ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

einen Brunnen und Quelle aller andern Stände auf Erden gemacht hat. Denn das Haushalten. oder Ehestand muß alle Könige und Fürsten erhalten: nicht allein deßhalb, daß Könige und Fürsten aus dem Ehestand kommen; sondern daß man we der Leute noch Zinse würde haben, wenn nicht Eheleute wären. Denn der Haushalter muß erwerben, davon alle Stände in der Welt, vom höchsten bis auf den geringsten, erhalten werden. Solches soll man lernen, und willig und gehorsam dazu sein,

dert werde; auf daß ein jeglicher Ehehalt oder Dienstbot' lerne sagen: Herr, es ist dein Wohlgefallen; du bist selbst auf der Hochzeit zu Cana gewesen, und deine Mutter, die Gesegnete unter allen Weibern, hat eben das auf der Hochzeit ges than, das ich in meines Herrn Haus und Dienfi thue. So sie nun solcher geringen Arbeit sich nich geschämet, sondern sich dazu selbst erboten hat: warum wollte ich armer Madensack mich besser las: sen dünken, und mich solcher Hausarbeit schämen, der ich ein lauter Unflat bin gegen die reine Jung frau Maria?

und anders thun muß, das ist eben der lieben Jungfrauen Maria Dienst auf der Hochzeit ge: wesen; die machte ihr auch zu schaffen, sahe zu, wie es alles wohl ausgericht würde ic. Und ob's wohl ein gering Werk ist, das ich im Hause thue, und kein Anschen hat, so thue ic's doch Gott zu Ehren, der da befohlen hat, und will, daß ich sol: chen Gehorsam mit Fleiß thun soll, und weiß, wo ich dem nachkomme, daß es ihm wohlgefällt. Es achte nun die Welt solchen Geborfam, wofür fe wolle; so sollen doch die, so da Chriften wollen | daß dieser Stand von uns auch geehret und geförsein, ihn für groß und einen rechten Gottesdienst | halten, und mit allem Willen ausrichten. Als könnte eine 'Magd oder Knecht im Hause ihn selbst in seinem Stande und über seiner Arbeit eine Freude schöpfen, und Gott einen Wohlgefallen thun, und sagen: Ich danke dir Herr, daß du mich in diesen Dienst geordnet hast, da ich weiß, daß ich dir mit diene, mehr denn alle Mönche und Nonnen, die ihres Dienstes keinen Befehl haben. Ich aber habe Gottes Befehl, im vierten Gebot, daß ich Vater und Mutter ehren. Herren und Frauen mit allem Fleiß und Treu dienen, und zu der Haushaltung helfen foll; will deßalb mit Luft und Liebe demselben nachkommen. Wer sich so in die Sache schickte, der thäte, was er thun sollte, mit Freude und Luft, und wäre hier bereit im Pa radies; und unser Herr Gott würde auch ein Wohlgefallen dran haben, mit allen seinen Engeln. Desgleichen Herr und Frau, die würden wiederum solche Treue und willige Dienste reichlich vergelten. Denn treu, fromm Gesinde wird allenthalben werth gehalten. Aber, da siehet man, daß nicht hernach | ben ihn anrufet, so soll der Segen und die Hülfe will, und es jedermann ehe für einen Gottesdienst will halten, wenn man in ein Kloster gehet, denn daß man Herrn und Frauen fleißig zum Haushalten dienet. Weil man aber das vierte Gebot so mit Füßen getreten, und den Ehestand so verachtet hat, hat Gott recht gethan, daß er sie zu Mönchen und Nonnen hat werden und in einen solchen Stand gerathen lassen, daß sie sich selbst zermartert, und Gott den höchsten Ungehorsam und Undienst mit gethan haben; denn er hat sie es je nicht geheißen, noch ihnen befohlen. Darum lasset uns dieß Exempel wohl lernen, daß jedermann willig und gern diene, und helfe zu dem Stande, welchen uns fær Herr Gott selbst hoch gesezet und geehret, und

Insonderheit aber sollen die Eheleute den Troft hier fassen, wenn sie fromm und gottesfürchtig sind, daß sie Gott nicht lassen, sondern mit seis nem Segen gern bei ihnen zusehen will, und allen Mangel wenden, wie er hier thut. Denn da wird anders nichts aus, Eheleute müssen viel Anstöße haben in ihrer Nahrung und anderm. Aber so man Christum auf der Hochzeit hat, das ist, so man gottesfürchtig ist im Ehestand, und im Glau

nicht aussen bleiben. Das sollt ihr heut lernen und wissen; denn darum wird es geprediget, daß ihr desto williger in den Diensten, so zur Haushaltung geordnet, bleiben sollt, und euch nicht ver führen lassen von denen, so kommen, und sagen: Haushalten, ehelich werden, ist ein weltlich Ding; wer Gott dienen will, muß es anders angreifen, daß es ihm sauer werde, und wehe thue.

Wie die Wiedertäufer, das blinde Volk, jezt zur Zeit thun, laufen von Weib und Kindern weg; solches rühmen sie für ein groß Kreuz und Heilig keit, das wehe thue. Aber es ist lauter Büberei mit den Schälken. Ursach, das thut nicht weh, was einer ihm selbst vornimmt und auflegt. Jenes

thut viel weher; darum scheuet man sich auch da- | und nicht davon laufen, sondern sagen: Ich will für, daß man bei Weib und Kindern bleiben, es alles gern thun und leiden; denn ich weiß, vom Gesinde, bösen Nachbarn viel leiden muß; daß Gott bei dem Haushalten mit seinen Gnas denn da ist einer gefangen mehr denn mit zwanzig den will sein. Ja, ich danke Gott von Herzen, Stricken. Von solchen Stricken machen die argen der mich in diesen seligen, und ihm wohlgefälliBuben sich los, und leben nach ihrem eignen Wil- gen Stand gesezt hat. Wird etwas mangeln, len. Das heißt aber ihm nicht wehe thun. Das so kann er helfen. Und beweiser's hier auf die aber thut wehe, daß du nach Gottes Befehl gebun- fer Hochzeit, daß er's gerne und mit Lust thun den mußt sein an dein Weib, Fürsten, Nachbarn, | Dienstboten, da du auf allen Seiten alle Hände voll hast, christliche Liebe und Geduld zu beweisen. Denn da mußt du hören, sehen, leiden, deß du lieber gerathen wolltest; mußt dennoch bleiben,

wolle.

Solches sollt ihr aus dem heutigen Evangelio lernen, und Gott um seine Gnade anrufen, daß wir es behalten, und uns also christlich in unsern Beruf schicken können, Amen.

Predigt am dritten Sonntage nach Epiphaniá,

über das Evangl. Matth. 8, 1-13.

a Jesus aber vom Berge herab ging,. folgete ihm viel Volks nach. Und siehe, ein Ausfähiger kam und betete ihn an, und sprach: Herr, so du willt, kannst du mich wohl reinigen. Und Jesus streckete seine Hand aus, rührete ihn an, und sprach: Ich wills thun, sei gereiniget. Und alsbald ward er von seinem Aussaß rein. Und Jesus sprach zu ihm: Siehe zu, sage es niemand, sondern gehe hin, und zeige dich dem Priester, und opfere die Gabe, die Moses befohlen hat, zu einem Zeugniß über sic. Da aber Jesus einging zu Capernaum, trat ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn, und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause, und ist gichtbrüchig, und hat große Qual. Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen, und ihn gesund machen. Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht werth, daß du unter mein Dach gehest, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Kuecht gesund. Denn ich bin ein Mensch, dazu der Obrigkeit unterthan, und habe unter mir Kriegsknechte: noch wenn ich sage zu einem: Gehe hin, so geht er; und zum andern: Komm her, so kommt er; und zum einem Knechte: Thue das, so thut er's. Da das Jesus hörete, verwunderte er sich, und sprach zu denen, die ihm nachfolgeten: Wahrlich, ich sage euch, solchen Glauben habe ich in Israel nicht funden. Aber ich sage euch: Viel werden kommen vom Morgen und vom Abend, und mit Abraham, Isaak und Jacob im Himmelreich sizen. Aber die Kinder des Reichs werden ausgestoßen in die äußerste Finsterniß hinaus, da wird sein Heulen und Zähnklappen. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, dir geschehe, wie du geglaubet hast. Und sein Knecht ward gesund zu derselbigen Stunde.

