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beweisen, daß du solchen Verzug der Hülfe gedul: | Wille sei, deiner Seligkeit halben. Darum getrost

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auf solchen Willen gebeten, wie Christus Joh. 17 bittet, Vater, ich will, daß, wo ich bin, sie auch sein." Also bete du auch: Vater, ich bitte und will, daß du mir meine Sünde vergebest, um deis nes Sohnes Jesu Chrifti willen, der dafür bezahlet, und mit seinem Tod dafür genug gethan hat. Auf solche Weise aber kannst du Gottes Willen nicht wissen in leiblicher Anfechtung und Noth. Du weißt nicht, ob es dir zu deiner Seligkeit, und zu Gottes Ehre nüß und gut sei, wenn dich Gott bald, wie du begehrest, von deiner Krankheit, Armuth und andern Beschwerungen entlediget. Darum sollst du wohl um Hülfe bitten, aber doch es in Gottes Willen sezen, ob er so bald wolle helfen, oder dich länger also in der Noth bleiben lassen. Denn es soll darum das Gebet nicht vergeblich sein, ob er gleich nicht alsobald, oder auf die Weise hilft, wie wir wollen; sondern soll uns dazu dies nen, daß Gott das Herz stärke, und Gnade und Geduld verleihe, daß wir's ertragen, und endlich überwinden mögen. Wie das Erempel hier mit Christo ausweiset. Gott sein Vater wollte den Kelch nicht von ihm lassen gehen; aber dennoch schickte er einen Engel, der ihn stärkete. Also soll es mit dir auch gehen, ob gleich Gott mit der Hülfe verziehen, oder ausbleiben würde. Dort

dig tragest und leidest; wie du siehest, daß Christus hier thut. Hier möchtest du aber fragen, warum betet Christus hier also? und da er Joh. am 17. betet, seget er solche Worte nirgend, daß er's in Gottes Willen stellete, ob es Gott wollte geben oder nicht. Vater," spricht er, die Stunde ist hier, daß du deinen Sohn verklärest. Vater, ver: kläre mich. Erhalte sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast. Ich bitte, daß du sie bewahrest vor dem Uebel. Heilige sie in deiner Wahrheit. Item, Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch die bei mir sein, die du mir gegeben hast u. s. w." Dies ganze Gebet gehet dahin, daß er solche Bitte will erhöret und unversagt haben. Warum betet er denn hier nicht auch also? Antwort, die Noth, da der Herr hier fürbittet, ist eine zeitliche, leibliche | Noth. Nun sollen wir aber in allem, was dieses leibliche Leben antrifft, unsern Willen in Gottes Willen stellen; denn, wie Paulus sagt, wir wissen nicht, was wir beten sollen." So ist es uns auch oft hoch vonnöthen, daß Gott uns unter dem Kreuz und in der Noth stecken lasse. Weil nun Gott allein weiß, was uns gut und nüge ist, sollen wir seinen Willen vor und unsern Willen nachsehen, und unfern Gehorsam in Geduld erzeigen. Aber wo es nicht um leibliche Sachen, sondern um die ewigen Güter zu thun ist; als, daß uns Gott Sünde veraber bist du gewiß, daß Gott durch Christum gern geben, uns bei seinem Wort erhalten, uns heiligen, dir die Sünde vergeben, und dich selig will machen; und den heiligen Geist und ewiges Leben schenken darum kannst du es mit festem Vertrauen und ges wolle (wie eben um solche Stücke für seine christ- wisser Zuversicht bitten; und wäre Sünde, wo du liche Kirche Christus Joh. am 17. bittet) da ist daran zweifeltest. Dieß ist die dritte Lehre vom Gottes Wille offenbar und gewiß, nämlich, daß er Gebet in der Anfechtung. Aber wie das Exempel will, daß alle Menschen sollen selig werden; er hier von den Jüngern ausweiset, gehet es langsam will, daß alle Menschen ihre Sünde erkennen, und mit uns fort. Sie hatten ihre Anfechtung auch durch Christum Vergebung derselben glauben sollen. vor ihnen, und vermahnet sie derohalben der Herr, Darum ist's nicht vonnöthen, wo man um solche daß sie beten sollen, auf daß sie nicht in Anfechhimmlische, ewige Güter bittet, daß man's in Got- tung fielen. Denn das Gebet ist das einige und tes Willen wollte stellen, ob er's thun wollte, oder beste Mittel und Arzenei dazu. Aber das Fleisch nicht. Wissen und glauben sollen wir's, daß er's ist zu schwach und faul; wenn die Noth am größten, gern und ohne allen Zweifel geben will. Denn und uns des Betens am meisten vonnöthen ist, so da stehet sein Wort vor Augen, das in solchen schlummern und schlafen wir, das ist, die Angst Nöthen uns seinen Willen offenbaret. Gott (spricht übereilet uns, und beschweret uns so hart, daß Christus) hat die Welt also geliebet, daß er seinen wir gedenken, es sei vergebens und umsonst. Da eingebornen Sohn gab, auf daß alle, so an ihn muß denn Versuchung oder Fall, wie mit den Jünglauben, nicht verloren werden, sondern das ewige gern, darauf folgen. Aber der gnädige, barmherz Leben haben." Siehe, hier hast du, was Gotteszige Gott, der uns durch seinen Sohn, Jesum

Christum, hat Hülfe und Barmherzigkeit zugesagt, | andern, wenn wir (wie es denn nicht fehlen kann) der will uns auch solche Schwachheit zu gut halten, in dergleichen Noth und Anfechtung auch kommen, und wieder aus der Anfechtung helfen, so wir uns daß wir dieses Oelbergs uns auch lernen trösten; vermahnen lassen, wieder Trost und Hülfe bei ihm sintemal wir sehen, wie der Sohn Gottes unsere zu suchen. Sünde getragen hat. Zum dritten, daß wir in aller Anfechtung uns ans Gebet halten, wie Christus hier sagt: "Wachet und betet, auf daß ihr nicht in Anfechtung fallet."

Also habt ihr die Historie vom Delberge, welche wir fleißig merken, und ihrer recht brauchen sollen, nämlich, daß wir erstlich an solchem Bild lernen, wie eine schwere, große Last es um die Sünde ist, weil sie den Sohn Gottes selbst der maßen drücket und dränget, daß er zaget, und blutigen Schweiß schwiget; sollen derohalben uns in guter Acht haben, und vor Sünden hüten. Zum

Wer auf diese Weise den Delberg bedenkt, der wird in Gottes Furcht und rechtem Glauben bleiben, und Trost und Rettung in allerlei Noth und Anfechtung finden. Das verleihe uns allen unser lieber Herr Jesus Christus, durch seinen heiligen Geist! Amen.

Zweite Passionspredigt.

Wie Chriftus im Garten ist gefangen worden.
Matth. 26, 47-50.

nd als er noch redete, fiehe, da kam Judas, der Zwölfen einer, und mit ihm eine große Schaar, mit Schwerdtern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Aeltesten des Volks. Und der Verräther hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's, den greifet. Und alsbald trat er zu Jesu und sprach: Gegrüßet seist du, Rabbi! und küssete ihn. Jesus aber sprach: Mein Freund, warum bist du kommen? Da traten sie hinzu, und legten die Hände an Jesum und griffen ihn.

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as ist der andere Theil der Historie, so sich | und lauter haben, viel Judaskinder, das ist, böse im Garten hat zugetragen. Da wird erstlich Buben und Unchristen gefunden werden. Wenn gemeldet, wie Judas, der Zwölfen einer, nachdem die Welt solches siehet, ist sie mit dem Urtheil bald er die Sache mit den Juden abgeredet, und den fertig, wie wir es heutiges Tages von unsern WiHerrn Jesum um dreißig Silberlinge (der je einer, dersachern auch oft müssen hören, daß sie solche nach unsrer Münze zu rechnen, etwa einen halben Aergernisse alle auf die Lehre schieben und sprechen: rheinischen Gulden macht) verkauft hatte, legtlich Wäre die Lehre recht, so würden auch gute Früchte im Garten auch verrathen habe. Das ist eine daraus folgen. Das ist eine daraus folgen. Weil aber der Aergernisse so viel sehr böse und ärgerliche That, und hindert noch in die Welt kommen, dergleichen vor Jahren nicht heutiges Tages viel weise und vernünftige Leute, erhöret, so muß folgen, daß die Lehre nicht rechtdaß sie vom Evangelio übel reden, und es für eine schaffen sei. Nun können wir es nicht läugnen, schädliche Lehre halten. Denn weil der Satan der Bauernaufruhr, Anno 1525, ist gefolget, nachnicht feiert, sondern da am meisten sich unterstchet, dem das Evangelium an Tag kommen ist. Also bösen Saamen mit unter zu fäen, wo er den sind hernach gefolget die Sacramentsschwärmer, guten Saamen fein siehet aufgehen, ist's heuer Wiedertäufer und andere Rotten, dergleichen, ehe nicht neu, daß unter denen, so Gottes Wort recht | das Evangelium zu uns kommen, niemand gesehen

noch gehöret hat; folget aber darum, daß die Lehre | also beschuldigen solltest? Denn du weißt, er ist böse, und solch Aergerniß durch die Lehre verursacht heilig und gerecht, und aller Untugend feind; ja, und aufkommen sei? Hier magst du den Schalk all sein Lehren und Predigen gehet dahin, daß er Judam vor dich nehmen, der nicht ein Heide noch den Sünden steure und wehre, und die Leute bei Türke ist, auch nicht ein solcher Jude, der sich Leben erhalte. Warum wolltest du denn auf den wider den Herrn Christum gesezt und Gottes lieben Herrn solche Schuld legen? Du würdest Wort nicht gehöret habe. Er ist der Zwölfen vielmehr also sagen: Judas ist so ein arzer, böser einer," sagt Matthäus, welche Christus dazu be: Erzbube gewesen, daß alle gute Warnung an ihm rufen hatte, daß sie predigen, in seinem Namen verloren gewesen, und für seine Bosheit nicht hat taufen, Teufel austreiben, und allerlei herrliche haften können; sonst sollte er sich wohl anders ge Wunderwerke thun sollten. Und ist kein Zweifel, halten haben. Denn obgleich die andern Apostel so | weil der Herr von Anfang solche Tücke an ihm sehr schwach sind, daß sie sich an dem Herrn Christo gewußt, er wird Judam mehr denn andere unter: ärgern, so gerathen sie doch in solche greuliche richtet, und immerdar dahin gewiesen haben, daß Sünde nicht, wie Judas. Darum muß er ein be er der Sünde und Anfechtung nicht sollte Raum sonderer Erzschalk gewesen sein, dem weder zu geben. Wie die Evangelisten sonderlich in dem helfen noch zu rathen gewesen. legten Abendmahl melden, daß der Herr immerdar etliche Wörtlein hat schießen lassen, ob Judas von solcher Sünde wäre abzuwenden. Und leztlich giebt er ihm einen getauchten Bissen, ohn' Zweifel mit einem sehnlichen Anblick, als wollte er sagen: Ach du armer Mensch, wie kannst du mir feind sein? Was gebe ich dir doch für Ursach dazu, daß du solches wider mich in Sinn nimmst? Aber da nichts wollte helfen, und er der Anfechtung Raum ließ, und sich gar darein ergab, sprach der Herr zu ihm: Was du willst thun, das thue bald." Als wollte er sagen: Ich sehe doch wohl, daß keine Warnung noch Vermahnung hilft; so fahre immer hin, da ist kein Rath noch Hülfe mehr. Was wollen wir nun hierzu sagen, daß der verzweifelte Schalk solche greuliche Sünde thut, und gegen seinen Herrn und Meister, in deß Na men er auch Wunderwerke gethan hat, so ein hefti | ges, bitteres Herz fasset, daß er so um eines geringen Geldes willen, den unschuldigen, frommen, holdseligen, freundlichen Herrn und Heiland ver räth und verkauft, da er wohl wußte, es würde ihm das Leben gelten? Wem wollen wir die Schuld geben? Hier stehet, er sei der Zwölfen einer. Wollen wir darum sagen, die Schuld sei des Herrn Christi und der Lehre, die er von Christo gehöret hatte? So Christus ihn besseres hätte gelehret, würde er's gethan haben? Aber ich sehe es gleich also, daß dir jolcher Gedanke einfallen | möchte, so würdest du doch von Herzen dich davor entseßen und fürchten, daß du den Herrn Christum

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Warum urtheilest du denn hier nicht auch also? Warum willst du die Schuld, so eigentlich der bösen Leute und des Satans ist, dem heiligen Evangelio auflegen, und dasselbige darum lästern? Denn so es Christo selbst zu Händen kommt, er kann so wohl, so ernst, so rechtschaffen nicht predigen, Judas bleibt ein Schalk, wie er anfangs war. Was ist's denn Wunder, ob dergleichen uns auch begegnet, und nicht jedermann dem Worte folget? Der Aufruhr, wie gesagt, ist gefolget, nachdem Gott uns das Evangelium hat offenbaret; das können und wollen wir nicht leugnen. Aber soll darum das Evangelium die Schuld dieses Aergernisses und Schadens tragen? oder, ist zuvor in der Welt (che das Evangelium gepredigt) nic ein Aufruhr oder ander Aergerniß entstanden? Soll man nicht eher so sprechen: Der Satan ist dem Evangelio feind; so sind die Leute von Natur ver derbt, und zum Bösen geneigt: darum haben sie beide, der Teufel und die arge Welt, zu solchem Aergerniß geholfen, auf daß der rechte, gute Saame, die reine, heilsame Lehre, unter den Leuten verhasset würde. Also sind die Sacramentsschwärmer und Wiedertäufer auch entstanden, von welchen vor dem Evangelio niemand gewußt hat. Aber das Evangelium ist unschuldig daran. Der Teufel aber und darnach der Vorwig in den müssigen leichtfertigen Herzen, die das Wort lassen fallen, und ihren eignen Gedanken und Wiß folgen, die baben zu diesem Reigen gepfiffen, und solchen greulichen Schaden und verderblich Acrgerniß angerichtet.

Noch heutiges Tags gehet dieses Aergerniß, wie wir sehen, mit Gewalt, daß unter denen, so des Evangelii sich hoch rühmen, der Geiz und Wucher, Unzucht und Schwelgerei, und ander Aer: gerniß gemeiner ist, denn zuvor unter dem Papst thum. Woher kommt solcher Unrath? Lernen sie es aus dem Evangelio? It's der Prediger Schuld? Nein, da hüte dich vor. Denn das hieße Gott und sein liebes Wort, und das ganze Predigtamt, welches die herrlichste, höchste Gabe ist, geschmähet und verlästert. Sondern die Schuld ist des leidi gen Teufels, der den Acker sichet fein zugericht' | und besäet, und verdrießt ihn. Denn dadurch wird fein Reich trefflich geringert. Derohalben wenn der Hausvater schläft, kommt er mit seinem bösen Samen, und macht den Acker voll Unkrauts. Aber damit bringet er's noch nicht zuwege, daß eitel Unkraut wachse. Denn gleichwie Judas, der Zwölz | fen einer, ein Schalk bleibt, aber die andern Jün ger, ob sie wohl gebrechlich und schwach sind, ge: rathen fie doch in solche greuliche Sünde nicht. Also, ob wohl der Aergerniß viel und nur sehr gemein find; gleichwohl findet man viel feiner, frommer Christen, die mit rechtem Ernst am Wort halten, in Gottes Furcht leben, und sich vor Aer gerniß hüten. Daran sollen wir uns genügen lassen, und Gott dafür danken. Ob man nun wohl des Judas nicht kann überhoben sein, muß | man ihn dulden: doch daß nicht alle dem Judas gleich sind, sondern etliche Jünger beffer gerathen. Also können wir erstlich dieses Erempels von dem ungerathenen Kind Juda, dahin brauchen, daß wir das Evangelium nicht lästern, wie die Papisten, sondern lernen die eigentliche Ursache der Aergerniß kennen, daß die Schuld des Teufels und der un: gehorsamen Herzen sei, die dem Wort nicht glau ben, noch sich desselben bessern wollen.

taufet, Teufel austreibet, und andere Wunderwerke thut, so schwerlich fällt, Christo feind wird, ihn um ein wenig Gelds willen verkauft, verräth, und auf die Fleischbank opfert; weil (sage ich) solchem großen Manne so ein schrecklicher Unfall begegnet, so haben wir je Ursache, daß wir nicht sicher sein, sondern Gott fürchten, und vor Sünden uns hüten, und fleißig bitten sollen, daß uns Gott nicht in Anfechtung lasse fallen; sondern wo wir in Anfechtung oder Versuchung gerathen, daß er uns gnädig wieder heraus wolle führen, und helfen, daß wir nicht drin stecken bleiben. Denn es ist sehr bald geschehen, daß man zu Falle kommt, und sich vers fündiget, wo man sich nicht genau vorsiehet, und mit dem Gebet fleißig sich bewahret.

Mit dem Juda hält es sich also. Er ist ein geiziger Mensch, wie die Evangelisten etlichemal anzeigen, daß, weil der Herr ihn zum Schaffner verordnet, er viel abgetragen und gestohlen habe. Solcher Sünde läßt er den Zaum, und hänget ihr nach; er läßt ihm sagen und predigen, wie leider! unsere ärgerliche, ungerathene Christen auch thun; aber nichts desto weniger gehet er hin, stiehlet, wo er kann, und läßt sich dünken, es habe nicht Noth mit ihm, er sei sowohl ein Apostel, als die andern. Solche Sicherheit bringet ihn dahin, weil er der Sünde also den Raum läßt, daß der Teufel endlich_gar in ihn fähret, und zu solchem greulichen Vornehmen treibet, daß er um 15 Gulden willen seinen lieben Herrn und Meister verräth. Da solches dem Teufel angehet, und er Judam so weit gebracht hat, folget darnach ein größerer Jammer, daß Judas um solcher Sünde willen verzweifelt, und sich selbst erhänget. Das ist das Ende, dem der Teufel nachgetrachtet hat.

Solch Exempel sollen wir fleißig merken, und, wie vor gesagt, es dazu brauchen, daß wir ein gut Darnach dienet's auch dazu, daß wir aus sol: Gewissen haben, und in rechter Gottesfurcht leben, chem greulichen Fall sollen lernen Gott fürchten. und ja mit dem Gebet nicht nachlassen, daß Gott Denn, wie droben gemeldet, Judas ist nicht ein uns bei seinem Wort erhalten, und durch seischlechter Mann gewesen, sondern ein Apostel, und nen heiligen Geist regieren, und vor Sünden be wird ohne Zweifel viel feiner, trefflicher Gaben gewahren wolle. Denn, versehen wir's in einem gehabt haben; wie er auch neben andern Jüngern ein sonderlich Amt gehabt, und der Herr ihn zum Haushalter oder Schaffner verordnet hat. Weil nun aber dieser, der ein Apostel ist, der im Namen Jesu Buße und Vergebung der Sünden prediget,

ringen Stück (wie es scheinet) so kann ein großer unsäglicher Unrath daraus erfolgen. Wie unser lieber Herr Christus, Lul. 11 auch warnet, und sagt: „Wenn der böse Geist vom Menschen ausfahre, so durchwandle er dürre Stätte, suche Ruhe,

deine Sünde nicht wolle zurechnen, um Chrifti willen, und bessere dich. Das will Gott haben; hat auch derohalb dieß schreckliche Erempel mit Juda gehen lassen, daß wir's fleißig ansehen, und uns dran stoßen sollen. Denn wer wollte glauben, daß solche greuliche Sünde sollte so einen geringen Anfang haben? Darum scherze nicht, gedenke nicht: Ich kann wohl ein Christ bleiben, ob ich gleich dieß oder jenes thue; ich will es wohl wieder hereinbringen 2. Der Teufel ist dir viel zu listig; bringet er dich einmal ins Garn, so läßt er dich nicht leichtlich wieder herauskommen.

und finde sie nicht, und spreche: Ich will wieder Er läßt den Judas so lange geizen, bis er ihn in umkehren in mein Haus, da ich aus gegangen bin. Verzweiflung führet, und an den Strick bringet. Wenn er nun kommet, so findet er's mit Besen ge: Das lasse dir eine Warnung sein, und höre bei kehret und geschmücket. Dann gehet er hin, und | Zeiten auf. Bitte Gott mit Ernst, daß er dir nimmt sieben Geister zu sich, die ärger find, denn er, und wenn sie hinein kommen, wohnen sie da; und wird nachher mit demselbigen Menschen ärger, denn vorhin." Also stehen die Erempel vor Augen. Ehe das liebe Evangelium wieder ist an das Licht kommen, hatte der Teufel alles in guter Ruhe innen; denn er hatte schier aller Menschen Herzen mit falschem Gottesdienst und Vertrauen auf eigene Werke gefangen. Nun aber Gott ihn Nun aber Gott ihn durch's Evangelium hat ausgehoben, daß wir wissen, mit Meßlesen, Vigilien, Wallfahrten, Möncherei, sei weder Gott gedienet, noch uns geholfen; denn Gottes Wort lehret uns einen andern Gottesdienst, der heißt, wie ihn der 2. Psalm nennet, den Sohn küssen," oder wie ihn Gott vom Himmel heißet, "seinen geliebten Sohn hören, und an ihn glauben," das wissen wir. Was geschieht nun? Der Teufel wollte wohl gern wieder einsigen; aber da ist ihm der Weg verrannt, er kann nicht, Got tes Wort deckt ihn auf, und verräth ihn. Da gehet er hin, und nimmt sieben, das ist, unzäh. lig ärore Geister, denn er ist, und fähret wieder in die Menschen." Denn da sehen wir, der meiste Theil gehet in den Gedanken hin, ob sie gleich in Unzucht leben, geizen, wuchern, lügen, trügen, habe es doch keine Gefahr, wollen auch dabei gute Christen sein. Wo also dem Teufel ein Schlupflöch lein geöffnet ist, da dich dünkte, er könne kaum dadurch sehen, da hat er Raum genug, daß er mit | dem Kopf und ganzem Leibe hindurch schleift. Eben wie er mit Juda auch hat gethan. Es ließe sich ansehen, als wäre es ein geringes, wenn er jegt | zehen, jezt zwanzig, mehr oder weniger Groschen abstähle. Aber weil er der Sünde immerdar nach hänget, und Gottes Wort ihm nicht will wehren Lassen, bringt ihn der Teufel endlich dahin, daß er um Gelds willen seinen frommen Herrn und Mei: fter auf die Fleischbank opfert. Darum heißt es: Fürchte Gott, und hüte dich vor Sünden. Willst du aber in Sünden fortfahren, und nicht ablassen, so magst du der Gefahr auch gewarten, die dir darüber begegnen wird. Denn der Teufel fähet's nicht der Meinung an, daß es dir soll zum Besten gedeihen. |

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Dieß sei geredet von Judas Exempel. Es dienet uns aber in einem andern Weg auch zum Troft und zur Warnung. Denn es fehlet nimmermehr, wie es unserm Herrn Christo auf Erden gangen ist, so gehet's auch seiner Kirchen und dem lieben Evangelio, bis an der Welt Ende. Judas, seiner Jünger einer, verräth Christum. Also, die im Kirchenamt sigen, den Titel und Namen der Kirchen führen, wollen auch für Häupter und Regenten derselben gehalten sein, die sind nicht um dreißig Silberlinge, wie Judas, sondern um viel tausend Gulden willen seiner Kirchen Verräther und Erzfeinde. Wie man am Papst siehet, der hat den rechten Judasbeutel am Halse, und läßt ihm Geld und Gut dermaßen gelieben, daß er das Evangelium darüber verräth und verkauft, und nicht anders mit umgehet, denn die Juden mit dem Herrn Christo vor Caipha und Pilato umgingen. Darum, gleichwie Judas der Hohenpriester und Obersten Knechte und Diener an sich hänget; also hänget der Papst an sich Mönche, Pfaffen, Hohe Schulen, Bischöfe und den ganzen Schwarm seines geistlosen Soroma, die alle ihm Christum helfen fangen, das ist, die das Evangelium verfol gen und verdammen, als die ärgste Keßerei. Bis endlich Pilatus auch dazu kommt, die weltliche Obrigkeit, und mit dem Schwert das Evangelium vornimmt zu tilgen. Solches ist nun lange Zeit her, seit der Papst solche große Gewalt und Macht gehabt, geschehen. Und noch heutiges Tages finden sich immerdar mehr Judas, die aus dem Evangelio

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