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daß jedermann wird müssen sagen, es sei nicht mög | Orden nicht allezeit streng und rein gehalten, ja lich, daß die Welt also lange könne bestehen; wie wenn er etwa aus Vergessen den Schöpler unter wir solches zu dieser Zeit so stark sehen gehen, daß der Kappen nicht angelegt, ein Pfaff sein Gebet, keine Besserung zu hoffen ist. Dieses alles bringt (die sie nennen Horas, Siebenzeit) nicht gelesen, oder nun auch dieses mit sich, daß Christus von den wenn er Messe sollte halten, etwa einen Tropfen Zeichen an den Menschen sagt, „daß den Leuten | Waffers oder zween hätte zu sich genommen. Item, wird angst und bange sein, und werden zagen, ets wenn einer nicht alle Sünde rein genug gebeichtet, liche auch verschmachten vor Furcht und Warten oder ganz rein gefastet, und also wäre zum Sader Dinge, die auf Erden kommen sollen, wenn sie solches sehen werden." crament gegangen, seine aufgelegte Genugthuung Jammer und schrecklich Wesen der Welt die Leute, blöden Gewissen so gefangen und geängstet worden, Denn wenn solchen nicht vollkömmlich gehalten, x. so nicht gar verrucht, und sonderlich was noch feine, daß ihnen niemand hat gewußt zu rathen; und wenn Damit sind die ehrbare, gutherzige, weise und verständige Leute sie gleich alles, was sie vermochten, mit allem Fleiß sind, sehen werden, daß es so gar böse wird, und gethan hatten, konnten sie dennoch nicht zufrieden sie die Noth und schweren Strafen, (als Krieg sein, meinten, sie hätten nicht genug gethan. Da und Zerstörung,) treffen wird, und fie daran ge liefen sie hin und her, hier zu diesem Heiligen, denken, was noch dahinten sei, und erst nachher dort zum andern, gen Rom, zu St. Jacob gen folgen müsse, werden sie es nicht alles ertragen Compostel, etliche wüllen und barfuß, etliche auch können, und also viel vor Furcht und Angst ver- in ihrem Harnisch, und hie und dort zu neuen schmachten; wie man oft erfahren, und noch erfäh- Wallfahrten, sonderlich da die Jungfrau Maria ret, daß viel Leute in solchem Jammer, vor Kum (wie die unverschämten Mönche oder Pfaffen er mer und Traurigkeit so gekränket find, daß sie darob dichten) sollte gnädig sein und Wunder thuu 2. dahin gehen, oder desto eher sterben müssen. Und Bis es auch dahin kam, daß die Laien, ja auch dieses, daß er saget: "Es wird den Leuten bange Fürsten und Herren, von den Mönchen überredet, sein," achte ich ein großes Stück, und das mehrer | ließen sich todt in die Orden einschreiben, und in Theil sein, das wir unter dem Papstthum erlebt Mönchkappen begraben. Und also sich die elenden haben und erfahren, (sonderlich bei den Leuten, die Gewissen ohne Aufhören mit ihren Werken zumarra haben wollen fromm sein, und ein streng geist terten, daß ich nicht glaube, daß größer Jammer lich Leben geführet,) was für Plage, Angst und und Angst hat mögen gewesen sein. Wie ich hier Marter der Gewissen durch Menschenlehre und Gez | denn auch selbst viel gesehen habe, die solche Schrekbot ist angerichtet worden, wie Christus Matth. 24 | ken und Furcht vor dem schrecklichen Gericht Got unter die Plagen der lezten Zeit in der Kirchentes nicht konnten ertragen, und darob in Verzweif klärlich hievon meldet und anzeigt, daß viel falsche Lehrer werden aufstehen, die auch große Zeichen und Wunder thun, und so viel verführen, daß auch die Auserwählten, (wenn es möglich wäre,) ver: führet werden.

