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erkalten, so mag sie sich mit ihrem Mäntelein und | Sünde ist zugangen. Derohalben mögen wir nun andern geringen Geräthlein, das sie mit gehabt, rühmen, daß Gott unser Bruder, ja unser Fleisch decken, denn hier ist niemand, der Kind oder Mut- und Blut sei worden. Diese große Ehre ist nicht ter etwas leihen, ihnen dienen, oder mit dem ge den Engeln, sondern uns Menschen wiederfahren. ringsten helfen wollte. Pfui dich an, du schändliches Und obwohl die Engel herrlichere Creaturen find, Bethlehem, die du dich so hart und unbarmherzig denn wir, so hat doch Gott uns mehr und höher gegen deinen Heiland stellest, daß du ihm auch den geehret, und sich näher zu uns gethan, denn zu geringsten Dienst nicht erzeigest! Hättest du doch den Engeln, sintemal er nicht ein Engel, sondern besser verdient denn Sodoma 2. daß Schwefel und ein Mensch worden ist. Wenn nun wir Menschen Feuer vom Himmel herab geregnet hätte, und dich solches recht bedächten, und von Herzen glauben zu Grund vertilget. Denn obgleich die Jungfrau | könnten, so sollte uns gewißlich solche unaussprechMaria eine Bettlerin, oder, mit Züchten zu reden, liche Gnade und Wohlthat unsers lieben Herrn eine unehrliche Frau gewesen wäre, die ihre Ehre | Gottes eine große hohe Freude machen, und uns hätte hintenan gefeßt, so sollte man doch in solcher | treiben, daß wir Gott von Herzen dafür danketen, Noth und Zeit, ihr zu dienen, willig und geneigt ihn liebeten, und gern uns seines Willens würden sein gewesen, oder je das Kindlein nicht also elend halten. bei dem Vieh laffen liegen. Ja wohl, da wird nichts aus, dieß Kindlein muß in die Tüchlein gewickelt, und in eine Krippen gelegt werden, auf daß es dennoch auch etwa bleibe, und auf Erden seine Ehre habe. So soll dieser Herr auf Erden empfangen werden, da die andern prassen, fressen, große Pracht treiben, mit schönen Kleidern, herrliz | chen Häusern 20.

Das sei vom ersten Stück der Historien gesagt, welche uns darum so ist vorgeschrieben, daß wir sollen lernen dieses Bild in das Herz fassen, wie unser lieber Herr Jesus so elendiglich in diese Welt geboren sei, und nimmermehr vergessen, son derlich weil wir in des Engels Predigt hören, daß | es uns zu gut geschehen ist. Denn hier sehen wir das hohe und wunderbarliche Werk Gottes, daß er um des clenden, armen menschlichen Geschlechtes willen seinen eingebornen Sohn auch hat lassen menschliche Natur an sich nehmen, und einen wahr haftigen Menschen werden, der da alle Schwachheit, Elend, ja auch unsere Sünde (doch ohne eigene Sünde) auf sich nehme, und dafür ein Opfer würde, auf daß wir lernen Gott für solche treffliche Wohlthat danken und loben, daß wir arme, elende, ja auch verdammte Menschen, heute so zu großen Ehren kommen, daß wir ein Fleisch und Blut mit dem Sohne Gottes worden sind. Denn eben der ewige Sohn des ewigen Vaters, durch welchen Himmel und Erden aus nichts erschaffen ist, der ist, wie wir hören, ein Mensch worden, und auf diese Welt geboren, wie wir, ohne daß es mit ihm ohne alle

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Im Papstthum hat man eine Historie gesagt: Es sei der Teufel auf eine Zeit in eine Kirche zur Messe kommen, und da man im Bekenntniß des christlichen Glaubens, (welches man nennet das Patrem) die Worte gesungen hat: „Et homo factum est, Gottes Sohn ist Mensch worden," und die Leute gestanden, und nicht haben niedergeknieet, habe er einen auf's Maul geschlagen, ihn gescholten und gesagt: Du grober Schelm, schämest du dich nicht, daß du so stehest wie ein Stock, und nicht vor Freuden niederfällst? Wenn Gottes Sohn unser Bruder worden wäre, wie euer, wüßten wir nicht, wo wir vor Freuden bleiben sollten. Ich achte nicht, daß es wahr sei; denn der Teufel ist uns und dem Herrn Christo zu feind; aber das ist gewißlich wahr, der es also gedichtet hat, der hat einen hohen Geist gehabt, und die große Ehre wohl verstanden, welche uns ist wiederfahren, in dem, daß Gottes Sohn ist Mensch worden: nicht wie Heva noch Adam, der aus Erden ist gemacht worden; sondern er ist noch näher gefreundet, sintemal er aus dem Fleisch und Blut der Jungfrau Maria geboren ist, wie andere Menschen, ohne daß sie, die Jungfrau, allein gewesen, und durch den heiligen Geist geheiliget, ohne Sünde, und vom heiligen Geist diese gebenedeiete Frucht empfangen hat. Sonst ist er uns ganz gleich, und ein rechter natürlicher Weibessohn. Adam und Heva sind nicht geboren, sondern geschaffen. Den Adam hat Gott aus der Erde gemacht; das Weib aber aus seiner Ribben. Wie viel aber ist Christus uns

Zum andern dienet dieses treffliche hohe Erempel uns auch dazu: Weil Christus, der Sohn Got tes sich so gar tief gedemüthiget, und alle seine Ehre an unser armes Fleisch gewandt, und die göttliche Majestät, davor die Engel zittern, sich so herunter gelassen hat, gehet daher wie ein armer Bettler; droben im Himmel beten ihn die Engel

näher, denn die Heva ihrem Mann Adam, fintemal | Sohn), der ist worden wie ich bin. Warum er er wahrhaftig unser Fleisch und Blut ist? Solche nun also worden sei, und was er dadurch habe Ehre follten wir hoch achten, und wohl in unsere ausrichten wollen, werden wir nachher weiter hören. Herzen bilden, daß der Sohn Gottes ist Fleisch Denn es kann ja nicht um andere Ursach geschehen worden, und gar kein Unterschied zwischen seinem sein, denn daß er uns errette von der Sünde und unserm Fleisch ist, denn daß sein Fleisch ohne und ewigen Tod, darinnen wir zuvor gelegen find. Sünde ist. Denn er ist von dem heiligen Geist Aber ich sage jezt allein von der großen hohen empfangen, und Gott hat die Seele und den Leib | Ehre des ganzen menschlichen Geschlechts, der wir der Jungfrauen Maria voll heiligen Geistes gegossen, uns mit Wahrheit rühmen, und fröhlich darüber daß sie ohne alle Sünde den Herrn Jefum empfan- sollen sein, daß der Sohn Gottes ist Mensch wor gen und getragen hat. Außer demselben ist es als den. Solcher Ehre können alle Menschen sich les natürlich an ihm gewesen, wie an andern Men rühmen. Die Christen aber haben darnach ein Men-rühmen. schen; daß er geffen, getrunken, ihn gehungert, ge- höhers, daß sie solcher Ehre auch in Ewigkeit gedürftet, gefroren hat, wie andere Menschen. Solche nießen sollen. Dieses Stücklein sollen wir auf's und dergleichen natürliche Gebrechen, welche der erste von dieser Geschichte merken. Sünden halben auf uns geerbet sind, hat er, der ohne Sünde war, getragen und gehabt, wie wir, wie St. Paulus sagt: "Er sei in allem uns Menschen gleich worden, und in allen Gebärden und Wesen, wie ein Mensch erfunden." Da hat sich je die hohe, ewige, herrliche Majestät tief gedemü thiget und herunter gelassen. Denn er hätte wohl können also ein Mensch werden, wie er jegt iman, hier unten auf Erden dienet er uns, und legt Himmel ist, da er Fleisch und Blut hat, wie wir; sich in unsern Schlamm. Weil nun, sage ich, der lebt aber nicht dieses armen, schwachen, gebrechlichen Sohn Gottes solches gethan hat, so wollen wir Lebens, deß wir auf Erden leben. Solches hätte auch lernen, ihm zu Lob und Ehren und Dank: er wohl von Anfang können thun; und wäre doch barkeit, gern demüthig sein, und seinem Wort nach, eine große Demuth und große Ehre menschlichem | unser Kreuz auf uns nehmen, so er uns aufgelegt, Geschlecht erzeiget; aber er hat es nicht wollen | allerlei Trübsal leiden, und ihm also folgen. Denn thun, auf daß er anzeigete, wie große, herzliche was kann es uns schaden, oder warum wollten Liebe er zu uns hat, daß er eben diese unsere elende Natur an sich genommen hat, daß er unsere Sünde, (dadurch die Natur verderbt,) und den Tod, der durch die Sünde über uns herrschet, von uns nehme, und uns also feinem herrlichen Leibe, den er jezt hat, gleich mache, daß wir uns deß freuen, trösten und rühmen können, daß wir haben einen Bruder im Himmel, (welcher ist Gottes Sohn selbst,) deß wir uns mögen, ja sollen, als unsers Fleisches und Blutes annehmen. Denn ein unfeliz ger Mensch ist der, so ihn nicht annimmt, noch diese Freude in sein Herz kommen läßt.

Dieses ist nun die Ursache, daß diese Historia jährlich geprediget wird, auf daß ein jeglich jung Herz solches in sich bilde, und Gott dafür danke, und spreche: Es hat nun, (Gott Lob!) nicht Noth mit mir; denn ich habe einen Bruder (Gottes

wir uns des Leidens schämen? Weil unser lieber Herr Frost, Hunger und Kummer, und allerlei Elend und Noth gelitten hat. Sonderlich aber ging es elend und ärmlich zu, wie gesagt, da er auf Erden kam, und geboren ward. Da war we: der Stuben noch ander Gemach, weder Kissen noch Bettgewand; er mußte in einer Krippen liegen, vor den Kühen und Ochsen. So nun dein lieber Vetter, ja auch dein Bruder, der König Himmels und der Erden und aller Creaturen, so elend sich daher legt; pfui dich mal an, warum wolltest du so herrlich sein, und so gar nichts leiden. Denn siehe an, wer du bist? Ist es nicht wahr, daß du ein ar: mer Sünder, nicht bessers werth, denn daß du auf einer Hechel sollst liegen? Liegst dennoch auf weichen Betten; da dein Herr auf hartem Stroh und in der Krippen liegt: und willst noch über

Leiden klagen und ungeduldig sein. Ist es aber nicht ein verdrießlicher Handel von uns? Wir sehen hier, in was Demuth und Armuth unser Herr Jesus liegt, um unsertwillen; und wir wollen Junker sein, frei ausgehen und nichts leiden; ja dazu zürnen und murren vor großem Stolz und Ungeduld, wenn wir ein wenig auch leiden sollen. Das will sich aber übel reimen, daß unser Herr und Heiland in solchem Elend und Armuth, uns zu gute, geboren wird, dazu für uns am Kreuze stirbt zc. und wir faulen Schelmen wollten immer: | fort in guter Ruhe und Friede sizen? Nein, das thut es gar nicht: "Der Jünger ist nicht über sei nen Meister, noch der Knecht über den Herrn" 2c. spricht Christus.

Darum sollen wir wohl lernen, und mit Ernst | bedenken, erstlich, zu was Ehren wir sind kommen,

in dem, daß Christus Gottes Sohn, ist Mensch worden. Denn es ist eine solche Ehre, daß, wenn einer ein Engel wäre, wünschen möchte, daß er ein Mensch wäre, daß er auch möchte rühmen: Mein Fleisch und Blut fizet über alle Engel. Daher wir Menschen ja billig uns für selig halten sollen. Gott gebe, daß wir es verstehen, zu Herzen neh men, und Gott dafür dankbar sein. Zum andern, sollten wir das Erempel Christi fleißig ansehen, was er, der ein Herr ist über alle Herren, in seiner ersten Zukunft uns armen Menschen bewiesen, und um unsertwillen gelitten hat. Solches würde uns bewegen und treiben, daß wir von Herzen auch würden andern Leuten gern helfen und dienen, ob es uns gleich sauer würde, und wir auch darüber leiden müßten. Dazu helfe uns Gott mit seinem heiligen Geist, durch unsern lieben Herrn Jesum Christum, Amen.

Zweite Predigt am heiligen Christtage,

über das Evangl. Luc. 2, 1—15. (S. Seite 35.)