I'm

m heutigen Evangelio werden uns zwei Stücke | Wunderzeichen, meldet der Evangelist, habe Chriftus vorgehalten; das erste von dem Ausfähigen, | bald nach der langen Predigt auf dem Berge ge welchen der Herr rein macht; das andere von einem than. Denn also sollte es gehen, daß er erftlich Hauptmann, der einen kranken Knecht hatte. Solche | predigte, und darnach solche Predigt mit Wunders

werken bezeugete, daß jedermann könnte urtheilen, daß die Predigt recht, und nicht falsch wäre, und desto eher glaubete. Wir dürfen, Gott Lob! der Wunderzeichen nicht; denn die Lehre ist bereits mit Wunderzeichen also bezeuget, daß niemand dran zweifeln soll. Aber dennoch will es sonderlich mit denen, so das Wort führen, vonnöthen sein, daß fie nicht allein als Christen reden können, sondern auch als Christen leben, und mit dem Werk der Lehre Zeugniß geben, und ihren Glauben sehen lassen. Denn das Reich Gottes stehet nicht (wie St. Paulus sagt) in den bloßen Worten, sondern in der Kraft. Wo nun Lehre und Werk zusammen stimmen, da schafft es Frucht. Da dagegen jeder mann sich muß ärgern, wenn das Leben böse ist, und sich mit der Lehre nicht reimet.

solcher Hülfe bedarf, und daß Gottes Ehre damit
gefördert, und ihm also der Gehorsam geleistet
wird. Damit aber dienest du Gott nicht, wenn
du einem etwas zu Gute thust, daß er dir wieder
dienen, und du solcher Wohlthat wieder genießen
mögest, sondern dienest dir selbst damit. Wer aber
Gott und seinem Nähesten vecht will dienen, der
sehe nicht auf seinen Nuß, sondern nur auf die
Noth, so vorhanden ist, und daß es Gott haben
will, und also befohlen hat, daß man den Nähesten
in der Noth nicht soll stecken lassen, wenn man's
gleich nimmermehr um einen Strohhalm genießen,
ja, noch allen Undank damit verdienen sollte. Wie wir
in einer andern Historie sehen, da Christus zehen
Aussäßige reiniget, und nur einer wieder kommt,
der ihm für die Wohlthat danket, die andern Neune
hätten ihn nicht angesehen. Nun hat Christus sol-
chen Undank wohl zuvor können wissen. Aber un-
angesehen solches, da sie ihn bitten, hilft er ihnen,
und befiehlet Gott das Uebrige. Ebenso mag man
von der Liebe sagen im andern Wunderzeichen mit
dem Hauptmann. Alles mit einander rechnet's
Christus dahin, daß Gottes Gnade und Güte ge-
preiset, und den armen Leuten in ihrer Noth geholz,
fen werde. Das heißt eine rechte Liebe, die auf
nichts, denn cuf Gottes Wort und Befehl siehet.

