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Papst und sein Haufe ist dem Worte feind, hezet | Manichäer Irrthum fallen, die Christum für ein immerdar die großen Potentaten wider uns. So | Gespenst, nicht für einen rechten Menschen hielten. läßt der Teufel den Türken auch nicht feiern. Gleichwie aber der natürliche Schlaf eine gewisse Da figen wir im Schiff, und haben Wetter und Anzeigung ist, daß der Herr Christus ein rechter Wind, daß wohl besser taugte. Dennoch soll der natürlicher Mensch sei: also beweiset er seine allHerr wohl still dazu sigen, und sich nicht merken mächtige Gottheit in dem, daß er mit einem Wort lassen, daß er uns helfen wolle. Das ist ein das Meer stillet, und macht, daß sich der Wind Schlaf, den er im Schiff thut. Aber da müssen | legt; welches nicht ist ein Menschenwerk; es gehört wir uns ermannen, und denken, es habe noch nicht eine göttliche Kraft dazu, der Unstüme des Meers Noth. Denn er, der Herr, ist auch bei uns im mit einem Wort zu wehren. Daß also dieses Schiffe. Ob er sich nun also stellet, als sähe er Wunderwerk auch darum soll desto lieber sein, daß uns nicht; so sollen doch wir uns stellen, daß wir wir sehen, wie Gott und Mensch in Christo eine ihn sehen, und ihn dafür halten, daß er das Meer einige Person ist. Derehalben er in allen Nöthen | könne still machen, wenn es noch so sehr tobet und und Aufechtungen helfen kann und will, allen, die wüthet. Also sollen wir auch thun in privatis ten- Hülfe bei ihm suchen. Ob wir nun etwas darüber tationibus, in unserer eigenen Gefahr und Anfechtung, leiden und wagen müssen, wenn's nicht anders sein die einem jeglichen insonderheit begegnen. Wenn kann, was liegt dran? Müssen doch die Gottlosen der Teufel kommt, dir deine Sünde vorhält, und auch ihr Leiden und Kreuz tragen, dennoch ein bös dich mit dem Zorne Gottes erschreckt, und die Gewissen dazu haben, und endlich der ewigen Verewige Verdammniß dräuet; da denke und zweifle dammniß gewarten. ja nicht: Mein Herr Christus ist nicht weit von mir, aber er schläft. Da gehört denn zu, daß ich mich zu ihm durch ernstes Gebet finde, und ihn aufwecke; wie die Jünger hier thun. Denen liegt mehr an ihrem Verderben, denn an des Herrn | Schlaf; darum denken sie: Kurz und gut, wir müssen jezt einen wachenden Christum haben, sonst | ist's aus mit uns; lassen ihm derohalben keine Ruhe, bis sie ihn aus dem Schlaf wecken. Also lerne du auch thun; denn es muß beides also geschehen. Willst du mit Christo in das Schiff, so wird das Wetter nicht aussen bleiben, und Christus wird schlafen wollen, auf daß wir die Anfechtung recht fühlen. Sonst, wo er nicht schliefe, und dem Wet: ter bald wehrete, würden wir's nimmermehr erfah ren, was es um einen Christen wäre, und sollten noch wohl denken, wir thäten es aus unsrer Kraft. Hier aber wird der Glaube durch die Versuchung gestärkt, daß man muß sprechen: Keine menschliche | Kraft hat können helfen; allein hat es Gott und fein liebes Wort gethan.

