ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

find derohalben ängstig, fallen in Verzweifelung, | Gott um seinetwillen dir wolle gnädig sein, deine wissen weder Rath noch Hülfe zu bestehen vor Sünde vergeben, und dich selig machen, so wirst Gottes Gericht. Aber was sagt Simeon hier? du gewißlich selig werden; denn er ist der Heiland Er malet Gott weit anders ab, denn du in deinem wider Sünde und Tod. Willst du dir aber nicht Herzen denkest. Denn so es Gottes Meinung helfen lassen, das ist, ihn nicht annehmen, so bleib wäre, die Sünder verstoßen, und ihnen keine Gnade in Gottes Zorn und Verdammniß, und danke nie beweisen; was dürfte er's, daß er uns Christum mand drum, denn dir selbst, und deinem greulichen, schenkte, der unser Erlöser wäre? Nun aber sagt schrecklichen Unglauben und Muthwillen. So ist Simeon, Gott habe solchen Heiland bereitet, dazu nun an Gott kein Mangel, er hat den Heiland gesezt und geordnet, daß alle Völker sein genießen, bereitet;" das ist je eine Anzeigung, daß er nicht und durch ihn selig sollen werden. ungnädig sein, und uns ohne Hülfe wolle verder ben lassen. Ja das mehr ist, hat er ihn bereitet für alle Völker," daß jedermann sein genießen soll, nicht allein Simeon, Maria, Petrus, Paulus; fon

[ocr errors]

Hülfe wider Sünde und Tod bedarf, der soll fre
finden; denn also hat es Gott als ein gnädiger
Vater verordnet.
Vater verordnet. Darum hüte dich, daß du dich
nicht selbst durch deinen Unglauben ausschließest,
und dir die Hülfe selbst abschlägest, die Gott nicht
allein dir verheißen, sondern auch auf das treulichste
geleistet hat, wie hie Simeon prediget. Denn daß
man nicht dürfte denken, es hätte eine andere Mei-
nung mit diesen Worten, seget er fein rund hinzu,
wie und wozu Gott diesen Heiland bereitet habe,
und spricht:

[ocr errors]

Darum muß es eigentlich Gottes Wille und Meinung sein, wie St. Paulus 1. Timoth. 2 auch sagt, daß allen Menschen durch Christum den Heiland soll geholfen werden," nicht zeitlich, sondern alle Völker, niemand ausgeschlossen. Wer dern wider die Sünde und den Tod; denn dazu gehöret dieser Heiland, welchen Gott allen Völkern bereitet hat. Wer will nun vor solchem Gott sich fürchten, oder vor ihm erschrecken, der gern wollte, daß es uns in Ewigkeit wohl ginge, und selbst alles verordnet und schaffet, das dazu gehört? Daß nun etliche, und gleich der meiste Theil, ver dammt, und nicht selig werden, das geschieht ei gentlich nicht, daß es Gott so wolle haben, und den Leuten solchen großen Unfall gönne; sondern daß die Leute sich solchem gnädigen Willen Gottes nicht nach halten, noch diesen Heiland wollen annehmen, den doch Gott darum geordnet hat, daß er allen helfen soll. Wenn ein reicher Mann allen Bettlern in einer Stadt wollte genug geben, etliche aber wollten nicht zu ihm gehen, und Geld von ihm nehmen, weß wäre die Schuld, daß solche Bettler Bettler blieben und nicht auch reich würden? Eigent: lich des reichen Mannes nicht, sondern ihr selbst, daß fie fo faule Schelmen wären, und sich nicht dahin finden wollten, da sie hin beschieden sind. Eben so geher's mit der Welt auch zu. Simeon, der fromme Erzvater, leuget nicht. Gott hat diesen Heiland bereitet, daß alle Völker ihn haben, sein genießen, und durch ihn selig sollen werden. So nun die Juden so verzweifelt sind, und wollen sein nicht, der Papst, Türken und Heiden wollen sein auch nicht; wie soll man ihm thun? So magst du immer hinfahren, dir andere Heilande suchen, und sehen, wie es dir gehen werde. Gott wird dir nichts sonderliches machen. Willst du dir helfen lassen, so nimm diefes Kind an. Glaubest du, daß

Ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volkes Ifrael." Da ist doch je die Meinung deutlich dargethan, erstlich, was es heisse alle Völker," nämlich Juden und Heiden. Und zum andern, wozu solcher Heiland bereitet sei. Die Heiden liegen im tiefen Finsterniß. Denn weil fie kein Gottes Wort haben, können sie von Gott nichts wissen. Teufel und Gott ist ihnen eins : denn sie fürchten sich vor Gott eben so wohl, als vor dem Teufel; ja, sie suchen oft und hoffen ehe Hülfe bei dem Teufel, denn bei Gott, wie man siehet. Darum folgen allerlei Sünden, wo Gottes Erkenntniß nicht ist, als da find Abgötterei, Gotteslästerung, allerlei Unart und Untugend. Das sind die Heiden. Nun bereitet Gott diesen Heiland auch den Heiden, wie die Worte klar mitbringen. Wozu aber? Daß er sie in solchem Finsterniß liegen lassen, oder sie darum verdammen wolle? Nein, solches miß ja Gott nicht zu, du thuft ihm sonst auf das höchste Unrecht: sondern dazu bereitet er diesen Heiland, daß er die Heiden erleuchten soll,"

das ist, zum Wort und Erkenntniß Gottes brin: | haben Gottes Wort gehabt; und geheissen Gottes gen, und also selig machen. Solches soll Christus | Volk; darum leuchtet ihnen ein herrlich Licht, das den Heiden, den großen verzweifelten Sündern die Heiden nicht haben. Was soll denn nun Christus thun; und soll es thun aus Gottes des Vaters bei den Juden thun? Oder wozu hat ihn Gott Ordnung, der will es so haben. Das muß doch bereitet, daß er bei den Juden ausrichten soll? je ein gnädiger Gott sein, da keine Galle, kein un "Er soll ihr Preis" sein. Denn ob wohl Gott freundlich Herz noch Ungunst, sondern lauter Gnade, dieses Volk mit seinem Wort, Gottesdienst und Gunst, Liebe und Freundlichkeit inne ist, wie der allerlei Gaben gezieret hatte, so hinge doch dieser Herr Christus sagt, Joh. 3: „Also hat Gott die Unflat noch immerdar an ihnen, daß sie in SünWelt geliebet, daß er seinen eingebornen Sohn gab, den, und unter dem Tode lagen, und sie ihnen auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren selbst davon nicht helfen konnten. Solche Schande werden, sondern das ewige Leben haben." Dero war weit mehr und größer, denn jene äußerliche halben können wir Gott keine höhere Unehre anle Ehre. Darum spricht Simeon: Die Juden haben | gen, denn so wir von ihm wollten denken, weil bisher eine Ehre gehabt in der Welt, vor allen wir Sünder sind, daß er darum uns feind sein Heiden; aber es ist eine geringe Ehre gegen den und in Sünden wollte verderben lassen. Und wir Schaden, der noch auf ihnen liegt. Nun aber fühlen doch, wie solches so sehr und tief in unsere follen sie recht zu Ehren kommen, daß sie nicht Herzen ist eingewurzelt; sonst würden wir mehr allein auf Erden eine Zeitlang, sondern auch im Muths, und ein fröhlicher Herz haben, und nicht Himmel sollen ewig Gottes Volk sein, durch diesen | so zagen und furchtsam sein. Heiland. Das meinet eben Jesaias auch, da er sagt: „Christus soll Jacob aufrichten, und Israel wieder herzu bringen."

