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Bemühungen gelang es mir, auf einen Teil der Sammlung einen kurzen Blick werfen zu dürfen. Dieselbe verdient jedenfalls das Interesse aller, die sich mit Studien über alt-italische Weihgeschenke befassen, und ich glaube dem von STIEDA selbst geäufserten Wunsche nachzukommen, wenn ich mit diesen Zeilen kurz auf diese Sammlung aufmerksam mache.

Wenn mir persönlich auch keine Gelegenheit zu einem eingehenden Studium derselben geboten wurde, so konnte ich doch einen Überblick über dieselbe gewinnen, umsomehr als Kollege

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SAMBON im British Medical Journal, 20. und 27. Juli 1895, S. 140 und 216, eine genaue Beschreibung und mehrfache Abbildungen der wichtigsten Gegenstände gegeben hat. Dr. SAMBON scheint der erste Mediziner gewesen zu sein, der eine ausführliche Arbeit über den Gegenstand geliefert hat. Wenigstens hat er, wie auch später STIEDA, keine älteren Angaben gefunden. Da die STIEDASche Beschreibung ohne Kenntnis der SAMBONschen und ganz unabhängig von derselben abgefafst ist, lohnt es sich dieselben zu vergleichen und die gemeinsamen Resultate zusammenzustellen. Am besten geschieht das, wenn ich kurz angebe, was überhaupt gefunden worden ist und dabei der STIEDASChen Einteilung folge:

Von den unversehrten Körpern, welche die Hilfesuchenden oder Dankspendenden in ganzer Figur mit oder ohne Gottheit darstellen, bringt SAMBON die Abbildung einer im Gebärakt sich befindenden Frau (Fig. 13). Aufser dieser Darstellung, die auch für die Repräsentation der Nixi, der römischen Göttinnen für schnelle und leichte Geburten, verwandt wurde, hat SAMBON noch ein Marmorrelief mit der Darstellung einer Gebärenden in der Knieellbogenlage gesehen. Ferner bildet er eine in Kindergräbern, aber auch unter den Donarien häufig gefundene Form von Säuglingsflaschen ab, deren praktische Gestalt die Nahrung vor

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Staub und Fliegenverunreinigung wirksam schützte (Fig. 1 u. 2), siehe Figur 1 und 2 dieser Abhandlung.

Was nun die Darstellung einzelner Teile des menschlichen Körpers anbelangt, so haben sowohl SAMBON wie STIEDA zahlreiche ganze Köpfe, aber auch Ganz- und Halbmasken gefunden, die oft an Porträtähnlichkeit denken lassen, so charakteristisch und individuell sind sie geformt. Ferner sind auch einzelne Teile der Gesichter, Auge, Mund, Ohr dargestellt und von den Autoren durch Abbildungen wiedergegeben. In Dr. SAMBONS Kollektion befindet sich auch eine Zunge mit den Tonsillen. Nasen hat keiner der beiden Beschreiber gesehen.

Zahlreich sind Hände, Arme und Fülse. Viele Hände sind mit Symbolen bedeckt. SAMBON fand in der Sammlung von Dr. CHARLES in Rom eine krankhaft veränderte Hand, knotenförmige Verdickungen an der ersten Phalanx des kleinen und des Ringfingers. Zwei andere Fälle sind in ihren Deutungen als kranke Gliedmafsen sehr unsicher. STIEDA sah eine Hand mit einem festanliegenden Körper (Geschwulst oder Frucht?). Ein Ellbogen mit flachen kreis

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förmigen Verdickungen im Orto botanico zu Rom wird von SAMBON als ein Fall von Psoriasis gedeutet.

In grofser Zahl sind auch Rümpfe oder Teile derselben mit geöffneter Brust und Bauchhöhle gefunden worden. Ihnen hat STIEDA ein besonders eingehendes Studium gewidmet und erklärt die verschiedenen sichtbaren Teile in den Höhlen als Herz, Lunge, dreilappige Leber, Nieren, Milz und Blase. In seiner Figur 8 weils STIEDA die kleinen Höcker am oberen Pol des Herzens nicht sicher zu deuten. Vergleicht man damit die von SAMBON gegebene Abbildung eines isolierten Herzens (Fig. 6), so besteht wohl kein Zweifel, dafs es sich um die Herzohren handelt. Ebenso läfst es STIEDA zweifelhaft, ob die Alten ein Zwerchfell dargestellt haben. In der

Figur 5 scheint mir die Deutung der unter dem Herzen nach beiden Seiten hinziehenden, leicht abwärts geneigten Wülste als Zwerchfell sehr nahe liegend. Auch zeichnet sich diese Figur gegenüber den STIEDASchen Befunden dadurch aus, dafs die Geschlechtsteile unbedeckt sind.

Männliche Geschlechtsorgane (Glied mit den beiden Hoden) sind von beiden beschrieben und lassen keinen Zweifel an ihrer Deutung.

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Sehr schwierig ist dagegen die Deutung der sogen. Uteri. Zunächst gebe ich die Abbildung eines solchen Körpers mit zwei statt eines orificium, wie er sich bei SAMBON findet und wie ich sie auch in der OPPENHEIMERschen Sammlung sah (Fig. 10), siehe Figur 3 dieser Abhandlung. STIEDA glaubt aus den Runzeln, unter Berücksichtigung der geringen anatomischen Kenntnisse der Alten, schliefsen zu müssen, dafs es sich nur um den der äufseren Besichtigung zugänglichen Teil der weiblichen Geschlechtsorgane, d. h. die gerunzelte Scheide handelt, während SAMBON an einen puerperalen zusammengezogenen Uterus denkt. Ebenso schwierig ist die Deutung eines kleinen ovalen Körpers, der häufig neben dem Uterus, entweder links oder rechts gefunden wird. SAMBON hält

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1 Siehe auch E. CURATULO. Die Kunst des Juno Lucina in Rom.. Berlin, Hirschwald 1902, S. 94 u. ff.

ihn für den Eierstock, STIEDA für die Harnblase. Letzterer führt für seine Anschauung hauptsächlich den Umstand an, dafs er nie zwei Körper neben dem Uterus, sondern stets nur einen gefunden habe.1

Ich mufs mich bezüglich des Nebenkörpers der STIEDASchen Deutung anschliefsen. Ich konnte weder in Dr. SAMBONS Privat

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sammlung noch in Herrn OPPENHEIMERS Sammlung, soweit sie mir zugänglich war, einen Uterus mit zwei Nebenkörpern finden. Also der Eierstock ist es nicht. Ob es die Harnblase ist, will ich nicht ganz sicher behaupten, obwohl es sehr wahrscheinlich ist.

Ich füge noch zwei Abbildungen bei, die ich von Gegenständen aus Dr. SAMBONS Privatsammlung anfertigen lassen durfte. Die eine stellt die Vulva dar (Fig. 4), die andere die Placenta (Fig. 5). Die erstere stimmt ziemlich genau mit der von STIEDA gegebenen Beschreibung überein. Da aber Funde von Vulvae sehr selten sind, so wollte ich die Abbildung, die STIEDA leider nicht geben konnte, 1 Siehe auch E. CURATULO. Die Kunst des Juno Lucina in Rom. Berlin, Hirschwald 1902, S. 94 u. ff.

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