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machen. Diese Frucht wächst allein aus dem Tode | unerträgliche Last sei. Derohalben denn wir uns

Christi, und nicht aus unsern Werken; wie die Pa pisten unrecht lehren.

desto fleißiger in Gottes Furcht halten, und vor solchem Jammer uns sollen hüten lernen. Denn Dergleichen Predigten sind in den Propheten es ist leicht geschehen, daß man in Sünde fället; auch sehr viel. Jesaias am 53. sagt also: "Für aber sehr schwer wird's einem, daß er wieder herwahr er trug unsere Krankheit, und lud auf sich aus komme. Darum dienet die Betrachtung des unsere Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, Leidens Christi erstlich dazu, daß es eine köstliche der von Gott geplaget und geschwächt wäre ic. Aber Arznei ist wider die Sünde, daß wir lernen got er ist um unsrer Missethat willen verwundet, und tesfürchtig sein, und uns vor Sünden hüten; sintez um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe mal dieselbige so eine greuliche, unerträgliche Laft liegt auf ihm, auf daß wir Friede haben, und ist, welche keine Kreatur hat können tragen; Gottes durch seine Wunden sind wir geheilet." Das laffe Sohn selbst hat sie müssen tragen. Zum andern, eine schöne und recht tröstliche Passionspredigt sein, ist's auch eine Arznei wider den Tod. Denn wer die da auch im neuen Testament von einem Apostel da glaubt, daß der Sohn Gottes für seine Sünde eine herrliche Predigt wäre, und so deutlich gesezt gestorben, und mit seinem Tode dafür bezahlet habe, und geredet ist, daß ein Apostel nicht besser reden der kann ein friedliches Herz auf Gottes Güte könnte. Denn daß Christus geplaget, geschwächt, fassen, und sich wider Sünde und ewigen Tod trö verwundet und zerschlagen wird, das geschieht, (spricht | sten. Wie denn solchen Trost der Prophet hier er) darum, daß er sich für uns hat hingegeben, fein herausstreicht, und Christus selbst, wie wir ge und hat unsere Schmerzen und Krankheit auf sich gehöret, drauf weiset. laden, auf daß wir Friede hätten, und geheilet würden. Es macht der liebe Prophet aus dem Herrn Christo einen Arzt, und lehret uns, so wir Friede haben wollen, das ist, daß es wohl um uns stehe, und wir vor Gott gesund und geheilet werden, daß wir solches nirgend denn bei dem Herrn | Christo fuchen sollen; der hat eine Arznei, die heißt nicht unsere gute Werke, Almosen geben, fasten, beten; sondern daß er selbst für uns leiden, für uns verwundet werden, für uns zerschlagen werden, die Strafe für uns tragen muß. Darum wenn du hörest in der Historie, wie jämmerlich Zuden und Heiden deinem lieben Herrn Chrifto find mitgefah ren, so schreib an ein jedes Stücklein: Siehe, das ist um meinetwillen geschehen, daß ich eine Arznei | hätte, dadurch ich nicht von leiblicher Krankheit, sondern von Sünde und dem ewigen Tod erlöset und geheilet würde. Alsdann brauchst du der Histo rie und des Leidens Christi recht und seliglich. Nun ist aber das Leiden Christi in zweierlei Wege eine köft liche, heilsame Arznei. Erstlich damit, daß man Erstlich damit, daß man an solchem Leiden, besser denn sonst an aller andern Strafe, lernen kann, wie ein greulich Ding es um die Sünde ist. Denn weil kein Mensch, kein Engel noch andere Kreatur für die Sünde hat können bezahlen, Gottes Sohn har's allein müssen thun; müssen wir bekennen, daß die Sünde cine

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Also prediget auch der Prophet Zacharias, Kap. 9: "Du läsfest durchs Blut deines Bundes aus deine Gefangene aus der Gruben, da kein Wasser innen ist; so kehret euch nun zu der Festung, die ihr auf Hoffnung gefangen liegt 2c." Die Grube, da die Menschen inne gefangen liegen, ist die Sünde und der Sünden Strafe, näm lich, des Teufels Tyrannei, und der ewige Tod. Aus solcher Grube, sagt Zacharias, haben wir nicht können kommen, es machte denn Gott ei nen Bund mit uns: nicht durch Kühe- oder Ochsenblut; sondern durch das Blut des gerechten und seligmachenden Königs. Wer nun diesen Blutbund nicht hat, der muß in die Grube unter der Sünde, und im ewigen Tod bleiben; wer ihn aber hat, der soll aus solcher Grube des Zorns Gottes, zur Gnade und ewigem Leben kommen.

Also prediget Daniel, Kap. 9: "Siebenzig Wochen sind bestimmt über dein Volk, und über die heilige Stadt, so wird dem Uebertreten gewehret, und die Sünde zugesiegelt, und die Missethat verföhnet, und die ewige Gerechtigkeit gebracht ." Wie aber solches werde zugehen, zeigt er nachher an, nämlich, daß Christus soll getödtet werden. Das ist ja auch ein klarer, heller Spruch, daß man zur Vergebung der Sünden und Gerechtigkeit anders nicht könne kommen, denn durch den Tod

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Chrifti Jesu; der ist's, der diesen Schaß zu uns | Vertrauen bringen, und solchen Unglauben ihnen bringt. Außerhalb desselben können wir dazu nim aus dem Herzen reißen könne. Wie man aber mermehr kommen. Daß also alle Predigten Jo folches recht und fruchtbarlich thun möge, siehet hannis, des Herrn Chrifti felbst, und der heiligen man hier aus St. Pauli Worten, der ein gewiß Propheten, gnugsam zeugen, wie man von dem Zeugniß von unserm Herrn Christo hat, daß er Leiden Christi recht predigen foll, nämlich, daß die ein rechter Prediger und ein erwähleter, köftlicher Herzen daraus lernen sollen, sich Gottes Güte und Rüstzeug sei, zu pflanzen das Reich Gottes. DeGnade trösten. Denn solch Leiden ist geschehen, rohalb sollen wir auf seine Worte gut Acht haben. daß dadurch für unsere Sünde bezahlet, wir mit Erstlich spricht er: "Gott preiset seine Liebe Gott versöhnet, und endlich in solchem Glauben, gegen uns." Das ist ein sehr seltsam und unan unsern Herrn und Erlöser Christum, selig werden. glaublich, aber wie wir hören werden, ein theuer, Auf solche Weise haben die heiligen Apostel wahr und werthes Wort. Wahr ist's, daß Gott vom Leiden unsers Herrn Jesu Christi auch gepre- der Sünde feind ist, und sie strafen will, wie das diget, wie man in ihren Schriften und Geschichten Gesez zeuget, und die tägliche Erfahrung ausweiset. findet. Und weil solcher Sprüche sehr viel sind Nun aber müssen wir bekennen, daß wir alle allenthalb, wollen wir jezt zum Beschluß nur die Sünder sind. Daher wächst der Unglaube, fen für uns nehmen, welchen Euere Liebe im An- daß wir es nicht können dafür halten, daß uns fang aus dem 5. Kapitel an die Römer gehöret Gott lieb habe. Wo wir aber hören (wie hier) hat. Das ist an ihm selbst ein klarer Spruch, den Gott habe die Menschen lieb, da gedenken wir bald jedermann wohl verstehet. Aber dennoch wollen an Johannem den Läufer, Petrum, Paulani und wir ihn ein wenig aus einander wickeln, daß er andere, die frömmer gewesen sind, denn wir; uns heller und lichter, und auch tröstlicher uns fein aber können wir nicht für solche Leute halten, die möge. Gott lieb habe, sondern fürchten uns vor seinem Wir alle erfahren, wie tief der Unglaube in Zorn. Dawider gehet nun dies Wort des heiligen unserm Herzen steckt, daß wir von wegen unsrer Pauli, daß er nicht allein spricht, Gott hat uns Sünden nimmer können recht zufrieden sein, denken lieb, sondern, „Gott preiset seine Liebe," das ist, immerdar: Ach wärest du frömmer, so würde es er machet sie so groß, so gewiß und offenbar, daß besser um dich stehen, so würdest du Gnade von nicht möglich ist, daß ein Mensch könne daran zweiGott zu hoffen haben. Wo die Herzen so zweifel feln. Denn heißt das nicht (spricht er) Liebe bez haftig sind, da muß Angst und Unmuth sein. Wie weisen, daß er seinen Sohn Christum für uns lässet derum, wo wir fest glauben, und auf Gottes sterben, die wir noch Sünder waren? Das Wort Gnade, die er um Christi willen verheißen hat, höre, merke es, und behalte es wohl. Alle deine recht vertrauen könnten, da würden unsere Herzen Sorge und Anfechtung ist, daß du ein Sünder bist; auch in allerlei Widerwärtigkeit, an solchen Trost sonst würdest du dich Gottes Gnade und Freundsich halten, fröhlich und guter Dinge sein. Aber lichkeit besser können trösten. Aber lieber Mensch, es will nirgend fort. Derohalben hat der Papst laß dir hier sagen, und höre Paulo zu, der spricht, allerlei Gottesdienst angericht, der Meinung (wie Christus sei für uns Sünder gestorben." Wer ist seine Lehre vorgiebt) auf daß die Leute ein Ver- nun Christus? Er ist Gottes Sohn. Was thut er? trauen zu Gott schöpfen, und destoweniger an Got Er wird Mensch und stirbt. Wofür stirbt er? Um tes Hülfe verzagen. Daher ist das Anrufen der der Sünder willen. Da muß je folgen, daß Gott Heiligen, Wallfahrten, Ablaß kaufen, Messe und die Sünder nicht übel meinet, daß er sie um der Vigilien, Klosterleben und allerlei Abgötterei kom Sünden willen wolle lassen verderben; sondern er men. Wer es dahin konnte bringen, der gedachte, er hat sie lieb, und so lieb, daß er ihnen aus Sünde wollte es gebessert sein, und im Himmel genießen. und Tod will helfen. Denn um ihrentwillen läßt Und es ist nicht weniger. Ein rechter Prediger er seinen eingebornen Sohn sterben. Wie könnte soll auf kein Stück mehr Acht haben, und größern er doch seine Liebe uns gewisser anzeigen? Daß Fleiß legen, denn wie er die Leute zum' rechten | Paulus je gute Ursache hat, daß er sagt: "Gott

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lieb. Denn er hat für uns seinen eingebornen Sohn in den Tod gegeben; darum können wir uns seiner Gnaden und Hülfe gewißlich trösten.

preiset seine Liebe gegen uns," daß wir's für eine | vor ihm nicht dürfen fürchten, sondern er hat uns große, hohe, treffliche Liebe müffen halten, und ja kein Mensch daran zweifeln kann, Gott wolle uns gnädig sein, und seinen Zorn wider uns fallen lassen. Denn wer wollte da sich Zorns versehen, da Gott um unfertwillen seines eingebornen Sohnes nicht verschonet, und giebt ihn in so schmählichen Tod hin, um der gottlosen Sünder willen.

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Ja, sprichst du, es ist wohl wahr, Gott hat seinen Sohn für mich in den Tod gegeben, aber wie oft habe ich mich solcher Gnaden unwürdig ge macht, durch meine Sünde? Derohalben, ob mich Solche Worte St. Pauli stimmen sehr fein Gott, um seines Sohns Tod willen zuvor hat lieb mit der Predigt Christi, Joh. 3, da er sagt: "Also gehabt; so ist er doch jest um meiner Sünden willen hat Gott die Welt geliebet, daß er seinen einge: wieder erzürnt, und mir feind worden. Nein bei bornen Sohn gab, auf daß alle, so an ihn glau- Leib, spricht Paulus, lasse dich solche Gedanken nicht ben, nicht verloren werden, sondern das ewige Le verführen; sondern halte dich hieher an diesen Troft: ben haben." Wer nun solches weiß und glaubt, | „Christus ist für dich gestorben, da du ein Sünder Gott habe ihn lieb, wie kann derselbe vor Gott warest;" solches merke wohl. Denn diese Worte fich fürchten? Denn wer weiß nicht, was der Liebe geben uns zu jeder Zeit, in Schrecken der SünArt und Werk ist? Wo Liebe ist, da hadert und den und und göttlichen Zornes und Strafe, von schlägt man sich nicht, sondern man hat ein fest der Sünden wegen, diesen Trost, daß Christus und gewiß Vertrauen, so Noth vorfället, man um keiner anderen Ursache, auch um keiner andern, werde Hülfe und Beistand bei dem, der seine Liebe denn der Sünder willen gestorben ist. Darum, ob erzeigt, finden, und ist unmöglich, daß es sich nicht du schon von neuem in Sünden gefallen bist, das sollte also finden. Darum liegt alles daran, daß mit du dein Gewissen verleget, und von neuem wir solche Liebe fest in uns bilden, und dieselbe uns Gottes Zorn wider dich verwürkt, ja, ob du auch nicht lassen nehmen, noch ausreden. Denn das ist gleich nicht in öffentliche Sünde gefallen, wider das Hauptstück, da der böse Feind am meisten sich dein Gewissen gethan; so mußt du doch immer und um annimmt, ob er uns diese Liebe, die Gott zu allezeit dieses lassen wahr sein, daß Christus für uns hat, aus dem Herzen nehmen, und uns dahin dich, als einen Sünder gestorben, und diesen Trost könnte bringen, daß wir uns nichts Gutes zu Gott halten, daß er an dir auch einen Sünder findet versehen, sondern ihn für unsern Feind halten. We (wiewohl du allezeit in Buße und Glauben, und er das ausrichtet, da hat er gewonnen. Denn was Besserung des Lebens oder Gehorsam des guten will uns schügen oder retten, wenn wir Gott ver: Gewissens stehen sollst) wenn du gleich auch heilig loren haben? Dawider müssen wir uns wehren; lebest. Wie St. Paulus spricht: „Ich bin mir wohl und wenn unser Gewissen und Sünde uns solchen nichts bewußt; aber um deß willen bin ich nicht Troft der Liebe Gottes gegen uns nehmen will, gerecht. It. Ps. 143: Komme nicht mit mir zum sollen wir uns hieher halten, und dieses treffliche Gericht, denn vor dir ist kein lebendiger Mensch Pfand der Liebe in unser Herz faffen, daß Gott gerecht." Also bleibt das unwandelbar und im seinen Sohn hat lassen für uns sterben, da wir merdar fest, daß Christi Tod und Sterben um noch Sünder waren. Da muß je folgen, daß es unsere Sünde (sie sei zuvor oder nachher gescheGott mit den Sündern nicht böse meinet, sondern hen) und für die Sünder geschehen ist, und wir sie lich hat, und gedenkt ihnen zu helfen. Das ist allein um desselben willen, von Gottes ewigem nun ein Trost, welchen wir, wie St. Paulus hier Zorn erlöset sind, und noch erlöset werden, Verge lehret, an dem Tod Christi und seinem Leiden ha bung der Sünde, Versöhnung, und ewiges Leben ben, und uns desselben trösten sollen. Wenn uns | erlangen. unsere Sünden traurig machen, und unser Herz zweifeln will, ob auch Gott uns gnädig sei, und lieb habe; da sollen wir schließen und wissen, daß Gott uns nicht feind sei, und wir derohalb uns

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Hierauf tröstet nun St. Paulus weiter, und spricht: So dich Gott also hat lieb gehabt, daß er dich (zuvor oder jegt) durch sein Blut hat gerecht ges macht, und du solches herzlich glaubest, dir seien

deine Sünden um seinetwillen vergeben, und seist | len kleinmüthig lassen machen, noch zu Verzagen nun auch um desselben willen gerecht und Gott an treiben, durch Schrecken des Zorns Gottes und des genehm; so sollst du dich nun tröstlich und kühnlich Todes; sintemal Gott seine Liebe gegen uns geversehen, daß er dich auch forthin wird vor dem preiset hat, da wir noch Sünder waren, und hat ewigen Zorn und Tod behalten und selig machen. seinen Sohn für uns sterben lassen. Hat er nun Denn er hat nicht allein sich in den Tod für dich dieses sein höchstes Gut an uns gewandt, da wir gegeben; sondern auch sein Leben und Ueberwindung noch Sünder waren; wie viel mehr will er an uns an dich gewendet. Siehe, das will St. Paulus mit wenden, die wir nun zu Gnaden kommen, und diesen Worten; damit er fein anzeiget, wie der durch den Tod Christi von Sünden gerecht sind. Gottesfürchtigen höchste Anfechtung diese sei, daß Zum andern, so soll das Leben unsers Herrn Christi wir besorgen, Gott zürne mit uns. Dawider zu dazu dienen, daß wir vollends selig sollen werden, trösten, spricht er, hat Gott seinen Zorn von dir weil wir durch sein Leben auch Ueberwindung des gewandt, und dich zu Gnaden genommen, um seines ewigen Todes und der Höllen haben. Derohalben Sohns willen, da du ein Sünder warest. Viel so fasse ein gutes Herz gegen Gott, der dich so weniger wird er jest zürnen, sintemal du durch den trefflich lich hat gehabt, da du noch ein Sünder Tod seines Sohns von Sünden abgewaschen bist. warest; und traue ihm, er werde dich vielmehr jezt Das ist ja trefflich geprediget wider den Unglauben, um Christi seines Sohns willen in aller Anfechder sich um der Sünden willen in unsern Herzen tung erhalten, und nicht sinken lassen, sondern dir findet. Aber solches ist noch nicht genug; Paulus das ewige Leben geben. Solcher Glaube ist der spinnet noch einen größern und höhern Trost aus höchste Gottesdienst; derohalben wir fleißig darum dem Sterben Christi, und spricht: "So wir denn bitten, und fest und mit Ernst daran halten sollen. Gott versöhnet sind, durch den Tod seines Sohnes, Nun beschließt Paulus solche Trostpredigt, und da wir noch Sünder waren; vielmehr werden wir spricht: "Wir rühmen uns Gottes, durch unsern felig werden, durch sein Leben, so wir nun versöh: Herrn Jesum Christum, durch welchen wir nun die net find." Versöhnung empfangen haben."

Ach Gott, daß wir doch diesen Trost recht könnten in unser Herz einschließen. Ein trefflich groß Ding ist's, daß Christus für die Sünder stirbt, denn durch solchen Tod sind wir von Sünden frei gemacht. So wir nun des Todes unsers Herrn Christi Jesu so hoch genießen, sollten wir denn nicht | auch seines Lebens genießen? 3ft er um unsert willen gestorben, und sein Tod hat uns zum Besten dienen müssen; so wird in der Wahrheit unser lie ber Herr Christus sein Leben, darin er jest ist, auch dahin wenden, daß es uns zu gut komme, daß wir in Gnaden erhalten, wider den Teufel und die Welt geschüßt werden, und im Glauben von Tag zu Tag zunehmen. Wie wir denn sehen, daß die lieben Apostel allenthalben uns auf die fröhliche Auferstehung unsers Herrn Christi weisen, daß wir uns derselben trösten sollen, und hoffen, er werde uns nicht lassen, sondern er sei darum aufgefahren, daß er uns Gaben geben, und seine Christen in allen Gnaden regieren und erhalten wolle wider alle Anfechtung. Auf solchen Trost weiset Paulus hier auch, und will, erstlich, daß wir uns nicht sol

Die Versöhnung (spricht er) haben wir durch den Herrn Jesum empfangen. Denn von wegen unserer Sünden haben wir zu Gott nichts Gutes können verschen. Die sind nun durch den Tod Christi hinweg, darum wissen wir, daß Gott nicht mehr mit uns zürnet; er ist nun unser Freund, ja, unser lieber Vater. Was soll nun auf solche Ver föhnung folgen? Anders nichts, denn daß wir uns solches gnädigen, freundlichen Gottes, der die Liebe selbst ist, freuen, und ihn rühmen, unser Vers trauen und Herz auf ihn in allerlei Noth_und Anfechtung seßen sollen. Haben wir nun Gott zum Freunde, was kann uns schaden? Was kann uns bekümmern oder ängstigen? Die Sünde ist getilget, Gott ist mit uns zufrieden, Christus zur Rechten seines Vaters; der hält ob uns. Und ob gleich der Tod kommt, und uns zeitlich würget; wissen wir doch, daß wir durch Chrißium zum ewigen Leben wieder sollen auferwecket werden. Darum gehe es den Christen so übel hier auf Erden, als es immermehr wolle, so müssen sie doch im Geist fröhlich sein; und können anders nicht, denn ihren Vas

ter im Himmel rühmen, auf seine Liebe und Gnade | trösten; auf daß, wo die Sünde uns anficht, wir trogen, und sich in seinen Schuß befehlen. Solches uns hieher halten, und sprechen: Wenn ich kein haben wir allein durch die Versöhnung, so durch Sünder wäre, so hätte Christus nicht dürfen für mich den Tod Christi geschehen ist. leiden, weil er aber gelitten hat, soll ich seines Leis dens mich trösten. Damit ehret man Gott, und danket dem Herrn Christo; denn sonst können wir nichts thun, denn daß wir solche Gaben mit Danksagung annehmen, die er uns durch seinen Tod erworben hat. Da soll nachher auch dieses folgen, daß wir vor Sünden uns hüten, davon ablassen, und im Glauben, Liebe, Hoffnung und Geduld in allerlei Anfechtung uns üben, und von Tag zu Tag zuneh men. Das verleihe uns unser lieber Herr Gott, durch Christum Jesum, unsern Erlöser, Amen.

Was ist aber das für ein greulicher Jammer, daß der Papst und sein Haufe solche Versöhnung dahinten läßt, und weiset die Leute davon auf ei gene Werke und Menschenverdienst, als sollte man dadurch zu Gnaden kommen, und einen gnädigen Gott erlangen? Derohalben mögen wir Gott wohl von Herzen danken, daß wir von solchem Irrthum erlöset sind, und sehen durch so viel herrliche Zeug nisse, altes und neues Testaments, wie wir das Leiden Christi bedenken, und desselben uns sollen

Erste Passions predigt.

Von der Historie am Delberge.

Matth. 26, 36-46.

a kam Jesus mit ihnen zu einem Hofe, der hieß Gethsemane, und sprach zu seinen Jüngern: Sehet euch hie, bis daß ich dort hingehe und bete. Und nahm zu sich Petrum, und die zween Söhne Zebedäi, und fing an zu trauern und zu zagen. Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibet hie und wachet mit mir. Und ging hin ein wenig, fiel nieder auf sein Angesicht, und betete, und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht wie ich will, sondern wie du willt. Und er kam zu seinen Jüngern, und fand_sie schläfend, und sprach zu Petro: Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Zum andernmal ging er wieder hin, betete, und sprach: Mein Vater, it's nicht möglich, daß dieser Kelch von mir gehe, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille. Und er kam, und fand sie abermal schlafend, und ihre Augen waren voll Schlafs. Und er ließ sie, und ging abermal hin, und betete zum drittenmal, und redete dieselbigen Worte. Und er kam zu seinen Jüngern, und sprach zu ihnen: Ach, wollet ihr nun schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist hie, daß des Menschen Sohn in der Sünder Hände überantwortet wird. Stehet auf, lasset uns gehen; fiehe, er ist da, der mich verräth.

jas ist eine sehr treffliche Historie und der rechte | Christo sehen, wie er in seiner Angst und Noth Anfang des Leidens unsers Herrn Christi; sich gehalten hat; sondern auch zum Troft wider und dienet nicht allein zur Lehre, daß wir am Herrn die Sünde und das böse Gewissen.

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