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vermahnet, daß er ja solche Predigt mit Lust und Liebe höre, und mit aller Dankbarkeit annehme, und unsern Herrn Gott von Herzen bitte, daß er ihm einen starken Glauben geben wolle, daß er diese Lehre behalten möge; so wird gewißlich die Frucht daraus folgen, daß er von Tag zu Tag demüthiger, gehorsamer, freundlicher, züchtiger und frommer werde. Denn diese Lehre hat die Art und Natur an sich, daß sie gottselige, züchtige, gehorsame, fromme Leute macht. Die sie aber mit Liebe und Lust nicht wollen annehmen, die werden fiebenmal ärger, denn sie gewesen sind, ehe sie zu dieser Lehre kommen, wie man allenthalben siehet. Darauf wird das Stündlein gewißlich kommen, daß Gott solche Undankbarkeit strafen wird. Als dann wird sich's finden, was die Welt damit verdient hat. Weil nun die Juden dem Propheten nicht haben wollen folgen, ist es uns gesagt, daß unser König sanftmüthig und arm komme, auf daß wir hier an der Juden Schaden klug werden, und uns an solcher Armuth nicht ärgern, noch auf welt liche Pracht und Reichthum mit den Juden gaffen; | sondern lernen, daß wir an unserm Herrn Christo einen solchen König haben, der gerecht und ein Hei land sei, uns von Sünden und dem ewigen Tod helfen will. Solche Predigt sollen wir mit Freu den (sage ich) annehmen, und Gott dafür von Her: zen danken; sonst werden wir den leidigen Teufel müssen annehmen mit Heulen, Weinen und Zähn klappen.

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neben dem Esel führen sie zu Christo auch das junge Füllen, die Heiden, so noch ungezäumet, und unter dem Gesez nicht waren. Denn Chri stus ist ein Heiland aller Menschen, zu diesem sollen alle Prediger und Lehrer jedermann leiten und führen. Das ist der eine Gottesdienst, der diesem König gebühret, daß man ihn für einen Gerechten und Heiland erkennen, annehmen, rühmen und prei| sen, und jedermann zu ihm weisen soll.

Der andere Gottesdienst ist, daß man diesem Christo auch ein „Hosianna singen" soll, das ist, daß man ihm auch zu seinem Reich Glück und Heil wünsche, und unser Bekenntniß von ihm öffentlich hören lasse, und alles thue, was zur Mehrung und Förderung seines Reich's dienet. Denn das Wort „Hosianna" heißt auf Deutsch so viel, als: " Herr hilf, Herr gieb Glück dem Sohn David." Eben wie wir im Vater Unser beten: Zukomme dein Reich." Denn der Teufel und seine Glieder werden es nicht unversucht lassen, wie sie dieses Reich hindern, und das Wort entweder vertilgen oder fälschen können. Da gehöret nun Beten und Wünschen zu, daß Gott solchen des Teufels Willen brechen, und zurück wolle treiben.

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Das dritte ist, daß man auch die Kleider ausziehen, und dem Herrn Christo auf den Weg breiten soll;" welches geschiehet, wenn wir das Predigtamt fördern nach unserm Vermögen, und und dazu helfen mit Geld und Gut, damit man feine, gelehrte, fromme Leute aufziehe, die der Kir chen in der Lehre vorstehen; und so man die, so im Amt sind, also hält, daß sie ihres Amt's und Studirens warten, und nicht davon lassen müssen. In Summa, wo man Geld und Gut dazu brau chet, daß die Kirchenämter wohl bestellet, und die Leute mit rechten Vorstehern versorget werden, da breitet man Christo die Kleider unter, daß er desto ehrlicher möge einreiten. Also soll man diesem König dienen, und nach den Hohenpriestern und Pharisäern nichts fragen, welchen dieser Einzug und arm Gepräng sehr zuwider und entgegen ist; werden voll Zorn und Ungeduld darob, daß man ihn, als einen König rühmet, annimmt und ehret, und wollten's gerne wehren. Aber Christus will's ungewehrt haben. Denn weil er ein König ist, so muß er auch sein Hofvolk und seinen Hofdienst Darnach haben. Und wohl denen, die ihm dienen: dem er |

Zu solchem vermahnet uns auch das Erem pel der Apostel und der andern, so hier mit dem Herrn Christo einlaufen. Denn weil der Herr Christus ein König ist, so muß er auch ein Reich øder Volk haben, und dasselbe muß sich mit rech tem gebührlichen Dienst gegen diesen König erzeigen. Was nun solcher Dienst sei, zeiget diese Historia sehr sein an. Denn hier findet man Leute, die Christum als einen König erkennen, und sich nicht scheuen, neben dem Esel, darauf dieser König reitet, her zu laufen. Unter denselben sind die Apostel die ersten, die erkennen diesen Herrn für den rechten Messiam, der die Sünder gerecht mache, und ein Heiland wider den Tod sei. Derohalben "bringen sie ihm den Esel," das ist, sie weisen zu Christo die Juden, so bisher unter dem Gesetz gelebet, und desselben Last getragen hatten.

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ist ein solcher König, der uns wieder dienen will; | sein Evangelium einreite, und sich sehen oder hö Ja er kommt allein uns zu dienen, nicht mit Geld | ren lasse. Diese falsche Lehrer haben auch ihre und Gut, sondern mit Gerechtigkeit wider die Sünde, und Hülfe wider Tod und ewige Verdammniß.

Derohalben sollen wir zu seinem Dienst be reit und willig sein, und uns an des Papst's, Bischöfe und anderer Geschrei und Erempel nicht kehren, welche nicht, wie die Apostel, den Efel zu dem Herrn Christo führen, und ihn darauf sehen; sondern wollen ihn herab stoßen, und selbst über die Leute herrschen, durch ihre eigene Menschenlehre, wie sie wollen, können nicht leiden, daß er durch

Schüler, die ihnen heucheln, Palmen und Delzweige an den Weg streuen; aber zu Christo wer fen fie mit Steinen. Denn fie verfolgen sein Evangelium, und alle, die es predigen. Solche werden's endlich mit den Juden inne werden, wie sie den gerechten König und Heiland verachtet haben, mit ihrer ewigen Verdammniß; dagegen die ihn angenommen, bekennet, und ihre Armuth zu seinen Ehren gewendet haben, das ewige Leben und Herrlichkeit von ihm werden empfahen.

Predigt am zweiten Sonntage des Advents,

über das Evangl. Luc. 21, 25-36. Gehalten im Jahre 1533.

Und es werden Zeichen nd es werden Zeichen geschehen an der Sonne, und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Leuten bange sein, und werden zagen, und das Meer und die Wasserwogen werden brausen. Und die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden: Denn auch der Himmel Kräfte sich bewegen werden. Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in den Wolken, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfähet zu geschehen, so sehet auf, und hebet eure Häupter auf, darum, daß sich eure Erlösung nahet. Und er sagte ihnen ein Gleichniß: Sehet an den Feigenbaum, und alle Bäume, wenn sie jezt ausschlagen, so fehet ihrs an ihnen, und merket, daß jezt der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr dieß alles sehet angehen, so wisset, daß das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch, dieß Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß es alles geschehe. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht.

Aber hütet euch, daß eure Herzen nicht beschweret werden mit Fressen und Saufen, und mit Sorgen der Nahrung, und komme dieser Tag schnell über euch: denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf Erden wohnen. So seid nun wacker allezeit, und betet, daß ihr würdig werden möget, zu entfliehen diesem allen, das geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn.

ziese Weise hat unser Herr Gott allewege gehalten, von Anfang der Welt her, wenn er hat wollen etwas Neues machen, so hat er son dere große Zeichen lassen vorher gehen. Als da er Egypten strafen, und sein Volk daraus führen, und ein sonder Volk daraus machen wollte, da

gingen allerlei herrliche Zeichen, böse und gute, vorher: Heuschrecken, Hagel, Geschwär und dergleichen, welche waren den Egyptern schrecklich und schädlich, bis zulegt alle Erstgeburt in einer Nacht getödtet, und das übrige Volk im rothen Meere ersäuft ward. Bei den Juden aber waren dagegen

gute Zeichen, daß sie Gott trocken durchs rothe| ein geistlich ewig Reich sein würde, in den Herzen Meer führete, ihre Feinde darin ersäufete, ihnen der Menschen, durch das Predigtamt des Evangelii Himmelbrod gab, und dergleichen. Solches war und den heiligen Geist. eine gewisse Anzeigung, daß Gott etwas großes mit diesem Volk ansahen, und ein neu Regiment und Wesen stiften wollte. Dergleichen geschah auch, da er die ungläubigen, verftockten Juden strafen, und sein Reich in der Christenheit durch die ganze Welt ausbreiten wollte. Denn da der Herr Je sus am Kreuz hing, thaten sich die Gräber auf, die Todten stiegen heraus; auch kam eine große ungewöhnliche Finsterniß und Erdbeben, der Vorhang im Tempel zerriß. Solches alles war ein Anzeichen eines neuen Wesens, daß das Judenthum fallen, und Christi Reich ausgebreitet werden sollte. Solche göttliche Weise, daß er nichts Großes ohne sondere vorhergehende Zeichen zu thun pflegt, wußten die Juden wohl, hatten's auch aus eigener Erfahrung gelernet. Derohalben kommen die Apostel hier zum Herrn Christo, und fragen ihn, was für Zeichen vor der Zerstörung Jerusalems und der Welt Ende kommen werden, ehe denn das einige und ewige Reich Christi angehe? Denn weil sie so oft von ihm gehöret haben, und nun ganz bei ihnen gewiß ist, daß er werde ein König sein, und sein Königreich nach der Schrift allenthalben in die Welt ausbreiten, und sehen doch daneben, daß sein eigen Volk, und sonderlich die Stadt Jerusa lem, ihn nicht annimmt, sondern die das Regiment und höchste Gewalt haben, ihn verfolgen: denken sie wohl, er müsse etwas Großes vornehmen und thun, daß er sein Reich und Herrschaft einnehm und erhalte, und seine Feinde strafe und stürze. Wähnen also aus ihren alten jüdischen Gedanken, es werde mit großer äußerlicher Macht und Ge walt zugehen; oder er müsse sondere und größere Wunder und Zeichen vom Himmel thun, wie Elias etwa gethan, und wie seiner Jünger etliche begehr ten wider die zu Samaria, so ihn nicht wollten annehmen. Deß wollten sie nun gerne Anzeigung und Zeichen zuvor wissen, wenn es solle angehen, und wie er sich wolle darzu schicken. Denn sie verlangeten noch immer nach solcher äußerlicher welt: licher Herrschaft, waren noch zu ferne von dem rechten Verstand des ewigen Reiches Christi, das gar nicht weltlicher Weise über Land und Leute regieren, oder darin Aenderung machen, sondern

da

Hierauf antwortet ihnen der Herr, und saget: Es sollen ja Zeichen zuvorher gehen, nicht allein von der Zerstörung und Ende der Stadt Jerusa lem, sondern auch der ganzen Welt; denn es soll der Tempel sammt der ganzen Stadt mit ihrem ganzen Regiment untergehen, (um der Verfolgung willen des Evangelii,) und solle nicht mehr lang dahin sein. Sondern wenn sie sehen, (als die es noch erleben werden,) daß die Stadt mit einem Heer umringet werde, so sollen sie Zeichen genug dran haben, und wissen, daß ihr Ende da sei, und nicht denken, daß sie noch werden im jüdischen Land mit ihm herrschen. Desgleichen sagt er, werden auch allenthalben in der Welt Zeichen ihres Endes sein und gehen; darum sollen sie nicht denken, daß er werde darin ein neu Wesen und Regiment anrichten, da es alles zugehe, wie sie begehren, und ihre schön gefaßte, geordnete Regierung und Gehorsam haben; sondern wissen, daß sein Reich nicht von dieser Welt sei, und daß die Welt bis an's Ende Christum und sein Evangelium und Kirche verfolgen und drücken werde, bis so lang ihr Ende da sei. Und vor demselben sollen auch nicht solche Zeichen vorher gehen, daß er mit äußerlicher Macht und Herrschaft werde in die Königreiche fallen, und selbst ein Herr dieser Welt. wollen sein, wie sie noch dazumal gedachten, daß es alles würde ihm unterthan sein, und allenthalben in der Welt allein seine Christen herrschen: sondern es sollen hier keine andere Zeichen sein, denn solche, die da anzeigen, daß Gott diese Welt werde endlich untergehen lassen, mit allem vas darin ist, und solche Zeichen sollen geschehen am Himmel, Sonnen, Sternen, im Meer, auf Erden, und an allen Creaturen, daß man daran sehen könne, daß es endlich alles in einen Haufen fallen müsse. Und sollen auch diese Zeichen solche Anzeigung sein, die der Kirche Gottes auf Erden und in diesem Leben nicht zeitlichen Frieden, Ruhe, Freude, verkündigen oder deuten, sondern daß sie in dieser bösen Welt viel große und schwere Trübsal und Angst solle haben, und nicht allein von der Welt verfolgt, ohne leiblichen Schuß und Hülfe sein, sondern auch unter den gemeinen Strafen, die Gott über die Welt

will gehen lassen, am allermeisten mit gedrückt wer- | in Gottes Verachtung unbußfertig fortfähret, und den, daß es dafür anzusehen sein werde, als wollte sie Gott gar unterdrückt lassen werden. Und Summa, daß es ihr soll darzu kommen, daß sie lernen und erz fahren muß, daß sie sich dieser Welt und ihres Lebens, Herrschaft und Güter gar nicht trösten soll; sondern fich deß erwäge, und zuvor wiffe, es werde mun hin fort in diesem Leben für und für ärger werden, sonderlich zur legten Zeit, wenn die schrecklichen Strafen und Zerrüttung in aller Welt werden überhand nehmen, und daß sie also bis an's Ende in Trübfal bleiben, und doch gleichwohl unter folchen | Strafen und Untergang der Welt, wunderbarlich von Gott folle erhalten werden, bis an den Tag, da der Sohn Gottes kommen wird, neu Himmel und Erde machen, alle Gottlosen in ewige Strafe werfen, und bei seinen Auserwählten allem Böfen ein Ende machen. Das ist die Summa, darauf diese Predigt des Herrn von den Zeichen gehet, welche sonderlich darum zu merken ist, daß man sich nicht insonderheit darum bekümmern darf, wie | oder wann, und wie lang oder kurz vor dem jüng sten Tag, solche Zeichen geschehen werden. Ift genug, daß wir erstlich daran lernen, daß Christus uns will damit anzeigen, daß gleich wie allezeit in der Welt Gott viel und mancherlei Zeichen seiz | nes Zorn's und Strafe über die Sünde hat gehen laffen; also werden für und für solche schreckliche Zeichen bleiben, die da grausame Strafen werden anzeigen und mit sich bringen, aber zur lezten Zeit sonderlich stark und mit Haufen herein fallen

werden.

Darum sollen wir hierbei merken, warum der Herr diese Predigt gethan, und aus was Ur sachen es noth gewesen, und noch ist, solches zuvor zu sagen und zu wissen: nämlich zum ersten, daß die Kirche wissen soll, daß solche Zeichen, und der selben mit folgenden Strafen nicht ohngefähr alfo daher fallen, wie die ruchlose Welt wähnet; son dern daß sie von Gott zur Strafe der Verachtung und aller Sünden gedräuet, und auch also ergehen, daß man dabei Gottes ernsten und schrecklichen Zorn über die Sünde sehen müsse, sonderlich weil solche zur legten Zeit immer größer und schwerer gehen | sollen, daß gewißlich die Welt endlich verderben und untergehen muß. Dazu, weil sie nicht von Dazu, weil sie nicht von Sünden abläßt, sondern auch in der Strafe nur

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also auch am Ende und in ihrem Untergang darin begriffen wird, daß darnach auch ewig Gottes Zorn und Strafe ohne Ende über ihr bleiben wird xc. Zum andern sollen wir wissen, daß unter diesen Strafen auch die Kirche Gottes auf Erden mit leiden muß, ja wohl mehr denn andere, unter die fen Strafen gedrückt wird, dieweil sie auch noch Sünde hat. Denn Gott will vornehmlich, daß diefes in seiner Kirche erkannt werde, wie groß und schrecklich sein Zorn wider die Sünde sei, auf daß sie nur vor ihm in Furcht und Demuth lebe, und desto mehr nach der Gnade seufze. Zum dritten follen wir auch diesen Trost festhalten, daß Gott feine Kirche, und die sich zu ihm bekehren, nicht darum will verwerfen, ob er sie gleich läßt auf Erden unter allerlei große schwere Trübsal gewor fen, und sie auch mehr denn andere Leute geängstet werden; will auch nicht, daß sie an seiner Hülfe verzagen, und denken, daß sie Gott unter den Strafen und Zeichen seines Zornes wolle mit den Gottlosen versinken und untergehen lassen; sondern daß er ihnen solches darum auflegt, daß er jedermann zur Buße und Bekehrung vermahne, und sonderlich die, so sich also zu ihm kehren, durch rechte Buße, Glauben und Besferung des Lebens, also in Trübsal und Kreuz ihren Glauben und Anrufung zu üben, und Hülfe von ihm ungezweifelt zu warten; wie er denn oft anderswo, und auch in diesem Evangelio uns zum Gebet und Anrufung vermahnet, und Linderung der Strafen, und Hülfe von Gott verheißet, und also seine Kirche versichert, daß sie solle bis zum Ende der Welt, bis in jenes ewiges Leben, erhalten werden.

Von den Zeichen sagt Christus erstlich, daß an der Sonne, Monden und am ganzen Himmel und andern Creaturen, auch im Wasser und Meere, schreckliche Zeichen geschehen werden, welches, (wie ich achte,) nicht allein auf eine Zeit zu deuten, als sollten die Zeichen alle nur kurz vor dem jüngsten Tage hergehen, und allein von denen, die den selben erleben werden, gesehen werden; sondern er redet in gemein von allerlei Zeichen, so in der Welt allenthalben, und immer für und für, vor dem Ende geschehen sollen, welcher ob wohl etliche, als Finsterniß der Sonnen und der Monden, für natürlich gehalten werden, und also, daß man sie,

aus gewisser Kunst von des Himmels Lauf, zuvor und viel ungeheure Brausen und Ungestüm der wissen und rechnen kann, wenn sie sollen geschehen; Winde, die da ungewöhnlicher Weise stürmen und so geschehen doch daneben auch viele andere unge: toben, als wollte es alles untergehen. Wie unter: wöhnliche, die man nicht zuvor wiffen kann, die weilen an etlichen Oertern geschehen, daß auch et unversehens und plöglich daher fallen, wider alle liche Ort Land und Leute ersäuft oder versenkt sind, Mathematika. Wie die Finsterniß gewesen ist, da wie solches bei unserm Gedenken auch viel erfahChristus gekreuziget ist, welche ist nicht zu der Zeit ren. So haben wir in wenig Jahren von großen geschehen, da sonst der Sonnen Finsterniß natürlich Erdbeben gehöret, und Untergang etlicher Derter in werden kann. Denn die Kunst hält alsv, daß sol- | Welschland, Sicilia, und anderswo am Meer, wie ches geschehen muß im Anfang des meuen Monden, Christus derselben anderswo auch sonderlich gedenket. wenn beide, Sonne und Mond, an einem Ort des Das sollen alles solche Deutungen und Anzeichen Himmels bei einander sind, und so gar nahe unter sein, daß es mit der Welt nahe am Ende sei, daß einander stehen, daß der Mond vor die Sonne fie schier soll gar zu scheitern gehen. Gleichwie tritt, und sie bedeckt, daß sie nicht scheinen kann, mit einem Menschen, so er sterben soll, der muß und kann solches natürlich zu keiner andern Zeit zuvor anfahen sich zu klagen und zu lagern, am geschehen. Darum wenn's zur andern Zeit im Fieber, Pestilenz; verfället und nimmt zusehens ab, Vollmond oder in einem Viertel des Monden, am bis er gar todfarb wird, den Mund krümmet, die bellen Tag eine Finsterniß wird, (als zur Zeit des Augen verkehret, ac. Das sind seine vorhergehende Leidens Christi,) so geher's nicht natürlich zu, und Zeichen, daß es mit ihm will aussein; also muß ist ein sonderlich Wunder. Aber es geschehen nun die Welt auch gleich krank werden, und zuvor knaksolche und andere Zeichen am Himmel, natürlicher ken und krachen, ehe sie bricht und untergehet. Zum øder unnatürlicher Weise, so sind sie gleichwohl Zeis | dritten, erzählet er auch etliche Zeichen, die an den chen, dazu von Gott geordnet, daß sie der Welt | Menschen sollen geschehen, und nennet sonderlich etwas bedeuten; wie allezeit der Sonnen- und das, daß ihnen soll angst und bange sein, und daß Monden Finsterniß, welche wir, sonderlich in diesen die Leute werden verschmachten vor Furcht und WarJahren, viel und große, auch oft in einem Jahre ten der Dinge, die da auf Erden kommen sollen. etliche, gesehen haben. So können auch bald, (fon: Dieses soll auf und neben die vorigen Zeichen fol derlich wenn es nun gar will am Ende sein,) sich gen. Denn solche Zeichen am Himmel und in der viel seltsame, neue, ungewöhnliche begeben. Wie Luft und Wassern werden nicht schlecht und leer man in den nähern zwanzig oder dreißig Jahren | abgehen, sondern große schreckliche Plagen und Ver viel wunderlicher, seltsamer Gesichte und Zeichen änderung in der Welt mit sich bringen, deren sie hin und wieder gesehen hat; als viel seltsamer Re: Zeichen seien. Wie auch Christus Matth. 24 songenbogen, und andere Zeichen, Kreuz, zwei oder derlich solches deutet, „daß sich ein Volk wider das drei Sonnen, Sternschießen, Cometen auf einander andere werde empören, und ein Reich wider das folgend, feurigen Himmel, blutrothe Sonnen, andere, und werden sein Pestilenz und theure Zeit, etliche Zeit und Tage an einander, ohne das, so und große Erdbeben hin und wieder, xc." Sol noch täglich geschehen kann. Welche fast schrecklich ches alles soll voraus zur lezten Zeit mit großer anzusehen, wo sie zugleich oder mit einander soll Gewalt überhand nehmen, und alles Zeichen sein, ten gesehen werden, oder wenn sie zusammen bez daß Gott die Welt endlich strafen und gar umkehfchrieben und gemerkt würden; weil sie aber ein ren will, daß man sehen wird große Verwüstung zeln nach einander geschehen, hat man ihr bald ver: der Königreiche und Länder, und zulegt gräuliche. geffen, wenn sie vorüber sind, und man ihr gewoh Zerrüttung und Untergang der Regimente, und schier net wird. aller Tugend, Ehrbarkeit und Zucht, und alles voller gräulicher Tyrannei, Barbarei, Untreu, Verrätherei und aller Untugend, ungewehret und ungestrafet; als Christus auch sagt, daß, weil die Liebe erkaltet, alle Ungerechtigkeit werde Oberhand haben,

Darnach faget er von andern Zeichen, die hierunter in der Luft, in und an dem Meer, und auf Erden geschehen sollen. Das sind seltsame und schreckliche, ungewöhnliche Ungewitter, groß

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