Hiervon wissen wir, die nun alt, und in der vorigen Finsterniß im Papstthum gesteckt sind, wie die guten frommen Herzen, die gerne wollten recht leben, erschreckt und geängstet sind worden, durch des Papstes Gebot, der durch seine Mönche so viel unzähliger Stricke der Gewissen gemacht, die fie Casus conscientiae nennen, der sie große Bücher und Summen voll geklickt, wie große schwere Tod: fünde es wäre, wenn man solche Gebote nicht hielte. Als, wenn ein Mönch sein angenommen Regel und

lung fielen. Das machte alles, daß die Lehre des Evangelii und rechter Trost von Christo auf dem Predigtstuhl gar verdunkelt, ja verloschen war, und wußte niemand von der Lehre des Glaubens, das len aus Gnaden, und nicht um unser Verdienst, durch uns Vergebung der Sünde um Christi wil in der Schrift zugesagt wird; sondern hatten es des Papstes Predigten dahin gebracht, daß wir uns vor. Christo schier zu Tode furchten, weil sie keine Gnade noch Trost bei ihm zeigeten, sondern nur als einen zornigen, schrecklichen Richter vorbildeten, vor welchem niemand keine Gnade finden könnte, Werke, damit er alle Sünde überwägen möchte, er hätte denn so viel eigener Heiligkeit und guter oder seiner Mutter und anderer Heiligen Fürbitte.

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Denn ich bin auch der einer gewesen, die da die Jungfrau Maria anrufeten, daß sie sollte unsere Mittlerin und Versöhnerin sein gegen den strengen Richter Christo; wie denn auch öffentlich in allen Kirchen schier nichts anders, denn solche Abgötterei (die sie jest gar wollen vergessen haben, als hät ten sie nie keinen Irrthum, noch Abgötterei gehabt,) gelehret, gelesen und gesungen ward. Es mußte überall die Anrufung der Fürbitte Mariä und der Heiligen das vornehmste sein; wie sie denn eigene Horas, siebenmal des Tages zu Maria geordnet, hielten und fungen, darin sie diesen Vers sønderlich immer wiederholeten, welchen sie auch den Leuten am Todbette vorbeteten, und auch in die Oh ren schrieen, wenn sie jezt sollten den Geist aufge: ben: Maria mater gratiae, Tu nos ab hoste protege, in hora mortis suscipe! Und ging allenthalben jedermann, auch der heiligen Mönche, Gebet und Seufzen also: Hilf du liebe Mutter Gottes, und sei unsere Fürbitterin gegen das strenge Ge richt deines Sohnes, sonst ist unsern Seelen kein Trost, noch Hülfe oder Rath. Siehe, das ist eine jämmerliche schreckliche Angst gewesen, die allein falsche Lehre anrichtet, und folgen muß, wo nicht das rechte Erkenntniß der Lehre des Evangelii ist, und man doch will vor Gott fromm sein, und andere Leute fromm machen. Wiewohl nun jest, Gott Lob, weil die reine Lehre und Troft von Christo wieder scheinet, solche Angst vorüber, aber leider, allzu frühe vergessen ist. Denn das junge Volk, so jezt aufwächset, weiß nichts mehr davon. So sind die Papisten selbst aus unserer Lehre so stark worden, daß sie solcher Angst und Furcht los, und nun gute Gesellen sind, und zu denen gehören, die weder Gottes Gnade und Trost, noch schreckliche Zeichen des jüngsten Tages oder Gerichts nicht mehr achten. So sind es doch ganz schreck liche Zeichen gewesen, daß solche Angst und Jam mer in der Kirchen ist gewesen. Welches man nicht also sollte vergessen. Denn obwohl folches, (wie ich hoffe,) das mehrer Theil vorüber ist, kann es doch wohl wieder geschehen, wenn die Welt dem Evangelio nicht anders will dankbar sein, sondern darnach ringet, (wie die Papisten jezt thun,) daß Gottes Wort wieder verdunkelt und unterdrückt werde, daß wiederum noch größer Jammer bald überhand nehme.