|

Hier siehet man wiederum, wie der heilige Simeon gar fleißig in den Propheten studiert hat. Denn solche Kunst hat er nicht von ihm selbst; Das ist nun die schöne herrliche Predigt von sondern eben wie er aus der Prophecei Jacobs Christo, was er ausrichten, wie wir alle sein ge= und Daniels die Zeit gemerkt hat, da Christus nießen, und durch ihn, als unsern einigen Heiland kommen sollte, und wie er aus der Weissagung selig werden, und derohalb im Tod, Sterben, und Abrahams gelernet hat, daß dieser Heiland allen allerlei Unglück und Anfechtung ein friedlich, fröhlich Völkern oder Geschlechten auf Erden angehöre, auf | Herz haben sollen. Davon sollte man heutiges daß sie vom Fluch erlöset, und ihnen wider die Tags predigen, weil sonderlich die Historia dieses Sünde und den Tod geholfen werde: also hat er Festes, und der liebe Altvater Simeon mit seiner Weisauch aus dem Propheten Jesaia studiert und gesagung dazu Ursach giebt. Aber was geschieht? Der lernet, daß dieses Kindlein ein Licht soll sein der Heiden. Denn also spricht Gott Jesaiä am 49: „Es ist ein Geringes, daß du (er redet mit Christo) mein Knecht bist, die Geschlechte Jacob aufzurichten, und das Verwahrlosete in Israel wieder zu bringen; sondern ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, daß du seiest mein Heil bis an der Welt Ende." Diesen Spruch wird Simeon wohl studirt und ein genommen haben; sonst würde er ihn nicht so artlich | in diese kurze Predigt oder Gesang gefaßt haben. Also sollen nun die Heiden des Kindleins Jesu genießen, daß er ihr Licht sein, ihnen das Evange❘ lium geben, und sie zum Erkenntniß Gottes und in die ewige Freude bringen soll; dazu ist er be reitet. Die Juden sind nicht in so greulicher Fin sterniß dahin gegangen als die Heiden; denn sie

Papst hat heute viel anders zu thun. Erstlich muß er Wachs und Kerzen weihen, da ist sehr viel an gelegen. Denn wie könnte sonst ein Christ sterben, man hielte ihm denn ein geweihet brennend Licht vor? Auch wäre es nicht für die armen Kindelbetterinnen; denn wo sie von solchen geweihten Kerzen nicht Kreuzlein macheten, und an die Wände klebeten, würde sie der Teufel wegführen. O thr schändlichen heillosen Papisten: da ihr mit dem frommen Simeon das Kindlein Jesum in die Arme nehmen, und beide, Sterbende und Kindelbetterinn, auf ihn, als auf den einigen Trost, weisen solltet, wollt ihr solch hoch Werk mit einem Wachslicht ausrichten; das soll den Teufel vertreiben, und dem ewigen Tod wehren. Darnach halten sie eine Procession, da muß ein jeder ein brennend Licht in

den Händen tragen. Das ist heutiges Tags der | und allen Papisten, daß sie von den Heiden lernen, herrliche Gottesdienst in des Papsts Kirchen; und wie und was für Gottesdienst man in der christsoll solch Kerzentragen die Procession bedeuten, da Joseph und Maria sind mit dem Kindlein zur Kirchen gangen. Darnach sind mancherlei Deutung, was die Kerzen sollen bedeuten. Fragst du, wo doch solche Weise und Gottesdienst herkomme? so antworten sie, die Papisten, es sei ein heidnischer Brauch gewesen, daß man mit brennenden Kerzen den ersten Tag des Hornungs sei in den Städten und Dörfern umgelaufen; das habe der Papst Sergius geändert, und zum rechten Gottesdienst geordnet. Wie dünket dich aber von diesem Papst |

lichen Kirchen soll anrichten?. Solche Blindheit ist eitel verdienter Lohn, und kommt daher, daß man diese herrliche Predigt von dem Kindlein Jesu hat lassen liegen, und nichts darnach gefragt. Darum sollen wir Gott mit Fleiß für diese Gnade danken, daß wir von solcher Blindheit erlöset, und nun das schöne selige Licht sehen, da Simeon hievon prediget. Unser lieber Vater im Himmel wolle uns gnädiglich solch Licht erhalten, uns dadurch erleuchten, trösten, fröhlich und selig machen, Amen.