Neben dieser schönen und tröstlichen Lehre wird uns der Herr Christus hier auch vorgebildet, wie ein rechter natürlicher Mensch, der Leib und Seele hat, und derohalben Essens, Trinkens, Schlafens, und anderer natürlicher Werke, so ohne Sünde gefchehen, bedarf, wie wir: auf daß wir nicht in der

Das dritte Stück ist von der Frucht, die aus solchem Glauben entstehet, nämlich daß auch andere solches Wunderwerks wahrnehmen, sich befehren, verwundern, und sprechen: „Was ist das für ein Mann, daß ihm Wind und Meer gehorsam ist?« Diese haben ihn bisher vielleicht für einen schlechten Menschen angesehen und gehalten, und nicht gewußt noch geglaubt, daß man bei ihm in Todesnöthen Hülfe suchen und finden soll. Aber jest lernen sie ihn kennen, daß er der höchste und beste Nothhelfer sei, da sonst kein Mensch helfen kann. Also gehet es allewege, daß die Anfechtung, je schwerer sie ist, je größere Frucht und Nuß sie schaffet. Die Welt seßt uns jest sehr hart zu, daß uns immerdar dünkt, wir müssen herhalten, das Meer und Ungewitter werde uns überwachsen, und zu Grunde reißen. Aber laßt uns nur fest am Wort und Glauben halten. Was gilt's, es soll eine schöne herrliche Frucht folgen, darüber wir lachen und fröhlich werden sein. Der bittere Haß, der im Papst und Türken steckt wider die Kirche, darüber uns, als einem Weibe in Kindesnöthen, bange ist, kreischen und ächzen müssen, der soll, ob Gott will, etwas mitbringen. Dergleichen soll ein jeder für seine eigene Person auch hoffen, wenn die Anfechtung ihn ergreifet, daß sie ohne Frucht nicht werde abgehen.

Also sehet ihr, wie dieses Evangelium sehr tröstlich ist, und uns eine treffliche schöne Lehre vorhält, daß, so wir wollen Christen sein, mit dem Herrn Christo in das Schiff treten, und da des Wetters und der Ungestüme warten müssen. Wenn nun solches angehet, daß wir alsdann fest am Glauben und Wort halten sollen, und hoffen, daß nicht allein dem Wetter oder der Anfechtung gewehret, und wir davon sollen errettet werden; sondern daß auch eine gewisse Frucht und Nuß daraus folgen soll: daß wir nicht anders sollen wünschen, denn wir hätten's versucht, und durch eigene Ers fahrung des Worts des Glaubens Kraft und Tu geud erlernet. Wer wollte denn des Kreuzes sich |

beschweren, weil so gewiffe Hülfe und Frucht fols gen soll? Aber es thut dem alten Adam weh, der rümpft sich über solchem bittern und sauern Trunk, und wollte es lieber überhoben sein. De rohalben ist es vonnöthen, daß wir an solche Exempel oft und viel gedenken, und mit dem Wort fleißig umgehen, auf daß, wenn die Anfechtung kommt, wir gefaffet sind, und uns zu Christo, der bei uns schläft und sich stellet, als nähme er sich unser nicht an, finden, Hülfe und Rettung bei ihm durch emsig Gebet suchen.

Solches verleihe uns allen unser lieber Vater im Himmel, um Christi willen, durch seinen heiligen Geist, Amen.

Predigt am fünften Sonntage nach Epiphaniä,

über das Evangl. Matth. 13, 24—30.

nd Jesus legte ihnen ein ander Gleichniß vor, und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säete. Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind, und fäcte Unkraut zwischen den Weizen, und ging davon. Da nun das Kraut wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesäet? Woher hat er denn das Unkraut? Er sprach zu ihnen: Das hat der Feind gethan. Da sprachen die Knechte: Willt du denn, daß wir hingehen, und es ausgåten? Er sprach: Nein, auf daß ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausgåtet. Lasset beides mit einander wachsen bis zu der Erndte, und um der Erndte Zeit will ich zu den Schnittern fagen: sammelt zuvor das Unkraut, und bindet es in Bündlein, daß man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheuren.

