Neunte Passionspredigt. Wie man den Herrn Christum ausführet, Simon ihm das Kreuz nachträgt, und die Weiber, so mitgeben, 132 Zehnte Passionspredigt. Wie Christus ans 149 Eilfte Passionspredigt. Vom Gebet Christi am Kreuz. Item, von dem Schächer zur 166 Zwölfte Passionspredigt. Wie der Herr Chri- stus seine Mutter Johanni befiehlet, und die Kriegsknechte dem Herrn Christo die. Beine nicht brechen, sondern seine Seite Dr. Martin Luther's Vorrede zu seinen Hauspredigten. ziese Predigten habe ich unterweilen in meinem Hause gethan, vor meinem Gesinde, damit ich, als ein Hausvater, auch das meine thåre bei meinem Gesinde, sie zu unterrichten, ein chriftlich Leben zu führen. Wollte Gott, fie håttens alle lassen nicht allein zu den Ohren, sondern auch zum Herzen eingehen, als ich hoffe, es sei nicht ohne Frucht abgegangen, wie Jesaias sagt am 55: „Mein Wort soll nicht ledig wieder zu mir kommen, sondern ausrichten, dazu ich's gesandt habe“. Ob aber etliches an den Weg, etliches auf's Steinichte, etliches unter die Dornen fället, dennoch findet's auch einen guten Acker, da es Frucht bringet, und nicht ledig wieder heimkommt. Also spricht auch der deutsche Mann: Ein gut Wort findet eine gute Statt. Nicht finder's alle Stätte gut, doch ja zum wenigsten eine gute Statt, und nicht eitel böse Stätte. Solche Weise zu predigen haben (als sich's ansiehet) die Patriarchen in ihren Häusern gehabt, bei ihrem Gesinde; wie man lieset, daß Abraham, Isaak, Jakob hin und wieder Altäre gebauet haben, Gott den Herrn anzurufen, das ist, daselbst hin sich zu versammlen mit ihrem Gesindlein, zu predigen, zu beten und Gott zu loben. Dahin mit der Zeit auch zugeschlagen die Nachbarn und umliegende Leute und Städte. Denn es ist nicht zu glauben, daß ein Patriarch habe einen Altar gebauet für sich allein, sondern sein Weib, Kinder, Knechte und Mägde sind mit ihm dahin kommen, und gethan, wie sie den Hausvater haben thun gesehen. Da hat er nicht müssen stumm sein, sondern, als ein |