Nun find gemeiniglich diese, an denen solche Angst und Schrecken gesehen wird, nicht gottlose, verruchte, sondern gutherzige, fromme, gottesfürchtige Leute gewesen, und noch, daß es an ihnen nicht verdammliche Zeichen sind; denn es ist den noch ein gut Zeichen, daß solche Herzen Gottes Zorn nicht verachten, sondern nehmen die Warnung von dem zukünftigen Gericht an, und seufzen nach Trost und Errettung. Ist auch zu glauben, daß ihrer viel wunderbarlich erhalten sind in ihren leg ten Nöthen, die Christum wieder ergriffen, und seines Leidens und Sterbens sich getröstet haben; aber weil sie so blöde und schwach, und nicht unterrichtet sind, können sie solche Schrecken nicht alle ertragen. So ist droben gesagt, daß solche Schrecken und Noth in der Welt allermeist die arme Kirche treffen, und dieselbe ängsten, daß auch etliche, ob sie gleich nicht von solchem Schrecken überwunden werden, daß sie darum an Christo verzweifeln, doch werden sie gleichwohl von solchem Schwermuth und Angst sehr geschwächt, und schier verzehret. Darum, ob sie wohl solche Zeichen tragen und fühlen müssen, so geschehen sie doch nicht ihnen, sondern andern (den Gottlosen) zu Schrecken, welche doch so hart und sicher sind, daß sie alle solche Zeichen und göttliche Dräuung frei in Wind schlagen, und verachten, lassen sich dünken, weil Gott nicht flugs mit seinem Zorn nachdrückt, und die ganze Welt umkehret, sondern sie ein wenig Frist haben, es habe um sie keine Noth; und wenn man ihnen viel von Zeichen sagt, und sie selbst vor Augen, heute dieses, morgen ein anderes, sehen, lassen sie es vorüber rauschen, und sagen: Es feien zuvor auch solche Zeichen geschehen, und dennoch der jüngste Tag nicht kommen. Darum läßt der Herr auch solche Gottlose fahren, und predigt nun weiter den Christen zu Trost von seiner Zukunft. Denn weil die Welt die schrecklichen Zeichen und Strafen, die sie siehet, verachten kann, so wird sie viel weniger sich an diese Predigt und Dräuen kehren; ohne daß es gleichwohl dazu dienet, daß sie sich nicht werde zu entschuldigen haben, und ihr Verdammniß durch ihr. eigen Gewissen desto schwerer werde. Aber indeß, weil sie nicht glauben wollen, weil es ihnen gepre diget wird, so wird es ihnen darzu kommen, daß sie es sehen und fühlen müssen, wenn der Tag des Gerichts plöglich über sie fället, wie Christus spricht:

„Alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn | um Erlösung: aber doch sollen alle diese Zeichen

kommen in den Wolken, mit großer Kraft und Herrlichkeit."

Das wird alsdann eine andere Pracht und Herrlichkeit sein, denn aller Kaiser und Könige auf Erden, der sie sich zuvor nicht versehen noch geglaubt hätten, wenn er gleich alle Tage ohne Aufhören mit Zeichen hätte gedräuet. Denn da wird die ganze Luft voll sein der auserwählten Engel und heiliger Menschen, allenthalben um diesen Herrn in den Wolken schwebend; die werden heller leuch ten denn die Sonne, und er, der Herr, wird das Urtheil sprechen über die Verdammten, und alle Heiligen mit ihm, welche werden unten auf Erden mit dem Teufel stehen und zittern, und allein von dem Angesicht und Anblick der Herrlichkeit des Soh nes Gottes, den sie nicht haben wollen erkennen, und sein Wort verachtet, zittern und beben, und ihr ewig Verderben haben, wie Paulus 1. Theff. am 1. sagt. Daß aber dieses alles den Christen, so solche Zeichen und Zukunft des Herrn Christi zum Gericht glauben und warten, zu ihrem Trost und Heil geschehe, sagt Christus nun weiter: Wenn nun dieses anfähet zu geschehen, so sehet auf, und hebet eure Häupter auf, darum, daß sich eure Erlösung nahet."

