ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Herrn, euerm Gott" ). Denn ein treuloses und thörichtes Versprechen mißfällt dem Herrn.

Achtes Kapitel.

Vom dritten Gebote.

1. „Gedenke, daß du den Sabbath hei= light"). Dieses Gebot nimmt unter den zehn Geboten passend die dritte Stelle ein. Denn erstlich müssen wir Gott im Herzen verehren, daher das erste Gebot „Du sollst keine fremde Götter neben mir haben“ vor Allem die Anbetung nur Eines Gottes vorschreibt; zweitens müssen wir Gott auch mit dem Munde verehren, und hierzu verpflichtet uns das zweite Gebot: Du sollst den Namen deines Gottes nicht eitel aussprechen. Drittens müssen wir Gott auch in Werken verehren und dieß wird uns durch das dritte Gebot eingeschärft: Gedenke, daß du den Sabbath heiligst." Dadurch nämlich hat Gott einen bestimmten Tag festgesezt, wo wir uns vorzugsweise seinem Dienste widmen sollen. Es beruht aber dieses Gebot auf einem 1) Pf. 75, 12.

[ocr errors]

fünffachen Grunde. Erstlich soll es einem verderblichem Irrthum steuern; denn der h. Geist sah voraus, daß solche auftreten würden, die da lehrten, die Welt sei von Ewigkeit her. „Wisset, schreibt der heil. Petrus, daß in den lezten Tagen Spötter kommen werden, welche nach ihren eignen Lüften wandeln und sagen: wo ist die Verheißung oder seine Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es vom Anfange der Schöpfung war. Denn sie verhehlen sich, daß der Himmel und die Erde das erste Mal aus Wasser und durch Wasser mittelst Gottes Wort entstanden sind"). Gott seßte daher einen Tag zur Erinnerung daran fest, daß er in sechs Tagen Alles erschaffen und daß er am siebten Tage von seinem Schöpfungswerke geruhet; und hierauf hindeutend gab er das Gebot: Gedenke, daß du den Sabbath heiligest. Zum Andenken an diese erste Schöpfung feierten somit die Juden den Sabbath. Aber Christus hat durch seine Ankunft eine neue Schöpfung gegründet; durch die erste Schöpfung ist der irdische Mensch, durch die zweite ist der himm1) 2 Petr. 3, 3 ff.

lische Mensch gebildet worden. „In Christus Jesus nämlich, sagt der Apostel, gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern eine neue Kreatur" 1). Diese neue Kreatur ist aber der Mensch geworden durch die Gnade, die besonders in der Auferstehung sich wirksam zu erweisen begonnen hat. Gleichwie Christus auferstanden ist von den Todten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln; wenn wir nämlich mit ihm zusammengepflanzt sind zur Aehnlichkeit seines Todes; so werden wir es auch zur Aehnlichkeit der Auferstehung sein“ 2).

"

Da nun die Auferstehung am Sonntage stattgefunden, so feiern wir Christen den Sonntag, wie die Juden wegen der ersten Schöpfung den Sabbath feierten. Zweitens ist der Sabbath eingesezt worden zur Unterweisung der Menschen im Glauben an den Erlöser.

Da nämlich nach der Weissagung beim Psalmisten: „Mein Fleisch wird ruhen in Hoffnung; Du wirst nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung schaue“), das 1) Gal. 15. 2) Röm. 6, 4.

Fleisch Christi im Grabe nicht versehrt ward: so sollte die Ruhe des Sabbaths die Ruhe seines Fleisches im Grabe vorbilden, gleichwie die Opfer den Tod Christi so vorbildeten. Diese Opfer bringen wir jezt nicht mehr dar, da das Vorbild vor der Wesenheit und Wahrheit wie der Schatten vor der aufgehenden Sonne zurückweicht, dagegen zeichnen wir den Sabbath durch die Verehrung der glorwürdigen Jungfrau aus, die an jenem Tage, wo der Herr im Grabe lag, in ihrem Herzen allein den Glauben trug. Drittens ist der Sabbath eingesezt worden zur Bekräftigung und Borbildung der Wahrheit der Verheißung, wodurch Gott auch uns die einstige Ruhe verheißen hat. Es wird ein Tag kommen, heißt es beim Propheten Isaias, wo dir Gott Ruhe schafft von deiner Mühsal und deinem Schref= fen und dem harten Dienst, worin du chevor gedient"); und bei demselben Prophet heißt es: Dann (in den Tagen des n. B.) wohnet Recht in der Wüste und Gerechtigkeit hauset auf dem Carmel. Und der Gerechtigkeit Wirkung ist Friede, der Gerechtigkeit Frucht Ruhe und Sicherheit 1) Pf. 16, 9-10.2) Jef. 14, 3.

,,

auf ewig. Dann wohnet mein Volk in der Schöne des Friedens, in sicheren Hütten, in überschwenglicher Ruhe" ).

Wir erwarten aber Ruhe von einem dreifachen Ungemach, nämlich von den Mühen des gegenwärtigen Lebens, von der Presfung der Versuchungen und von der Sclaverei des Teufels.

Diese Ruhe hat Christus wiederholt allen verheißen, die zu ihm kommen. „Kommet zu mir Alle, sagt er, die ihr mühselig und beLaden seid, ich will euch erquicken. Nehmet mein Joch auf euch und lernet von mir, denn ich bin sanftmüthig und demüthig von Herzen und ihr werdet Ruhe für eure Seelen finden; denn mein Joch ist süß und meine Bürde ist leicht“ 2).

Wir ersehen aber aus der h. Schrift, daß Gott sechs Tage gearbeitet und am siebenten Tage geruht hat; ebenso muß auch der Mensch erst sein Werk vollbracht haben, ehe er sich der Ruhe erfreuen kann. Die Zeit der Ruhe aber dauert dann länger, als die Zeit der Arbeit gedauert nach den Worten der h. Schrift: „Schauet mit euren 1) Jef. 42, 16 ff. 2) Matth. 11, 28-29.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »