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Vater zu Gehorsam, und aus herzlicher Liebe zu | was Christus in seiner Ingend gethan habe, so.höre feinen Eltern, und allen Menschen zum Erempel dem Evangelisten hier zu, da er sagt: "Er war unfers schuldigen Gehorsams und Demuth. Denn dafür soll man's achten, daß das Kind Jesus hat im Hause alles gethan, was man ihn geheißen hat, Späne aufgelesen, Essen, Trinken geholet, und ihn nichts verdrießen lassen. Dies Exempel soll die Jugend fleißig merken, daß der Herr, der unser aller Gott ist, solches in seiner Kindheit gethan hat, und sich nichts verdrießen lassen, was man ihm geheißen hat, ob es gleich geringe, kleine und unansehnliche Werke sind gewesen. Auf daß sie Auf daß sie dergleichen auch thun, und sich an solchen Gehor: sam und Demuth begeben lernen. Denn solches gefällt Gott wohl; und wie das vierte Gebot mitbringt, will er's von allen Kindern also haben, daß sie den Eltern gehorsam und willig sol len sein.

Vor Zeiten war eine Frage in den Klöstern unter den jungen Mönchen, was Christus in seiner Kindheit gethan hätte? Wie denn die Mönche ein eigen Buch, De infantia Christi, gedichtet haben, da sehr viel angeschickte Narrentheidinge inne find. Da saget man eine Fabel von einem Bischof, der sollte auch begehret haben, solches zu wissen. Dem habe geträumet, er sehe einen Zimmermann ein Holz behauen, und ein klein Knäblein bei ihm, das da Späne eintrüge, bis endlich eine Jungfrau in einem blauen Rock kommt, mit einer Pfannen, und | rufet beide, dem Mann und dem Söhnlein, zum Essen. Da däucht ihm im Traum, wie er heim lich hinnach kröche, und sich hinter die Thür stellete, daß er möchte sehen, was sie effen. Wie nun die Mutter dem Kind sonderlich in ein klein Schüsse lein anrichtet, hebt das Kind an, und spricht: Ja Mutter, was soll denn jener Mann hinter der Thüre essen? Von solchem Wort soll der Bischof erschrocken, und darüber erwacht sein. Solch Ge: dicht laß ich gut sein; denn es scheinet, daß, der solches erstlich gedichtet, habe damit wollen anzei: gen, daß man nicht sollte sehen nach sonderlichen seltsamen Werken, die Christus in seiner Kindheit und Jugend gethan habe (wie die Mönche hievon geträumet und gelogen haben); sondern bei seinen Eltern in gemeinen Werken des kindlichen Gehor: sams gedienet, wie ein ander fromm Kind mochte gethan haben ic. Aber so du eigentlich willst wissen,

ihnen unterthan." Das ist, er that, was Vater und Mutter ihm hießen, und ließe sich nichts verdrießen. Da sollte ein jeglich Kind und Gesinde sich in sein Herz hinein schämen, die solche Histo: rien von dem Kindlein Jesu hören, und dennoch dergleichen Gehorsam weder den Eltern noch ihrer | Herrschaft leisten, ja im schändlichen Ungehorsam leben. Es thut's nicht, daß du wolltest fragen, gez denken, oder davon reden, wie gemeiniglich jederz mann thut: Wenn ich wüßte, was das Kindlein Jesus gethan hätte, wollte ich's auch thun. Wie die Mönche sagen: Franciscus hat das gethan, sich also gekleidet, so gewachet; ich will auch so thun. Aber niemand weiß, was Christus gethan hat? Da sage ich nein zu. Denn hier stehet geschrieben: Er war ihnen unterthan." Mit solchen Worten faffet der Evangelist die ganze Jugend unsers lie ben Herrn Christi. Was heißt es aber: Er war ihnen unterthan?" Anders nichts, denn daß er ist gegangen in den Werken des vierten Gebots. Das find aber solche Werke, deren Vater und Mutter im Hause bedürfen, daß er Wasser, Trinken, Brot, Fleisch geholet, des Hauses gewartet, und dergleichen mehr gethan hat, was man ihn hat geheißen, wie ein ander Kind; das hat das liebe Jesulein gethan. Da sollten billig alle Kinder, so gottselig und fromm sind, sprechen: Ach, ich bin's nicht werth, daß ich zu den Ehren soll kommen, und dem Kindlein Jesu gleich werden, in dem, daß ich thue, was er, mein Herr Christus gethan hat. Hat er Späne aufgelesen, und anders, was ihm seine Eltern befohlen haben, gethan, welches gemeine, geringe Werke anzusehen gewesen sind, wie sie im Hause vorfallen; ei, wie feine Kinder wären wir, wenn wir seinem Exempel folgeten, und auch dasjenige thäten, was uns unsere Eltern heißen, es wäre auch so schlecht und geringe, als es sein könnte. Also darf man nicht große Bücher davon schreiben, was das Kindlein Jesus gethan habe. Man habe nur darauf Achtung, was Vater und Mutter im Hause bedürfen, und was sie die Kinder pflegen zu heißen. Denn hier stehet klar, daß er nicht in ein Kloster gelaufen und ein Mönch worden; sondern mit ihnen gen Nazareth gangen," unter den Leuten blieben, und da des Gehorsams gegen Vas

ter und Mutter gewartet, und sich, wie ein ander | Holz getragen, eingeschürt, Wasser geholet, und der Kind, fein habe ziehen lassen.

gleichen andere Hausarbeit gethan hat, daß wir nicht werth find, ihm solches nachzuthun. Derohalb sollten wir diese Historia mit Fleiß lernen, uns für selig achten, wenn wir in solchem Gchor: sam und Werken hergingen, da wir sehen, daß Christus selbst ihn solche Werke nicht hat rerdrie ßen lassen. Denn es sind tausendmal bessere und heiligere Werke, denn aller Mönche Werke in Klöstern immermehr können sein. Denn das Kindlein Jesus ist nicht in ein Kloster gelaufen, sondern im Hause blieben, hat dem Joseph und seiner Mutter gedienet; uns zum Exempel, auf daß wir lernen, wie solches eitel köstliche, edle, heilige Werke sind, die Christus, unser lieber Herr selbst gethan hat. Daß also dieses die Summa des heutigen Evangelii ist: Christus ist ein Herr über alles; und dennoch, uns zum Erempel, läßt er sich herun ter, ist Vater und Mutter gehorsam: auf daß wir beides lernen, erstlich den Gehorsam gegen Gott; darnach auch gegen Vater, Mutter und alle Obrigkeit, treulich leisten. So können wir zu beiden Theilen rühmen, wir haben recht gethan, und wird derohalb alles Glück und Segen bei uns sein. Das verleihe uns unser lieber Herr Chri

Es schreiben die groben fantastischen Mönche, der Herr Jesus habe in seiner Jugend neue Vöge: lein und andere Thierlein gemacht. Aber solches sind Werke, die nicht zum Gehorsam und in das vierte Gebot gehören. So werden die Eltern ihm solches | nicht geheißen haben. Denn der kindliche Gehor: fam erfordert andere Werke, die zum Haushalten gehören, und die (wie wir sehen) schier niemand thun will. Von solchen Werken meldet der Evan gelist, die da heißen der Gehorsam gegen die El | tern. Auf daß man solches fleißig merke, und ja nicht daran zweifele, daß solche Werke hier durch das Kindlein Jesus so geheiliget und gebenedeiet fine, daß wir sollten das Maul darnach zufallen, daß wir nur auch dazu könnten kommen. Aber die Welt läßt ihr nicht sagen. Darum haben wir solche Werke und Gehorsam anstehen lassen, und sind | ins Teufels Namen hingelaufen in Klöster, gen St. Jacob und anderswo. Hat jedermann gemei: net, er wolle es besser und köstlicher machen, denn der liebe Herr Jesus. Haben nicht gesehen, daß folche Hauswerke und Gehorsam gegen Vater und Mutter geheiliget sind, durch diese heilige Person, den Sohn Gottes, welcher selbst in seiner Jugend | ftus, Amen.

Predigt am zweiten Sonntage nach Epiphaniá,

über das Evangl. Joh. 2, 1–11. Gehalten im Jahre 1533.

nd am dritten Tage ward eine Hochzeit zu Cana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen. Und da es am Wein gebrach, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben nicht Wein. Jesus spricht zu ihr: Weib, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht komSeine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch saget, das thut. Es waren aber allda sechs steinerne Wasserkrüge gesezt, nach der Weise der jüdischen Reinigung, und gingen je in einen zwei oder drei Maaß.

men.

Jesus spricht zu ihnen: Füllet die Wasserkrüge mit Wasser. Und sie fülleten sie bis oben an. Und er spricht zu ihnen: Schöpfet nun, und bringets dem Speisemeister. Und sie brachtens. Als aber der Speisemeister kostete den Wein, der Wasser gewesen war, und wußte nicht, von wannen er kam, die Diener aber wußtens, die das Wasser geschöpfet hat

ten, rufet der Speisemeister den Bräutigam, und spricht zu ihm: Jedermann giebt zum ersten guten Wein, und wenn sie trunken worden sind, alsdann den geringern; du haft den guten Wein bisher behalten. Das ist das erste Zeichen, das Jesus thät, geschehen zu Cana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger gläubten an ihn.

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ieß ist das erste Wunderzeichen, das unser lie sehen, daß der Herr sein erst Wunderzeichen auf der ber Herr Jesus auf Erden gethan hat, damit Hochzeit zu Cana in Galiläa, in dem armen klei er, wie Johannes selbst meldet, seine Herrlichkeit nen Flecken thut, da er dreißig Jahr alt, von seinen Jüngern hat wollen offenbaren, auf daß sie Johanne schon getauft, und jezt angefangen hatte, an solchem Wunderzeichen ihn kennen lerneten, und ein Prediger zu sein. Des Papsts Heiligkeit und für den Sohn Gottes und rechten Messias hielten; Weisheit nach, hätte es dem Herrn Christo viel sintemal er das kann, das sonst kein Mensch besser angestanden, daß er's zuvor gethan hätte, ehe auf Erden kann, nämlich, die Creatur ändern, er in das geistliche Amt getreten, und vom heiligen und aus Wasser Wein machen. Solche Kunst ist Geist zum Prediger gesalbet und berufen wäre wor allein Gottes Kunst, der ein Herr über die Crea den. Aber es ist solches ein trefflich, nützliches Exem tur ist; die Menschen können es nicht. Derohalb | pel, nicht allein wider des Papsts Irrthum, der bei soll dies Wunderwerk vornehmlich dahin dienen, daß uns, Gott lob! todt und hin ist, sondern auch wiwir unsern lieben Herrn Christum recht lernen kender die zukünftigen Rotten, die es für eine große nen, und mit gewisser Zuversicht, wo Mangel und Noth sich bei uns findet, zu ihm Zuflucht haben, Hülfe und Gnade bei ihm suchen; die soll uns gewißlich zu rechter Zeit wiederfahren. Solches ist das vornehmste Stück aus dem heutigen Evangelio. Weil man aber bei allen Wunderwerken Christi solche Lehre und Trost findet, wollen wir jegt in | sonderheit von dem handeln, daß der Herr solch Wunderzeichen eben auf der Hochzeit thut, auf daß die Lehre vom Ehestand auch unter den Christen bleibe; denn es ist viel daran gelegen. So ist's auch sonderlich darum hoch vonnöthen. Denn, wie ihr wisset, ist der Ehestand unter dem Papstthum sehr verachtet, und allein die Jungfrau schaft gerühmet worden. Wie aber Gott die ehe losen Geistlichen wiederum bezahlt und gestraft habe, wissen wir zu guter Maaß, daß ihnen nicht allein Lust und Liebe zum Ehestand genommen, sondern auch die Liebe zu den Frauen schier ausgelöscht ist. Daß es groß Wunder ist, daß nicht längst der gottlose Sodomitische Haufe, in Stiften und Klö stern im Papstthum, allein dieser Sünde halben, welche aus Verachtung des chelichen Lebens gefolget, mit höllischem Feuer angezündet, und in Abgrund der Höllen versenkt ist.

Daß wir aber andere Gedanken vom Ehestande faffen, und denselben nicht, wie der Papst, fliehen und hassen, dienet dieses Evangelium zu; darin wir

Heiligkeit halten, den Ehestand und ander bürgerlich Wesen lassen, und hin in die Wüsten oder Einöde laufen, da man bessere und ruhlichere Tage hat, denn im Ehestande, da man sich mit Weib, Kindern, Knechten, Mägden, bösen Nachbarn zanken, schelten, und zuweilen auch schlagen muß. Daher der Ehestand wohl möchte ein mühseliger Stand genen: net werden, da Mühe und Arbeit genug inne ist, wenn du Gottes Geschöpf, Stiftung, Segen und Wort aus den Augen willst seßen. Dagegen haben die Mönche ihr Leben ein heilig vollkommen Leben geheißen. Aber, wie vor Augen, ist's wahrhaftig ein faul, ruhesam, gut, süße und epicurisch Leben, da sie alles gnug gehabt, und die armen Leute in der Welt gelassen haben, denen ihre Nahrung hat müssen sauer werden, und haben dennoch des Namens gerathen müssen, daß sie in einem seligen guten Stande wären.

Wiewohl nun das Exempel, welches uns Christus hier vorgebildet hat, groß und trefflich_ist; so hat's doch bei den heillosen Leuten nicht geholfen. Man hat's wohl in den Kirchen gelesen; aber da ist keiner gewesen, der dieses Licht hätte können sehen, und sagen: Wenn es denn so gut ist, in die Wüsten gehen, oder in das Kloster laufen, warum ist Christus auf die Hochzeit gangen? It's denn fo böse, in der Welt leben, und ehelich werden; warum chret denn Christus den ehelichen Stand

so bleibe in solchem Stande, und lerne, daß Gott cin Gefallen dran geschieht, wenn du thust, was du solchen Stands halb thun sollst. Bist du ein Knecht oder Magd, so lerne, daß Gott ein Gefallen an deinem Stande hat. Denn Gott hat den Ehestand selbst gesegnet und geehret, hat die Hochzeit geehret mit seiner Gegenwärtigkeit und erstem Wunderwerk, da er schon ein Prediger war. Er

mit seiner Gegenwärtigkeit, und mit so einem herr lichen Wunderwerk? Nun hätte es seine Meinung gehabt, wenn solch Kloster- oder Einsiedlerleben auf zwei oder drei Wochen, auf ein Jahr oder zwei angestellet wäre. Aber daß man die Ehe nicht allein fleucht, sondern auch in Ewigkeit verschwöret, das heißt den ehelichen Stand auf's höchste verachtet und geunehret, und anstatt desselben, nicht einen heiligen Stand, sondern Ruhe, und ein stilles Lehätte auch mögen sagen: Ich will nicht kommen, ben gesucht, wider Gottes Befehl und Ordnung. will meines Predigens warten; es ist ein weltlich Derohalben so lernet hier, daß unser Herr Thun; mir ist ein geistlich Amt befohlen, nach dem Gott das vierte Gebot selbst ehret. Denn wo Denn wo muß ich mich halten. Aber er, als der höchste Hochzeit, das ist, Vater und Mutter ist, da muß Bischof, läßt das Amt, da er sonderlichen Befehl ein Haushalten sein, da wird Weib und Kind, zu hatte, an solchem sich nicht irren, verachtet die Knecht und Magd, Vieh, Acker, Handwerk und Hochzeit nicht, welche des Haushaltens Anfang ist; Nahrung sein. Dieses alles zumal will der Herr sondern ehret, lobet und preiset also die Werke soluns, als ein heilig Leben und seligen Stand, hie- ches Standes, daß jedermann dazu soll willig sein, mit befohlen haben, daß ihn niemand verachten, und sagen: Weil Gott mich so gesezt und geordnet sondern ehren, und für groß halten soll, wie er ihn hat, daß ich als eine Magd, als ein Knecht, als ehret. Darum ist dieses Evangelium eine rechte ein Kind, als ein Ehemann, als eine Hausmutter, Predigt für das junge Volk, daß es lerne, wie soll dem Ehestande und zum Haushalten dienen, man unsern Herrn Gott auch wohl im Hause die so will ich's gerne thun, und meinen Gott in solnen kann, und nicht vonnöthen sei, etwas sonder chem Stande mit Freuden dienen. Denn ich sehe, liches anzufahen; wie der geschmierte und beschorne daß der hohe Prediger, mein Herr und Gott, Haufe gethan. Denn ein Hausvater, der sein Christus Jesus, sich selbst hieher giebt, und kommt Haus in Gottesfurcht regieret, seine Kindlein und auf die Hochzeit, diesem Stand nicht allein z Gesinde zu Gottesfurcht und Erkenntniß, zu Zucht Ehren, sondern auch zur Hülfe und Erhaltung. und Ehrbarkeit zeucht, der ist in einem seligen, hei- Diese Lehre ist nöthig gewesen, wider die ligen Stande. Also eine Frau, die der Kinder Keger und Papst, und ist noch heutiges Tags wartet, mit Essen, Trinken geben, Wischen, Baden, | Noth wider die Rottengeister, als Wiedertäufer, und die darf nach keinem heiligern, gottseligern Stand | dergleichen, die da kommen, und sagen: Es ist fragen. Knecht und Magd im Hause auch also, nichts mit dem Haushalten, es gehet so und so wenn sie thun, was ihre Herrschaft sie heißet, so zu, jezt hat man untreu Gesinde, jest muß man dienen sie Gott; und so ferne sie an Christum | sich mit den Nachbarn zanken, jezt stehet einem ein glauben, gefällt es Gott viel besser, wenn sie auch ander Unfall mit Weib, Kindern, Nachbarn zu; die Stuben kehren, oder Schuhe auswischen, denn wie kann man bei so viel Unruhe, der kein Maaß aller Mönche Beten, Fasten, Messe halten, und noch Ende im chelichen Leben ist, an Gott denken, was sie mehr für hohe Gottesdienste rühmen. De und Gott dienen? Ich wollte es nicht ansehen, rohalben soll man solch Hausleben im Ehestand will in ein Kloster laufen, da ich solcher Unruhe keineswegs verachten, now, wie es die Mönche ge: aller entladen bin c. Sind also hingefahren in lästert haben, für einen weltlichen, unseligen Stand des Teufels Namen, der in diesen, der andere in halten. Denn hier sehen wir, daß der Herr Chri- einen andern Orden und Stand. Solches soll stus selbst zur Hochzeit gehet. Solches gilt aber man merken, auf daß dergleichen tolle Geister nicht nicht allein der Hochzeit, sondern dem ganzen Haus wieder kommen. Denn hier stehet's klar, wie der halten; das will Gott geehret haben, wie das vierte Herr Christus selbst, da er auf die Hochzeit kommt, Gebot, welches das höchste in der andern Tafel ist, Braut und Bräutigam nicht von einander geschie ausweiset. Derohalb bist du Vater und Mutter, den, sondern sie bei einander gelassen, und selbst

dazu geholfen habe, daß die Hochzeit desto ehrlicher | herrlich und groß, bist allein unter allen Weibern ausgerichtet würde. Mit solchem schönen Erempel eine Jungfrau, und eine Mutter des Sohns Gothat er uns wollen lehren, daß es ihm auch wohl tes, solltest derohalb allein der Kirchen und des soll gefallen, wo man zum Haushalten treulich Gottesdienstes warten; so begiebst du dich hieher hilft und dienet. Denn ob fich schon Mangel fin in diese Arbeit, wie man die Hochzeit wohl verz den würde, lasse dich's nicht erschrecken; siehe nur, richte? Und ist wahr, lächerlich ist's, daß die hei daß du Christum bei dir habest, und nicht gottlos lige Mutter sich soll geben in das geringe Werk, seiest: so will er aus Waffer Wein machen, und und auf der Hochzeit eine Magd sein, und den deinen Stand so segnen, daß du sollst genug haben, Leuten mit Kochen, Zuschicken und anderm dienen. und soll sich endlich finden, was man bedarf, ob Aber es geschieht alles, wie ich jezt oft gemeldet es gleich eine Weile mangelt und anstößet. habe, auf daß wir lernen, diesen Stand recht er: kennen, welchen Christus und die Jungfrau Maria so hoch ehren.

Solches siehet man auch in der Erfahrung. Wenn Mann und Weib fein christlich mit einander leben, so nähret sie unser Herr Gott so leichtlich, daß sie mehr erarbeiten, denn sie meinen. Und ich halte es gänzlich dafür, es sei kein Handwerker, der anders seiner fleißig obliegt, und gottfürchtig ist, wenn man ihm so viel Geldes auf einen Hau: fen auf einen Tisch vorschüttet, wie viel er ein ganz Jahr erarbeiten kann, der sich damit getrauct zu erhalten. Aber da gehet Gottes Segen heim lich, daß man heute einen Pfennig, morgen wieder einen löset, und sich dermaaßen behilft, daß man muß Gottes Segen bei solchem stillen Haushalten spüren. Daß also unser lieber Herr Christus noch heutiges Tags in meinem und deinem Hause (wenn wir nur gottselig und fromm sind, und ihn sorgen lassen) Wasser zu Wein macht. Item, er macht, daß aus einem Stück Brots zehn müssen werden, und ein Rock so lange währen, als sonst drei. Daß wir auch solcher Erfahrung halb, wenn | wir nur die Augen aufthun wollten, sollten sagen: Herr, die Werke der Haushaltung gehören dir an, dir dienet man damit; denn du hast sie geehret, und ehrest sie noch mit deinem Segen. Darum will ich's auch nicht verachten, sondern fleißig dazu helfen in meinem Stande.

Der Evangelist meldet insonderheit, wie die Mutter Jesu auch sei da gewesen. Die wird viel leicht der Braut Mutter auf der Hochzeit gewesen sein. Denn sie nimmt sich des Thuns an, als sei ihr sonderlich dran gelegen, da sie Mangel siehet. Denn es scheinet, als sei es eine Mattheshochzeit gewesen, auf welcher nichts denn Wein und Brot gemangelt habe. Da denke nun abermal, so Gott der Ehestand nicht gefiele, sollte nicht Jesus zu ihr gesagt haben: Ei Mutter, du bist zu

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Dennoch hat solch Exempel nichts geholfen im Papstthum, und hilft bei dem ungehorsamen, untreuen Hausgesinde auch nichts. Denn niemand will es glauben noch für wahr halten, daß es Gott gedienet sei, wenn man im Hause treulich und fleißig dienet. Sonst würden Knecht und Magd, Kind und Gesind luftig und guter Dinge sein zu aller Arbeit, und ihnen aus ihrem Hausdienst ein lauter Paradies machen, und sagen: Ich will meis nem Herrn, meiner Frauen zu Gefallen thun und lassen, was sie wollen. Ob ich zuweil gescholten, was schadet's; sintemal ich das fürwahr weiß, daß mein Stand unserm Herrn Gott ein Dienst und wohlgefällig Leben ist. Denn mein Erlöser, Christus selbst, ist zur Hochzeit gangen, und hat dieselbe mit seiner Gegenwärtigkeit, und seiner Mutter Maria Diensten geehret; sollte ich nun solchem Stand zu Ehren und Dienst auch nicht gern etwas thun und leiden? Aber man findet solcher Ehehalten oder Dienstboten sehr wenig; der meiste Theil ist so vers stockt, ob er gleich diese Historie höret, daß er's dennoch nicht bedenken, noch sich bewegen lassen will, daß er's im Hause bekommen und haben kann, daß er Gott da aufs Beste diene, mehr denn keine Nonne noch Mönch im Kloster, wenn es ihnen gleich noch so sauer würde. Aber niemand nimmt's zu Herzen, niemand glaubet's. Darum geschieht alles mit einem Unwillen und Unlust, und ist nicht möglich, daß Glück oder Heil bei solchem unwilligen Gesinde könne sein.

Denn sollte nicht eine gottesfürchtige und fromme Magd im Hause, die kochen und anders thun muß, solches Erempels der Mutter Gottes sich trösten und freuen? und sagen: Daß ich kochen

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