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Engel dich anlachen. Von solcher Freude weißt | und daran nicht zweifelt, ob es schon nichts davon

du gar nichts, Tavon der Herr sagt: "Die Engel im Himmel freuen sich über einen Sünder, der sich bekehret." Also wenn du jest getauft bist, hast du eben die Haut und das Fleisch nach der Taufe, welches du vor der Taufe hattest. Soll es aber darum beides nichts sein, die Absolution und die Taufe? nein. Darum lerne also sagen: Gott hat mich getauft, Gott hat mich durch sein Wort absolvirt und entbunden. Darum glaube ich feste, ob ich's gleich nicht sehe noch fühle, daß Gott mich zu Gnaden genommen, und seinen Sohn heiße; und Christus mein Herr heißet mich seinen Bruder; und die lieben Engel haben eine senderliche große Freude über mir. Solches sage ich, glaube ich, und habe ganz und gar keinen Zweifel dran. Will es der Papst nicht glauben, schadet nichts; ich will es glauben; denn Gott wird mir in seinem Wort nicht lügen.

Die Jünger hier konnten diese Kunst nicht; sonst würden sie nicht lang davon disputirt, oder sich verwundert haben, sondern schlechts gedacht haben: eben wie er's redet, also wird es auch gehen; denn der Mann kann nicht lügen, es geschehe gleich wenn oder wie es wolle. Aber der Blinde, da der Evangelist von meldet, der kann solche Kunst überaus wohl. Seine Augen sind starrblind, daß er nicht ein Stück damit siehet, aber sobald da das Wort klinget, "sei sehend," glaubt er's. Darum wiederfähret ihm auch, wie er glaubt. Solch Wort, da es noch allein ist, redet von einem Ding, das nicht vorhanden ist. Denn die Augen sind dem Blinden noch zu; aber bald auf das Wort, weil er's glaubt, folget das Werk, wie er's geglaubt hat. Also sollten die Jünger auch haben gethan. Ob sie gleich nicht sahen, wie es möglich war, soll ten sie dennoch geglaubt haben, weil sie sein Wort hatten. Denn auf das Wort gehört nichts denn der Glaube.

Das ist das erste Stück, das wir aus dem heutigen Evangelio lernen sollen, nämlich, dem Worte Gottes mit ganzem erwegenen Herzen, ohne Wanken, glauben. Von solchem Glauben weiß der Papst nichts, lehret auch nichts davon. Ihr aber sollt's wissen und können, daß ein christliches Herz fei, das da Gottes Wort von Vergebung der Sün den nicht allein höret, sondern auch fest glaubet,

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fühlet noch sichet. Denn dasselbe soll allererst nachher sich finden und folgen. Wenn wir fest geglaubt haben, wird sich denn die Erfahrung auch finden, daß wir sagen werden: O wohl mir, daß ich geglaubt habe. Die andern aber, als Papisten, Türken, Juden, die nicht geglaubt haben, werden stehen, und schreien: Zeter mordio, daß wir nicht geglaubt haben? Wer hätte sich's versehen? Werden also müssen am Ende glauben. Aber es wird verloren sein, und sie nichts mehr helfen, es ist zu lange geharret. Das ist das erste, daß wir uns nicht sollen ärgern an dem Worte Gottes, ob es gleich wunderbarlich, lügerlich und unmöglich lautet; sondern fest auf dem bestehen; hat es Gott geredt, so wird's auch müssen geschehen. Denn niemand soll darnach fragen, ob es möglich sei, sondern allein dahin sehen, ob es Gott geredt habe. Hat es Gott geredt, so ist er so mächtig und wahrhaftig, daß er's auch thun kann. Derohalben soll man es glauben; wer es aber nicht will glauben, der lästert Gott auf das höchste. Vor solcher Sünde sollen wir uns fleißig hüten, daß wir an Gottes Wort nicht zweifeln, Gott gebe, es laute so lügerlich als es immer kann. Denn was Gott redet, das wird gewißlich wahr. Also haben wir Gottes Wort in der Taufe, im Abendmahl, in der Absolution, und in der Predigt; da redet Gott selbst mit uns, spricht uns selbst von Sünden los. Solches sollen wir glauben, und für wahr halten, und ja nicht dran zweifeln.

Im andern Stück, von dem Blinden, lehret uns der Evangelist eine sehr gute bettlerische Kunst, daß man vor Gott wohl geilen lernen, und sich nicht soll scheuen noch schämen von ihm zu bitten, noch damit ablassen, sondern immer anhalten soll. Denn wer blöde ist, der läßt sich bald abweisen, und taugt nicht zum betteln. Man muß hier das Schamhütlein abthun, und denken, unser Herr Gott wolle es also haben, daß wir geilen und anhalten sollen. Denn es ist seine Lust und Ehre, daß er viel geben will, und gefällt ihm wohl, daß man sich viel guts zu ihm versichet, und von ihm bittet; so ist es auch unsere hohe Nothdurft. Darum foll man es ja so gerne thun, als gerne er's hat. Denn wer so lange warten will, bis er's würdig werde, daß ihm Gott etwas gebe, der wird freilich

nimmermehr nichts bitten. Darum ist's am besten, | Wie wir hier am Blinden sehen; so bald er anfädaß man das Schamhütlein abziehe, und den Mund het zu bitten, flugs fordert der Herr ihn zu sich, flugs aufthue, und sage: Herr, ich stecke hie und und muß jedermann aus dem Wege weichen. Und da in großer Gefahr und Noth, Leibes und der er, der Blinde, schämet sich auch nichts, läßt sich Seelen, darf derohalb deiner Hülfe und Trost; die weder seine eigene Unwürdigkeit noch der andern wollest du mir ja nicht versagen, sondern gewiß Bedräuen abwenden. Da fragt ihn der Herr alswiederfahren lassen, nach deiner gnädigen Zusage. bald: "Was willst du, das ich dir thun foll?" Die Bettler auf der Straßen und Gassen können (Daß man sehe, wie die Hände dem Herrn offen diese Kunst wohl, ist ihnen auch oft von nöthen; stehen). Als wollte er sagen: Bitte, was du willst, aber die Leute haben's nicht gern, werden's überz: es soll dir wiederfahren. Der Blinde fäumet sich drüßig, und weisen solche Bettler mit bösen Wor- nicht lange, und spricht: " Herr, ich bitte, daß ten ab. Aber unser Herr Gott hat solche Geiler | ich sehen möge." Da antwortete der Herr: "Ja, gern, die getrost anhalten und sich nicht wollen ab❤] du sollst sehen." Das heißt je unverschämt gebeten, weisen lassen. Wie wir hier an diesem Blinden | aber sehr gnädig erhöret. Das sollen wir lernen sehen, der hätte gern sehende Augen gehabt. Dar dem Blinden nachthun, also auch mit unserm Gebet um da er das Gedresch hörte vorüber gehen, fragte heraus fahren, und Christo unsere Noth vorbringen, er erstlich, was da wäre. Da er von Jesu höret, und gewiß glauben, er werde uns erhören und hebt er so bald an zu schreien: „Jesu, du Sohn | gewähren. David, erbarm dich mein." Und da die, so vorn an gehen, ihn bedräuen, er solle schweigen, kehret er sich nicht daran; ja, je mehr man ihm wehret, je getroster er schreiet.

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Das ist ein rechter Geiler und feiner Bettler, wie sie unser Herr Gott gern hat. Darum sollen wir dieß Erempel wohl merken, und auch zu die sem unserm Herrn Christo treten, zu ihm schreien, und bitten: Herr, ich bin ein armer Sünder, gieb, daß dein Reich auch zu mir komme, vergieb mir meine Schuld. Hilf hie, hilf da x, Wer so bettelt und unverschämt anhält, der thut recht, und unser Herr Gott hat's gern; denn er ist nicht so eckel, als wir Menschen. Uns kann man mit Geilen müde, unlustig und unwillig machen; ihm aber ist's eine große Ehre, daß man ihn für einen milden Herrn halte, und nicht ablasse, sondern sage: Herr es ist deine Ehre, dadurch du gerühmet wirst, daß ich von dir bettle. Denn so hast du selbst geboten, daß wir dich anrufen sollen, und willst also geehrt sein, daß man Gutes bei dir suche; haft auch Erhörung zugesagt und verheissen. Dar um lieber Herr, siehe nicht an, daß ich unwürdig, sondern daß ich deiner Hülfe nothdürftig bin, und du der rechte einige Nothhelfer bist aller Sünder. | Dir geschicht's zu Ehren, daß ich dich anrufe; so kann ich deiner Hülfe auch nicht gerathen c. Solch Gebet, das fest anhält, und sich nicht läßt abschrecken, ihn anzuschreien, gefällt Gott wohl.

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Im Papstthum haben wir selbst unser Gebet verachtet, und gedacht: Wo nicht andere für uns bitten, so würden wir nichts erlangen. Aber solches foll bei Leib kein Christ thun; sondern alsbald die Noth herdringet, flugs in die Kammer gelaufen, und auf die Knie fallen, und gesagt: Herr hie komme ich, in dieser Noth bedarf ich Hülfe, ob ich wohl unwürdig bin. Aber Herr du hast gesagt: Rufe mich an in der Noth; daher bitte ich, du wollest meine große Noth und Jammer ansehen, und mir daraus helfen, um deiner Ehre willen. Also lerne gleich unverschämt beten, und zweifle ja nicht, Gott werde dir um Christi willen geben, was dir nüße und gut ist. Denn da stehet die Verhei ßung klar und gewiß: „Was ihr im Namen Jesu bittet, das soll euch wiederfahren." Allein siehe darauf, daß du nicht müde werdest, sondern fest anhaltest. Je mehr du es thust, je lieber es der Herr hat; er läßt sich dein Geilen nicht müde maz chen. Ja dein Gebet möchte so stark und ernst sein, er sollte dir dieselbe Stunde geben, was du begehrest, das er sonst nicht thäte, und lange verzöge; aber er erhöret und gewähret dich um des ängstigen Betens willens. Wie ich hoffe, daß der jüngste Tag nicht soll lange aussen bleiben, sondern durch das ängstige Seufzen der Christen, ebe kommen, denn wir's denken können. Wie der Herr Lucä 18 von der Wittwe ein Gleichniß giebt, die nicht nachlaffen wollte, bis der Richter, der doch

weder nach Gott noch den Menschen fragte, sagte: | Elends bin, komme ich zu dir, und rufe dich an, "Ich kanns nicht länger leiden, daß mich die Wittwe so täubet; ich will ihr helfen," daß ich ihr abkomme, und des Anlaufens fortan überhoben werde. „Sollte aber Gott, spricht Christus, nicht auch erretten seine Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte Geduld darüber haben? Ich sage euch, er wird sie retten in einer Kürze." | Als wollte er sagen: Das Gebet machet, daß Gott eilet, da er sonst nicht würde so eilen.

auf dein Gebot und Zusagen, du wollest mir gnädig sein, meine Sünde vergeben, in dieser Noth und Gefahr helfen, und mit deinem heiligen Geist mich regieren, mir geben was mir selig und gut ist, vor Bösem bewahren; 2c. item, auch deiner Kirchen helfen, dein Wort bei uns erhalten. Denn hier gilt's nicht Disputirens, wie fromm ich sei; das einzige Stück ist gnug, daß ich's nothdürftig bin, und du gern geben willst, was mir zu Leib und Seel nüßlich ist. Wenn du also betest, und fest anhältest, so wird er gewißlich zu dir sagen, wie zu diesem