Nun sind aber solche zwei Wunderwerke hier nicht allein anzusehen, als Zeugnisse der Lehre; (denn weil es solche Werke sind, die über alle menschliche Kraft und Vermögen sind, muß die Vernunft für sich selbst schließen, wie wir an Ni codemo Joh. 3. hören, daß solche Zeichen nie mand thun kann, denn Gott sei mit ihm," sondern sind auch anzusehen, als Exempel des Glaubens und der Liebe. Denn wer siehet nicht, was fürfen werde. ein freundlich Herz unser lieber Herr Christus hat, daß er sich mit einem Wort läset aufbringen und Das Erempel des Glaubens ist auch aus der hilft, da sonst alle Welt nicht helfen kann? Das Massen schon, daß der ausfähige Mensch, der sonst ist je eine Anzeigung, daß er's mit den armen, be- des Gesezes halben unter die Leute nicht gehen, trübten, elenden Leuten nicht übel meine; sonst würke | mit ihnen in der Nähe weder reden noch anders er thun, wie wir thun, wenn wir unlustig und zor darf thun, sich zum Herrn Christo ohne alle Schev nig sind, so man kommt, und etwas von uns befindet, fällt vor ihm nieder, und bittet: "Herr, so gehrt oder haben will, geben wir niemand kein gut du willst, so kannst du mich wohl reinigen." Da Wort. Das thut Christus nicht. Der Ausfägige siehet man beides: zum ersten, glaubt er fest und ungehat den Mund noch nicht recht aufgethan, bald ist zweifelt, Christus sei so gütig, und daneben so allChristus da, rühret ihn an, und saget, er wolle mächtig, daß er ihm könne helfen in der Krankheit, ihm gern helfen; und hilft ihm auch. Solche Solche da sonst allen Menschen unmöglich war zu helfen; Gutwilligkeit soll nicht allein uns reizen, daß wir so doch er, der Herr Christus, gleich wie andere in unsern Nöthen auch Hülfe bei ihm suchen, und Menschen, daher ging, keinen sonderlichen Pracht hoffen, er werde uns nicht lassen; sondern sollte noch Schein führete; zum andern, ob er wohl soluns vorleuchten, daß wir dergleichen Liebe und ches fest glaubet, seget er doch solche Bitte dem Freundlichkeit unserm Nähesten auch beweisen, und Herrn Christo heim, wo er ihm nicht wolle helfen, in solchem Werk, gleich wie Christus, auf nichts das ist, wo es wider Gottes Ehre und seine Seanders, denn auf den Gehorsam gegen Gott, und ligkeit wäre, so wolle er solchen Jammer gern duldes Nähesten Noth und Besserung schen. Denn den und tragen. Das heißt nicht allein recht glaus Christus suchet mit solcher Hülfe weder Ehre noch ben, sondern auch recht beten; wie denn allewege Gut; allein siehet er dahin, daß der arme Mensch | bei einander ist, wer recht glaubet, der 'betet recht.

Wer nicht recht glaubet, der kann nicht recht beten. | Willen segen; wo es zu Gottes Ehre nicht dienen, Denn mit dem Gebet muß es erstlich also sein, daß oder uns an unserer Seligkeit soll nachtheilig sein, das Herz gewiß sei, Gott sei gnädig und barmherzig, so wollten wir solch Kreuz gern länger tragen. daß er unsere Noth gern wenden und uns helfen Das heißt in solchen Sachen recht beten, nämlich wolle. Sonderlich aber soll solch Vertrauen fest glauben, Gott könne helfen; und dennoch Gott und gewiß sein in den Stücken, so Gottes Ehre weder Zeit, Maaß noch Ziel sehen, wie und wann und unsere Seligkeit belangen, als da ist Vergebung er uns helfen soll. Denn es hat gemeiniglich mit der Sünden, Rettung wider den Teufel und Tod, uns den Mangel, daß wir nicht allweg wissen, daß Gott seinen heiligen Geist in unsere Herzen ge was und wie wir bitten sollen; wie St. Paulus ben, uns in seinem Wort erhalten, in keine Anfech- sagt Röm. 8. Dagegen aber müssen wir bekennen, tung sinken, im Glauben und Liebe alle Tage zu daß Gott wohl wisse, was zu seiner Ehre und unnehmen wolle lassen 2c. Solche Stücke dienen vor: serer Seligkeit am Besten sei. Derohalben sollen nehmlich zur Ehre Gottes und unserer Seelen Selig wir unsern Willen in seinen sehen, und gar nicht keit. Derohalben soll das Herz nimmermehr zweifeln, zweifeln, so solche Bitte zu seiner Ehre und unse wenn man Gott darum bittet, er werde es gern rer Seligkeit gereichen soll, er werde gewißlich uns geben, und uns solche Bitte nicht versagen. Denn | erhören. dazu dürfen wir der Hülfe Gottes, und Gott hat sie uns in seinem Wort versprochen. Wer nun in solchen Sachen bitten wollte, wie der Aussäßige hier, Herr, so du willst," so vergieb mir meine Sünde, mache mich selig c. der betete unrecht. Denn da können wir an Gottes Willen nicht zweifeln, | daß er solches thun wolle, sintemal er uns in sei nem Wort seinen Willen schon offenbaret hat, daß er wolle, aß jedermann selig werde, und solcher Ur fachen halben seinen Sohn, unsern Herrn Jesum "Christum am Kreuz für aller Welt Sünde bezahlen hat lassen, und geboten, jedermann soll ihn hören, annehmen und an ihn glauben.