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jieß Evangelium scheinet leicht zu sein, und gut Meinung gewesen; aber nachher durch Erempel und zu verstehen, sintemal es der Herr selbst aus- unwidersprechliche Ursachen gezwungen, daß er solche legt, was der Acker, der gute Same, und das Un Meinung habe fallen lassen. Etliche machen keinen Uns kraut sei. Aber da findet man so mancherlei Deu terscheid zwischen weltlicher Obrigkeit und den Knech tung in den Lehrern, daß Aufsehens wohl vonnöten dieses Hausvaters, und deuten das Unkraut auf then ist, wie man die rechte Meinung treffe. Denn die öffentlichen Aergernisse, und schließen, daß chrift etliche deuten das Unkraut auf die Kezereien, undliche Obrigkeiten kein peinlich Gericht besißen sollen. schließen aus diesem Evangelio, daß es weltlicher Obrigkeit nicht will gebühren, die Kezer würgen, weil hier stehet, man soll es nicht ausgäten. Und Augustinus selbst bekennet, er sei auch in solcher

Etliche, als der Papst und sein Haufe, unangese hen, daß der Herr hier verbeut das Unkraut aus zurotten, weil sie die Lehre des heiligen Evangelii für Unkraut urtheilen und verdammen, lassen sie es

dabei nicht bleiben, sondern können auch dawider | nicht gnugsam toben und wüthen mit Morden und allerlei greulicher Tyrannei. Weil nun der Meinungen so viel sind, so wollen wir erstlich die rechte Deutung sehen, und darnach von bemeldeter Frage, wie es mit den Keßern soll gehalten werden, un sere Meinung auch anzeigen.

So ist nun dies die Meinung, daß Christus hier nicht insonderheit von den Kegern redet, son dern legt uns ein Gleichniß vor vom Himmelreich, das ist, von der ganzen christlichen Kirchen, wie fie hier auf Erden ist, und bleiben wird bis an der Welt Ende, nämlich, daß die christliche Kirche werde sein wie ein Acker, der mit gutem Samen besäet wird. Aber da findet sich der Teufel und fäet des | Nachts, ehe sich's die Menschen versehen und inne werden, Unkraut drein. Daß also allweg in der Kirchen guter Same und Unkraut mit einander wächst, das ist, Gute und Böse sind unter einan der; das wird nimmermehr verhütet werden hier in diesem Leben. Aber in jenem Leben dort, da sollen | Fromme und Böse unterschieden und abgesondert | werden, wie der Herr sagt, daß er solches zur Zeit der Erndte seinen Knechten befehlen wolle. Daß also dieß Evangelium sonderlich wider die Dona tisten, Novatianer, Wiedertäufer, und dergleichen Rotten gehet, welche damit sind umgangen, und noch, wie sie eine Kirche könnten anrichten, da gar kein Aergerniß innen wäre, sondern eitel lauter Heiligen. Derohalb, wo sich mit einem Christen ein Fall aus Schwachheit oder sonst zutrug, wur fen sie ihn sobald aus der Gemeine, und wollten ihn für keinen Bruder mehr halten. So doch der Befehl Chrifti lauter und klar ist, daß man sich bekehren, und Buße soll thun, und die Kirchendiener sonderlich dahin sollen arbeiten, daß die Leute nicht in Sünden fortfahren, sondern durch rechte Buße davon abstehen.

Matth. 18, da er fraget, ob er siebenmal seinem Bruder vergeben sollte, der wider ihn sündiget, ant wortet ihm Chriftus: "Ich sage dir, nicht siebenmal, sondern siebenzigmal siebenmal." Das sind je klare und gewisse Anzeigungen, daß die Christen hier auf Erden so rein nicht werden sein, sie werden zuweilen straucheln und fallen. Wer nun das mit umgehet, wie er eine Kirche könne zurichten, da keine Sünde noch Fall innen sei, der wird solche schwache Christen alle, ja auch die starken, (denn ihrer keiner ist so stark, er strauchelt zuweilen) als Unchristen verdammen, und aus der Kir chen ausschließen müssen.

