst der eigentliche, wahre König von Jerusalem sey. Diesem zum Theil frommen Wahne ist es daher hauptsächlich zuzuschreiben, daß, als bei der immer mehr anschwellenden und furchtbar werdenden Macht Saladins auch die Gefahr für das christliche Königreich immer größer und das Bedürfniß einer schleunigen Hülfe aus dem Abendlande mmer dringender ward, und nun Erzbischöfe, Bischöfe und Aebte, Templer- und Johanniterritter, ja endlich der Patriarch selbst, um schleunige Hülfe flehend, alle Länder Europa's durchwanderten, sie dennoch nirgends günstiges Gehör fanden. Die Templer hatten sogar jezt schon in den meisten europäischen Reichen einen Theil des ihnen anfänglich geschenkten Zutrauens verloren; denn als einige dieser Ritter in der nämlichen Angelegenheit auch in England, obgleich ebenfalls fruchtlos, angekommen waren, soll nachher König Heinrich II. sich über sie geäußert haben:,,Diese Leute (nämlich die Templer) suchen doch bekanntlich stets blos ihre eigenen Vortheile *)." Mit Geldunterstügungen waren zwar

*) Diesen Vorwurf hatten zum Theile die Templer wie auch Johanniterritter wirklich verdient; denn, wie man sich aus der Geschichte des Königreiches Jerusalem erinnern wird, -hatten sie öfters sich sogar nicht ge=. scheut, die Ruhe und Einigkeit in der Kirche und in dem

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