[ocr errors]

Warum stellet aber der Ausfäßige seine Bitte also, daß er dieß Wort hinzuseßet, und spricht: "So du willst, so kannst du mich reinigen? Hier muß man auf den Handel sehen, warum es zu thun sei. Vor habe ich gesagt, was unsere Selig keit, und ohne Mittel Gottes Ehre belangt, da dürfe man das Gebet in keinen Zweifel seßen. Denn Gottes Wille ist offenbar, daß er seine Ehre und unsere Seligkeit will ungehindert haben. Aber solche Meinung hat es nicht mit dem Zeitlichen. Es kann einer arm, krank, elend und verachtet sein, und dennoch selig werden, wie es denn mit allen Christen gehet. Weil nun an solchem zeitlichen Mangel die Seligkeit nicht liegt, sondern solcher Mangel kann oft zu etwas Gutes verursachen; darum wer um Rettung und Hülfe bittet, der soll wohl glauben, daß Gott könne helfen und werde helfen; aber doch soll er feinen Willen in Gottes

Darum sollen wir dieß Erempel wohl merken, daß wir auch also lernen beten, und ja in unsern Herzen keinen Zweifel haben, Gott sei uns gnädig, er wisse unsere Noth und Jammer, und wolle unsere Noth und Anliegen ihm lassen befohlen sein. Solches sollen wir fest glauben, und dennoch uns herunter werfen, und sprechen: Herr, du weißt Zeit und Stunde, darum thue, was mir nüge, und deinem Namen ehrlich ist. Wie der Ausfäßige hier auch thut: Daß Christus ihm helfen könne, da zweifelt er nicht an: daß er ihm helfen wolle, da zweifelt er auch nicht an; denn sonst würde er ihn nicht angeschrieen haben, wo er an seinem Willen Zweifel hätte gehabt. Aber neben dem muß er bekennen, daß ihm nicht gebühren wolle, Ort, Stunde, Weise und Wege zu bestim men, wann und wie ihm soll geholfen werden. Solcher Glaube und Gehorsam gefällt dem Herrn Christo sonderlich wohl; darum hilft er dem Armen eben zu der Stunde, an dem Ort, und auf die Weise, da er's nicht hätte begehren dürfen. Daher kommen die schönen Sprüche aus den Propheten, Psalm 27: Harre des Herrn, sei getrost und unverzagt, und harre des Herrn. Psalm 130: Meine Seele wartet anf den Herrn, und ich hoffe auf sein Wort. Meine Seele wartet auf den Herrn, von einer Morgenwache zur andern. Ha bac. 2: Ob die Verheißung verzeucht, so harre ihr, sie wird gewißlich kommen, und nicht verziehen." Denn das siehet man in allen Historien, daß die Hülfe endlich nicht außen bleibet, ob sich's gleich

lange verzeucht. So hat Gott auch seine fonder: | haben sie ihnen das Zeugniß gegeben, daß sie rein liche Rechnung drauf. Denn darum erhöret er nicht so bald, und verzeucht die Hülfe, auf daß er Ur fach habe mehr und reichlicher zu geben, denn wir beten oder verstehen können, wie St. Paulus sagt Eph. 3.

sind. Wie reimet sich aber das auf die Beichte, da man dafür hat gehalten, daß sie zur Vergebung der Sünden dienlich sei? Denn die Ausfägigen haben den Priestern nicht den Aussat, sondern einen schönen reinen Leib weisen sollen, wenn sie mit dem Opfer vor den Priester kommen sind. Aber es ist unnoth, solche faule Zoten widerlegen. Wir haben von der Ohrenbeichte anderswo oft gnug gelehret. Wir wissen aber nur von einer nöthigen Beichte, wenn das Herz sich gegen Gott aufthut, und seine Sünde bekennet. Das ist eine Herzensbeichte, die nicht läugnet, wie die Ohren oder Mundbeichte thut. Dennoch macht solche Beichte, so gegen Gott geschieht, nicht rein noch fromm; wie könnte es denn die Ohrenbeichte thun? Das aber macht rein und fromm, daß man mit dem Glauben sich an den Herrn Jesum und sein Wort hängt, und glaubt im Namen Jesu Vergebung der Sünden, wie dieselbe im Wort uns zugesagt wird. Das sei genug von dem ersten Exempel.

