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Fürsten des ayubitischen Hauses. Am Euphrat, am Tigris und über Mosoul war Maleck-el-Ashraf Schußberr; in Damascus herrschte el-Moattam und in Aegypten el-Camel. So lange das Kreuzbeer unter dem Legaten Pelagius in Aegypten stand, blieben die drei Brüder, wie überhaupt sämmtliche ayubitischen Anverwandten, enge mit einander verbunden. Aber dem el-Camel wie seinem Bruder Moattam lag jezt die Erhaltung der Stadt Damiette, die der Mittelpunkt eines ungemein ausgebreiteten Handels war und als der Schlüssel zu Aegypten betrachtet werden konnte, ganz ungemein am Herzen. Sie machten also den Christen den Vorschlag, ihnen die heilige Stadt, das wahre heilige Kreuz und das ganze ehemalige Königreich Jerusalem zurückzugeben, wenn sie die Belagerung von Damiette aufheben, Friede schließen und Aegypten wieder verlassen würden. Unglücklicherweise ward dieser Vorschlag von dem Legaten, den wahrscheinlich die unermeßliche. Beute, die man mit Recht in Damiette zu finden hoffen konnte, zu sehr reizten, zurückgewiesen, und zwar zum größten Schaden nicht nur des Pilgerheeres, sondern der ganzen Christenheit in Palästina wie in Syrien. Damiette ward zwar jest von den Christen genommen, auch eine unermeßliche Beute Darin gefunden *). Aber als bald darauf Pelagius, mit demselben Unverstand, die Pilger vor die, beinahe unbezwingbare Beste Mansoura führte und diese gerade zur ungünstigsten Jahreszeit zu belagern

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*) Die Beute war freilich sehr groß; aber dafür war auch mehr als die Hälfte der, aus fiebenzigtausend Einwohnern bestehenden Bevölkerung, während der Belagerung, durch Hunger und ansteckende Krankheiten aufgerieben worden. Alle Straßen waren mit Leichen bedeckt, und die noch Lebenden so abgezehrt und kraftlos, daß sie die Todten nicht mehr zu begraben vermochten.

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begann, und die Pilger jezt von dem ungewöhnlich zahlreichen Heere der Muselmänner, zwischen den Canälen des Nils, deren Dämme man geöffnet hatte, und andere, durch Abdämmung über alle Straßen getriebenen Wafferfluthen eingeschlossen wurden, so sahen sich die Christen gezwungen, blos um freien Abzug zu erhalten, die erst unlängst eroberte Stadt Damiette den Türken wieder zurückzugeben, und zwar ohne alle Entschädigung; von Uebergabe der heiligen Stadt, oder Abtretung des ehemaligen Königreiches Jerusalem war jest auch von weitem nicht mehr die Rede; doch gewannen die Christen bei dieser Gelegenheit den unschägbaren Vortheil, daß das wahre heilige Kreuz, dieses triumphirende Zeichen unserer Erlösung, ihnen wieder zurückgegeben ward, auch alle in muselmännischer Gefangenschaft befindlichen Christen, zufolge des geschlossenen Vertrages, ihre Freiheit erhielten *).

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6. Aber kaum war der Friede geschloffen und das Kreuzbeer auf seiner Rückkehr nach dem Abendlande begriffen, als ein in der Familie der Ayubiten ausgebrochener Zwist die Brüder und Brudersföhne und alle Verwandten in blutige Fehden und Krieg verwickelte. Moattam, gegen den fein Bruder Ashraf und el-Camel verbunden waren, rief den furchtba ren choraswemischen Sultan Oshellaledin Manckberri zu Hülfe. Dieser kam herbei, bot dem Moattam eine hülfreiche Hand, und verschaffte ihm eine ent schiedene Ueberlegenheit über seine Feinde. Dem Wil

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** Alles dieß gehört eigentlich zur Geschichte des vierten Kreuzzuges, daher wir auch davon jegt blos das, was zum Verständniß der ayubitischen Geschichte durchaus ** རྞ " nothwendig ist, und zwar nur ganz kurz und in wenigen *** allgemeinen Ausdrücken berührten, und so auch in der Folge nur immer äußerst kurz berühren werden.

len Moattams mußte sich Ashraf fügen. Er ging daber jezt zu ihm nach Damascus, ward sehr ehren voll von dem Bruder empfangen, blieb auch beinahe ein ganzes Jahr in Damascus, was jedoch im Grunde eigentlich nur eine, mit vielen äußern Zeichen von Freund, schaft verbundene ehrenvolle Gefangenschaft war. Nur el-Camel, obgleich diesem Moattam am meisten zürnte, blieb unberührt in Aegypten stehen, indem neue Einfälle mongolischer Horden in die Staaten des Sultans von Chowaresmien, diesen zur Rückkehr nach Persien zwangen. Aber während der gewaltige Dshellaledin in Syrien stand, hatte el-Camel den Kaiser Friedrich II. zu Hülfe gerufen und ihn drin, gend eingeladen, nach Palästina zu kommen. Friedrich war jedoch nicht in der Lage, dieser am 1. Ja, nuar 1228 an ihn ergangenen Einladung sogleich zu folgen. Er kam erst gegen das Ende desselben Jahres an. Aber alle bisherigen Verhältnisse hats ten sich indessen im Orient geändert. Moattam war gestorben und sein unmündiger Sohn el-Naser, unter der Vormundschaft eines Emirs, der Herr einer Burg und des dazu gehörigen Gebietes war, seinem Vater in der Regierung des Reiches, von Damascus gefolgt; auch war um dieselbe Zeit ein, aus Engländern, Spaniern, aber vorzüglich aus Franzosen bestehendes Kreuzbeer, welches die Ankunft Friedrichs nicht erwarten wollte und gegen die Warnung des Kaisers nach Damascus vorrückte, gänzlich geschlagen und dessen Anführer, unter denen sich ein Graf von Bar, ein Herzog von Burgund und der Connetable von Frankreich nebst mehreren vornehmen französischen Herren befanden, theils erschlagen, theils gefangen worden. Als demnach endlich Kaiser Friedrich nach Palästina kam, erschien er nicht mehr als ein Freund und Verbündeter el-Camels, sondern gleich jedem andern kreuzfahrenden Eroberer. Indessen waren

