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tinopel wegen noch einiger andern Forderungen, besonders in Beziehung auf die zur Ueberfahrt über den Bosphorus erforderlichen Schiffe, das Nöthige mit dem griechischen Hofe zu verhandeln. Gleich günstige Verträge schlossen auch die Gesandten des Fürsten von Servien; und durch Friedrichs Abgeordneten, den Grafen Gottfried von Wiesenbach, ließ der Sultan von Iconium dem Kaiser sagen: er werde, nach seiner bekannten Anhänglichkeit an die Person dieses Monarchen, allen Wünschen desselben zuvorzukommen fuchen, auch freue er sich ungemein darauf, Friedrich jezt bald persönlich kennen zu ler

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10. Als Oberherr der Seehandel treibenden italiänischen Städte hatte der Kaiser schon vor einigen Jahren an den Sultan von Aegypten geschrieben, ihm das Interesse dieser Städte empfohlen, und zum Schuß und Sicherheit derselben einen Handelsund Freundschaftstraktat mit Saladin geschlossen. Friedrich hielt es also jezt dem allgemeinen Völkerrechte, wie seiner eigenen Würde angemessen, den Sultan nicht unvorbereitet anzugreifen, sondern ihm vorher einen Absagebrief zu schicken und den Krieg ihm förmlich erklären zu lassen. In dem kaiserlichen Schreiben, dessen Ueberbringer Graf Heinrich von Diez war, forderte Friedrich von dem Sultan die Herausgabe des heiligen Kreuzes und der heiligen Stadt Jerusalem, so wie aller über die Christen in Palästina und Syrien gemachten Eroberungen, endlich auch Genugthuung wegen der getödteten Christen und des den Franken überhaupt zugefügten Schadens. Des Sultans Antwort war, wie man sie erwarten konnte: „er achte," erwiederte Saladin, „den Kaiser, wünsche daher den Frieden; aber nur unter Bedingungen, die ihm seine Ehre anzunehmen erlaube. In

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dessen wolle er jedoch, gegen Erneuerung des Friedens, eidlich versprechen, die drei den Christen noch gehörigen Städte, nämlich Tyrus, Tripolis und Antiochien, und deren Gebiete nicht anzugreifen, sämmtliche gefangenen Christen in Freiheit zu seßen, auch alle vor dem ersten Kreuzzuge schon bestehenden Klöfter wieder herzustellen, deren Güter herauszugeben und endlich den freien Zutritt zu dem heiligen Grabe zu gestatten, und die Anstellung einiger christlichen Geistlichen zu bewilligen." Da jedoch dem kaiserlichen Schreiben, allem Ansehen nach, auch noch Drohungen beigefügt waren, so bemerkte nun Saladin ebenfalls dem Kaiser: „daß es in Asien eine ungleich größere Anzahl von Muselmännern als Christen gebe, und daß jene nicht wie diese durch große Landstrecken und unsichere Meere von einander ges trennt wären, mithin sich gegenseitig schleunige Hülfe zu leisten im Stande seyen*)." Daß seine Aner

*) Beide Briefe sind uns aufbehalten worden. An der Aechtheit des Rückschreibens Saladins hat man weniger Ursache zu zweifeln. Aber das Schreiben des Kaisers, so wie Baronius es gibt, trägt das Gepräge der Verfälschung sichtbar an der Stirne. Es ist in dem abgeschmacktesten, schwülstigsten Tone geschrieben. Es spricht von der Herrschaft der alten römischen Imperatoren über den ganzen bewohnten Erdkreis, der jegt auch ihm, Friedrich, als römischen Kaiser gehorchen müsse. Endlich ist darin auch von Antonius, Augustus und andern alten römischen Weltbeherrschern die Rede; kurz, der ganze Brief ist offenbar das spätere Machwerk eines gelehrten, aber geschmacklosen Pedanten, dem es noch überdieß an gesundem Urtheile gebricht. Friedrich hatte ein zu feines und richtiges Gefühl von seiner wahren Größe und dem, was seiner hohen Würde geziemte, als daß er zu so elenden, ja selbst höchst albernen Großsprechereien sich erniedrigen, oder seinen Namen dazu hätte mißbrauchen lassen können. Man sebe Hr. Prof. Schlossers Weltgeschichte; III. Bd. 1. Abth. S. 474.

bietungen nicht angenommen werden, mithin den Kreuzzug der Christen nicht abwenden würden, fah Saladin wohl ein; daß aber jedoch die erhaltene Kriegserklärung große Besorgnisse in dem Sultan erregte, und daß dieser den großen Kaiser und dessen Macht ungleich mehr fürchtete, als die beiden andern Könige, von deren Vorbereitungen zu einem Zuge nach dem Orient er schon Kunde erhalten hatte, dieß bezeugen selbst arabische Geschichtschreiber. Nicht nur in allen Provinzen seines weitschichtigen Reiches stellte Saladin gewaltige Kriegsrüstungen an, sondern suchte fich auch durch Bündnisse mit fremden Mächten noch mehr zu verstärken. Er wandte sich diesfalls zuerst an den Sultan von Iconium, und dann an den griechischen Kaiser. Der Erstere antwortete dem Sa= ladin auf dieselbe freundliche Weise, wie er sich auch gegen den Kaiser geäußert hatte. Aber desto gröBeren Eingang fanden Saladins Anträge bei dem schwachen, charakterlosen, stets fremden Rathes bedürftigen, und jezt durch die Wahrsagerei eines elenden Mönches *) noch mehr bethörten Kaisers Isaak Angelus. Auf das Versprechen Saladins, alle christlichen Kirchen in seinen Staaten den Griechen zu überlassen, erlaubte er den Mohamedanern in Constan

*) Nämlich des, unsern Lesern schon bekannten, von dem schwachen Kaiser nachher sogar zum Patriarchen erhobenen Betrügers Dosotheus. Er hatte jegt dem leichtgläubigen Isaak glauben gemacht: es sey ihm, dem Dosotheus, in einem Traume geoffenbart worden, daß die Deutschen in keiner andern Absicht kämen, als um fich des griechischen Reiches und der Stadt Constanti nopel zu bemächtigen. Er nannte seinem einfältigen Herrn sogar das Thor, durch welches, seinem Traumbilde zu Folge, die Lateiner in Constantinopel einziehen würden, welches nun auch Isaak, im festen Glau ben auf die prophetischen Worte seines Dosotheus, unverzüglich vermauern ließ.

Forts. . Stolb. R. G. B. 45.

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tinopel eine Moschee zu erbauen, und schloß hierauf mit Saladin ein förmliches offensives Bündniß gegen den deutschen Kaiser, uneingedenk des erst unlängst mit Friedrich in Nürnberg geschlossenen und durch die feierlichsten Eidschwüre bekräftigten Vertrages.

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11. Indessen war die Zeit zum Aufbruche des Heeres immer näher herangerückt. In den legten Tagen des Decembers erließ also Friedrich einen Ruf an alle Fürsten des Reiches, um die Fastenzeit des folgenden Jahres 1189 in Regensburg zu erscheinen; diejenigen der Laien wie Kirchenfürsten aber, die das Kreuz trugen, wurden noch insbesondere aufgefordert, wohlgerüstet und mit allem zum Kriegführen Nothwendigen sich einzufinden, indem der Aufbruch des Heeres bald darauf erfolgen würde, wozu jezt von dem Kaiser der St. Georgitag fest= gesezt ward. Kaum waren also die zwei ersten Wintermonate vorüber, als alle Straßen Deutschlands mit zahlreichen Pilgerschaaren zu Pferde und zu Fuße angefüllt waren, die von allen Seiten heranrückten und nach dem ihnen angewiesenen Sammelplaß zogen, um auf den ersten Wink des Kaisers sich in einem großen Lager bei Regensburg zu vereinigen. Ganz Deutschland war in Bewegung, und jedes Auge auf den, jezt durch Alter, eine Menge glänzender Thaten und lange, glorreiche Regierung gleich ehrwürdigen großen Kaiser gerichtet. Auch Friedrich fand fich um die bestimmte Zeit in Regensburg ein. Seit Mitte Aprils waren nun auch alle Fürsten des Reiches, geistliche wie weltliche Herren in Regensburg versammelt. Nach einer Berathung von etlichen Tagen ordnete Friedrich nach dem Rathe der Fürsten, der jedoch, wie gewöhnlich, so auch jest, sich der Meinung und dem Wunsche Friedrichs anschloß, noch

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einige Angelegenheiten sowohl des Reiches, als seines eigenen Hauses, und begab sich hierauf in das bei der Stadt stehende Lager, wo er mit unbeschreiblichem Jubel empfangen ward. Nach einer noch einmal gehaltenen Heerschau bestand der Kern und die Hauptstärke des Heeres in zwanzigtausend gehar nischten Rittern, und auch das Fußvolk war so zahl= reich, daß sämmtliche jegt hier vereinten Streitkräfte auf neunzig bis hunderttausend Mann angegeben wurden.

II.

Aufbruch des Kaisers und seines Heeres. Zug durch Ungarn, Servien und das griechische Reich.

1. An dem bestimmten, so eben erwähnten Tage segten sich also alle Abtheilungen des zahlreichen Heeres zu dem großen, für die ganze Christenheit so wichtigen Unternehmen in Bewegung. Auf Befehl des Kaisers lagen mehrere Schiffe bei Regensburg vor Anker, und auf diesen fuhr der Kaiser, in Begleitung seines Sohnes, des Herzogs Friedrich von Schwaben, und einer Menge Fürsten und Bischöfe die Donau hinab. Das Heer mit allen seinen Wagen, Packpferden und Lastthieren folgte zu Lande, und zwar stets so viel möglich längs den Ufern des Stromes. Bei Wien vereinigten sich sämmtliche Heerabtheilungen und auch eine zahlreiche Schaar Pilger, die des Harrens ungeduldig, schon auf anderen Wegen vorausgeeilt waren, stießen hier wieder zu dem kaiserlichen Heere *). Leopold II., der Herzog

* Ungefähr zu derselben Zeit, da der Kaiser mit seinem Heere bei Regensburg aufbrach, trat auch eine sehr zahlreiche Schaar von Niederrheinern, welche ebenfalls das Kreuz genommen hatten, ihre Heerfahrt an. Diese hielten jedoch den Weg durch Italien, und dann über

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