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licherer und angenehmerer Aufenthalt in Mainz angewiesen,

9. Die schon begonnenen Verhandlungen wegen des Lösegeldes des Königes wurden jezt von dem Bischofe Hubert von Salisbury weiter fortgeseßt. Dieser Bischof befand sich in Sicilien, als er das Unglückt seines Königes erfuhr, war aber hierauf sogleich nach Deutschland geeilt und brachte nun, mit Hülfe des Bischofes Savary von Bath und des Bischofes Wilhelm von Eli, eine, wie man hätte glauben mögen, den Kaiser vollkommen befriedigende Ueber= einkunft zu Stande. Aber nun fing Heinrich schon wieder an zu schwanken, suchte die Beendigung der Verhandlungen zu erschweren und zu verzögern, und machte an die englischen Unterhändler, als diese abermals in Worms vor ihm erschienen, solche ungeheure, übertriebene Forderungen, daß alle anwesenden Freunde Richards an der Möglichkeit, dessen Befreiung auf gütlichem Wege zu erwirken, völlig verzweifelten. Indessen gelang es dem Könige bald wieder, den Kaiser auf mildere Gesinnungen zu bringen, und zwar durch ein geheimes Versprechen, welches er ihm, in Beziehung auf dessen Verhältnisse zu dem Herzog Heinrich dem Löwen von Sachsen machte, das uns zwar unbekannt ist, aber für den Kaiser einen solchen Werth hatte, daß nun ohne weiteres folgender Vertrag abgeschlossen ward. König Richard soll an den Kaiser hunderttausend Mark feines Silber, Kölnisches Gewicht, bezahlen, und nach Abtragung dieser Summe seine Freiheit erhalten. Ueberdieß soll er, binnen fieben Monaten nach seiner Befreiung, noch fünfzigtausend Mark erlegen, nämlich dreißigtausend für den Kaiser und zwanzigtausend für den Herzog Leopold von Oestreich, und wegen dieser Summe, vor seiner Rückkehr nach England, dem Kaiser sechzig, und

dem Herzog Leopold sieben Geißeln stellen. Diese lettere Bedingung ward jedoch durch einen geheimen Artikel in so weit beschränkt, daß König Richard, wenn es ihm gelingen sollte, sein, dem Kaiser gemachtes Versprechen *) in Beziehung auf Heinrich den Löwen, zu erfüllen, er die fünfzigtausend Mark Silbers gar nicht erlegen, und der Kaiser alsdann die dem Herzog Leopold davon zugesagten zwanzigtausend Mark selbst bezahlen sollte. Außerdem machte Richard sich noch verbindlich, binnen sieben Monaten nach seiner Freilassung seine Nichte Eleonore, Schwester des jungen Herzogs Arthur von Bretagne, dem Prinzen Friedrich, Sohn des Herzogs Leopold, zur Gemahlin zu geben, und die Tochter des Kaisers Isaak ebenfalls dem Herzoge von Desterreich als deren nahem Anverwandten zu überliefern.

10. Natürlich war eine, für die damalige Zeit so ungeheure Geldsumme in England nicht leicht aufzubringen. Ein Theil desselben ward jedoch zusammengebracht, indem von jedem ritterlichen Lehen zwan

*) Worin dieses Versprechen bestanden, darüber sind die Meinungen der Geschichtschreiber noch immer sehr getheilt. Aber offenbar ist die von Luden aufgestellte Vermuthung bei weitem die wahrscheinlichste; sie schmiegt sich auch den damaligen Zeitumständen und Zeitereignissen, wovon jedoch erst in der Geschichte Deutschlands nähere Erwähnung geschehen kann, so natürlich und ungezwungen an, daß über deren Richtigkeit kein vernünftiger Zweifel mehr möglich zu seyn scheint. Luden glaubt nämlich, Richard habe dem Kaiser versprochen, seinen Schwager, den Herzog Heinrich den Löwen von Sachsen zu bereden, daß er an das kaiserliche Hoflager seine beiden jüngern Söhne, Otto und Wilhelm, schicken, diese alsdann den Kaiser auf dessen bevorstehender Heerfahrt nach Italien begleiten und so gleichsam Geißeln für das friedliche Betragen ihres Vaters während Heinrichs Abwesenheit seyn sollten.

zig Schillinge, von allen Einkünften der Laien der vierte Theil und von den geistlichen Pfründen, an einigen Kirchen der vierte, an andern der zehnte Theil erhoben, und endlich auch die goldenen und filbernen Kelche auf den Altären, die Reliquienkäfte, nebst andern Schäßen der Kirchen, und sogar alles edle Metall an den Grabmälern der Heiligen dazu genommen wurde. Indessen blieb Richard selbst nach dem Abschlusse des Vertrages noch sieben Monate in der Gefangenschaft. Als aber der Kaiser einen großen Theil des Lösegeldes erhalten hatte und für den Rest Geißeln gestellt waren, so bestimmte er den 17. Januar als den Tag der Entlassung des Königes. Aber auch diese Zusage gereuete ihn bald wieder. Er besorgte zu wenig gefordert zu haben und sann auf Mittel, noch mehreres zu erpressen. Auch schrieb der König von Frankreich, und zwar in sehr schlechter Gesellschaft, nämlich in Verbindung mit Richards unedlem Bruder Johann, an den Kaiser, und beide suchten durch große Versprechungen ihn zu bereden, die Gefangenschaft des Königes noch bis in den Spätherbst zu verlängern. Sobald sich Heinrich VI. ein bedeutender Geldgewinn, wie schmugig der= selbe auch seyn mochte, in nahe Aussicht stellte, dann hatten auch alle andern, blos auf Recht und Billigkeit fich gründende Rücksichten keine Gewalt mehr über fein Gemüth. Um Richard einstweilen noch auf andere Art hinzuhalten, so schmeichelte der Kaiser ihm jezt mit dem leeren und luftigen Versprechen, ihm das Königreich Arelat, obgleich dasselbe kaum noch zu dem deutschen Reiche gerechnet werden konnte, auch nicht einmal der Kaiser selbst als Oberherr darin anerkannt ward, als Lehen zu übergeben. So wenig Werth auch dieses Versprechen für irgend einen andern der damaligen Fürsten hätte haben können, so entsprach es doch Richards Luft an großen und glänzenden Aben

theuern so sehr, daß er, ganz entzückt darüber, seine Hoffnung, jest bald noch eine neue Krone zu erwerben, unverzüglich dem Erzbischof von Canterbury meldete **). Als aber bald darauf Richards Mutter, die Königin Eleonore, auf einmal ganz unerwartet in Deutschland erschien, und zur Befreiung ihres Sohnes Himmel und Erde in Bewegung seßte, auch von vielen andern Seiten immer heftiger in den Kaiser gedrungen ward, und endlich, auf dem Reichstage in Mainz, wo der Kaiser wegen der Freilassung Richards wieder neue Schwierigkeiten erheben wollte, sämmtliche Fürsten, besonders jene, welche den Wormser Vertrag unterzeichnet hatten, auf der augenblicklichen Entlassung des Königes von England mit dem größten Ernste und einem, selbst bei dem Kaiser gewisse Besorgnisse erregendem Nachdrucke standhaft beharrten; so wagte endlich auch Heinrich es nicht mehr, in seinem bisherigen störrischen Geize noch länger zu verharren. Am 4. Februar des Jahres 1194 erhielt also Richard seine Freiheit **), und ward von den Erzbischö

*) Sicher würde der ritterliche König Richard, der keine Gefahren, keine Beschwerden und keinen Kampf scheuete, auch in dem Reiche Arelat, wenn er es wirklich von Heinrich erhalten hätte, seine lehnsherrliche Gewalt geltend zu machen gewußt haben. Aber welche neue, im höchsten Grade feindlichen Verhältnisse zwischen ihm und dem Könige von Frankreich hätten sich nicht nothwendig dadurch bilden müssen. Der Besig des Reiches Arelat würde nicht blos zwischen Richard und Philipp August, sondern auch zwischen deren Nachfolgern endlose Fehden herbeigeführt haben. Das Geschenk des arelatischen Reiches würde unstreitig für einen König von England, wie für die ganze englische Nation ein höchst ge= fährliches, wahrhaft verderbliches Geschenk gewesen seyn. **) Als Pbilipp August Kunde von der Entlassung des Königes Richards erhielt, schrieb er sogleich seinem saubern Freund und Verbündeten, dem Grafen Johann von Mortaigne, Richards werthlosem Bruder: „Sey

fen von Mainz und Köln mit allen einem Könige ge= bührenden Ehrenbezeugungen in die Arme seiner Mutter, der Königin Eleonore, geführt. Unter sicherm kaiserlichen Geleite trat Richard mit seiner Mutter und seinem übrigen Gefolge seine Rückreise nach EngLand an. Er nahm seinen Weg über Köln, wo er von dem Erzbischof Adolph auf eine ganz ausgezeichnet ehrenvolle Weise empfangen ward. Wegen der Befreiung des Königes ordnete der ehrwürdige Erzbischof ein besonderes Dankfest an, an welchem er das Hochamt hielt und die Antiphone wählte, und sogar selbst anstimmte: «Nunc scio vere, quia misit Dominus angelum suum, et eripuit me de manu Herodis et de expectatione plebis Judaeorum.» Auf eine stärkere und auffallendere Weise hätte der Erzbischof seine Mißbilligung des ungerechten Verfahrens des Kaifers gegen den König nicht kund geben und zugleich seine dießfallsigen Gesinnungen der ganzen Welt bekannt machen können. Aber demungeachtet hielt Richard, weil ernstlich gewarnt durch die Nachricht eines ihm treu ergebenen, edeln Mannes, daß nämlich der Kaifer es bereue ihn entlassen zu haben, und schon wieder auf Mittel sinne, sich seiner auf das neue zn bemächtigen *), sich nicht lange in Köln auf, eilte nach Antwerpen, und mehr den stürmischen Elementen als den unsichern Worte des Kaisers trauend, schiffte

auf deiner Huth; denn der Teufel ist jezt wieder loggelassen." *) Der König von Frankreich und der Prinz Johann sollen dem Kaiser hundertundfünfzigtausend Mark versprochen haben, wenn er sich des Königes wieder bemächtigte und denselben noch ein Jahr in der Gefangenschaft hielt. Freilich ein sehr lockendes Versprechen für einen Monarchen, in dessen Character Geiz der grund- und vorherrschende Zug war, in deffen Brust jeder Funke von Gerechtigkeisliebe erlosch, sobald nur Geld dabei zu gewinnen war.

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