30 zu Die Ausdrücke Gitgens-Zopff (2125) und Sechzehn= Hut (1540) sind mir anderswo nicht nachweisbar. Auch sonst enthält der Text noch gar manches, über das ich vergeblich Auskunft zu erlangen gesucht habe. Berufenen muss ich es überlassen, hier weiter forschen. Ich erwähne nur noch, dass ich dem Roman zur Erleichterung der Übersicht eine kurze Inhaltsangabe der einzelnen Capitel sowie die oben berührte Scene aus Weises politischem Quacksalber angehängt habe. Endlich spreche ich auch an dieser Stelle dem Herausgeber der Litteraturdenkmale, Herrn Professor Dr. Sauer in Prag, für die Teilnahme, die er meiner Arbeit geschenkt und für seine vielfachen Anregungen und Bemühungen meinen Dank aus und übergebe nun dieses,,curiöse" Büchlein dem heutigen Leser, in der Hoffnung, es werde ihm mit Kuhnau zn reden ,,das Stündgen, darinne er dem musicalischen Quacksalber zuhört, nicht verdriesslich vorkommen". Dresden, November 1899. K. Benndorf. Musicalische Quack-Salber/ nicht alleine denen verständigen Liebhabern der Music / sondern auch allen andern / welche in dieser Kunst keine sonderbahre Wissenschafft haben/ [3] Freundlicher Leser! Gegenwärtiger Musicalischer Quack-Salber hat schon vor zwey Jahren, so zu reden, seinen RecommendationZeddul der Welt ausgeruffen: Denn so lange ist es, 5 daß er sich in den Leipziger Bücher-Catalogum hat sehen lassen: Ist er bißher noch immer in Verborgenen ge= blieben, und wenn es bloß nach meinem und nicht anderer Leute Kopffe hätte gehen sollen, so dürfte er auff dem Theatro der Welt vielleicht sich nimmermehr praesentiren, 10 weil ich am besten [4] weiß, wo ihm die Mangel sizen. Allein, wenn ich hingegen wiederumb bedacht habe, dessen Quacksalber darumb mit diesem schönen Nahmen besalbet wird, weil er gemeiniglich der ärgste Ignorante unter der Sonnen ist, und gleichwohl immer thut, als wenn er mit 15 seinen zerriebenen Ziegel-Steinen und aus Inschlit ge= machten Salben die Toden wieder aufferwecken könte; So habe ich es auch diesem Kerl nicht wehren können, daß er, ungeachtet er in der Music kaum so weit gekommen ist, daß er einem Bauer ein Runda, oder einen Zeidler20 Tanz auffstreichen kan, dennoch von seiner Virtù so viel Worte machet, als wären Apollo, Orpheus, Amphion, und andere Musici aus der Antiquität (gesetzt, daß sie auch solche Wunder gethan hätten, als [5] die von ihnen schreiben,) gegen ihm geringe Leyermänner gewesen, und 25 hätte er ihnen längst den Lorber-Kranz gedoppelt ab= disputiret. Indem ich aber diesen Musicum unter dem Praedicat eines Quacksalbers aufführe, so siehet ein jeder, daß ich |