Forts. d. Stolb. R. G. B. 45.

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doch die frühern freundschaftlichen Verhältnisse nicht völlig erloschen, daher auch jest nichts Bedeutendes gegen Friedrich unternommen ward; denn während el-Camel und el-Ashraf mit dem jungen el-Naser gegen den Kaiser im Felde lagen, fannen die beiden Oheime schon auf Mittel, ihren Neffen des väterlichen Erbes zu berauben. Da beide Theile_den Frieden, und zwar einen eiligen Frieden wünschten, so kam nun auch bald ein Vertrag zu Stande, dem zufolge el-Camel den Christen die Stadt Jerusalem und alle heiligen Oerter, nebst einer sehr bedeutenden, bis an die Meeresküste sich hinziehende Länderstrecke abtrat; wogegen aber die Christen sich verbindlich machten, während des jezt auf zehn Jahren geschlossenen Waffenstillstandes, auf die Eroberung Palästina's, und besonders der darin von den Muselmännern erbauten Festungen zu verzichten. Der Friede war von beiden Seiten vielleicht noch nicht unterzeichnet, als, durch diesen gesichert, el-Camel und el-Ashraf schon ihren Neffen, den jungen el-Naser, seines väterlichen Erbes beraubt hatten. Was sie ihm unter dem Namen einer Entschädigung gaben, war gar keine Entschädigung zu nennen; denn es stand mit dem, was er verlor, nicht einmal in einem scheinbaren Verhältnisse.

7. Jest ward es auf einige Zeit Ruhe in Syrien. Aber bald geriethen die Ayubiten mit dem furchtbaren Oschellaledin Manckberri, dem mächtigen Sultan des persischen Chowaresmien, in Kriege. Nachdem die wilden, ganz Ost- und Westasien überschwemmenden Schaaren der Mongolen und Tartaren sich in den chowaresmischen Staaten einigermaßen wieder verlaufen hatten, war Dshellaledin nach einer Menge an das Wunderbare gränzender, kühner Heldenthaten aus Indien wieder nach Persien zurückgekommen, von

allen seinen Unterthanen mit außerordentlichem Jus bel empfangen worden, und hatte in kurzer Zeit eine folche bedeutende Kriegsmacht wieder zu seiner Verfügung, daß er sogar vor Bagdad rücken und selbst den Kaliphen bedrohen konnte. Er wandte sich hierauf gegen die nördlichen Gränzen seines Reiches, zwang die Landschaft Aderbeidschan ihm zu huldigen, unterwarf sich, nach einer tapfern Gegenwehr der dortigen Gebirgsbewohner, ganz Tauris und Georgien. Jest zog er gegen Syrien, rückte vor die Festung Jchlat und begann dieselbe zu belagern. Jchlat over Achlat, auch Challat genannt, war eine für Syrien äußerst wichtige, es gegen mehrere Seiten schüßende Festung. Auf der einen Seite eine Stüße gegen die armenischen Christen, auf der andern gegen die Mongolen und Tartaren, und machte endlich auch dem Sultan von Jeonium jede Unternehmung auf das gelobte Land von Syrien unmöglich. Die Ayubiten, von denen damals el-Ashraf als das Haupt betrachtet werden konnte, schickte dem Chowaresmier Sultan Boten entgegen, und ließ ihn bitten, von seiner Unternehmung abzulassen. Da aber diese Bitten mit Drohungen verbunden waren, ward Dshellaledin nur noch mehr gereizt, betrieb mit desto größerer Thätigkeit die Belagerung der Veste und bemächtigte sich derselben in kurzer Zeit, obgleich nicht ohne schändlichen Verrath eines Theiles der Besagung. Als das ungemein zahlreiche, mit sämmtlichen Truppen des Sultans von Iconium vereinte ayubitische Heer ankam, war Jchlat schon gefallen und in der Gewalt der Chowaresmier. Aber nun erfolgte eine außerordentlich blutige, mörderische, drei Tage lang dauernde Schlacht, in welcher jedoch am Ende Dshellaledin völlig geschlagen ward. Die Ayubiten boten ihm einen ungemein ehrenvollen Frieden an; fie verlangten nichts von ihm und baten ihn blos um

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