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Deutsche Litteraturdenkmale

des 18. und 19. Jahrhunderts
herausgegeben von August Sauer

CHRIST-COMOEDIA

EIN

WEIHNACHTSSPIEL

VON

JOHANN HÜBNER

(REKTOR DER DOMSCHULE ZU MERSEBURG 1694-1711)

HERAUSGEGEBEN

VON

FRIEDRICH BRACHMANN

BERLIN

B. BEHR'S VERLAG (E. BOCK)

2-25-311

Einleitung.

Im Archiv des geistlichen Ministeriums zu Hamburg1) befinden sich zwei mächtige schweinslederne Folianten mit dem Rückentitel: Acta scholastica. Es sind zusammengebundene Akten des Scholarchats aus dem vorigen Jahrhundert, betreffend die ihm unterstellte St. Johannis-Schule, die heutige Gelehrtenschule des Johanneums. Dort findet sich ziemlich am Anfang des ersten Bandes mitten unter allerlei Schulberichten und Verordnungen das nachfolgend abgedruckte Manuskript einer ,,Christ-Comödia" ohne Jahreszahl und Namen. Kein weiteres Aktenstück weist auf Herkunft und Bestimmung dieses Dramas hin. Es ist das Verdienst Emil Riedels, in seinem Aufsatz Schuldrama und Theater 2) zum ersten Mal auf dieses interessante Schriftstück hingewiesen zu haben. Schreiber dieser Zeilen glaubt in dem diesjährigen Programm der Gelehrtenschule des Johanneums3) den Erweis erbracht zu haben,

1) Es ist in der grossen Michaeliskirche untergebracht. Dem Verwalter, Pastor D. Bertheau, bin ich für seine stets bereitwillige Liebenswürdigkeit bei Benutzung der Akten zu grossem Danke verpflichtet. Ferner unterstützten mich bei meiner Arbeit durch Beschaffung des Büchermaterials und anderweitige Bemühungen die Herren: Prof. Sauer, Prag; Direktor Wagner, Altona; Prof. Gess und Prof. Dunger, Dresden; Dr. Walther und Oberlehrer Hübbe, Hamburg. Der Vorstand des Vereins für hamburgische Geschichte stellte mir gütigst eine von E. Riedel genommene Abschrift des Original-Manuskripts zur Verfügung. Ihnen allen möchte ich auch an dieser Stelle meinen Dank aussprechen.

2) In Karl Koppmanns Sammelband: ,,Aus Hamburgs Vergangenheit" Hamburg und Leipzig 1885, S. 241 ff.

3) Johann Hübner, Johannei Rector. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Litteratur." Hamburg 1899.

IV

dass Johann Hübner, 1694-1711 Rektor der Domschule zu Merseburg und darauf bis zu seinem Tode 1731 Rektor der St. Johannisschule zu Hamburg, der Verfasser dieses Weihnachtsspiels ist.

Indem ich auf diese Arbeit, welche die poetischen Verdienste Hübners überhaupt in helleres Licht zu rücken sucht, verweise, will ich hier nur für diejenigen, welchen dies Programm nicht zugänglich ist, die nötigsten Zusammenstellungen machen. In Tyrgau bei Zittau am 15. April 1668 geboren, hat Johann Hübner unter Christian Weise das Zittauer Gymnasium durchgemacht und ist sein Leben lang dessen treuer Schüler geblieben. In Leipzig, wohin er sich begab, um Theologie zu studieren, hat er sich unter Otto Mencke auch eifrig mit Geschichte beschäftigt und nach Erlangung der Magisterwürde Vorlesungen über Poetik, Rhetorik, Geographie und Geschichte gehalten. Sein hervorragendes pädagogisches Talent verschaffte ihm bald einen grossen Zuhörerkreis. Schon als 26jähriger wurde er als Rektor nach Merseburg berufen. Durch eine grosse Anzahl von sehr geschickt abgefassten Schulbüchern wurde er bald ein weit über Deutschlands Grenzen hinaus berühmter Mann. Seine,,Zweimal 52 biblische Historien" waren das erste und fast ein Jahrhundert lang das verbreitetste Biblische Geschichtsbuch. Ebenso geschätzt waren seine in die verschiedensten europäischen Sprachen übersetzten geschichtlichen und geographischen Lehrbücher. Da er sich bei seiner ungemein vielseitigen schriftstellerischen Thätigkeit stets der deutschen Sprache bediente, nannten ihn seine gelehrten Gegner in Sachsen spottweise Michael Teutonicus.

Was uns den Mann von vorn herein so anziehend macht, ist seine frische, natürliche, mit volkstümlichen Redensarten und gutmütigem Humor gewürzte Schreibweise, die von dem pedantischen Frost anderer Gelehrten jener Zeit so vorteilhaft absticht. Mag man irgend eine Vorrede seiner Bücher, ein Kapitel seiner,,Historia“ oder seiner,,kurzen Fragen aus der alten und neuen Geographie"

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