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fahrung machen, die er auch an seinem Werke gemacht, er muss erfahren im Feuer der Trübsal, dass die oder jene Begabung an sich Nichts hilft, sondern dass es darauf ankommt, was man mit derselben für seinen Christenstand gewonnen. Eben weil er selber sich in einer irrthümlichen Werthschätzung seiner eigenen geistigen Habe befand, konnte er auch. über dem Bemühen, diese seine Gaben anzubringen und zu zeigen, unwillkürlich vergessen, dieselben vielmehr nur zum Besten der Gemeinde zu verwenden, er meinte die Erzeigung seiner geistigen Besitzthümer an sich schon müsse die Gemeinde fördern. Und wie er nun durch das Feuer, welches sein Werk verbrennt, von der Vergeblichkeit dieser seiner Arbeit überführt wird, so wird er auch eines Irrthums über sich selbst durchs Feuer des Leidens überführt, er hat sich ja jedenfalls sich selbst gegenüber entsprechend seinem Verhalten gegen die Gemeinde gestellt, und da musste das Feuer, welches sein Werk niederbrannte, auch in ihm selbst Alles, was Frucht jener Selbsttäuschung war, und diese Selbsttäuschung selber, niederbrennen [Meyer, de Wette, Osiander], und so als nicht stichhaltig erweisen, so dass dann, um mit dem alten Bilde zu reden,-alle Schlacken von seinem Glaubensstand abgethan sind, und er durch denselben zum Heil gelangen kann, das Trübsalfeuer musste ihn vorher zu bussfertiger Selbsterkenntniss bringen. Dies der Sinn der letzten Worte des V. 15: οὕτω δὲ, ὡς διὰ πυρός, das διά ist also nicht örtlich, sondern instrumental gemeint.

Zur Prädestinationslehre der Concordienformel.

Ein Conferenzvortrag

von

Joh. Albert Ludwig Hebart,

Pfarrer zu Eltersdorf.

(Zugleich als Nachtrag zu seinem Aufsatz über die Prädestination im Jahrgang 1858 dieser Zeitschrift).

Die Fragen, deren Besprechung ich für unsere Conferenzen vorgeschlagen habe, sind folgende:

1) Welches ist die Lehre der Concordienformel von der Prädestination?

2) Welchen Trost gründet die Concordienformel auf diese Lehre?

3) Wie verhält sich diese Lehre zur Lehre von der Rechtfertigung? Ist sie tröstlicher, als diese? und

4) Kann man sagen, dass die Concordienformel auf der einen Seite den Trost gibt, dass uns Gott bis an's Ende im Glauben erhalten werde, auf der andern Seite aber diese Erhaltung zugleich in unsere Hand legt?

1) Die Prädestinationslehre der Concordienformel ist an sich einfach und klar. Um ihren Inhalt in der Kürze anzugeben, so lehrt die Concordienformel, dass Gott in seinem ewigen consilium und propositum beschlossen habe, das menschliche Geschlecht durch Christum, seinen Sohn, zu erlösen und mit sich zu versöhnen; sein d. i. Christi Verdienst und seine Wohlthaten durch Wort und Sacrament anbieten und zu Theil werden zu lassen; durch seinen Geist zur Busse und zum Glauben wirksam zu seyn; alle wahrhaft Bussfertigen und Gläubigen zu rechtfertigen, zu Gnaden anzunehmen, zu seinen Kindern und zu Erben des ewigen Lebens zu machen, die Gläubigen zu heiligen, zu stärken, vom Fall aufzurichten, das angefangene gute Werk in ihnen zu fördern, zu befestigen und bis ans Ende zu erhalten und zuletzt sie selig und herrlich zu machen. Solches ist in der epitome gleich Anfangs und in der solida decl. S. 802 und 803 der Ausgabe von Hase zu lesen. Es wird beigefügt, dass Gott in seinem ewigen Rathschlusse nicht blos im Allgemeinen für das Heil der Seinen gesorgt, sondern auch die einzelnen Personen der Erwählten vorhergewusst, zum Heil erwählt und beschlossen habe, auf die beschriebene Weise sie des ewigen Heils theilhaftig zu machen. Wie aber dies Gott von Ewigkeit her beschlossen hat, so hat er auch beschlossen, die, welche durchs Wort berufen, es verwerfen und dem heiligen Geist widerstreben und in diesem Widerstreben verharren, zu verhärten, zu verwerfen und zu verdammen S. 808 N. 40 und S. 820 N. 83. Der ewige Rathschluss Gottes ist so ein doppelter, ein Rathschluss zum Heil und ein Rathschluss zur Verdammniss, jener aber ist der primäre, dieser der sekundäre. Denn es wird ausdrücklich und nachdrücklich behauptet, dass nicht blos die praedicatio poenitentiae, sondern auch die promissio evangelii universalis sei, s. d. N. 28, und gegen einen delectus militaris electorum* entschiedene Einsprache erhoben, s. d. N. 9.

* Es ist durchaus kein Widerspruch, wenn auf der einen Seite gelehrt wird, dass Gott keinen solchen delectus gemacht, und auf der anderen, dass er die einzelnen Personen der Erwählten vorhergewusst habe. Denn das Vorherwissen Gottes ist nicht vorher be

Dabei wird auch nicht ausser Acht gelassen, dass der Heilsrathschluss Gottes ein Rathschluss in Christo sei, der wiederholt als der verus liber vitae bezeichnet wird, s. d. N. 13.

Es steht diese Lehre von der Prädestination im Gegensatz zu vier als falsch bezeichneten Sätzen, als wollte nemlich Gott nicht die Busse und den Glauben aller Menschen; als wäre die Berufung der Menschen vielfach blos eine vocatio signi; als gäbe es ein decretum Dei absolutum, nach dem ein Theil von vorn herein, nicht erst in Folge seiner Sünden, zum Verderben bestimmt sei, — und als sei nicht allein Gottes Barmherzigkeit und Christi Verdienst, sondern auch etwas in uns causa electionis; Ep. S. 621, 17–21.

Diese Sätze werden auch wegen ihrer praktischen Wirkung, weil sie sicher oder trostlos machten, verworfen und wiederholt der Kanon aufgestellt, dass eine Lehre von der Prädestination, die eben so tröste und erwecke, eben darin auch eine Garantie für ihre Richtigkeit und für ihre Uebereinstimmung mit dem Sinn des göttlichen Wortes und Geistes habe. Ep. N. 16. S. D. Nr. 91.

Diese doppelte Wirkung, eine tröstliche und eine erweckliche, schreibt die Concordienformel ihrer Prädestinationslehre ausdrücklich zu. Sie rühmt insonderheit den Trost, den diese Lehre gebe.

2) Der Trost wird als ein Trost für die perturbatae mentes dargestellt und auf das aeternum et immutabile propositum Dei begründet, alle, die glauben, selig zu machen, und auf die ewige electio derer, deren Glauben Gott vorausgesehen, und auf seinen Willen, sie zu stärken und zu erhalten. Darin liegt nach der Concordienformel ein Trost bei dem Blick auf unsere Schwachheit. Si nobis tutela et defensio nostrae salutis committeretur, heisst es s. d. 47, Deus bone, quam levi momento eam propter infirmitatem, pravitatem et corruptionem stimmend. „Dass die blosse Gewissheit des göttlichen Vorherrsehens die Freiheit niemals zerstören könne, ist unleugbar deutlich. Denn ein blosses Vorherwissen hat keinerlei Weise den geringsten Einfluss und es verändert weder das Mass, noch die Art des Daseyns von irgend einem Dinge. Alles, was die grössten Feinde der Freiheit jemals in diesem Punkt aufgebracht haben oder aufbringen können, läuft allein dahinaus, dass das Vorherwissen eine Gewissheit und die Gewissheit eine Nothwendigkeit in sich fasse. Allein es ist weder wahr, dass die Gewissheit eine Nothwendigkeit in sich fasse, noch dass das Vorherwissen eine andere Gewissheit ausmache, als allein so eine Gewissheit, die ebenfalls in einer Sache würde gewesen seyn, wenn man sie auch schon nicht vorhergewusst hätte." Clarkes Abhandlung von dem Daseyn und den Eigenschaften Gottes u. s. w. Braunschweig und Hildesheim 1756. S. 136.

insidias

carnis nostrae amitteremus? quam facile ea nobis per et vim diaboli et mundi machinis e nostris manibus extorqueretur atque eriperetur? Ideo Paulus certitudinem beatitudinis nostrae super fundamentum propositi divini exstruit, cum ex eo, quod secundum propositum Dei vocati sumus, colligit, neminem nos posse separare a dilectioue Dei, quae est in Christo Jesu, Domino nostro. Und kurz vorher heisst es: Quid? quod meam salutem adeo firmis praesidiis munire voluit, ut eam in aeternum suum propositum (quod falli aut everti nunquam potest) tanquam in arcem munitissimam collocaret atque adeo in omnipotentimanu Domini nostri Jesu Christi (unde nemo rapere nos potest) conservandam poneret. N. 45. Es liegt darin ferner ein Trost in afflictionibus et gravibus tentationibus. In afflictionibus vero et gravibus tentationibus, heisst es weiter, dulcissimam ex hoc articulo consolationem petere licet. Docemur enim, Deum in consilio suo ante secula mundi decrevisse, quod in omnibus calamitatibus, miseriis et augustiis nobis adesse, tolerantiam sub cruce largiri, consolari nos, spem Christianam exsuscitare, alere et nutantem erigere talemque tandem eventum dare velit, ut omnia mala ad salutem nostram cedant eamque promoveant. Unde et D Paulus egregiam consolationem ex hoc articulo depromit, cum docet, Deum in suo proposito ante tempora mundi ordinasse, quasnam tribulationes et quod crucis genus Dominus singulis Christianis imponere velit, ut omnes conformes fiant imagini Filli sui, et ostendit, quod unicuique pio sua crux in bonum cedat seu cooperetur, propterea quod pii homines secundum propositum Dei sint vocati (Rom. 8, 38 sq.). Ac tandem universa complectimur, quod neque tribulatio neque angustia neque vita neque mors etc. possit nos separare a dilectione Dei, quae est in Christo Jesu. ibid. 48. 49.

3) Man hat die Frage aufgeworfen, ob wir etwas verlieren würden, wenn wir die Lehre von der Prädestination nicht hätten, ob die Lehre von der Rechtfertigung nicht vollkom men zu unserem Troste ausreiche. Es ist darauf a) zu antworten, dass die erstere den Trost der letztern verstärkt und bekräftigt, indem sie auf den ewigen unwandelbaren Grund unserer Rechtfertigung, nemlich auf das ewige gnädige propositum Dei in Christo hinweist. In dieser Beziehung sagt die Concordienformel: Egregie praedestinationis doctrina articulum justificationis confirmat, quod videlicet gratuito, sine omnibus operibus et meritis nostris ex mera gratia propter solum Christum justificemur et salvemur. Ante secula enim hujus mundi priusquam in rerum natura essemus, imo antequam mundi fundamenta jacerentur, cum quidem nihil boni

agere adhuc poteramus, secundum propositum Dei in Christo ad aeternam salutem electi sumus. S. d. N. 43. Dazu kommt aber b), dass in der Prädestinationslehre ein tröstliches Moment mehr liegt, als in der Rechtfertigungslehre, nemlich das, dass Gott auch beschlossen hat, die Gläubigen in dem rechtfertigenden Glauben zu erhalten: die consolatio aus der ersteren ist darum umfassender und nachhaltiger. In diesem Sinn heisst es S. 90: Etenim hic articulus recte et dextre explicatus veram et omnium firmissimam consolationem perturbatis mentibus praebet, quia inde certi fiunt, quod salus aeterna non in manu ipsorum sit positu (quam alias multo facilius, quam Adam et Eva in paradiso, imo singulis horis et momentis amitterent), sed norunt eam in clementi divina praedestinatione fundatam esse, quam nobis revelavit in Christo, ex cujus manu nemo nos rapiet.

4) Aber gibt damit die Concordienformel nicht zu viel Trost? Tritt sie nicht mit sich selbst in Widerspruch, wenn sie nebenbei unsere Erhaltung im Glauben zugleich in unsere Hand legt? Sie sagt ja ausdrücklich: Illius scil. Dei aeternum decretum est, quod opus illud bonum a se in illis scil. justificatis inceptum promovere atque confirmare et ad finem usque conservare velit, si modo verbo ipsius tanquam scipioni constanter innitantur, ipsius opem ardentibus precibus implorent, in gratia Dei perseverent et dona accepta fideliter et bene collocent. N. 21. Sie sagt ferner: Scriptura testatur, Deum, qui nos vocavit, adeo fidelem esse, ut cum bonum opus inceperit, illud conservare et continuare et ad finem usque perducere et perficere velit, si modo non ipsi nos ab eo avertamus, sed initium substantiae usque ad finem firmiter retineamus, ad quam substantiam suam nobis gratiam promisit. N. 32. Sie gibt mit den deutlichsten Worten die Möglichkeit des Abfalls zu, wie z. B. N. 42: Multi quidem verbum Dei initio magno gaudio recipiunt, sed postea rursus deficiunt. Vera causa defectionis ipsorum est, quod sese a sancto Dei praecepto rursus et guidem petulanter avertunt, quod Spiritum Sanctum contristant et exasperant, quod coinquinationibus hujus mundi rursus sese implicant et satanae hospitium cordis sui adornant. Horum hominum posteriora deteriora fiunt prioribus. Wird nun da nicht mit der einen Hand genommen, was mit der andern gegeben wird? Wie kann gesagt werden, dass Niemand uns könne aus der Hand Christi reissen, wenn wir uns selbst von ihm losreissen können? Heisst,,im Glauben erhalten werden" nicht „vor dem Abfall bewahrt bleiben?"

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