as merkwürdige moderne Gebilde, dem Hegel, nach dem Vorgange englischer und französischer Wirthschaftforscher, den Namen Bürgerliche Gesellschaft gegeben hat, schleppt matt und müde die Spuren schwerer Krankheit mit sich herum. Die hektische Röthe täuscht eine Weile wohl den ungelehrten Betrachter, aber der erfahrene Arzt merkt gleich, daß die flackernde Fiebertemperatur ein übles Zeichen ist, und er wittert auch in der ungesunden Betriebsamkeit des Patienten ein Krankheitsymptom. Seit Karl Mary, der an Massenwirkung mächtigste Ideenbeweger dieses Jahrhunderts, verkündet hat, daß die Anatomie der bürgerlichen Gesellschaft nur in der politischen Dekonomie studirt werden könne, haben sich allerlei Heilkünstler an den Kranken gedrängt und geschäftig ihre Dienste angeboten: Chirurgen, Bakteriologen, Mechanotherapeuten, Rezeptschreiber und berühmte Spezialisten von jeglicher Art. Leider lebt die Mehrzahl dieser aus Gelehrten und Laien bunt gemischten Gesellschaft noch in der trüben Vorstellungwelt eines mit einem dicken und deutlichen Grenzstrich versehenen Dualismus; sie glaubt, nicht ganz so dumm und blind freilich wie der Reichstagspöbel, der nach dem Frühstück mit Leib und Seele so sicher wie mit Aepfeln und Aluminiumkugeln jonglirt, aber mit immerhin beträchtlicher Zähigkeit, daß sie den Grenzstrich ehrfürchtig achten müsse und nur die Leiblichkeit des erkrankten Organismus prüfen dürfe, — und dieser Aberglaube hindert sie, auch auf den geistigen und sittlichen Befund ihre diagnostische Kunst anzuwenden. Vielleicht fände sie sonst den frühesten Krankheitkeim in der Sphäre, die der Altgläubige fromm die

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