Was die Engel den Hirten von dieser Geschichte predigen und verkündigen 2c.

daß wir sie mit Fleiß lernen, und ja uns dafür hüten, daß wir nicht gedenken, wir können sie gar. Denn ob man es gleich alle Jahr, ja alle Tage prediget, so werden wir es doch hier auf Erden nicht können gar auslernen.

Wir haben nun gehöret die Geschichte des heu tigen Tages, wie Christus Jesus, Gottes Sohn, in diese Welt geboren sei, und was wir daraus lernen sollen. Als nun solches zu Bethle: hem geschehen, meldet der Evangelist, wie ein En gel vom Himmel zu etlichen Hirten, die nahe dabei Es ist aber diese Engelpredigt sehr nöthig geauf dem Felde bei ihren Hürden waren, mit einem wesen: denn wenn Christus zwanzigmal wäre geherrlichen großen Licht kommen, und von folcher boren, so wäre es doch vergebens gewesen, wenn Geburt den Hirten mit diesen Worten geprediget wir nichts davon hätten wissen sollen. Denn was habe: "Fürchtet euch nicht: Siehe, ich verkündige ist's, daß einer einen Schaß im Hause oder Keleuch große Freude, die allem Volk widerfahren ler hat, da er nichts von weiß? Der kann ihm wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, weder Luft noch Freude geben. Wie das Sprichwelcher ist Christus der Herr, in der Stadt David.wort heißt: Ignoti nulla cupido, ein verborgener Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt, und in einer Krip pen liegen."

Das ist die erste Predigt von diesem neuge bornen Kindlein, unserm Herrn Jesu, welche von den Engeln vom Himmel zu uns auf Erden ist gebracht worden. Derohalben sie wohl werth ist,

Schatz ist ein unnüßer Schaß, da man überhin läuft, wie über den Koth auf der Gassen, deß man nicht achtet. Also ist es hier mit dieser heiligen freudenreichen Geburt auch. Wenn Gott durch die lieben Engel und sonst nicht hätte lassen davon predigen, und solchen Schaß den Leuten nicht geoffenbaret hätte, so hätte niemand solches Schages können bes

gehren, viel weniger genießen, niemand wäre sein | und solche Freude, nicht von großem Reichthum,

froh worden. Ursach, was einer nicht weiß, das ficht ihn nicht an, es giebt weder Lust noch Unlust, sondern ist, als wäre es nie gewesen, oder als follte es nimmermehr etwas werden.

Darum ist dieses der vornehmsten Stücke eines in dem heutigen Evangelio, daß der Engel mit seiner Predigt diese Geburt offenbaret, und zeiget uns diesen Schat; auf daß wir nicht so vorüber gehen, da der Schaß vor uns liegt, und dennoch nichts davon wissen, und uns sein weder freuen noch trösten. Darum fähet der Engel seine Predigt eben davon an, und will uns erwecken, daß wir auf diesen unsern hohen Schat sehen sollen, und spricht: "Ich verkündige euch große Freude.“

Gewalt, Freiheit und ruhigem oder sanftem Leben auf Erden, sondern von einer neuen Geburt. Das muß nicht der gemeinen alten Geburt eine sein, wie alle Kaiser und Könige geboren werden, da keines Geburt dem andern in seiner Noth tröstlich und heilsam ist, (weil wir alle in Sünden und zum Tode geboren werden,) sondern von solcher neuen, tröstlichen, fröhlichen Geburt sage ich, „daß euch geboren ist der Heiland." Diese Geburt soll und kann euch allein eine rechte große Freude machen. Und das darum, denn der Teufel hat durch die Sünde uns Menschen sehr tief herunter geworfen, und in gräulichen großen Jammer geführet, daß wir nicht allein in der Erbsünde stecken, und den ewigen Tod auf uns haben; sondern noch täglich in der Welt allerlei unzählig Unglück von ihm gewar ten müssen, also, daß schier niemand keinen Augenblick vor ihm sicher ist, weder des Leibes noch Guts. Sogar regiert er in der Welt durch eitel Mord, Verfolgung der Frommen, Lügen, Trügen, Rauben, Stehlen 2. Ueber solchem Jammer ist auch dieser, | davon oft im Evangelio gesagt wird, daß er auch leiblich in die Leute fähret, machet sie toll und thöricht. Ich will schweigen des geistlichen Schadens, so er thut durch falsche Lehre, füllet die Leute mit Irrthum und Wahnsinn, Verachtung Gottes Worts, und machet sie rasen und toben wider die Wahrheit. Item, voller Stolz, Geiz, gräulicher Unzucht, Haß, Neid x. Daß man mit Wahrheit | sagen kann, ein solcher Mensch sei nichts, denn ein stinkend heimlich Gemach des Teufels. So schändlich hat er durch die Sünde uns Menschen zu nichte gemacht, daß wir hier auf Erden nicht einen Und ist also dem Engel vornehmlich darum zu Bissen Brod können vor ihm sicher haben, und müsthun, daß er gern wollt eine solche Predigt machen, sen leiden, daß er uns plagt an Leib und Seele, die da haftete und nicht umsonst wäre, sondern und dazu Gottes Zorn und den ewigen Tod auf ausrichtete, das sie soll. Darum sagt er nicht: Ich uns haben. Das lasse ein schrecklich, jämmerlich verkündige euch ein groß, seltsam wunderbarlich Werk und gräulich Teufelsreich sein. Dennoch, wenn wir oder Geschichte, davon sie noch nicht wissen konnten, es recht bedenken, und beides gegen einander abob sie sich deß annehmen oder freuen sollten, wägen, so ist solcher Jammer, welchen wir vom (denn sie als arme geringe Leute, können nicht den Teufel haben, keinesweges zu vergleichen der Herr ken, wo etwas sonders und treffliches geschehe oder lichkeit, und diesem trefflichen Schag und Freude, gesagt werde, daß etwas sie angehe, oder daß Gott da der Engel hiervon predigt, und sagt: "Fürchtet bei ihnen etwas Großes thun wolle,) sondern ich euch nicht, ich verkündige euch große Freude, euch verkündige euch (spricht er) und bringe euch" eitel ist der Heiland geboren." Mit solcher Predigt | Freude, und nicht schlechte, sondern "große Freude;" | wollte der Engel gerne unsere Augen und Herzen.

Diese. Worte sind sehr wohl gesezt. Die Hir ten sind über dem großen Licht und Glanz, als über einem ungewöhnlichen Dinge, sehr erschrocken, | daß Himmel und Erden in einem Augenblick voller Lichts und eitel Feuer ist in der finstern Nacht worden. Solches siehet der Engel, spricht sie dero: halben fröhlich an, und saget: "Fürchtet euch nicht." Als sollte er sprechen: Ihr habt keine Ursach, daß ihr euch fürchten sollt; daß ihr euch aber fürchtet, ist ein gewiß Zeichen, daß ihr von dem edlen, theuren Schat noch nichts wisset, den euch Gott geschenket hat; sonst würdet ihr euch nicht fürchten, ja ihr würdet euch von Herzen freuen und guter Dinge sein. Denn eben darum komm ich, daß ich euch große Freude soll verkündigen, ein groß Werk und Wunder, welches, so ihr es recht in euer Herz bilden werdet, so werdet ihr guter Dinge müssen drüber sein, und auch große überschwengliche Freude haben.

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abwenden von allem solchem Teufelsjammer, und | nicht ein persönlicher Mensch werden, die Naturen wiederum weisen auf dieses Kindlein; als hätte er bleiben allweg geschieden; aber durch diese fröhliche ein Werk eines köstlichen und heilsamen Predigers Geburt dieses Kindleins ist Gott in eine Person ausgerichtet, wenn er uns dahin könnte bringen, mit unserer menschlichen Natur vereinigt, und ist daß wir diesen Heiland recht ansehen, und als un der Sohn Gottes wahrhaftig unser Fleisch und fer Fleisch und Blut recht erkennen lerneten. Und Blut, von Maria der Jungfrauen geboren, natürist gewiß wahr, wenn es sein könnte, daß dieses licher Weise, wie ich und du, ausgenommen, daß liebliche fröhliche Bild in eines Menschen Herz er ohne männlichen Saamen vom heiligen Geist recht ginge, so würde der Trost und Freude von empfangen, und das Gift des leidigen Teufels nicht diesem unserm Heiland unermeßlich weit und hoch mit hat genommen, sondern hat ein ganz und gar überwägen alle den Jammer und Schaden, welchen rein unschuldig Fleisch und Blut. Außer diesem wir vom Teufel haben, ob es gleich ein großer einigen Stück, da unsers unrein und fündig ist, ist und ewiger Schade ist. er ein Mensch, wie ich und du, der da hat müssen essen, trinken, schlafen, aufwachen, wie andere Menschen ihrer Natur nach thun müssen, wie St. Paulus sagt: "Er ist funden mit Gebärden wie ein Mensch," daß, wer ihn gehöret, oder gesehen, hat müssen sagen: Das ist ein wahrhaftiger natürlicher Mensch, und kein Gespenst. Denn er hat alle Art und Werk dieses natürlichen Lebens an sich.

So wir nun den Teufel wollen überwinden, mit allem seinem Gift und Zorn, Hölle und Tod, und vor ihm sicher sein; so muß es allein geschehen durch diesen füßen Anblick und Trost des Glaubens, da der Engel hiervon predigt und sagt: "Euch ist „Euch | der Heiland geboren." Wenn dieser Blick recht in's Herz fallet, so ist die Sache schon gewonnen. Denn hiemit will der Engel diese Gedanken in Siehe, dieses ist eine schöne himmlische Engelunser Herz bilden: Der Teufel hat mich und alle predigt, darin er uns eitel Freude und Trost von Menschen übel geschändet und besessen, in Gottes dieser Geburt verkündigt, und dieselbe gerne wollte Zorn und ewige Verdammniß geworfen, das ist hoch und groß machen, und uns die überschwengleider! wahr; aber so groß ist dieser Schade nicht; liche große Ehre, so uns in dieser Geburt wider der Schaß, welchen mir Gott gegeben hat, ist un fahren, wohl einbilden, und gleich darauf hoffärtig aussprechlich größer, nämlich, daß Gott mein Herr machen, im Glauben und herzlichen Trost; bei nicht schlecht das menschliche Geschlecht befizet, oder | welchem doch recht tiefe Demuth sein muß, so wir darinne wohnet, wie der Teufel pflegt die Menschen unsern Jammer und Leid erkennen, und die unerzu besigen, sondern er wird selbst wahrer Mensch, meßliche große Gnade und Liebe Gottes gegen uns daß also Gott und menschliche Natur in Christo Unwürdige, und die des Teufels eigen gewesen, eine Person wird. So nahe kann der Teufel einem betrachten. Denn er will ja hiermit so viel sagen: Menschen nicht kommen. Denn ob er gleich einen | Menschen besiget, so bleibet doch der Mensch Mensch, der Teufel Teufel, und sind zwei unterschiedene Per: son und Natur. Dagegen hat der Sohn Gottes menschliche Natur an sich genommen, daß ich mit Wahrheit sagen kann: dieser Mensch ist Gott, und Gott ist Mensch in einer ungetrennten Person.

Derohalben hat sich unser lieber gnädiger Gott im Himmel, aus unaussprechlicher Liebe und Barm herzigkeit gegen das menschliche Geschlecht, viel näher in diese elende, vom Teufel verachtete, geplagte und auf's höchste geschändete Natur gethan, und ist viel tiefer in unser Fleisch kommen, denn der Teu fel hinein kommen kann. Der mag einen Men schen besigen und martern, aber er kann dennoch

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feid nun nur fröhlich und getrost, liebe Menschen! Ihr habt einen überaus hohen trefflichen Schaß, und ist euch über die Maßen große Ehre und Herrlichkeit widerfahren, nach alle der Schande und Schmach, so euch der Teufel zugefüget hat. Denn ihr habt nun einen Menschen erlebt, der euer Fleisch und Blut, und doch wahrhaftiger Gott, der Herr der Majestät, ist, über alle Engel und Creaturen. Ihr seid des Jammers und Herzeleids, das euch der Teufel angehängt, reichlich und hoch ergößet, und an dem leidigen Geist, durch dieses göttliche Werk, gar hoch gerochen, und viel höher geehret, denn er euch zuvor hat können schänden, und zu nicht machen, ja auch höher erhaben, weder wir Engel sind. Deß sollt ihr euch je billig trösten,

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