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der Kirche Gottes auch tröstlich sein, daß sie daran erkenne und wisse, daß Gott damit der gottlosen Welt dräuet, und gewißlich wird das Gericht folgen, daß die Gottlosen ihre ewige Strafe und Pein empfahen, sie aber durch ihren Heiland, den Sohn Gottes, erlöset, und zu ewigen Freuden gefeßet werden. Darum fie in und unter dem schrecklichen Bild der Zeichen und Trübsal, so auf Erden kommen, tröst lich und fröhlich der Zukunft des Sohnes Gottes warten sollen. Darum deutet er nun solche ihnen zu eitel Trost. Ich weiß wohl, (spricht er,) daß euch solche Zeichen schrecken und ängsten werden, und also ansehen lassen, als habe ich euer und meiner Kirchen gar vergessen, und als wolle ich euch sammt der Welt untergehen lassen; aber ich sage euch, wenn ihr solche Zeichen sehet, und sie euch erschrecken wollen, so sollet ihr euch, als meine Christen, also zu meiner Zukunft schicken, daß ihr der getrost nnd fröhlich wartet, euere Häupter aufrichtet, als die nach meiner Zukunft herzlich verlangen soll. Und sollt eben dabei wissen, wenn die Zeichen am schrecklichsten herein fallen, und der Jammer auf Erden am größesten ist, daß ich euch alsdann am nähesten bin, und euere Erlösung vor der Thür ist. Darum sollt ihr auch alle unter Das ist eine sehr liebliche Tröstung, damit solchem schrecklichen Anblick nicht anders, denn euere Christus feine Christen, so in der Welt, ohne das, gewisse Erlösung ansehen. Die andern lasset er: viel und mancherlei Angst und Trübsal, und dazu schrecken und sich fürchten, die von keiner Erlösung auch Schrecken von den Zeichen des jüngsten Gewissen, und nach mir nicht fragen; aber die ihr richts leiden, freundlich trösten will, und ihnen die Zeichen viel anders deutet, und von ihnen will an gesehen haben, denn sie sonst von Natur anzusehen find. Denn (wie gesagt) es ist niemand, denen sie schrecklicher sind, und mehr betrüben und ängstig machen, denn die frommen Christen. Denn wie wohl es wahr ist, daß Gott seiner Kirchen solche Zeichen zeiget, und sie die Strafen sehen, dazu auch fühlen läßt; zum ersten darum, daß sie durch | solches auch zur Buße vermahnet, werde, das ist, nicht auch, gleich den andern, seinen Zorn verachte; zum andern, daß sie wisse, daß sie auf Erden und in diesem Leben allezeit unter dem Kreuz und Trübsal sein muß, auf daß sie der Sünden feind werde, und nach einem andern Leben denke und warte, da alle Sünden und Böses aufhöre, und daß sie in solchem Trübsal zu ihrem Heiland schreie und feufze

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an mich glaubt, um meinen Willen gelitten, und auf diesem Glauben und Bekenntniß lebet und sterbet, habt nun keines Zorns und Strafe zu gewar ten, sondern euch kommet euere Seligkeit und fröhliche Erlösung, der ihr so lange Zeit begehret und gebeten, daß mein Reich zu euch kommen sollte, und ihr von allen Sünden rein, und allem Bösen erlöset würdet. Darum, obwohl die Zeichen euch schrecklich und greulich ansehen werden, wenn sich Sonne und Mond verstellet, und alle Creaturen in einander fallen, und endlich die Welt voll Feuers sein wird, sollt ihr doch nicht nach solchem Ansehen richten, sondern dagegen wissen, daß euch sol ches gar viel ein anders, ja gleich das Widerspiel deutet, weder der gottlosen Welt, die euch sammt ihrem Fürsten, dem Teufel, verfolget, und sich vor dem zukünftigen Gericht nicht fürchtet. Diesen jol

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len die Zeichen sein und gelten, wie sie sich ansehen | It's nicht wahr, die Bäume knospen erstlich, dars laffen, und mit ihrem greulichen Anblick der Welt nach schlagen sie aus; so spricht denn jedermann, zeigen, daß ihnen der Tag des künftigen Gerichts, nun ist der Winter vorüber, und gehet der schöne ein Tag ewiges Trauerns, Heulens und Zähnklap- Sommer daher. Dieß Gleichniß laßt euern Docpens, ja ihrer Verdammniß und Höllen sein soll, tor, und die Bäume auf dem Felde euer Buch sein, welches sie jest nicht glauben noch achten, ehe denn daß ihr lernet, wie ihr des jüngsten Tages warten sie es erfahren. Euch aber, die solcher greulicher follt. Denn Gott hat diesen Artikel von dem jüngAnblick jegt erschrecket, soll es nichts denn eitel Er sten Tag und Auferstehung der Todten nicht allein lösung zeigen und bringen, und der Tag meiner Zu in die Bücher, sondern auch in die Bäume und kunft, ein Tag der ewigen Freude und Seligkeit sein. andere Creaturen gebildet und geschrieben. Denn Denn ich weiß, daß ihr solcher Erlösung be gleich wie der Sommer gewißlich folget, wenn die dürfet, und auch` daß sie euch widerfahren möge, muß Bäume saftig werden, und Blätter gewinnen; also ich also kommen, und der Welt ein Ende machen, wenn die Erde beben, der Himmel zittern, Sonne denn wo ich euch soll erretten, so muß ich zuvor und Mond betrübt und fauer sehen werden, so die angreifen, so euch gefangen halten, und euere Er laßt es euch eben so wenig schrecken, als euch die lösung hindern. Darum mußt du, als ein Christ, jungen Blättlein, so an den Bäumen ausschlagen, von diesen Zeichen des jüngsten Tages solche Geschrecken, wenn es jegt will Sommer werden. Denn danken fassen, gleich als wenn du unter Feinden solche Zeichen sollen euch sein wie der Saft und und Mördern in einem tiefen Thurm gefangen lä- Blättlein an den Bäumen, daß ihr des ewigen gest, und höretest, daß dein frommer Landesherr Sommers mit Freuden warten sollt, und wissen, mit großer Macht davor käme, und finge an mit daß nun eures Jammers und Noth ein Ende vor Gewalt zu dem Thurm zu schießen, daß es um der Thür sei. Denn dieß elende Leben auf Erdeit dich her alles über einander fiele; da würdest du hier, ist wie der schändliche, unfruchtbare Winter, dich vor solchem Schießen und Stürmen gar nichts darin es alles verdorret, erstirbt und verdirbt. Mit fürchten, sondern desselben vielmehr froh sein, wenn demselben soll es alsdann ein Ende gewinnen, und du wüßtest, daß es um deiner Erlösung willen ge der schöne ewige Sommer kommen, nämlich, das fchehe. Also thur's hier auch, spricht Christus. | Reich Gottes, durch welches des Teufels Reich foll Laßt's euch nicht schrecken, daß die Welt sich zerstöret werden, um welches willen ihr euch so viel so krümmen und winden wird; folches gilt euch auf Erden habt müssen leiden. Denn ihr müsset nicht, sondern denen, da ihr über geschrien habt. in dieser Welt leben unter gottlosen, bösen, falDerohalben so nehmet solche Zukunft an, als eine schen, geizigen Leuten 2c., die das Evangelium schänZukunft eurer Erlösung, denn ich komme nicht da den und lästern, und alles Unglück begehren anzurum, daß ich euch wolle in die Hölle werfen, son- richten. Das müßt ihr sehen und hören, und täge dern euch aus der schädlichen, kranken, siechen, heillich ärgers erwarten. Von solchen will ich euch lofen Welt helfen, und euch scheiden von dem Teu durch meine Zukunft erlösen, daß ihr solches nicht fel und seinen mördischen Knechten, und unter die mehr sehen noch leiden dürft. Engel ségen, da ihr nicht mehr leiden, sondern in ewiger Herrlichkeit leben sollt.

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Gleich wie Petrus sagt von dem frommen Loth, welcher zu seiner Zeit mußte leben unter den Zu solchem Trost dienet nun auch das schöne schändlichen Leuten zu Sodoma, die ihm alles Leid liebliche Gleichniß, von den ausschlagenden thaten, mit ihrem unzüchtigen Wandel, und quäleBäumen, welches er ihnen giebt, daß sie daran ten seine gerechte Seele von Tag zu Tag mit ih lernen sollen diesen Troft ihnen desto besser einbilren unrechten Werken, und mit Sünden, die nicht Im Frühling, spricht er, wenn der Winter jegt soll aufhören, und die ganze Erde neu wer den; wenn die Kälte weichen, und die Wärme kom men, und die dürren Bäume grünen, und wieder blühen söllen, da sagt mir, wie fähet solches an?

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zu reden taugen, die er sehen und hören mußte, mit unschuldigen Augen und Ohren, bis sie überreif worden; und Gott nicht länger konnte innen halten; da kamen zween Engel, und führeten den from men Loth zur Stadt hinaus. Das wirds ihm ohne

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Zweifel auch einen schrecklichen Anblick gegeben ha- | ben, da er gesehen hat, wie der Himmel ist schwarz worden, um ihn her gebliget und gedonnert hat, die Wolken aufgebrochen, und angefangen Schroe: fel und Feuer herab zu regnen, und die Erde sich aufgethan, und alles versenket hat. Daß nun Loth sich nicht sollte darüber entsegt haben, das wäre nicht möglich, aber er hatte dagegen diesen Trost, daß solcher schrecklicher Anblick ihm nicht gelte, son dern den Sodomitern, die böse, verzweifelte Buben gewesen waren, und sich nicht wollten bessern. Die mußten sich ob solchem feurigen Regen nicht allein entsehen, sondern darin verderben, und in Abgrund der Höllen fahren. Dem frommen Loth aber war es wie ein schöner Baum, der gegen den Sommer ausschlägt, und jezt beginnet zu grünen. Denn er spühret dabei Gottes Hülfe und gnädige Erret: tung wider die Gottlosen.

Also wird uns, (so wir's erleben,) am jüngs sten Tage auch geschehen. Schrecklich wird's an zusehen sein, wenn Himmel und Erden so anheben eitel Feuer zu werden; aber ein Christ soll nicht | dem Ansehen folgen, sondern hören, wie es Christus deutet, nämlich, daß es sei eine schöne Blüthe, ein schön saftig Zweiglein. Auf daß, obgleich über dem schrecklichen Anblick sich die Natur entseget, dennoch das Herz am Wort hange, und sich wider das äußerliche Anschen stärke, und spreche: Ei, er: schrecke nicht, ist es doch und deutet nichts böses noch schädliches, sondern daß mein Erlöser und Er: Lösung nahe sei. So sei mir nun Gott willkom men, mein lieber Herr Christe, und komme, wie ich mein Lebtag oft gebeten und gewünschet habe, daß dein Reich zu mir komme, und des Teufels Reich endlich aufhören soll. Wer nun den Herrn Christum so empfahen kann, der fähret in einem Augenblick dahin zur ewigen Herrlichkeit, da er, wie die schöne Sonne, leuchten wird.

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gemalet, wie er zu Gericht komme, und ein Schwerdt und Ruthen im Munde führe, welches beides Zorn bedeutet. Weil aber Maria und Johannes der Täufer ihm zur Seite stehen, hat man derselben und anderer Heiligen Fürbitte gesucht, und darauf gehoffet. Wie der fromme Pater Bernhardus ihm auch Gedanken macht, wenn die Mutter Maria ihrem Sohn die Brüste zeige, so könne er ihr nichts versagen. Daß ist je eine gewisse Anzeigung, daß man Christum nicht recht erkannt, noch diese seine Worte verstanden habe, und ist damit die rechte Erkenntniß Christi gar verdunkelt, daß er unser Heiland, Versöhner, Fürbitter, Mittler sci, von Gott geordnet, um deßwillen wir bei Gott Gnade und Barmherzigkeit finden sollen, und daß er denen, so zu ihm Zuflucht haben, wie er in diesem Evangelio sagt, nicht zu schrecken noch zu verdam: men, sondern zu Trost, Erlösung, Heil und Selig keit kommen wolle, so wir allein im Glauben und gutem Leben dieses seligen Tages tröstlich warten; denen aber, so an ihn nicht geglaubet, seine Christen auf Erden gehöhnet und geplaget haben, der: selben Richter will er sein, und sie strafen. Solches, spricht er, glaubet fest, und zweifelt nicht daran, und freuet euch auf meine Zukunft, denn sie soll euch zum besten gerathen, daß ihr von Sünden, Teufel, Tod und Welt erlöset, und durch mich ewig selig werdet. Das heißt ja herrlich und reichlich getröstet.

Aber da ist noch ein Stück, über welches die blöden Gewissen sich auch hart entseßen. Denn der Herr sagt, der jüngste Tag werde unversehens herein fallen, daß den Leuten eben geschehen soll wie einem Waldvöglein, welches des Morgens das her fleuget, ist hungerig, und suchet seine Nahrung, hoffet, es wollte dieselbe finden, wie bisher, findet auch, fezet sich auf den Heerd nieder, ist fröhlich und guter Ding; in einem Nu aber, che es gewahr wird, fällt das Garn über ihm zu, wird ge: Auf diese Weise lehret unser lieber Herr Chri- fangen und gewürget. Solches nehmen die from: stus uns den jüngsten Tag recht erkennen, daß wir men gottfürchtigen Menschen zu Herzen, und weil wissen, was wir an ihm haben, und wozu wir seis fie befinden aus täglicher Erfahrung, wie bald es ner Zukunft warten und hoffen sollen. Der Papst geschehen ist, daß man zu Fall kommet, find sie predigt von Christe, er sei ein strenger Richter, deß blöde und furchtsam darüber. Denn sie denken: Zorn wir mit unsern Werken müffen stillen, item, Wer weiß, wie dich dieser Tag finden wird. die Heiligen anrufen, und ihrer Fürbitte genießen, leicht wird er zu der Stunde kommen, wenn du fo wir anders nicht wollen verdammt sein. Denn Denn am ungeschicktesten bist, und sein am wenigsten ge also hat man Christum im Papstthum allenthalben wartest, oder in dieser oder andern Sünde liegest;

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Viel

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