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Eann. Backst. B 2, 12-3, 4 ud-ba d-nin-gir-su-ra kisaldagal-la-na pú SÍG-EDİN-ra mu-na-ni-du »damals erbaute er dem Ningirsu in seinem geräumigen Vorhof (ablat. loci) den Brunnen SİG-EDIN-ra«. (Sonst immer mu-na-dū cf. Backst. A 3, 1. 4 etc.)

Uruk. Kegel B, C 7, 17–19 šub lugal-ge sag-gan-gana-ka pú ni-ni-dū »wenn von einem Untertan des Königs an der Spitze seines hochgelegenen Feldes ein Brunnen gebaut worden ist«.1)

Eann. Backst. A 4, 10-5, I d-nin-gir-zu-ra gú-edin-na šu-na mu-ni-gi »dem Ningirsu erstattete er das gú-edina zurück in seine Hand« (abl. loci; nach unserer Auffassung würden wir einen Direktivus erwarten, vgl. aber ponere in aliqua re im Lateinischen). Vgl. 2, 10 šu-na mu-ni-gí-a. Ebenso RTC 45 Rev. 1, 5 šu-na ni-ni-gi »er hat in seine Hand zurückerstattet«.2)

Gud. Cyl. A 14,7 ud-ba pa-te-si-ge kalam-ma-na zi-ga ba-ni-gar »damals sind von dem Patesi in seinem Lande Stiftungen (?) gemacht worden <.

Warad-Sin, Backst. A 6—15 ud d-nannar a-ra-zu- - ni mu-ši-gin-na-a é-nun-maḥ d-nannar-kam .

mu

na-ni-in-du »als Nannar sein Gebet erhört hatte« (= abl. temporis: ud a), da (= ni) erbaute er ihm das

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é-nun-mah Nannar's etc.

Gud. Stat. D 5, 9. 10 die Statue (4, 7) é-ninnû-a muna-ni-[túr] brachte er in den Tempel Ningirsu's hinein. Die Bedeutung von ni (darin, resp. hinein) macht die Wahrnehmung leicht verständlich, dass wir dieses Infix besonders häufig mit e-tur »hineinbringen« verbunden finden, und zwar selbst dann, wenn kein Beziehungswort vorhanden ist. Beachte z. B. die Wendung in einem Nippurkontrakt: 19 gin kú-babbar X-ge Y-ra in-na-ni-in-tur »19 Sekel Silber

1) So und nicht pú-ni ni-dū (THUREAU-Dangin) ist zu lesen, wie auch das ni in mu-na-ni-dū im vorhergehenden Beispiel beweist.

2) ni-ni ist also nicht emphatische Form für ni oder andere n-Präfixe (THUREAU-DAngin, 1. c.).

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A. Poebel, Das Verbum im Sumerischen.

hat X dem Y eingebracht«. Vgl. auch i-ni-tu-ri in Daten aus der Zeit Nûr-Immer's und Rim-Sin's und i-ni-tu-ra, in-na-ni-tu-ra in Daten der ersten Dynastie.

Rim-Sin Kaneph. B 2, 3. 4 sag-bi mu-ni-in-il-is wörtlich: sie erhoben das Haupt (die Spitze) daran (= ni, nämlich von oder an dem Tempel é-me-ur-ur, welchen sie nach dem vorhergehenden Satze bauten). Interessant ist ein Vergleich mit der Variante sag-bi im-mi-in-il-i-iš auf dem Duplikat im Louvre (Steintafel A O 4412). Während in mu-ni-in-il-iš das vokallose Akkusativ-n sich auf sag-bi bezieht (sie erhoben die Spitze), bezieht es sich in im-miin-il-i-iš, da immi-il kausativ ist, auf é-me-ŭr-ùr (sie liessen den Tempel die Spitze erheben). Das ni von mu-ni-in-il-iš kann deshalb hier keine Stelle finden.

Die Stellung vom ni im inneren Gefüge der Verbalformen ist zwischen Dativ- und Akkusativobjekt, vgl. mu +na+ni+n+ du. Es schliesst sich also hierin, wie zu erwarten war, dem für ra, ta, da und šú giltigen Sprachgebrauch an, da es ja wie diese die Funktion eines Adverbiums ausübt (= darin, resp. hinein; hin; heraus etc.) Wenn ni mit ta zusammenstösst, folgt es diesem Infix, vgl. ib-ta-ni-è.

August 1907.

Sprechsaal.

Der Name Moab.

Von K. Vollers.

Allbekannt ist die von der literarischen Kritik einer isolierten Quelle zugeschriebene Episode Gen. 19, 30-38, aus der man mit Recht entnimmt, dass der Verfasser den Namen Moabh in Mô »Wasser (Same)« und âbh »Vater« zerlegt hat, um die den östlichen Vettern zugedachte Beschimpfung auch etymologisch zu rechtfertigen. Sehen wir hier von dieser Volksetymologie ab und suchen wir zu verstehen, ob die hebräische Form auch für die philologische Auffassung etwas bietet, was mit der Tendenz der genannten Episode zusammenhängt. Die hebräische Form würde einem mau'ab entsprechen, das zwar selbst nicht belegt ist, während wir mau iba und andere Nominalformen derselben Wurzel antreffen ('iba, tuaba). Fragen wir nach der Bedeutung dieser Gruppe, so ist der älteste Sinn wohl in wab, waba und wa'îba zu finden. wa'b heisst »weit, gedehnt, konkav, umfassend, gross«. Die Formen wa'ba und wa'iba zeigen uns, dass es vorzugsweise von Wasserlöchern und Zisternen gebraucht wurde. Die übrigen Derivate der Wurzel bezeichnen »Schande, Schändlichkeit, Schamgefühl<; aus der Literatur verweise ich auf itta'aba, Agâni 21, 192, 20, Mutalammis 34, 1; und auf 'iba, Abū Zeid (FLEISCHER).')

1) Kleinere Schriften 3, 477, 9.

Vielleicht hat das äussere Symptom der Beschämung, das Erröten, den Anlass gegeben, dass auch andere seelische Zustände mit denselben Ausdrücken bezeichnet werden, so im Arabischen der Zorn und im Syrischen und Späthebräischen (Ps. 119, 131) die Begierde.') Wenn wir weiter fragen, wie die Kluft zwischen dem »Wasserloch« und der >> Scham<< überbrückt werden soll, so möchte ich für mau'iba und das aus zu erschliessende mau ab die Bedeutung des pudendum muliebre in Anspruch nehmen; eine Analogie dazu haben wir in p (= magarr, Stelle, an der kühles Wasser quillt), dessen übertragene Bedeutung wohl bekannt ist. Wenn wir diesen Gedankengang zu Grunde legen, so könnte man annehmen, dass das Land Moab nach seinen vielen Wasserlöchern so benannt ist und dass die übertragene Bedeutung dieses Ausdrucks dem Erzähler von Gen. 19, 30-38 wohl bekannt war. In den neuern Werken über die Topographie des Landes, auch bei A. MUSIL, findet man keine Hinweisung auf die grosse Zahl der Wasserlöcher, wohl aber bei Jācût (3, 720, 1), der wenigstens das benachbarte 'Ammân so schildert.2)

Dieser ganzen Annahme stellt sich aber die Tatsache entgegen, dass der arabische Name des Landes einstimmig Ma'ab lautet. Der Widerspruch mit der hebräischen Form springt in die Augen. Wenn wir ma'ab zu Grunde legen, so müsste die hebräische Form ma'ôbh lauten; gehen wir vom Hebräischen aus, so sollten wir im Arabischen mau'ab erwarten. Wollen wir endlich annehmen, dass die Araber keine eigene Benennung des Landes hatten, sondern nur das Hebräische nachbildeten, so müssten wir in irgend einer Weise das ô der hebräischen Namensform wieder

1) Auch das (assyrische und) hebräische können mit dieser Wurzel verwandt sein.

2) Die Angabe wird unsicher durch den im Sinn von »Brunnen<< nicht üblichen Plural gubûb, durch die Verbindung mit må din und durch die andere (5, 326) Lesart: ḥubûb »Körner, Getreide«.

gegeben finden, am wahrscheinlichsten als mu'ab oder mu'ab. Es ist bekannt, wie sehr die arabischen Philologen es sich angelegen sein lassen, bei gewissen, der jüdischen Tradition entnommenen Namen uns mitzuteilen, dass die übliche arabische Namensform nicht genau sei, sondern so und so lauten müsse, z. B. dass der Name Ibrâhîm genauer Ibrâhâm zu sprechen sei (Beidhāwī 1, 82, 25). Keine Bemerkung dieser Art ist mir über Ma'ab zu Gesicht gekommen. Alles spricht dafür, dass wir es mit einem echt arabischen, von der biblischen Tradition völlig unabhängigen Namen zu tun haben, der uns um so mehr dahin drängt, zu untersuchen, wie sich die hebräische Form dazu verhält. Wenn wir nach der Bedeutung von Ma'âb fragen, so würde unter der wohl berechtigten Annahme, dass damit zunächst das Land, nicht das Volk bezeichnet wurde, sich ungezwungen ergeben, dass damit das Gebiet des Sonnenunterganges, des Westens gemeint war. Der Name wäre also weder von den Landeskindern, noch von den westjordanischen Vettern, sondern von den mächtigen, volkreichen Nomadenstämmen des Ostens gegeben, die vor viertausend Jahren und mehr da zelteten, wo wir jetzt die 'Anaza, die Ruwala und andere finden. Eine merkwürdige Bestätigung der soeben gegebenen Deutung des Namens Ma'ab finde ich nun darin, dass der arabische Name des Wasserlaufes, dessen Gebiet im Grunde das Land Moab darstellt (cf. MUSIL, Moab S. 1), Wâdilmôğeb, Seil el Möğeb, genau dasselbe bedeuten kann, nämlich »Sonnenuntergang, Westen«.') Angesichts der einheitlich bezeugten Form des Flussnamens, Môgeb (d. h. al Maugib) müssen wir auch annehmen, dass die von Jācūt (4, 678, 10) gegebene Vokalisation auf Irrtum beruht,2) dies um so mehr, als er nicht einmal

1) LA 2, 294, 2. Verwandt ist die Bedeutung: (tot) hinfallen, Qor. 22, 37, vgl. wagba, Sturz, Ham. 741 und al wagba al‘uzmā, die grosse Katastrophe, Ham. 335; wâgiba, Abhang, Abfall, Umar ibn abi Rebica 205, 26; endlich auch äth. augaba, überfallen; gebt, plötzlich.

2) Ebenso Lexicon Geogr. 3, 171, vgl. Aboulféda 247.

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