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Da denke nun, ob Gott denen Unrecht thue, daß er sie läßt ewig verdammet sein, die solches hören, und sich es doch nicht annehmen, wie die blinden, verstockten Papisten thun, die sich an die fem Heiland nicht gnügen lassen, suchen ihnen andere Heilande, darauf sie sich verlassen. Dieses Engels Predigt lautet anders, nämlich, daß dieses Kindlein allein unser Heiland sei, an dem wir allein allen Trost und Freude sollen haben, als an dem höchsten Schat. Wo der ist, da sehen alle Engel und Gott selber hin.

Solchen Schat aber legt er nicht allein der Mutter in den Schoos, sondern mir und dir, und |

sagt: Er soll dein eigen sein, du sollst sein genie
ken, und alles, was er hat, im Himmel und auf
Erden, das soll dein eigen sein. Wer nun solches
höret, doch keine Freude davon hat, oder diesen
Heiland lässet fahren, und suchet einen andern, der
ist werth, daß ihn der Donner neun Ellen unter die
Erde schlage. Derohalben sollen wir Gott um seine
Gnade danken, und bitten, daß er diese Engelpre-
digt selbst in unsere Herzen reden und schreiben wolle,
auf daß wir uns dieses Heilands recht trösten, und
durch ihn Tod und Teufel überwinden mögen.
Das helfe uns unser lieber Herr und Heiland,
Christus, Amen.

Dritte Predigt am heiligen Christtage.

vom Troft der Engelischen Predigt, mit einer Vermahnung.

"

Solche Zuhörer dieser Predigt will Gott an uns auch haben. Denn sie kann auch anders nicht nüglich noch seliglich gehöret werden, sondern es müssen, (wie droben gesagt,) unselige verdammte Leute sein, so aus dieser Predigt gar keine Freude noch Besserung empfahen, und nicht mehr davon glauben noch Nugen haben, weder der Teufel mit seinen Engeln, welche diese Historien auch sehr wohl wissen, doch zu ihrem Verdammniß.

un wir haben diese fröhliche, herrliche Predigt | Freuden nachpredigen, dafür herzlich Gott loben des Engels, von der Geburt des Herrn unsers und danken. Dazu Maria, die Mutter dieses Heilands gehöret, sollen wir sie nicht also laffen Kindleins, (wie der Evangelist sagt,) alle diese geprediget sein, wie man andere weltliche oder Worte" auch mit großen Freuden bei ihr behält," menschliche Geschichte höret, welches man, wenn es und in ihrem Herzen beweget. einmal gehöret, eben genug hat, und weiß, was man davon wissen soll. Wie leider! der mehrere Theil auch Gottes Wort hören, als etwa einen | andern Menschentand, da man es allein am Hören läßt genug sein. Sondern wir sollen solche Hörer | und Schüler sein, wie der Engel vermahnet, nicht allein die Hirten, sondern alle Menschen, (als de nen dieser Heiland geboren,) daß unsere Herzen diese Geburt mit großen Freuden empfahen, anneh: men und behalten; wie wir sehen, daß sie selbst, Nun hat der Engel mit dieser Predigt so viel das ganze Heer der heiligen Engel, (um welcher uns gegeben, daß die ganze Kirche genug daran willen doch diese Geburt nicht geschehen,) so fröh-weiter zu predigen und zu lernen hat, bis an's lich von diesem Werk Gottes fingen, und wie es Ende. Und ist je billig, dazu auch unsere hohe auch die Hirten nicht allein dabei bleiben lassen, Nothdurft, daß wir mit Fleiß daran studiren, und daß sie die Engel gesehen und gehöret, sondern so sie durch fleißige Betrachtung in unsern Herzen erbald, und noch bei Nacht, hingehen, daß sie sich wecken, schärfen, und uns selbst wohl einkäuen und der Geschichte desto mehr freuen mögen,) das Kind- | bläuen, und also viel Predigten aus dieser einen lein bei der Krippen suchen und finden, davon auch hohen Engelpredigt machen. Denn es ist solcher ihren Trost und Freude empfahen und stärken, also, | Feuerzeug und Zunder, so allzeit unsere kalte Herzen daß sie es allenthalben, wo sie hinkommen, mit | auf's neue anzünden und erwärmen kann; ja ein

folcher Quell und Born, der für und für in un- | ihnen von inwendig aus ihrem eigenen Herzen und serer Hiß und Durst uns tränken und erquicken soll, als ein lebendiger Wasserquell zum ewigen Leben. Denn hierin haben wir, beide, gewissen Trost und Stärke, wider alle Anfechtung und Schrecken; dazu auch nöthige Vermahnung, uns zu hüten vor Sicherheit und Vergessen dieser göttlichen hohen Wohlthat.

|
Darum muß hier ein anderer Trost sein, der
nicht auf Erden unter Menschen, sondern vom Him
mel herab offenbart wird, und allein von diesem
Kindlein. Diesen zeiget uns dieser himmlische Pre-
diger, aber nicht also, wie die Juden der Predigt
oder Botschaft von ihrem Messia warteten, die
ihnen sagte, euch ist heute geboren euer König und
Herr, der euch viel Goldes und der Welt Freude
und Lust geben wird, wie ihr begehret; nein, (spricht
er) für solche bin ich nicht ein Prediger, die ihren
Trost darauf sehen, und sind sonst ohne Furcht
und Schrecken, wissen und fühlen noch nichts davon,
was Schrecken vor Gottes Zorn und Furcht der
Höllen ist. Sondern euch armen Hirten, und eu-
ers gleichen, predige ich, die da arme trostlose Ge
wissen sind, und in solcher Noth Hülfe suchen, da
niemand auf Erden mit Geld und Gut, noch an-
derer Weltfreude helfen kann, daß sie gegen Gott
zufrieden und fröhlich wurden, denn er selbst. Ja,
euch bin ich gesandt, solches zu verkündigen, jest

Gewissen, das da Gottes Zorn fühlet. Wenn das da ist, und Christus nicht durch's Wort mit seinem Trost in's Herz leuchtet, so muß wohl folgen Verzagen und in Tod und Hölle Versinken. Darum ist hier niemand geholfen mit menschlicher Freude und Trost, von äußerlichen, zeitlichen Gütern. Denn solches ist an ihm selbst nicht rein noch bestänEs liegt aber alles in dem Wort, so wirdig und bleibend, sondern allzeit mehr Gallen denn gehöret, da der Engel sagt: "Euch ist heute der Honigs darin, und mitten in der Freude mit UnHeiland geboren, Christus der Herr," das soll der lust gemenget, und zulegt gar schal und bitter Hauptschaß sein, und solche Freude machen, die da ausgehet. herzliche große Freude heißt, und auch ist, bei de nen, die da gerne wollten selig sein, das ist, Got | tes Gnade, Trost des Gewissens, und gewisse Hoffnung des ewigen Lebens haben. Mit diesen redet der Engel, und spricht, sie sollen sich nicht fürchten. Denn wem sollten sonst diese Worte gesagt sein, und wofür sollte Gott durch diese Predigt von dem gebornen Heiland lassen zur Freude vermahnen, so es nicht solchen Herzen gesagt würde, die da elend, betrübt, und sonst keinen Trost noch Freude haben, und in solchen Sorgen, Aengsten und Schwermuth stecken, als zürne Gott mit ihnen, (wie denn alle Heiligen und fromme Herzen damit angefochten werden,) und fürchten, er wolle sie in Abgrund der Höllen stoßen, denn sie fühlen ihre Sünde, und drücket sie ihr Gewissen, und müssen bekennen, daß sie vor Gottes Gericht nicht bestehen können. Denn dieses ist allein die Hauptursache aller Furcht und Schreckens vor Gott, sintemal, so wir ohne Sünde wären, dürften wir keinen Zorn, Tod noch Hölle fürchten, noch vor Gott fliehen. Weilhabt ihr den Heiland, nun möget und sollt ihr wir aber solch' ängstlich, betrübt, flüchtig Herz ha fröhlich sein, und euer Herz vor Freuden springen. ben, so geben wir uns selbst schuldig (wie es denn Denn euch ist er geboren, und wie der Prophet wahr ist) daß wir unsers Lebens halben vor Gott Jesaias 9 sagt: "Euch ist er gegeben," er soll und nicht bestehen können, und uns keine Creatur solcher will ganz und gar euer sein, und also, daß er euch Furcht entnehmen kann. Und obwohl die Gottlosen wahrhaftig ein Heiland sei, der euch aus aller vor Härtigkeit und Verstockung ihres Herzens, sol- eurer Furcht, Angst und Noth helfe, darin ihr stecket. ches eine Zeitlang nicht empfinden; so sind sie doch Aus dieser Predigt des Engels denke und dafür auch nicht frei, sondern trifft sie zuletzt das rechne nun selbst aus, so die göttliche Majestät im Stündlein plöglich, und schlägt sie, wie der Don Himmel solch Herz zu dir gewonnen hat, daß er ner und Bliz, in Abgrund der Höllen. Aber die Aber die aus grundloser Liebe und Erbarmung über dein Frommen müssen sich für und für damit tragen großes Elend und Jammer, ohne dein Verdienst, und geplagt sein, können keine Ruhe vor ihnenja in deinen Sünden, seinen eingebornen Sohn selbst haben, und kann sie keine Creatur (wenn sie darf herab schicken, und in der Jungfrauen Schoos das Schrecken trifft) nicht trösten. Denn es kommt legt, und zu dir sagt: Siehe, das ist mein lieber

dir dazu sagen, er sei dir geboren. Da neige deine Ohren, Augen und Herz her, und laß jest an stehen, davon zu reden, was du seiest. Denn das siehet und weiß Gott zuvor sehr wohl, und besser weder du. Laß dir das gesagt sein, und höre mit fleißigen Ohren, daß ich dir verkündige und sage von Gottes wegen: Du sollst dich nicht fürchten, sondern fröhlich sein.

Sohn, dir geboren und gegeben, der soll dein Hei | Gott durch meine Predigt zeiget diesen Heiland, land, Trost, Schuß, Hülfe und Seligkeit sein. feinen eingebornen. Sohn, in deinem Blut und Ja, (sage ich) so er solch Herz und Willen zu dir | Fleisch, ja auch in deinem Elend liegend; und läßt trägt, so nimm bei dir selbst ab, ob du (oder etwa ein Mensch auf Erden, die doch ungerecht und Sünder sind) wolltest oder könntest in deinem Her zen haben, und gedenken denjenigen todt zu haben oder zu beleidigen, dem du dein eigen einigs Kind, und mit ihm sein ganzes Erbe, schenktest. Es müßte ja ein Mensch sein, auf den du sehr groß und viel segest und vertrauctest. Denn ein jeder Vater vertrauet viel lieber einem fein Gut und was er hat, weder sein einiges Kind. Darum muß ja in diesem, uns gebornen und gegebenen | Sohn Gottes, eitel göttliche Gnade und Liebe ge gen uns sein. Nun wird er allein geboren und gegeben denen, die ihn annehmen, und sich sein be- | gehren zu trösten und zu freuen. Und durch diese große Wohlthat und Geschenk, zeiget und zeuget Gott auf's aller offenbarlichste, daß er nicht mehr mit uns zürnen noch uns verdammen wolle.

Ja, spricht hiergegen das blöde Herz: Ich bin aber nicht fromm, und so ich mein Leben ansehe und darnach richte, so dringet Gottes Gefeß auf mich, und mein eigen Gewissen stehet wider mich, und spricht: Ich müsse verdammt sein, weil ich Sünde habe, und das Gefeß nicht erfülle. Hierauf antwortet der Engel: Ja, das ist recht, daß du solches siehest und fühleft, und bist eben damit recht geschickt, diesen Trost und Freude, so ich verkündige, zu empfahen; denn wo du kein Sünder wärest, und kein Zagen fühletest, noch Gottes Zorn fürch test, so bedürfest du dieses Heilands nicht, und wäre dir diese meine Predigt nichts nüße. Darum, weil du nun die Augen so weit haft aufgethan, und siehest, was du selbst bist, so thue auch die | Ohren auf, und höre, was dir Gott durch mich sagen läßt. Nun darf er dir nicht viel verkündigen lassen, daß du Sünde habest, und die Hölle ver dienet hast, welches dir allbereit genug gepredigt, und mehr denn du ertragen kannst: sondern darum schicket er dir diese Predigt vom Himmel herab, weil du sonst nicht kannst hören noch erfahren, wie deinem Jammer und Elend möge gerathen werden. | Darum mußt du hier ein ander Gesicht fassen, denn dir dein eigen Herz vorbildet, und anders hören, weder dir das Gesez predigt, nämlich, daß dir

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Ja, sprichst du weiter, woher soll oder kann ich wissen, daß Gott mit mir eines, und ich mit ihm versöhnet sei? Denn ich weiß, daß sein Ge seg muß gehalten sein, oder sein ewiger Zorn um den Ungehorsam getragen sein; derselbige muß je zuvor abgetragen sein: Wo soll ich das holen, suchen oder finden? Wohlan, was willst du denn thun? Willst du zum Ende der Welt laufen? Willst du ein strenger Carthäuser (also hat man den härtesten Orden unter den Mönchen genennet) oder Einsiedler werden? Oder dich mit Fasten und sonderlichen schweren Werken zu Tode martern? Nein, das thut es nicht, denn damit bleibest du doch wie zuvor; ja, du wirst noch mehr ein elender und trostloser Mensch. Wie solches allzeit viel Leute versuchet, und haben doch davon keinen Trost noch Hülfe befunden. Denn Gottes Zorn läßt sich nicht mit menschlichen Werken stillen und versöhnen; denn sie können die Sünden, so den Menschen in dieser Natur angeboren, nicht austreiben und wegnehmen. Wo soll ich denn hin, da ich Trost und Hülfe finde? Hierher (spricht der Engel) hier höre, was ich dir sage; ich bringe dir diese Predigt (daran mußt du dich jest allein halten) die dich fröhlich soll machen. Die sagt dir nicht, was du thun sollest, dadurch du die Versöhnung bei Gott und Gnad erlangest; sondern daß dir geboren ist der Heiland. Dieses Wort (Heiland) bringet dir es; denn es heißt euer, das ist, dein und aller Menschen Heiland. Denn ihr seid es, die verdammt und verloren sind, und des Heilands be dürfet. Sie, die heiligen Engel, sind unverdorbene, fromme, reine und selige Geister; darum spricht er nicht, unser Heiland, oder uns geboren; sondern euch und euer Heiland, nämlich denen, die da müssen solches bekennen, und sagen, ich bin verloren.

Auf diese Worte gehöret nun der Glaube, der folches für wahr halte, und schließe (wider die An fechtung des Zweifels) daß ihm gewißlich dieser Heiland geboren sei, und durch diesen sein Herz zufrieden stelle, auf daß du nicht auch wie andere, die da nicht glauben wollen, dieses Heilands fehlest, und durch deinen Unglauben Gottes Wort Limit ihm alles, was er vermag, und nimmt uns in gen strafest. Denn wo solcher Glaube nicht ist, da wird auf beiden Seiten Christus, Gottes Sohn, verlängnet, von denen, die da ihre Sünde nicht bekennen, noch Christum für ihren Heiland erkennen; und von denen, welche wohl ihr Verdammniß füh: len und bekennen, und doch diesen Trost, daß Christus ihr Heiland sei, auch nicht annehmen.

seinetwillen, bei Gott Gnade und das Leben haben. Nun ist der Sohn Gottes mehr, größer, schöner, edler und theurer, weder Sonne und Mond, Welt und was darinnen ist, und kann keine Creatur dem Vater lieber und werther fein. So er uns nun den Sohn selbst schenket; so schenket er gewißlich Christo zu Kindern an, und für seine eigene Erben schäßet, und giebt uns die Erlösung, Herrschaft und Sieg über Sünde, Tod und Hölle, die Gottes Sohn für seine Person von Ewigkeit hat, dazu durch sein Sterben und Auferstehung uns zu gut erworben und zuwege bracht. Summa, der Name (Gottes Sohn) bringet uns mit sich alles was des Vaters ist; denn was des Vaters ist, das ist auch sein; darum haben wir in und mit ihm ge wißlich (so wir dieser Predigt des Engels glauben) Vergebung der Sünden, Schenkung des ewigen Lebens, und ist nun bei Gott gegen uns eitel Gnade, Barmherzigkeit und väterliche Liebe.

Darum bedenke mun, was du thuest. Willst du dieses Heilands nicht, sondern läßt dich dünken, du könnest wohl selbst dein Heiland sein, oder ei nen andern vermeinest zu finden; so fahre hin, und siehe, was du finden wirst. So du aber bekennest, daß du dieses Heilands bedürfest, und doch dieser göttlichen Predigt des Engels nicht glaubest, son- Darum, ob du gleich Schrecken fühleft, ve dern dich selbst mit deinen Sünden zermarterst, und wegen deiner Sünde, und der Teufel dich so lange warten willst, bis du dir selbst daraus Traurigkeit und Schwermuth plagt und schlägt; belfest; so hast du abermal fein gefehlet, und behalte dich an diese Predigt des Engels, und le n. raubest dich selbst deines Trostes und Seligkeit. Denn so du dir selbst helfen könntest, so müßte der Engel die Zunge umkehren, und nicht Christum, sondern dich oder andere Menschen, deinen Heiland heißen.

daraus folcher Anfechtung widerstehen und zurückschlagen, und sagen: Ich habe nun lange genug gehöret, was mein armes schweres Gewissen aus Gottes Gebot mir sagt von meinen Sünden und göttlichem Zorn, und du leidiger Teufel mit deiner Predigt Darum ist hier nichts Besseres, denn daß ein solches so groß machest, daß ich dafür nichts hören noch betrübt oder furchtsam Herz nicht ansehe seine ei sehen soll, und solch Schrecken und Angst so schwer gene Sünde noch Schrecken und Schwachheit; son- | in's Herz treibest, als habe ich keinen Troft mehr dern allein sehe dieses Kindlein (wie es diese Pres zu hoffen, und sei bei Gott gar keine Gnade noch digt zeigt) auf der Jungfrauen Schoos, oder in Barmherzigkeit mehr; solche Gedanken können je dem Kripplein liegend, und mit solchem Bilde und nicht aus Gott sein. Dagegen höre ich, Gott sei durch's Wort, das er von Christo höret, diesen Lob und Dank, dieses lieben Engels Predigt, die Trost in's Herz treibe, wie er kann. Als, das St. ihm Gott befohlen, den armen, elenden, furchtsamen Paulus Röm. 8 sagt: "Weil Gott seines einge Herzen zu verkündigen, (wie diese Worte: "fürchtet bornen Sohns nicht hat verschonet, sondern für uns | euch nicht," mit sich bringen) die heißt also: „Euch alle dahin gegeben, wie sollte er uns nicht alles | ist der Heiland geboren," das ist, ihr sollt nicht in mit ihm geschenkt haben"? Siehe, da leget St. Gottes Zorn, Verdammniß und ewigem Tode Paulus diese Predigt des Engels aus, und machet bleiben; sondern wissen, daß ihr durch des Sohns es ihm sehr nüge. Gott giebt uns seinen eignen Gottes Willen, der euch geboren ist, bei Gott Ver: einigen Sohn, und also, daß er für unsere Sünde söhnung, Vergebung, ewige Erlösung und Hülfe ein Opfer wird, den schrecklichen Zorn Gottes, den habt, von allem, das euer Herz und Gewissen be wir verwirkten, über sich läßt gehen, und dafür mit | schweret und betrübt. Darum seget der Engel ausseinem Leib und Leben bezahlet, auf daß wir umgedruckt die Worte darzu: "Siehe, ich verkündige

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euch große Freude 2c. darin er mich heißet von Gottes wegen die Furcht und Trauren fahren lassen, und meinem natürlichen Zweifel widerstehen.

keine größere Verachtung und Lästerung Gott geschehen kann, denn solches nicht wollen lassen wahr sein, noch annehmen; wie du leidiger Teufel Gott in seinem Wort Lügen strafest, und uns arme Menschen auch zu solcher Gotteslästerung treiben willst. Siehe, dieses soll diese Predigt des Engels in uns wirken. Wie denn der heilige Geist da

Diese Predigt bin ich schuldig anzunehmen, und der zu folgen, durch Glauben, und mich also trösten. Denn ich weiß, daß es wahrhaftig Got: tes Wort und Wille ist; darum will und soll ich nicht glauben, was mir anders sagt, sondern das-durch will kräftig sein; und gewißlich auch Kraft selbe verdammen, als des Teufels Lügen, der durch mein eigen Herz und Gedanken mich von diesem lieben Heiland abschrecken und abfällig machen will, auf daß ich (gleich wie er) von dieser seligen Geburt keine Freude noch Trost habe.

daraus folget, wo sie das Herz annimmt, und nicht wegstößet, daß dadurch nicht allein Trost im Her zen gefühlet, sondern auch solche Freude bringet, dadurch des Teufels Eingeben, des Todes Schrecken, und des schweren Gewissens Angst und Zagen überwunden wird, und der Glaube dawider freu diglich kann rühmen, gleichwie Paulus rühmet: "So mir Gott seinen eingebornen Sohn gegeben hat; wie sollt er mir nicht alles mit ihm gegeben haben? Hab' ich den Sohn, der in des ewigen Vaters Schoos und Herzen ist; so habe ich auch den Vater selbst, und alle seine Wohlthat, und kann mir in dem Vertrauen, weder Hölle noch Tod, noch Teufel, noch kein Unglück solchen Schat nehmen. Wie auch St. Paulus Röm. 8 weiter sagt: „In diesem allen (was uns widerfahren kann, Zeitlich's oder Ewig's) überwinden wir weit, und ha

Daß dieser Trost uns wahrhaftig und gewiß sei, daran ist gar kein Zweifel bei uns Christen; weil wir sehen, daß Gott durch seine Engel solches vom Himmel zu predigen befohlen, und sie so herz

Also sollen alle betrübten Herzen, die da in Furcht vor Gottes Zorn, traurig und erschlagen dahin gehen, und sich selbst martern und ängsten mit ihren eignen Gedanken und ihrer Noth, Rath und Hülfe bei sich selbst oder anderswo suchen, solche | Gedanken lernen urtheilen und von sich schlagen (als des Teufels giftige, feurige Pfeile in's Herz geschossen) durch den Glauben, der diese Predigt ron Christo fasset, und daraus also schleußt und bekennet: daß ich ein armer Sünder bin, das ist wahr, und darfst mich solches nicht lehren, denn | ich fühle es sehr wohl; aber daß ich daraus schlie ßen sollte, Christus sei nicht mir zu Gut und Heilben herrlichen Sieg, durch den, der uns geliebet hat." geboren, daß ich mich dieser Geburt nicht trösten und freuen sollte, und dafür meinen eignen Schaß halten, sondern noch in dem Schrecken und Zagen bleiben, daß Gott ewig mit mir zürnen, und mich verdammen wollte; das sagst du leidiger Lügengeistlich uns zur Freude vermahnen, und daneben Gott aus der Hölle. Denn hierwider predigt mir Gott selbst, durch diesen lieben Engel bei dem Kripplein: Ich soll mich nicht mehr fürchten noch traurig sein, weil mir geboren ist der Heiland, da mir Gott seinen allerliebsten Sohn schenket, und in sei ner Mutter Schoss legt; und läßt mich bei dieser Geburt nichts denn eitel Freude und Trost hören, die der Engel mir und allem Volk verkündigt, und das ganze himmlische Heer mit großem Schall da von singet. Und hat mir der ewige Vater inson derheit auch diese unaussprechliche Wohlthat gethan, daß er mir solches läßt verkündigen und anbieten, daß ich je sein Herz und Willen erkennen soll. Dem bin ich schuldig festiglich und ohne Zweifel zu glauben und zu danken. Denn ich weiß, daß mir solche Predigt nicht lügen kann, ja, daß auch

mit vielen großen Zeugnissen (aber zum allerhöchsten durch dieses Werk, daß er seinen eignen Sohn in unsere Natur läßt geboren werden) solches bezeuget, dazu unser Heiland Christus selbst solches gepredigt, und mit seinem Leiden und Sterben be stätiget hat. Und kann niemand solches Trostes fehlen, denn wer ihn nicht mit Herzen annimmt, sondern selbst davon fället. Denn dieses Geschenk, Gnade und Leben, in diesem neugebornen Kindlein Gottes Sohn, ist ewig, und bleibt so lang als Gottes Sohn und fein ewiger Vater lebt und bleibt; und wer ihn behält, dadurch auch muß ewig bleiben. Und ob wir es gleich, weil wir in diesem Leben schwach und wandelbar, nicht allzeit fest halten können, sondern oft mit Zweifel und Traurigkeit angefochten werden; sollen wir uns doch wie

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