Darum dienet Anhalten des Gebets der Christen dazu, daß man ein Ding desto eher erlange, welches sonst länger würde verzogen; ja, wohl garBlinden: „Was willst du, daß ich thun soll? Sei nichts aus würde. Und also dieß Exempel uns lehre auch unverschämte Bettler sein, und geilen lernen, und uns nicht lassen müde machen, sondern sagen: Herr, es ist ja wahr, ich bin ein armer unwürdiger Sünder, das weiß ich wohl, und habe diese und viel größere Strafe und Plage mit meinem großen, schweren Ungehorsam wohl verdienet: aber eben darum, daß ich voller Sünde und

sehend, dein Glaube hat dir geholfen." Denn be ten, und nicht glauben, heißt unsers Herrn Gottes spotten. Der Glaube aber stehet allein auf dem, daß Gott um Christi seines Sohnes und unsers Herrn willen, uns gnädig sein, erhören, schüßen, retten und selig machen werde. Dazu helfe uns unser lieber Herr und Erlöser, Christus Jesus, Amen.

Predigt am Sonntage Invocavit,

über das Evangl. Matth. 4, 1-11. Gehalten im Jahre 1534.

a ward Jesus vom Geiste in die Wüste geführet, auf daß er vom Teufel versuchet würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brod werden. Und er antwortete und sprach: Es stehet geschrieben: Der Mensch lebet nicht vom Brod allein, sondern von einem jeglichen Worte, das durch den Mund Gottes gehet. Da führete ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt, und stellete ihn auf die Zinne des Tempels, und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so laß dich hinab, denn es stehet geschrieben: Er wird seinen Engel über dir Befehl thun, und sie werden dich auf den Händen tragen, auf daß du deinen Fuß nicht an einen Stein stößest. Da sprach Je= sus zu ihm: Wiederum stehet auch geschrieben: Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht versuchen.

Wiederum führete ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg, und zeigete ihm alle Reiche der Welt, und ihre Herrlichkeit, und sprach zu ihm: Dies alles will ich dir geben, so du niederfällest und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir, Satan, denn es stehet geschrieben: Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen. Da verließ ihn der Teufel, und siehe, da traten die Engel zu ihm, und dieneten ihm.

lasse fallen, sondern vor allem Uebel gnädiglich bewahre.

In diesem Evangelio höret ihr, wie der Herr Jesus nach seiner Taufe, dreierlei Weise ver: fucht ist worden, nachdem er vierzig Tage und Nun stehet hier, der Herr Jesu sei vom Geist vierzig Nächte in der Wüsten gewesen, und nichts in die Wüsten geführet," das ist, der heilige Geist gessen hatte; oder wie Lucas davon redet, so haben habe ihn in die Wüsten gerufen. Solches hat der diese Anfechtungen die ganzen vierzig Tage über Evangelist insonderheit wollen melden, daß man sich gewährt, daß er mit einer etliche viel Tage umgan hüte vor eigener Andacht; sintemal Christus selbst gen ist, und vielleicht nicht nach der Ordnung, wie nicht aus eigener Andacht noch Vornehmen in die Matthäus hier erzählet. Nun aber ist dies ein Wüsten gegangen, und da mit dem Teufel gerunweitläuftig Evangelium, sonderlich wenn man es gen hat; wie viele thun, und mancherlei vornehmen, auf die ganze Christenheit ziehen will, die auch durch ohne Gottes Wort, aus eigener Andacht. Aber es Hunger und Verfolgung, durch Keßerei, und end soll keineswegs sein. Niemand soll nichts anfahen lich mit dem Reiche der Welt versuchet ist; wie die noch irgend hinlaufen, Gott zu dienen, er wisse Historien, wer Achtung darauf hat, fein ausweisen. denn gewiß, daß Gott ihm solches geheißen habe, Aber wir wollen's auf diesmal so weitläufig nicht entweder durch sein Wort, oder durch Menschen, handeln, sondern bei der gemeinen Lehre bleiben. die an Gottes Statt über uns Macht haben. Und aufs erste wollen wir das Erempel unsers Denn wer ohne solchen Beruf etwas vornimmt, lieben Herrn Christi vor uns nehmen, in welchem wie Mönche und Nonnen in die Klöster gelaufen wir sehen, daß em jeder Christ, so bald er ge sind, der thut nicht allein Gott keinen Dienst, sontauft, wird er geordnet hieher in das Heer, dern thut wider den Gehorsam Gottes. Darum wider den leidigen Teufel, der wird ihm aufgela- ist uns dies Exempel Christi wohl zu bedenken, den, und verfolgt ihn, weil er lebet. So es nun | daß er nicht von ihm selbst ist in die Wüsten geder giftige Feind nicht dahin kann bringen, durchlaufen, sondern der heilige Geist hat's ihm geheiseine Anfechtung, daß er die Christen zu Falle ßen; auf daß wir dergleichen auch thun, und nichts bringe, und ihnen obsiege; so thut er, wie er mit aus eigener Andacht vornehmen; sondern in allem Christo gethan hat, und siehet, daß er fie an das das wir thun, rühmen und sagen können: es geKreuz hänge, und umbringe. In solcher Gefahr schehe im Gehorsam und Befehl des Worts. Diese stehen alle Christen. Denn das ist je gut auszu Lehre habt ihr oft gehöret, daß man sonderlich darrechnen, weil er des Herrn Christi selbst nicht ver nach sehen soll, daß man gewiß sei, Gott habe es schouet, sondern so trefflich sich wider ihn gesezt befohlen, und außer seinem Wort nichts anfahen hat, wird er unser viel weniger schonen, da er Mit den gemeinen Ständen und Werken der Liebe weiß, daß wir viel schwächer und ungerüster sind. darf es keines neuen Befehls; denn solches ist be: Derohalb mögen wir uns auf solche Gefahr schicken, reits in den zehen Geboten befohlen. Da beißt und am Herrn Christo hier lernen, wie wir solchem unser Herr Gott einem jeden, daß er Gottes Wort Feind auch mögen begegnen, daß er von uns ab hören, Gott lieben, Gott anrufen soll, Vater und lassen müsse. Das geschieht aber allein durch den Mutter gehorsam sein, niemand tödten, nicht UnGlauben an Gott und sein Wort. Wer solchen zucht treiben, sondern ehelich werden soll. Solches Harnisch hat, und recht brauchet, der wird vor den alles ist Gottes Geschöpf und Befehl; derohalb Teufel wohl bleiben. Wer ihn aber nicht hat, darf man da nicht fragen nach dem heiligen Geist, oder unrecht brauchet, dem ist weder zu rathen daß er dich oder mich sonderlich berufe, und heiße noch zu helfen, wider den giftigen Feind. De ehelich werden, Vater und Mutter sein 2c. Solcher rohalb soll ein jeder Christ sich fleißig zur Pre: Befehl ist vor da. Aber etwas sonderliches anfa digt und dem Wort Gottes halten das hen, in ein Kloster laufen, und da wollen Gott mit Fleiß lernen, und sich darinne üben; dane dienen, item, die Fasten über nicht Fleisch, Eier, ben auch immerdar Gott in den Ohren liegen, Butter essen, kein Halleluja in der Fasten singen, durch ein ernstlich Gebet, daß er sein Reich zu da ist kein Befehl noch Wort Gottes von; derouns kommen lassen, und uns nicht in Versuchung halben ist es vor Gott kein Gottesdienst.

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Nun wollen wir auch die Anfechtungen nach | nach dem Brod oder Nahrung. Darum gehet diese einander besehen. Die erste ist, daß der Teufel Anfechtung noch immerdar, daß der Teufel das zum Herrn Jesu spricht, da er siehet, daß ihn hun- Wort gering macht, und die Leute dahin treibet, gert: "Bist du Gottes Sohn, so sage, daß diese daß sie nicht so sehr nach dem Worte trachten, als Steine Brod werden." Solches scheinet nicht so nach dem Brod. Da muß man lernen sich wider eine harte Anfechtung sein. Denn wir denken also: solche Anfechtung wehren, und sagen: Teufel, du Was hätte es Christo geschadet; er hätte leichtlich wolltest mich gern vom Wort bringen; nein, es foll können Steine zu Brod machen? Hat er doch dir nicht gelingen. Denn ehe ich Gottes Wort wohl mehr und größeres gethan? Aber er will es mangeln wollte, ehe wollte ich des Brods mangeln, darum nicht thun. Denn er verstehet den Teufel und Hungers sterben. Denn es ist besser, daß in seiner Sprache sehr wohl, der vornehmlich das der Leib verderbe, denn daß er durch Speise erhal nicht suchet, daß Christus ein Wunder thun soll; ten werde, und die Seele ewig sollte sterben sondern, wie man aus des Herrn Christi Antwort und verloren sein 2. Zu solchen Gedanken läßt klar fiehet, er wollte ihm gern den Glauben und der Teufel uns Menschen nicht gerne kommen, das Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit nehmen leget sich derohalben mit der Anfechtung immer in und ihm den Gedanken in das Herz stecken: Gott den Weg, und arbeitet dahin, daß wir nur auf hat dein vergessen, er will sich dein nicht annehmen, die Bauchfülle sehen, und Gottes Wort verachten, er will dich Hungers sterben lassen, und dir nicht und denken sollen, es habe nicht Noth, Gott ist ein Stück Brods gönnen. Darum antwortet der mein Vater, sollte er mir das Brod und Nahrung Herr: Ei Teufel nicht also; der Mensch lebet nicht nicht gönnen. allein von dem Brod, sondern von einem jeden Wort, das da gehet aus dem Munde Gottes." | Daß also des Teufels Eingeben dies ist, er solle allein auf das Brod denken, und Gottes Wort nicht weiter achten, denn er Brod habe. Solche | Anfechtung gehet noch heutiges Tags, daß der Teufel den Leuten solche Gedanken ins Herz stecket: Bist du Gottes Sohn, so kann Gott mit dir auch nicht zürnen. Darum, so scharre nur getrost, und sei nur getroft, und sei geizig, menge dich weidlich in die Welthändel, schadet alles nichts, du kannst nicht fündigen. Denn sollte Gott dir die Nahrung und das Brod nicht wollen gönnen, so müßte er doch ein schlechter Gott und unbarmherziger Vater sein. Mit solchen Gedanken macht er Bürger und Bauern zu Schälken, daß sie fortfahren mit schar ren und geizen, und halten's dafür, Gott werde nicht drum zürnen, weil es allein um das tägliche Brod und Nahrung zu thun ist. Ich muß ja, ge: denkt ein jeder, für Weib und Kind sorgen, und ihnen gnug schaffen 2c. Also macht der Teufel mit dem Wort einen Deckel über die Sünde, daß er spricht: Du bist Gottes Sohn." Als wollte er sagen, du kannst ja nicht fündigen noch unrecht thun. Wie man allenthalben in der Welt siehet, daß niemand ihm ein Gewissen darüber macht, daß er nach dem Worte wenig fraget, und fraget allein

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Wer nun vor solcher Anfechtung sich bewahren will, der lerne hier von Christo, daß ein Mensch zweierlei Brod hat. Das erste und beste Brod, das vom Himmel kommt, ist das Wort Gottes. Das andere und geringere, ist das zeitliche Brod, das aus der Erden wächst. Wenn ich nun das erste und beste Himmelbrod habe, und lasse mich davon nicht bringen, so soll jenes zeitliche Brod auch nicht fehlen noch außen bleiben, so lang ich hier zu leben habe: es müßten ehe die Steine zu Brod werden. Die andern aber, die das himmlische Brod lassen fahren, und nehmen sich allein um das zeitliche an, wenn sie solche Bauchfülle haben, legen sie sich hin und sterben. Denn fie können das Gut nicht gar fressen, sondern müssen es hinter sich lassen, und dort ewig Hungers ster ben. Es soll aber nicht also sein. Darum ob dich der Teufel anfichtet durch Verfolgung, Mangel, Hunger und Kummer; leide dich, und faste mit Christo, weil dich der Geist also treibet, und lasse das Vertrauen auf Gottes Gnade nicht fallen. So werden alsdann die lieben Engel kommen, und deine Tischdiener werden; wie der Evangelist hie am Ende von Christo saget.

Das ist das erste Stück, von der ersten Anfechtung, daß man Gottes Wort foll lernen hoch halten, und demselben glauben, und sich gar keinen

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