Was meinet aber der Herr damit, nachdem er den Ausfäßigen rein gemacht hat, daß er ihn zum Priester weiset, und heißet ihm das Opfer bringen, wie Moses befohlen hat? Es ist nicht unrecht geantwortet, daß man sagt: der Herr Chriftus habe in diesem Fall uns ein Exempel der Liebe vorgestellet; weil er, der es doch Macht hatte, den Priestern das nicht entziehen will, was ihnen von Gott gegeben und gegönnet war; daß wir auch jedermann bei seinen Rechten bleiben lassen, und niemand, was ihm gebühret, entziehen sollen. Aber die vornehmste Ursach solches Befehls gehet dahin, daß der Herr sein Wunderwerk will öffentlich be: zeuget haben, auch von seinen Feinden. Denn daß der Priester das Opfer von diesem annimmt, und giebt ihm das Zeugniß, er sei rein, das dienet Das andere Wunderwerk mit dem fran dazu, daß er und alle Menschen Christum sollten ken Knechte des Hauptmanns, ist auch ein Zeugangenommen und an ihn geglaubt haben, als an niß der Lehre Christi, daß man muß bekennen, weil den rechten Meffiam. Denn da stunden die Pro: Gott mit Wunderwerken also bei ihm hält, daß phezeihungen, Christus sollte solche Wunderwerke seine Lehre rein, recht und gut, und der rechte thun, wenn er in die Welt kommen würde. Darum | Messias oder Christus sei. Aber daneben ist hier führet der Herr diese Worte, und spricht: "Opfere ein trefflich Exempel eines sonderlichen hohen und die Gaben, die Moses befohlen hat, zum Zeugniß | großen Glaubens in dem Hauptmann; wie denn über sie." Als sollte er sprechen: Sie werden be- der Herr selbst solchen Glauben dermaßen rühmet, kennen müssen, du seiest rein, und dir sei recht ge daß er desgleichen in Israel, und unter dem heiliholfen; daß sie aber dennoch an mich nicht glau gen Volk nicht funden habe. Solchen Glauben ben, und mich vor den Messiam nicht wollen an spüret man erstlich in dem, daß dieser Hauptmann, nehmen, das ist ein lauter verstockter Muthwille, ob er gleich kein Jude, sondern ein Heide ist, dender soll wohl gerochen werden. Indeß soll den noch zum Herrn Christo schicket, in vollem Vernoch solch Zeugniß wider sie den andern dienen, trauen, er werde ihn nichts entgelten lassen; sondaß sie mich annehmen, und an mich glauben. dern wie er helfen könne, also werde er ihm auch helfen. Denn wo diese Zuversicht nicht fest in seinem Herzen gewesen, so würde er (wie Lucas schreibt) die Aeltesten der Juden nicht bemühet, und zu Jesu geschickt haben. soll geschickt haben. Daß er sie aber zu ihm schickt, ist je eine Anzeigung, daß er hoffet, er werde seine Bitte erhören.

Der Papst hat aus diesem Befehl seine Oh renbeichte wollen gründen, weil die Sünde dem Aussat kann vergleicht werden, daß man sich dem Priester zeigen, und also von Sünden reinigen soll lassen. Aber es ist ein sehr fauler Grund. Denn was geher's uns an, was Gott den Juden des Aussages halb geboten hat; haben wir doch keine solche Priester? Und wenn wir's schon hätten, so ist's gewiß, die Priester haben die Aussäßigen nicht rein gemacht; sondern wenn sie rein gewesen, so

[ocr errors]
[ocr errors]

Bei solchem Vertrauen und Glauben stehet eine sonderliche hohe und große Demuth, daß er sich nicht würdig achtet, daß er selbst zu Christo gehen, und ihn bitten soll; sondern schickt erstlich

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »