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Litterarische Anzeigen.

Bei Kirchheim & Schott in Mainz find erschienen und in allen Buchhandlungen Deutschlands, Defterreichs und der Schweiz zu haben: Carron, Abbé, die Glaubensbekenner in Frankreich am Ende des achtzehnten Jahrhunderts, nach bewährten Urkunden. Aus dem Französischen überseßt und mit neuen Berichten vermehrt von Dr. A. Räß und Dr. N. Weiß. 4 Bände. gr. 8. 4 fl. od. 2 Rthlr. 10 Sgr.

Das vorliegende Werk ist ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der französischen Revolution im Allgemeinen und der neuern Kirchengeschichte im Besondern. Wenn bei großen Umwälzungen auf der einen Seite alle Leidenschaften fich entfesseln und der Mensch in seiner ganzen Scheußlichkeit sich zeigt, so entfalten sich eben so oft auf der andern die böchsten Tugenden und werden zu einem Schauspiele vor Engeln und Menschen. Dem folgenden Geschlichte liegt nun die Frage nabe: warum find fie dort so_tief gesunken, warum haben sie hier fich so hoch erhoben? und die Antwort kann keine andere seyn, als: die Einen waren ein in Gottlosigkeit versunkenes Geschlecht, die Andern aber befeelt vom Geißte Gottes und seiner Kirche, und darum werden beide erkannt an ihren Werken. Die Geschichte des französischen Klerus während der Revolution die in dem vorliegenden Werke enthalten ist - wird also ftets überaus lchrreich bleiben und die Beispiele der Aufopferung, Entsagung und des Martyrthums, denen wir hier auf jeder Seite begegnen, find ein lebendiges katholisches Erempelbuch, das Priester und Laien zur Liebe für die Kirche und Ehrfurcht gegen jene chriftliche Helden begeistern wird. Vernünftigerweise muß uns also diese Ehrenhalle des katholischen Klerus wenigstens eben so viel Intereffe cinflößen, als die Geschichte der Helden des Alterthums, mit welcher man, einseitig genug, Geist und Herz unserer Jugend nährt; und wir haben nun, um das Werk allgemein zugänglich zu machen, den seitherigen Preis von fl. 9. 36 fr. auf 4 fl. crmäßigt.

Clarus, L., Schweden Sonst und Jeßt. Geschildert in Brie fen auf einer Reise. 2 Theile. gr. 8. br. 4 fl. 40 kr. øder 2 Rthlr. 20 Sgr.

Wenn von chriftlich gesinnten Lesern schon oft und nicht mit Unrecht darüber geklagt worden ist, daß es an einer Lectüre fehle, welche Belehrung mit Unterhaltung verbinde und dabei Gemüth und Phantasie nicht nur nicht verleße, sondern erhebe und erheitere, so gereicht es uns jest zur großen Freude, dem chriftlichen Publicum ein Werk bieten zu können, welches alle diese Eigenschaften in hohem Grade in fich vereinigt und somit eine Lücke in unserer Literatur auszufüllen_im Stande ift. Der Verfaffer, schon durch seine anderweitigen Schriften auf das Vortheilhaftefte bekannt, hat eine Reise nach Schweden, in dieses von der Natur so herrlich und großartig bedachte Land un

ternommen, und theilt nun den Lefern in gewohnter geistreicher Weise feine dortigen Anschauungen, Erlebnisse und Erfahrungen mit. Der Standpunct unseres Reisenden ist aber ein durchaus univerfaler und er berichtet eben über Alles, über Land und Volk, Kirche und Staat, Wissenschaft, Kunst und Theater, Handel und Industrie, so daß alle Momente, das pittoreske, historische und theologische, eine gleichmäßige Berücksichtigung erfahren und Leser aller Claffen ihr Bedürfniß befriedigt finden werden. Dabei ist das Ganze von chriftlichem Geiste ge= trägen und steht darum in der Literatur der „Reisebilder" so einzig da, daß das Buch gewiß auf die größte Theilnahme von Seiten ernAter und denkender Leser rechnen kann.

Dieringer, Dr. F. X., Kanzelvorträge an gebildete Kathelifen auf alle Sonn- und Festtage des Kirchenjahres. Zwei Bände. gr. 8. Velinp. br. 4 fl. 24 kr. od. 2 Nthlr. 15 Sgr.

Unter der Menge homiletischer, höchft gewöhnlicher Producte, bemerkt über diese Predigtsammlung eine Autorität, der Regens des bischöflichen Seminars in Rottenburg, Herr Supp, im vierten Hefte der Tübinger Quartalschrift von 1846, welche der Tag hervorbringt und mit seinem Abscheiden auch wieder mitnimmt, begegnen wir hier einer Arbeit, die nach Inhalt und Form wesentlich von den gewöhnlichen Erzeugnissen sich unterscheidet und hohen, bleibenden Werth hat. Der Verfasser, Herr Dieringer, hat gesucht, seine Kanzelvorträge nicht nur in einen innern, durch den Geift des Kirchenjahres gebotenen, Zusammenhang zu bringen, sondern denselben auch äußerlich hervortreten zu lassen. Die Themate bergen einen reichen Inhalt und find gut gewählt, die Fundamentaldoctrinen' werden gründlich und allseitig aufgefaßt und besprochen, und bis zur Vollendung durchgeführt. Die meisten Reden find christologischen Inhaltes, mit fieter Rücksichtsnahme auf die Zeit und den Standpunct der Mehrzahl der Zuhörer. Die Form ist für gebildete Zuhörer berechnet, die Sprache ist edel, oft blühend, körnig und vollkommen abgerundet, das Ohr wird durch den fast rhythmischen Gang angenehm berührt. Der Verfaffer selbst rechnet feine Vorträge weder zu den Predigten noch Homilien, sondern erachtet fie als eine Combination dieser beiden Grundformen, und glaubt mit Recht, gegenüber der älteren französischen Predigtmanier, wenn es dem Redner gelinge, mit der in der Predigt herrschenden Einheit des Gedankens die Correctheit der Homilie und die in ihr offen gelassene Freiheit der Bewegung in lebendigen Verband zu bringen, so dürfte das als ein Fortschritt in der geistlichen Rede gelten. Und das Leßte ist ein weiterer Vorzug dieser Kanzelvorträge, indem fie dieser Aufgabe glücklich nachgekommen find, wo die homiletische Form fich in einer wohlthuenden Freiheit bewegt, ohne das Gefeß der Theilung zu verleßen, denn die Theilungen find die natürlichen Ruhepuncte des Gedankens. Wir bemerken dazu nur noch, daß in dem hier so rühmend anerkannten Werke auch eine vollständige Sammlung von Fafenpredigten sich befindet.

Entwürfe zu einem vollständigen katechetischen Unterricht zum Behufe der Geistlichen. Aus dem Französischen übersegt

von Dr. A. Räß und Dr. N. Weis. 4 Bände. gr. 8. 13weite vermehrte und verbesserte Ausgabe. 4 fl. od. 2 Rthlr. 10 Sgr.

Ein treffliches, von dem Geifte positiven Glaubens und markiger Sittenlehre durchdrungenes Buch, deffen Erwähnung viele unserer neuen Katechismen schamroth machen muß. Das gründliche Werk ist nicht nur Katecheten und jüngern Geiftlichen zu empfehlen, sondern wird auch für Lehrer, Convertiten und jeden gebildeten Laien überhaupt, der eine tiefere Einsicht in die Glaubens- und Sittenlehre zu gewinnen sucht, vom größten Nußen seyn.

Jung, L., Gottlich und Wilhelm, oder: tolerante Unterhaltungen zweier Lutheraner über die katholische Religion. Ein Beitrag zur Aufklärung. Zweite, verbesserte Aufl. 12. geh. 36 fr. od. 10 Sgr.

In der vorliegenden merkwürdigen Schrift wird in Gesprächen zwischen zwei Proteftanten sonnenklar nachgewiesen, daß Luther ein ausgezeichnet guter Katholik war, ein Katholik, beffer als Viele, die heutzutage zur katholischen Kirche fich zählen. Zu diesem Zwecke werden die eigenen Aeufferungen des Reformators über die Heiligkeit und den Vorrang der römischen Kirche und die Unfehlbarkeit der Kirche, über die Sicbenzahl der Sacramente und die Ohrenbeichte, das Abendmahl unter ciner Geftalt, die Wahrheit der heiligen Meffe, die wahrhafte Gegenwart Chrifti in der h. Meffe und die Anbetung der Brodsgestalten, sowie über das Sacrament der Ehe, über die Nothwendigkeit der guten Werke und den Unterschied zwischen Tod und läßlichen Sünden, über das Fegfeuer, das Gebet für die Abgeftorbenen und den Ablaß, endlich über die Fürbitte der Heiligen und die Verchrung ihrer Bilder aus seinen eigenen Schriften, mit genauer Angabe der betreffenden Stellen mitgethei't. Die nächste fich daraus ergebende Frage ist nun allerdings diese: Wenn Luther über alle Differenzpuncte so gut katholisch dachte, warum ist er denn Protestant geworden? und die beiden Proteftanten, welche tiese wahrhaft friedlichen Gespräche mit einander führen, geben auf diese Frage die einzig mögliche, folgerichtige Antwort dadurch: daß fie beire zum katholischen Glauben fich bekehren. Krautheimer, M., Homilien über die Evangelien an den Sonn- und Festtagen des Herrn. Zwei Bände. Vom ersten Sonntage des Advents bis zum Schlusse des Kirchenjahres. 4 fl. 24 fr. od. 2 Rthlr. 15 Sgr.

gr. 8.

Die vorliegenden Homilien sollen ein Seitenstück und eine Ergänzung seyn zu der „Gründlichen Unterweisung in der katholischen Religion" deffelben hochgeachteten Verfaffers. Wenn nämlich — so ift der Plan deffelben — die kleinere und größere Jugend, in der katholischen Glaubens- und Sittenlehre gründlich unterwiesen, in die Welt eingetreten ist und mit der ganzen Gemeinde dem Gottes. dienste beiwohnt, so soll der Seelsorger fie auch mit den bedeutendsten Lehrstücken des Neuen Testamentes bekannt machen und zwar ganz auf die von der Kirche vorgeschriebene Weise durch eine fortgefeßte zusammenhängende Erklärung sämmtlicher sonntäglichen Evangelien,

Der Verfaffer hat, wie es von einem so erfahrenen praktischen Seelsorger nicht anders zu erwarten war, feine schwierige Aufgabe auf eine vortreffliche Weise gelöst.

Seine Homilien schließen sich zum Theile Schritt für Schritt den einzelnen Verfen des sonntäglichen Evangeliums an, und entwickeln alle in denselben liegenden Glaubens- und Sittenlehren in edler populärer Weise; theilweise wird aber auch der Gesammtinhalt eines Evangeliums in einen Saß zusammengefaßt, und der Verfasser predigt dann über eine Wahrheit und zieht alle Bestandtheile des betreffenden Evangeliums in deren Bereich. Was die Durchführung betrifft, so ift, wie das hochwürdigste bischöfliche Ordinariat in feiner Approbation fich ausfpricht, ein Schaß von wahrhaft praktischen Wahrheiten in denselben niedergelegt. Ein besonderer Vortheil der gegen= wärtigen Sammlung ist es noch, daß hier auf einem verhältnismäßig geringen Raume, in zwei Bänden, Seelsorgern und frommen Laien Stoff zur Belehrung und Erbauung für das ganze Kirchenjahr geboten wird und wir deßhalb den Preis des Werkes so niedrig stellen konnten. Krautheimer, M., gründliche Unterweisung in der katholischen Religion. Nach dem Plane des ehrwürdigen Petruc Canisius, mit Rücksichtnahme auf die übrigen Diöcesankatechismen Deutschlands, entworfen und neu ausgeführt. In drei Theilen. Vierte, sehr verbesserte Auflage. gr. 8.

6 fl. oder 3 Rthlr. 10 Sgr.

Unter allen Versuchen der älteren und neueren Zeit, das Wort Gottes, wie es der katholischen Kirche zur Aufbewahrung und Verkündigung anvertraut worden, dem Volke auf eine gemeinfaßliche und dabei gründliche Weise vorzutragen, nimmt der Katechismus des chr. würdigen Petrus Canisius immer noch die erste Stelle ein, und er verdankt es seinen großen, allgemein anerkannten Vorzügen, daß er in den meisten Bisthümern Deutschlands als Diöcesankatechismus eingeführt wurde und großen Theils noch eingeführt ift. Es war daher ein glücklicher Gedanke, der den würdigen Verfaffer des vorliegenden Werkes vor einigen Jahren bewog, einen Commentar zu Canisius in der Weise zu schreiben, daß in demselben die in dem Katechismus vorliegende Glaubens- und Sittenlehre biblisch und traditionell in möglichster Vollständigkeit erläutert, das Fehlende ergänzt, und in Allem auf die Bedürfnisse unserer Zeit Rücksicht genommen würde. Dabei mußte das Ganze von einem kirchlichen Geißte getragen seyn, wie er dem katholischen Priefter und Katecheten als Diener des Heiligsten ziemt. Daß dem Verfasser seine Aufgabe in hohem Grade gelungen, dafür bürgen uns die vielen Freunde, welche dieses Handbuch in allen Ländern deutscher Zunge fich erwarb, das baldige Bedürfniß neuer Auflagen, und die beifälligen Urtheile aller katholischen Zeitschriften, unter welchen wir nur die glänzende Empfehlung eines so competenten Richters, wie Friedrich von Kerz, namentlich anführen wollen. Die Verhältnisse hatten fich indessen seit dem Erscheinen der ersten Auflage insofern geändert, als in einigen Diöcesen seit dieser Zeit neue Katechismen eingeführt worden waren, ein Umstand, den der Verfasser, der gemeinnüßig für Alle ar

beiten wollte, bei einer neuen Auflage berücksichtigen mußte. In der gegenwärtigen vierten Auflage ist daher zwar Canisius im Allgemeinen als Grundlage, an welche der Commentar fich anlehnt, bei: behalten, dabei find aber alle übrigen Diöccsankatechismen so benußt und berücksichtigt worden, daß unser Werk jeßt eine allgemein brauchbare

Populäre katholische Glaubens- und Sittenlehre in einer Klarheit und Vollständigkeit bildet, wie wir fie bis feßt noch nirgends befizen. An den katholischen unverwüftlichen Kern des Canisius, deffen Mangel uns in vielen modernen Katechismen fo unangenehm entgegentritt, lehnen sich die controversen Fragen unserer Zeit, Erläuterungen über Glaubens- und Sittenlehre, Geschichten und Erzählungen, wie der Seelsorger ihrer jest bedarf, methodisch verschlungen an, und da der Verfasser ein in Schrift und Tradition tief bewanderter Theolog und im Seelsorgeramte ergrauter Pricfter ist, so dürfen wir nicht zweifeln, daß er uns aus dem Schaße seiner Erfahrungen hier ein Werk geliefert habe, das für Geistliche, Lehrer und jeden Laien, der sich über seinen Glauben Rechenschaft geben will, zur wahren Fundgrube werden kann.

Der geistliche Führer. Gebetbuch für katholische Christen. Nach dem Italienischen des Hochw. Bischofs von Orvieto, J. B. Lambruschini, von einem katholischen Priester. 18. Mit einem Bilde und Titel in Farbendruck. Preis in gepreßtem Einbande 1 fl. 54 kr. od. 1 Rthlr. 4 Sgr. und in engl. Einbande 2 fl. 42 fr. od. 1 Rthlr. 18 Sgr. Dasselbe. Ordinäre Ausgabe mit 1 Stahlstiche, gebunden in gepreßtem Leder mit gelbem Schnitt 1 fl. od. 18 Sgr.

Man hat schon unsere Zeit, wegen der manchfachen neuen und unerhörten Erscheinungen auf dem Gebiete des Glaubens eine religiöse genannt; aber wenn man bedenkt, daß die ganze Bewegung gegen das positive Christenthum gerichtet ist, und daß sich gerade die Leute am meisten und eifrigsten dabei betheiligen, die von Religion nichts wissen wollen und eben deßhalb den Kampf gegen die Kirche unternommen und bisher fortgeführt haben, so hat man mehr Recht, sie eine irreligiöse zu nennen. Niemand kann sich darüber täuschen, daß es den Stimmführern unserer Tage, und selbst den Vorstehern und Leitern der neuesten religiösen Vereine nicht um Religion, sondern um etwas ganz Anderes zu thun sey; und daß nicht ein religiöses Bedürfniß, sondern gerade der gänzliche Mangel eines solchen, der neuesten Aufregung Ursprung und Bedeutung gegeben hat. Die Meisten sind ja auch in religiösen Dingen so unwissend und ununterrichtet, daß sie die eigenthümlichen Lehren der chriftlichen Confefsionen nicht kennen und zu unterscheiden wissen, und man darf mit Sicherheit behaupten, daß in der Unwissenheit und im Mangel an Religionskenntniß der moderne Unglaube seinen mächtigsten Bundesgenossen gefunden hat. Dieser religiösen Unkenntniß muß nun gesteuert werden, und man hat es in der neuesten Zeit als ein Bedürfniß erkannt, nicht nur durch die eigentlichen Unterrichtsbücher den Christen wieder in eine nähere Bekanntschaft mit feiner Religionslehre zu seßen, sondern auch in die Gebet- und Andachtsbücher so viel Lehrstoff aufzunehmen, daß auch hierdurch der Leser

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