[ocr errors]

Predigt am Sonntage Estomihi,

über das Evangl. Luc. 18,31-43. Gehalten im Jahre 1534.

r nahm aber zu sich die Zwölfe, und sprach zu ihnen: Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, das geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Denn er wird überantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet, und geschmähet und verspeiet werden. Und sie werden ihn geißeln und tödten; und am dritten Tage wird er wieder auferstehen. Sie aber vernahmen der keines, und die Rede war ihnen verborgen, und wußten nicht, was das gesagt war.

Es geschah aber, da er nahe zu Jericho kam, saß ein Blinder am Wege und bettelte. Da er aber hörete das Volk, das durchhin ging, forschete er, was das wäre. Da verkündigten sie ihm, Jesus von Nazareth ginge vorüber. Und er rief und sprach: Jesu, du Sohn David, erbarme dich mein! Die aber vorne an gingen, bedräucten ihn, er sollte schweigen. Er aber schrie vielmehr: Du Sohn David, erbarme dich mein!

Jesus aber stund stille, und hieß ihn zu sich führen. Da sie ihn aber nahe bei ihn brachten, fragte er ihn und sprach: Was willst du, daß ich dir thun soll? Er sprach: Herr, daß ich sehen möge. Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend, dein Glaube hat dir geholfen. Und alsobald ward er sehend, und folgete ihm nach, und preisete Gott. Und alles Volk, das solches sahe, lobete Gott.

[merged small][ocr errors][merged small]

Jerufalem, da er blieben und gekreuziget ist worden. | selben richten wollen, unser spotten, und uns für Das andere ist das Wunderwerk an dem Blinden. Narren halten, daß wir uns bereden lassen, zu Von solcher Weissagung meldet der Evangelist glauben, es sei ein Leben nach diesen Leben. Also, wohl dreimal, daß die Jünger nicht haben verstan- daß Gott Mensch worden, und von einer Jungden. Denn sie gedachten, er redete ungewöhnliche frauen in die Welt geboren sei, das verstehet die Worte, die einen sondern Verstand hätten. Dero | Vernunft auch nicht; darum muß es geglaubt sein, halb war ihnen eben, als höreten sie eine fremde unbekannte Sprache, der sie kein Wort verstchen | könnten. Und das darum; denn ihr Herz stund also, daß sie gedachten: der Mann thut so viel Wun derzeichen, er wecket Todte auf, machet die Blinden fchend c. daß wir sehen und greifen müssen, Gott sei mit ihm. Darum wird und muß er ein großer Herr mit der Zeit werden: denn die Schrift sagt je von ihm, daß er soll ein herrlich Königreich ha ben, über alle Könige und Herrn auf Erden, und wir, seine Diener, werden auch Fürsten und große Herrn sein. Denn wer wollte so einem mächtigen Mann, der den Tod' und alle Plagen mit einem Wort heilen und vertreiben kann, mögen einen Schaden zufügen? Er kann, wenn er nur will, alle Heiden ihm unterthan machen, und alle seine Feinte unter die Füße treten. Derohalb stunden ihre Gedanken also: Gott ist zu wohl an ihm, der wird ihn nichts leiden lassen; daß aber seine Worte | fauten, als rede er, wie er leiden und sterben soll, das wird eigentlich eine andere Deutung haben. Das ist der lieben Apostel Einfalt gewesen.