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Derohalb hat's eine solche Meinung mit der christlichen Kirche, daß nicht allein viel Heuchler und falsche Christen darin sind, die dennoch den Namen haben, als wären sie Christen: sondern auch die rechten Christen selbst werden nimmermehr so rein und heilig sein, es wird sich der alte Adam sehen lassen, und zuweilen straucheln. Was dürf ten sonst die Christen der Bitte im Vater unser, da sie alle Tage beten: Vergieb uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern?" Item: "Führe uns nicht in Versuchung?" Solche Bitte ist ja eine gewisse Anzeigung, daß die rech ten Christen alle Stunden in Anfechtung fallen und gerathen können. Wer nun solche ausschließen und nicht Christen wollte lassen sein, der würde die christliche Kirche gar verlieren, und nirgend keine Christen finden. Aber es hat diese Meinung nicht. Rechte Christen, wie gesagt, sind schwach, fallen auch oft; aber sie stehen durch Buße und den Glauben an Christum von Sünden wieder auf. Gleichwohl eben unter denselben Christen, die der rechte gute Same, aber dennoch schwach, sind, findet sich das schändliche Unkraut, die falschen Christen, die dennoch den christlichen Namen führen, und sich des guten Ackers rühmen. Das muß man gewohnen und leiden, und wissen, daß man solch Unkraut nicht könne ausrotten, noch die Kirchen aller Ding rein davon machen.

Daß dem also sei, weisen auch die Erempel aus. David that einen sehr schweren, greulichen Fall; aber da es ihm leid war, und wieder Gnade begehrte, ward ihm Gnade zugesagt. Petrus des- Nun lehret aber Christus uns solches nicht gleichen fiel auch hart; aber er kommt wieder zu allein, sondern zeiget auch Ursach an, wo doch solGnaden, weil er seine Sünde erkennet, bitterlich cher Unrath herkommt, daß in der Kirchen, da der drüber weinet, und Gnade begehrt. Auch saget rechte Same gesäct, das ist, da Gottes Wort rein der Herr kurz vor seinem Fall: "Ich habe für dich und lauter gepredigt wird, dennoch so viel schänd gebeten, daß dein Glaube nicht aufhöre ze." Und | liches Unkrauts, so viel Heuchler und falscher Chri

Land, und ein heilloser verfluchter Boden sein. Derohalb hat es mit diesem Gleichniß hier diese Meinung, daß ein jeder Christ, sonderlich aber ein je der Prediger, an dem verzagen und verzweifeln soll, daß er's nimmermehr dahin werde bringen, daß er in seiner Kirchen eitel Heiligen habe. Denn der Teufel läßt's nicht, er wirft seinen Samen mit ein; welches man allererst gewahr wird, wenn er hervor scheußt, und aufwächst. Also ist es den lie: ben Aposteln gangen, Paulo, Johanni und andern; da sie hoffeten, sie hätten fromme Christen und treue Arbeiter im Evangelio, waren's die ärgsten Schälke und bittersten Feinde. Uns gehet's auch also; die wir für fromm und rechtschaffen halten, thun uns den größten Stoß, und richten die meis sten Aergernisse an, weil wir schlafen, und uns keines Unglücks besorgen.

ften sind. Er zeiget aber solche Ursache an, uns | ders nichts denn gute Frucht bringen kann; wo er aber zu warnen vor dem Aergerniß, das sonst alle Welt | nicht gute Frucht bringt, da muß zumal ein bös vor den Kopf stößet, daß sie spricht: Es komme nichts Gutes aus der Predigt des Evangelii xc., auf daß wir nicht auch in den falschen Gedanken gerathen, da sonst alle Welt innen ist. Wir kön nen uns, Gott Lob, heutigen Tags rühmen, daß wir das rechte Evangelium haben, und können mit Wahrheit unsere Widersacher überweisen, daß sie eine falsche, ungegründete Lehre haben. Weil aber auch unter uns das Unkraut sich mit Haufen fin- | det, daß mancherlei Aergernisse von den Unchristen unter uns erreget werden; denn es gehet Geiz, Wucher, Unzucht, Schwelgen, Fluchen, Lügen und Trügen mit ganzer Macht, ja mehr, denn vorzei ten unter dem Papstthum; bringet solch wüste We sen dem Evangelio und den Predigern diese Nachrede fast bei jedermann, daß man spricht: Wenn diese Lehre nicht wäre, so würden die Leute fröm mer sein. Aber Christus entschuldigt hier beide, Da ist nun dieses der einige Trost, daß Chris die Lehre und die Lehrer, und sagt, daß unter dem ftus selbst sagt, es werde so zugehen. Derohalb Haufen, der die rechte Lehre hat, und der gute tröstet sich der heilige Johannes in seiner Epistel Acker ist, dennoch viel Unkrauts und böser Buben wider solch Aergerniß, und spricht: "Sie sind von find. Solches sei nicht die Lehre Schuld, die rein uns ausgangen; aber sie waren nicht von uns." und heilsam ist; der Prediger Schuld sei es auch Denn es pflegt also zuzugehen, was am besten sein nicht, die es gern gut sehen, und allen Fleiß vor: sollte, das wird am ärgsten, und geräth am übelwenden, ob die Leute wollten frömmer werden: sten. Aus den Engeln sind die Teufel worden. sondern es sei des Feindes, des Teufels Schuld, Einer aus den Aposteln hat Christum verrathen. der thue wie ein böser Bauer oder Nachbar, wenn | Aus den Christen werden Kezer. Aus Gottes man schlafe, und sich keines Schadens besorge, Volk werden solche Buben, die Christum an's so schlafe er nicht, sondern komme und säe Unkraut | Kreuz bringen. Also gehet's und nicht anders. in den guten Acker. Das ist, wie im Gleichniß vor diesem stehet: Er nimmt die Herzen ein, daß fie des Worts nicht achten, und also von Tag zu Tag je länger je weiter davon kommen, und sich den Teufel führen und treiben lassen wie er will, in allerlei Sünde und Schande.

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Darum sollen wir unerschrocken sein, unser Amt
nicht fahren lassen, wenn wir sehen, daß Unkraut
zwischen dem Weizen aufgehet; sondern dann erst
getrost anhalten, die Leute zu ermahnen, daß sie
sich daran nicht ärgern. Denn das Unkraut will
und kann nicht allein wachsen auf einem bösen
Boden, sondern auch unter dem Weizen und in eis
nem guten Acker. Ursach, der Teufel, wie im
Evangelio stehet, kann nicht an wüften, dürren
Stätten hausen; er will im Himmel sigen. Auch
iffet er gern gute niedliche Bißlein, und thut sich
gerne an reine Derter: denn er hält seinen Unflat
für Bisam und Balsam. Das reine Früchtlein
will unter den Rosen wohnen, das ist, er will in
der Kirchen sein, sizen und regieren. Das müssen
wir
wir gewohnen und leiden, bis an jenen Tag, da

wird's anders werden. Wiewohl nun solches sehr | nicht; sondern was es thut, das thut's allein mit weh thut, daß man unter so bösen Buben bleiben, dem Wort. Darum, ob gleich die Sünder gebanund alles dulden und leiden muß; so mögen wir | net, und aus der Kirchen ausgeschlossen werden, doch uns deß trösten, daß die Schuld nicht unser | so nimmt sie doch die Kirche wieder an, wenn sie ist. Darum will's uns Gott auch nicht entgelten sich bekehren, und Gnade begehren. Darum reden lassen. Wenn wir nur am Wort treulich und flei die alten Lehrer recht davon: Wenn Matthäus, da Big halten, so soll es eine ewige Frucht schaffen. er noch ein Zöllner war, und Paulus, da er die Dagegen sollen die bösen Buben, so allerlei Aer Christen verfolgete, und der Schächer am Kreuz gerniß anrichten, und sich nicht wie Christen halten bald nach frischer That wären gerichtet und erwürwollen, ihre Strafe finden, nicht allein hier auf get worden, als böse Buben, wie sie denn in der Erden, sondern auch in jenem Leben, wie der Herr | Wahrheit waren, so wäre der Weizen, so nachher hier sagt: „Die unrecht thun, werden in den Feu aus ihnen, da sie sich bekehret haben, gewachsen erofen geworfen werden, da wird sein Heulen und ist, mit ausgerissen. Aber eine solche Meinung foll Zähnklappen. Aber die Gerechten werden leuchten es nicht haben, daß die Kirche die Bösen mit dem wie die Sonne in ihres Vaters Reich." Auf das Schwert hinrichten sollte. Bannen und ausschliefelbe Stündlein sollen die Gottseligen sehen, und ßen soll sie sie, wie Heiden, auf daß sie zu Er das Aergerniß, dem sie nicht wehren können, sich kenntniß ihrer Sünde kommen, und sich bessern, nicht kümmern lassen. Will der meiste Theil nicht und andere darnach an ihr Exempel sich stoßen, recht thun, so lasse er's. Wir mögen Gott dan und vor Sünden hüten. ken, daß dennoch etliche das Wort annehmen, ihm folgen und frömmer werden. So ist nun dieses die | Summa von dem heutigen Evangelio, daß auch unter den rechten Christen, da der rechte, gute Same, das Wort Gottes, in einem guten Felde oder Acker liegt, allweg böse arge Buben und Un christen sein werden. Und niemand soll sich unter: stehen, solches zu ändern. Denn die Bösen wer: den unter den Frommen gemenget bleiben, spricht Christus, bis auf den jüngsten Tag. Da sollen sie denn durch die Engel von ihnen abgesondert werden; von uns Menschen soll es nicht geschehen. Wer aber sich's unterstehen würde, der würde das Uebel ärger machen, und mit dem Unkraut auch den guten Weizen entweder ausraufen oder zer

Ja, sprichst du, warum thut man mit Dieben, Mördern und andern nicht auch also, daß man es bei dem Banne bleiben ließe, und sie mit dem Henker nicht strafte? Da könnte auch mancher er halten werden, der ohne Glauben in seinen Sünden hinstirbt? Antwort: Hier mußt du wohl merken, daß der Herr redet vom Reiche Gottes. Da soll es also zugehen, daß man kein Schwert brauche; denn man möchte sonst den Weizen mit dem Unfraut ausreißen. Aber in der Welt Reich, da hat Gott einen andern Befehl gegeben, der heißt also: „Wer das Schwert nimmt, soll mit dem Schwert gerichtet werden." Von solchem Weltreich redet hier Christus gar nichts. Darum muß man's nicht mengen, sondern im Himmelreich gehen lassen, was da gehen soll, wiederum im Weltreich auch gehen Hier erheben sich zwei Fragen. Die erste: lassen, was da gehen soll. Doch foll weltliche Ob die Kirche ihre Macht brauchen, und die, so Obrigkeit den Fleiß haben und brauchen, daß man in öffentlichen Aergernissen liegen, aus der Kirchen die verurtheilten Leute recht unterrichte, auf daß, ausschließen möge? Die andere: Ob weltliche weil der Leib seine Strafe tragen muß, dennoch Obrigkeit mit dem Schwert den Keßern wehren der Geist erhalten werde, bis in jenem Leben der fsoll? Auf die erste Frage ist dieses die Antwort: Leib in Ehren auferstehe, welcher hier so schändlich Der Kirche ist solche Macht, die Sünder in Bann hingerichtet wird. Aus diesem ist gut zu verneh zu thun, oder auszuschließen, in diesem Evangelio men, ob auch weltliche Obrigkeit mit dem Schwert nicht benommen. Denn der Herr redet von einem den Keßern wehren möge, weil Christus hier sagt: solchen Ausreißen, das mit dem Schwert geschieht, Man solle das Unkraut nicht ausreißen, sondern da man dem Bösen das Leben nimmt. Nun aber solch Urtheil sparen bis auf den jüngsten Tag. führet die Kirche oder das Predigtamt das Schwert | Denn dieses Evangelium vermag nicht mehr, denn

treten.

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