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Das läßt sich mit Worten nicht annehmen, und ist | dem nicht also wäre, und er seinen Ausgang allein so viel, als in Ewigkeit, ehe denn Zeit oder Tag hätte zu Bethlehem gehabt, würde ihn der Tod eben waren. Solches hat Herodes und die Juden nicht sowohl haben gefressen, als mich und dich, als die sollen verstehen; waren's auch nicht werth. Das Jungfrau Maria, Johannem den Täufer, und anderc ist nun der König und Herr, der zu Bethlehem große Heiligen. Aber sein Ausgang heißt von geboren ist, ein rechter wahrhaftiger Mensch; aber Ewigkeit her. Darum muß der Tod, so bisder auch den Namen soll haben, der vor der Welt her alle Menschen erwürget, an diesem Kind, dem ausgangen und geboren sei, das ist, er ist ewiger, Herrn Jesu, mit Schanden bestehen: denn weil er rechter Gott, und wahrer, rechter, natürlicher Mensch. Gott war, konnte er nichts sündigen, konnte von Ueber solchem will die Welt toll und thöricht dem Gesetz nicht verklagt, von dem Tode nicht werden; denn sie kann diese zwei Geburten nicht gewürget, und von dem Teufel nicht verdammt in einander reimen, daß dieses Kindlein seinen Aus- werden. Weil er aber seinen Ausgang in der Zeit gang oder Geburt auch habe gehabt, che Sonn zu Bethlehem hatte, und war in die Welt geboren, und Mond geschaffen ist. Derohalben haben die wie ein ander Kind, so mußte er sterben. Da Juden solches nicht leiden können, und sind dar kommt's denn, daß Teufel und Tod sich selbst fannach viele Keßereien entstanden, so diesen Artikel gen, die nicht weiter sehen, denn auf den Ausgang angefochten haben. Aber denke du ihm nach, der zu Bethlehem. Demselben Ausgang nach läßt diedu Gottes Wort vor Augen hast. Von wem mag ses Kindlein sich tödten. Aber da er jegt im er denn geboren sein, so er vor der Welt geboren Grabe liegt, spricht er: Ich bin vor der Welt gez ift? Von niemand denn von Gott. Solches boren; und reißet mit Macht durch Grab, Sünde, muß auch die Vernunft schließen, so sie anders Tod und Teufel hindurch, daß sie ihn nicht halten glaubet, daß Gott Himmel und Erden erschaffen können. babe. Denn was kann man denken, das vor Himmel und Erden sei, denn Gott? So denn nun dieses Kind, ehe denn Himmel und Erden geschaf fen war, ausgangen oder geboren ist, so muß es von Gott geboren sein; denn außer Gott und der Creatur ist nichts.

Das ist nun der Text, der alles thut. Denn so Christus allein ein bloßer Mensch wäre, so hätte ihn der Tod eben so wohl gewürget, als alle andere Menschen. Auch hätte ihm nicht geholfen, daß er von einer Jungfrauen geboren ist. Denn es ist viel wunderbarlicher, daß Gott die Eva aus einer Rippen macht, denn daß eine Jungfrau gebären soll. Denn eine Jungfrau ist ein Weibsbild, das ohne das zu dem geschaffen ist, daß sie Kinder gebären soll. Darum hätte weder Teufel noch Tod danach gefragt, daß er von der Jungfrauen Maria geboren wäre. Aber das thuts, daß die Jungfrau Maria nicht allein einen Sohn trägt, sondern einen solchen Sohn, der vor der Welt geboren ist. Darum ist der Teufel und Tod und das ganze Teufelsreich über wunden, sintemal sie sich an einen solchen Menschen gebänget haben, der, ehe denn die Welt war, seinen Ausgang oder Geburt gehabt hat. Denn wo

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Eine solche Botschaft will der Prophet uns von diesem Fürsten bringen, daß er habe zwei Ausgänge, oder, wie wir auf Deutsch reden, zwei Ge burten; sei derohalben eine solche Person, die zuz gleich wahrer Gott und wahrer Mensch mit ein ander sei, also, daß er doch nur eine Person sei, und nicht zwei; daß man müsse sagen: Christus ist der Jungfrauen Maria Sohn, der an ihren Brüsten gesogen, und wie ein andrer Mensch an seinem Leibe hat zugenommen; aber neben dem ist er auch geboren von seinem Vater, dem lebendigen, ewigen Gott, vor der Welt in Ewigkeit. Daß also diese zwei Naturen, göttliche und menschliche, in einer Person, unzertrennlich vereinigt, ein Christus sind, welcher wahrer Gott und wahrer Mensch ist 2c. Solches haben die Hohenpriester Herodi nicht angesagt; er ist's auch, wie gesagt, nicht werth gewesen, der Tyrann, daß er's wissen oder verstehen hat sollen. Und zwar sie selbst haben's nicht verstanden 2c. Das ist nun eine überaus wunder barliche Geburt, welche, so wir's gerne recht ter nen wollen, müssen wir vornehmlich da anheben, daß wir den Ausgang zu Bethlehem am ersten fassen. Eben wie der Prophet diese Ordnung auch hält, schreibet erstlich von der leiblichen Geburt;

nicht allein kein Schade darauf folgen, sondern alle Freude und Sicherheit; sintemal wir durch dieses Kindlein zu Gott und seiner Gnade kommen, den wir sonst nimmermehr für einen gnädigen Gott würden halten können. Das ist nun der Text von dem Kindlein Jesu zu Bethlehem.

da machet er auch mehr Worte von, denn von der | ehe einige Creatur ist erschaffen worden; und wird andern Geburt, die da ist von Ewigkeit. Denn wer da wissen will, wie unser Herr Gott gegen uns gesin net sei, der hebe unten an, und lerne erstlich, was er hier auf Erden gethan, und wie er sich den Men: schen habe offenbaret. Darnach wird er fein an diesem Kindlein lernen, wie es der Text an ihm felbft giebt, daß es von Ewigkeit her sei. Solches wird alsdann nicht schrecklich, sondern auf das allerlieblichste und tröstlichste sein.

Aber hier siehe auch, wie schändlich Herodes und die Schriftgelehrten damit umgehen. Herodes verfolget dieses Kindlein, die Schriftgelehrten verachten es. Das ist nun unsers Herrn Gottes Kunst, der kann den Leuten einen solchen trefflichen Text vor die Nasen legen, daß sie davon reden, fingen und sagen; und dennoch sollen sie kein Wort davon verstehen. Denn ist's nicht Wunder, daß die Schriftgelehrten hier diesen Text predigen, Herodes schicket, nach Laut dieses Texts, die Weisen gen Bethlehem, und das noch mehr ist, sagt der Schalk: "Forschet fleißig nach dem Kindlein, und wenn ihr's findet, so sagt mir's wieder, daß ich auch komme und es anbete." Dennoch verste hen sie kein Wort davon, haben die Schalen; aber des Kerns müssen sie gerathen. Also gehet Gott noch heutigen Tags mit den undankbaren bösen Christen um: nicht allein mit den Papisten, die eben sowohl die Bibel haben, lesen und wissen, als wir; sondern auch mit den Leuten unsers Theils, welche vom Evangelio wissen zu reden, aber nicht

Aber da hebt sich ein sonderlich Unglück, daß jedermann aus schändlichem und schädlichem Vor: wig will am ersten anheben mit der Vorsehung dieses und jenes. Weil Gott alle Dinge ges wußt, warum er des Menschen Fall nicht vorkom men habe? Warum er doch der Welt zusehe, und lasse sie ihr eigen Verdammniß fördern, so er doch wohl dafür sein, und sie bekehren könnte, daß sie müßte fromm sein? xc. Wer mit solchen Fra gen will anheben, Gott zu erkennen, der wird ei gentlich den Hals brechen. Denn das ist Lucifers Fall, der wollte auch oben hinaus, und nirgend an. Aber es thut's nicht. Willst du nun gewiß fahren, und Gott in seinem Wesen recht lernen er: kennen, so mußt du hier unten anfahen, wie der Prophet hier thut, daß du am ersten gen Bethle: hem kommest; darnach allererst in den Himmel und in die Ewigkeit steigest. Wie Christus auch lehret, da er spricht: "Ich bin der Weg, die Wahrein Wort davon verstehen. Denn sonst würden sie heit, und das Leben. Wer mich siehet, Philippe, der siehet den Vater", Joh. 14. Wer da nicht anheben, sondern alsbald oben hinaus will, und speculiren, wie Gott regieret, wie er strafet und würget, dem geschieht recht, wenn es ihm übel ge het. Wie der weise Mann sagt, Sprüchw. 25: "Wer schwer Ding forschet, dem wird's zu schwer." Darum ist das die rechte Kunst, wer dieses Kind lein recht will kennen lernen, daß er gen Bethle: hem erstlich gehe, das ist, daß er sehe, was dieses Kindlein für ein Amt in der Welt führen und ausrichten soll, nämlich, daß er, wie Micha sagt, soll ein Herzog sein, der sein Volk von Sünden und ewigem Tod erlösen soll. Wenn also solches wohl gelernet, und dieses Kindlein in der Krippen gefunden, gesehen und wohl gefasset ist, da wird sich's selbst finden, daß es nicht allein Maria, son dern auch Gottes Sohn ist, von Gott geboren,

sich wohl anders mit dem Leben beweisen. Eben wie die Schriftgelehrten und Herodes haben den Propheten im Maul; aber wenn sie ihn verstünden, meinest du nicht, sie würden auch sich aufmachen, und das Kindlein suchen und anbeten? Aber daß sie es nicht thun, sondern hingehen und in Wind schlagen, das ist eine Anzeigung, daß sie nicht wissen noch verstehen, das sie andere Leute lehren. Die Gläubigen aber haben einen Vortheil vor den Unchristen, daß sie diese Worte nicht allein hören, sondern auch verstehen; dazu große Freude und Trost davon haben. Darum, ob wohl die Welt, der Papst, und unsere stolzen Bürger und Bauern uns mit Geld, Gut, Gewalt, Ehre obgele gen sind, so wissen wir doch, daß sie uns in die sem Stück weit, weit sind untergelegen, und so ges plagt, ob sie die Worte schon hören, selbst reden und lehren können, daß sie doch nicht das wenigste

davon verstehen sollen. Wie denn ihr Leben genugsam ausweiset, daß sie mit den verstockten Juden Ohren haben, und hören's doch nicht, und sind mit sehenden Augen blind.

Gott wolle uns mit den Weisen, durch den Stern seines heiligen Worts, gnädig zu seinem Sohn Christo Jesu führen, und vor allem Anstoß bewahren in Ewigkeit, Amen.

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Zweite Predigt am Feste der Erscheinung.

Von der Taufe Chrifti.

Ueber das Evangl. Matth. 3, 13-17. Gehalten im Jahre 1534.

u der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johanne, daß er sich von ihm taufen ließe. Aber Johannes wehrete ihm, und sprach: Ich bedarf wohl, daß ich von dir getauft werde; und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete, und sprach zu ihm: Laß jezt also sein; also gebühret es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ ers ihm zu. Und da Jesus getaufet war, stieg er bald herauf aus dem Wasser; und siehe, da thät sich der Himmel auf über ihm. Und Johannes sahe den Geist Gottes, gleich als eine Taube, herab fahren und über ihn kommen. Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe.

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om Fest Epiphaniä (das man sonst der heiligen | mögen zur Gerechtigkeit kommen, und selig werden, drei Könige Fest pflegt zu nennen,) hat euere so mußt du mich taufen. Denn ich bin um aller Liebe gehöret, wie dasselbe seinen Namen davon Sünder willen zum Sünder worden, muß derohalhabe, daß Chriftus fich geoffenbaret hat, nicht allein | ben das thun, das Gott den Sündern zu thun durch den Stern, sondern auch am Jordan, da er aufgelegt hat, auf daß sie durch mich gerecht werden. ist getauft worden. Weil aber solche Offenbarung | Solches ist uns zum Trost und Erempel geschehen, die höchste, vornehmste und tröstlichste ist, wäre es daß sich der Sohn Gottes läßt taufen, der doch nicht unrecht, wenn wir gleich diesen Tag nenneten | keine Sünde hatte, und thut, das er zu thun nicht das Fest, da der Herr Christus ist an getauft worden, schuldig war. Da wir dagegen so arme, elende, und offenbaret am Jordan, da er dreißig Jahr alt verderbte Menschen sind, daß wir auch nicht thun, war. Wie aber solches sei zugegangen, erzählet das wir zu thun schuldig sind, ja wir sind noch böse der Evangelist fein ordentlich: daß Christus, der bis- Buben dazu. Ich schweige deß, daß wir so weit her sich still gehalten, und in sein Amt noch nicht sollten kommen, und ein übriges thun, das wir war getreten, aus Galiläa sich erhebt, und an den nicht schuldig wären. Darum ist dieses hier sonJordan zu Johanne kommen sei, daß er sich taufen derlich zu merken, daß Christus, der Sohn Gottes, ließe, wie andere Sünder, so ihre Sünde bekenne: der der heiligen Taufe Stifter selbst ist, dennoch ten, und Vergebung derselben begehreten. Ueber sich läßt taufen, und befiehlt ferner, daß solche solchem entseget sich Johannes, hält sich für unwür: Taufe fortan in der Kirchen bleiben, und alle, so dig, daß er ihn taufen sollte. Aber Jesus spricht: wollen selig werden, sich auch sollen taufen lassen. Sei du zufrieden, es muß also sein, so anders alle Aus dem folget, daß die verfluchte Leute müssen Gerechtigkeit soll erfüllet werden; das ist, so das sein, die der Teufel geschändet und geblendet hat, soll aufgerichtet werden, daß die armen Sünder die weder sehen noch hören wollen, was doch hier

geschieht, sondern die Taufe entweder verachten, oder spöttisch davon reden. Warum wolltest du dich ober deine Kinder nicht taufen lassen, so doch der Sohn Gottes sich taufen läßt? Wie kannst du immermehr so hoffärtig, ja so blind und thöricht sein, daß du dieses heilige und heilsame Werk ver: achten darfest? Solltest du nicht der Taufe, wenn sie gleich sonst nichts nuget, alle Ehre allein dero halben thun, weil du hier hörest, daß der Sohn Gottes selbst sich hat taufen lassen, daß du dich ihm zu Ehren auch taufen läsfest, wenn gleich sonst die Taufe dir nichts nußte.

Zu dem stehet auch dieses hier, was wir bei solcher Taufe gewarten, und wie sie uns mugen soll. Denn. da siehet man, daß Gott im Himmel sich felbst über solcher Taufe feines Sohns mit aller Gnade ausschüttet, sintemal, wie der Evangelist fagt, der Himmel sich aufthut, der zuvor geschlossen war, und wird nun über der Taufe Christi ein Thor und Fenster, daß man hineinsehen kann, und fortan, kein Unterschied mehr ist zwischen Gott und uns; denn Gott der Vater selbst zugegen ist, und spricht: Dieß ist mein lieber Sohn" x. Ist nun das nicht eine große Offenbarung, und ein gewiß groß Zeichen, daß Gott der Taufe, welche sein lieber Sohn mit seinem Leibe selbst geheiliget hat, nicht feind sei, sondern Lust und Liebe dazu habe, und könne nicht davon bleiben? Derohalben, weil man ja ein Fest von der Offenbarung Christi be: gehet, warum läßt man's nicht diese Offenbarung sein, da Gott Vater, Sohn und heiliger Geist sich so gewaltig offenbaret? Denn Gott der heilige Geist kommt auch dazu in einer freundlichen Gestalt, | wie ein unschuldig Täublein, das unter allen Vö: geln das freundlichste ist, und ganz und gar keinen Zorn noch Galle bei sich hat; zum Zeichen, daß er mit uns auch nicht zürnen, sondern uns durch Chriftum dazu helfen wolle, daß wir fromm und selig werden. Das ist nun eine zwiefältige Offenba rung: eine, Gottes des ewigen allmächtigen Vaters; die andere, des heiligen Geistes, die bei der Taufe unsers lieben Herrn Christi sind, der sich taufen läßt am Jordan, nicht allein uns zum Erempel, sondern auch zur Gnade, daß wir solcher Taufe genießen und glauben sollen; wir haben dadurch einen gnädigen Gott, wenn wir folchem Erempel folgen, und dem Befehl Christi nach, uns auch taufen lassen.

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Es offenbaret sich aber der Vater nicht allein damit, daß er den Himmel öffnet, und aus Him: mel und Welt ein Ding machet; sondern er läßt sich auch mit einer neuen Stimme hören, dergleichen vom Himmel vor niemand jemals gehöret hat, und sagt: "Dieß ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe." Dieses ist eine andere Stimme, denn jene am Berge Sinai, da Gott auch vom Himmel redete, aber dermassen, daß das Erdreich davor erzitterte, und die Berge schütterten, und die Menschen vor Furcht Sterbens sich besorgeten. Mit einer solchen schrecklichen Stimme läßt sich Gott hier nicht hö ren; ja, da höret man nichts, denn eitel Freundlichkeit, Gnade und Barmherzigkeit. Als sollte Gott also sa gen: Ihr Menschen, wendet eure Augen hieher, und sehet doch, was für ein Handel sich da erhebe. Ihr sehet, daß Johannes da am Jordan einen Mann taufet, wie er selbst mehr Leute taufet; so ihr aber eigentlich wollt wissen, wer dieser Mann sei, so höret mir zu: „Er ist mein lieber Sohn, an dem ich alle Freude und herzlich Wohlgefallen habe." Ihr dürfet euch vor ihm nicht fürchten, denn da stehet er nackend, wie ein anderer Mensch, ohne Schwert und weltliche Gewalt. Vor mir dürft ihr euch auch nicht fürchten: denn ich komme jezt nicht mit Donner und Blig, und Schall der Po saunen, wie am Berge Sina, sondern mit einem freundlichen Bilde und holdseligem Geberde. Gez het also alles auf das freundlichste zu. Der Sohn Gottes, der ohne Sünden und gar unschuldig ist, stehet im Jordan und läßet sich taufen; der heilige Geist kommt wie eine Taube über ihn, daß Jo: hannes ihn mit seinen Augen siehet, und Gott der Vater redet auf das allerfreundlichste mit uns, und verkündiget uns, wie er uns schicke, nicht einen Apostel, einen Propheten, einen Engel; sondern seinen eingebornen Sohn, an dem er allen Wohlgefallen hat. Das heißt ja, meine ich, uns befohlen, auf den Sohn zu sehen, weil Gott selbst sich nicht hat lassen verdrießen, uns allen zu verkündigen, dazumal da er getauft ist worden, er sei sein lieber Sohn. Als sollte er sagen: Wollt ihr nun einen gnädigen Vater haben, so könnet ihr's leicht thun; haltet euch nur an meinen Sohn, dem kann ich nicht feind sein, so werdet ihr, so ihr seiner Stimme gehorchet, mir um seinetwillen auch lieb sein; darum höret ihn, und thut, was er euch saget. Denn er

darf seiner Person halben der Taufe eben so we nig, als der Beschneidung. Ursach, er ist ohne alle Sünde. Nun aber ist die Taufe Johannis um der Sünder willen von mir verordnet, daß alle, so ihre Sünde bekennen, lassen's ihnen leid fein und wollten gern davon ledig sein, sich zu die fer Taufe finden, und gewiß glauben sollen, ich wolle ihnen gnädig sein. Warum aber läßt sich mein Sohn taufen, der kein Sünder ist? Nicht feinethalben, sondern eurenthalben, die ihr Sünder seid: denn eure Sünde hat er auf sich genommen; von denselben will er los werden, und sie ablegen, daß euch damit geholfen, und euere Sünde nireuere Sünde nir gend mehr sollen gefunden werden.

und läßt sich von Johanne am Jordan taufen; daß also die ganze Gottheit sich hier auf das allergnädigste und freundlichste offenbaret, nach Unterscheid der Personen, in dreierlei Gestalt; auf daß ja jedermann wisse, wer sich zu dem Herrn Christo hält, und sein Wort annimmt, und seiner Werke sich tröstet, daß Gott solchen Menschen nicht könne noch wolle feind sein. Denn hier stehet's, was der Sohn heißet, sagt oder thut, das sei alles des Vaters herzlich Wohlgefallen.

, wie selig wären wir, so wir Christi Stimme höreten, und fest von ganzem Herzen daran hielten. Wiederum, heillose und verfluchte Leute sind diese, die solche Stimme lassen schallen, und gehen doch Dieses meldet der Evangelist sehr fein, da er vorüber, als hörten sie es nicht. Das verfluchte sagt: Christus, als Johannes ihm wehrete, sprach: Papstgesinde aber lästert noch und verfolget diese „Lasse es jezt also sein; denn also gebühret uns, Stimme, faget: Christus sei es nicht allein, den alle Gerechtigkeit zu erfüllen." Das ist so viel der Vater lieb habe; er habe Mönche, Pfaffen, gesagt: An dieser Taufe liegt die Gerechtigkeit der Messen, Wallfahrten und anders auch lieb. Wer ganzen Welt. Denn weil ich aller Welt Sünde es nun recht bedächte, daß man die Freundlichkeit auf mir habe, und sie trage, soll der Welt gehol- Gottes und das väterliche Herz nicht sollte höher fen werden, so muß ich thun, was Gott den Sün ehren denn also, der sollte lieber zehenmal todt dern zu thun befohlen hat, nämlich, daß sie sich sein, denn bei solchen lästerlichen, heillosen Leuten sollen von dir taufen lassen. Dieß selige Werk leben. Darum lernet, ihr lieben Kinder, weil ihr hindere ja nicht; sondern wie ich mich um der ar: höret diese Stimme schallen. Wir haben vor we men Sünder willen gern will taufen lassen, also nig Jahren nichts davon gewußt; da war der Himhilf du auch gern dazu, und taufe mich, auf daß mel zu, und mußten in's Teufels Namen hören, Gottes Zorn gestillet werde, und die Sünde abge was die Mönche predigten vom Fegfeuer, von Pol leget. Solches läßt der ewige Vater ihm gefaltergeistern, und andern Lügen. Nun, Gott Lob! gehet len, redet mit uns vom Himmel herab, und weiset jezt die reine Lehre wieder auf der Bahn, und uns zu seinem lieben Sohn. "Das (spricht er) fehlet nur an dem, daß man's höre und lerne. ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen | Weil denn an der Welt nichts hilft, so lafset uns habe, uns zum Trost, daß wir uns solcher Taufe | doch unserm Herrn Gott für diese Wohlthat danannehmen, und gewiß glauben sollen, Gottes Zorn ser gestillet, und unsere Sünde durch solche Taufe Christi abgeleget, daß Gott mit uns ferner will zu frieden sein, um seines Sohnes willen. Dieser Stimme sollte man, wo es möglich, auf Nadelspigen nachgehen, und diese herrliche Offenbarung nimmermehr aus den Augen und Herzen lassen, daß unser Herr Gott den Himmel zerreißet, schickt den heiligen Geist herunter in der Gestalt einer Tauben, und er selbst lässet sich mit einer lieblichen Stimme hören und spricht: Hier habt ihr meinen Sohn, mein Herz und höchsten Schaz, und alles was ich bin. Was thut aber der Sohn? Er stellet fich als ein armer, dürftiger Sünder,

ken, daß er heute sein Herz und seinen Schag uns hat offenbaret, den heiligen Geist in Gestalr einer Tauben, seinen Sohn am Jordan in det Taufe, und sich selber in einer herrlichen, lieblichen Stimme. Wer wollte nun den nicht verdammen, der hier nicht danken, fröhlich sein, und den Sohn mit Herzen annehmen wollte, der hier im Jordan stehet, und sich als ein Sünder taufen läßt, auf welchen der heilige Geist sich seßet, in Gestalt einer Tauben? Da die Stimme des Vaters so nahend ist, als zur Wand da sein kann? Da werden ohne Zweifel auch unzählig viel heiliger Engel gewesen sein. Denn wo der Vater, Sohn und heilige Geist sich sehen lassen, da wird das ganze

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