bis wir dorthin kommen, und es sehen werden, und
sagen: Nun verstehe ich's, ja sehe es auch, daß es
wahr ist, was ich vor geglaubt habe. Also, daß
man durch die Waffertaufe, Gottes Huld und
Gnade ohne unser Verdienst erlangen, und Verge:
bung der Sünden durch die Absolution empfahen
soll, lautet vor der Vernunft auch sehr lügerlich;
darum hält sie die Christen für toll und thöricht,
die solches glauben: denn sie denkt: Soll man Gott
versöhnen, so gehöret etwas höhers und bessers dazu,
nämlich gute Werke, die uns fauer werden, und wehe
thun. Wie man des Papsts Exempel vor Augen hat,
der die Leute durch seine Predigt auf eigene Verdienste
weiset. Denn es will der Vernunft nicht eingehen,
daß hie glauben soll, daß allein durch die Taufe und
den Glauben an Chrißium soll uns alles geschenkt sein,
was zur Seligkeit gehöret; denn sie siehet, daß das
Wort ein gering Ding ist; der es führet, ist auch ein
armer gebrechlicher Sünder. Daß nun ein Mensch
soll Leib und Leben in Ewigkeit auf solche Worte
feßen, das ist ihr lächerlich. Darum, ob man
gleich Gottes Wort den Leuten so klar und deutlich
vorsaget, noch gehet's der Vernunft nicht ein, sie
glauber's doch nicht. Und muß derohalb das liebe
Evangelium den Namen vor der Welt haben und
behalten, es sei Keßerei und eine Teufelslehre, da
man die Leute mit verführet, und lehret sie, daß
sie nichts Gutes thun sollen; anders kann Vernunft
nicht urtheilen. Darum, so
Darum, so lernet ihr einfältig
glauben dem Worte Gottes, und sprecht in eurem
Herzen: Wohlan, sehe, greife und fühle ich's nicht,
daß es also sei, so höre ich doch, daß es Gott
sagt. Er ist aber so mächtig, daß er's kann wahr
machen, daß ich's zu seiner Zeit und in jenem Le
ben fassen und verstehen, ja sehen und greifen
werde, ob ich's jezt gleich nicht verstehe.

Damit ist nun angezeigt, daß alle Gottes Werke die Art haben, wenn man davon redet che❘ fie geschehen, so find sie nicht zu begreifen; aber wenn sie geschehen sind, alsdann verstehet man sie, und sicher's. Also meldet Johannes etlichemal, daß die Jünger Christi erst nachher verstanden haben, was er mit ihnen geredet habe. Darum gehören Gottes Wort und Glauben zusammen, denn wenn Gott redet, so kann er nicht anders reden, denn von Sachen, die weit über die Vernunft, und wir natürlich nicht verstehen noch fassen können; darum soll man's glauben, wenn man's nun geglaubet þat, alsdann soll man's auch erfahren, daß es wahr sei, und recht verstehen. Als, daß ich ein Erempel gebe. Gottes Wort lehret uns von der Auferste Solches siehet man auch in andern Exempeln bung der Todten; das verstehet die Vernunft nicht. der Schrift. Ehe David den Goliath angreift, | Darum siehet man, daß weltweise Leute, und vor | glaubt er, er wolle ihn schlagen und erwürgen, wie andern die Gelehrten, so allein der Vernunft Weis- er zu Saul faget: "Der Herr, der mich von dem heit groß achten, und auch Gottes Wort nach der | Löwen und Bären errettet hat, der wird mich auch

[ocr errors]

erretten von diesem Philister. Item, dieser Philister, der | glauben. Denn wie durch die Taufe die Sünde abgeunbeschnittene, foll gleich sein wie der Löwe und Bär, waschen, und wir am füngsten Tage vou den Todten denn er hat geschändet den Zeug des lebendigen Gotz auferstehen werden, solches wird die Vernunft nimmertes, 1 Sam. 17." Item, zum Philister selbst sagt er: mehr verstehen; sonderlich weil man siehet, daß mancher "Heutiges Tags wird dich der Herr in meine Hand heiliger Mensch von Vögeln gefressen, von Hunden übcrantworten, daß ich dich schlage, und nehme dein | und Wölfen zerrissen wird; etliche werden zu Aschen Haupt von dir." Diese Worte hat jedermann aus verbrennt, und die Asche ins fließende Wasser gez dem Munde Davids gehört, aber für eine Lügen worfen: wie das Concilium zu Costniß dem heiliund lauter Gefpött gehalten. Und ist wahr, wo gen Johanni Huß gethan hat. Da denkt die Ver es allein Davids, und nicht Gottes Worte gewesen nunft also: Wo will unser Herr Gott den Leib wären, so wäre es nichts. Aber es sind Gottes wieder nehmen? Wohlan, sagt Gott, ich sag's, Worte, und David glaubt denselben, ehe er's er es ist mein Wert. Derohalben ist's wohl nicht fährt. Darum gehet's auch also hinaus, und liegt allein unglaublich, sondern auch unmöglich anzusenichts dran, ob es andern schimpflich war, undhen. Aber glaubest du es, so soll es wahr werden; konnten's nicht glauben, daß es sollte also gehen, und wahr werden. Denn der Vernunft war es unglaublich, daß David, der gegen den Goliath eine geringe Person anzusehen war, sollte mit eis nem Stein einen so großen Riesen hernieder wer fen und fällen. Über David glaubt's und thur's. Da konnte man's sehen, ja greifen, daß es wahr und nicht erlogen war. Aber vorhin, da allein das Wort da war, das David fagt: "Der Herr wird dich heut mir in meine Hände übergeben, da war es die größte Lügen, ja ein unmögliches Ding. Denn die Vernunft macht ihre Rechnung (wie Sauf 1. Sam. 17) also: David ist ein Knabe, ein Hirte, der in keinem Kriege gewesen, und ganz bloß das her kommt mit einem Stecken und Schleuder, als wollte er sich eines Hundes erwehren; wie ihm denn Goliath höhnisch vorwirft, und spricht: "Bin ich denn ein Hund, daß du mit Etecken zu mir kommst?" Aber der Riese kommt mit seinem Hars nisch und großem Spieß. Ist solches nicht ein un gleicher Zeug und Rüstung, die lächerlich ist auzu sehen, daß solches der kleine junge Schüße David thun soll, das kein Mann im ganzen Lager sich darf unterstehen? Nun David sabe es selbst nicht, aber er glauber's, daß Gott die Gotteslästerung an feinem Feind strafen, und ihm helfen würde; und es geschah also.

Also gehet es durch und durch; Gottes Wort und Werke hält man allezeit für unmöglich, ehe es geschieht. Dennoch geschieht es, und gehet über die Massen leicht und gering zu, wenn es ins Werk kommt. Ehe es aber ins Werk kommt, soll man es nicht wissen noch verstehen, sondern einfältig |

[ocr errors]

|

denn ich bin allmächtig, und kann aus nichts alle Dinge machen. Was sind wir doch vor hundert Jahren gewesen? Eben so wenig als das Kino, das über zwanzig, dreißig, vierzig Jahren nach uns soll geboren werden. Weil nun Gott die Kunst kann, aus nichts alle Dinge machen, so wird er ja das auch können, daß er aus dem, das etwas gewesen, wieder etwas machen wird. Darum soll man nicht darnach sehen, ob ein Ding möglich sei; sondern also soll man sagen: Gott hat es gesagt; derohalb wird es geschehen, wenn es sonst schon unmöglich wäre. Denn ob ich's gleich nicht sehen noch greifen kann, so ist er doch der Herr, der aus einem Unmöglichen ein Mögliches und aus nichts alles machen kann.

Darum find's über die Massen verdrießliche Narren, die unserm Herrn Gott sein Wort und Werk nach ihrer Vernunft messen wollen. Weil ich einen Todten nicht kann lebendig machen, soll es darum Gott auch nicht können? Darum hüte sich ein jeder davor, daß er Gottes Wort und Vermögen nicht nach seinem Sinn und Vermögen rechne. Denn wo es unsre Vernunft alles fassen und begreifen könnte, so hätte unser Gott seinen Mund wohl können zu halten. Aber weil er redet, so ist's ein Zeichen, daß unsre Vernunft nicht alles wisse noch verstehe. Und daß Gottes Wort über und wider alle Vernunft sei; wie man in der Erfahrung siehet. Ich verkündige dir Vergebung der Sünden, und absolvire oder entbinde dich aus dem Befehl Christi; da hörest du das Wort, und wenn du es gehöret, und von Sünden entbunden bist, so fühleft du dennoch noch nicht, daß Gott und seine

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »