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II.

Der erste schreibt an die Thessalonicher: Der Tag Doch, meine Lieben, wie thöricht es sei, sich in die- Christi kommt nicht, es sei denn, daß zuvor der Abfall ser unserer Zeit vor dem jüngsten Tage sicher zu dünken, komme"; und an den Timotheus: Der Geist aber dies sehen wir auch ferner aus dem Zustande, in sagt deutlich, daß in den letzten Zeiten werden etliche welchem sich jezt die Welt befindet. Davon vom Glauben abtreten, und anhangen den verführelaßt mich daher nun zweitens zu euch sprechen. rischen Geistern und Lehren der Teufel." Denn „das In welchem Zustande sich die Welt vor dem jüng- sollst du wissen, daß in den lezten Tagen werden greusten Tage befinden werde, deutet Christus in unserem liche Zeiten kommen. Denn es werden Menschen sein, Evangelio mit den Worten an: Hütet euch, daß die von sich selbst halten, geizig, ruhmräthig, hoffärtig, eure Herzen nicht beschweret werden mit Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ungeistlich Fressen und Saufen, und mit Sorgen der die da haben den Schein eines gottseligen Wesens, Nahrung, und komme dieser Tag schnell aber feine Kraft verleugnen sie." Petrus aber schreibt: über euch." In diesen Worten warnt Christus die „Wisset das aufs erste, daß in den lezten Tagen komChristen, daß sie sich nicht in das Wesen der lezten men werden Spötter, die nach ihren eigenen Lüsten Welt hineinziehen lassen, welches theils in sicherem, wandeln, und sagen: Wo ist die Verheißung seiner sorglosem, üppigem Leben, in Fressen, Saufen und Zukunft? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, Schwelgen, theils in Sorgen, Geizen und Sich abmühen bleibt es alles, wie es von Anfang der Creatur geweum das Zeitliche bestehen werde. Daß dies die rechte sen ist." Auslegung dieser Worte Christi sei, sehen wir aus anderen hieher bezüglichen Aussprüchen Christi und der heiligen Apostel.

Halten wir nun den Zustand der Welt in unseren Tagen gegen dieses Bild, welches die heilige Schrift von dem Zustand der Welt in der Zeit kurz vor dem Christus sagt nemlich zwar Matthäus 24. auch: jüngsten Tage entwirft, können wir dann auch nur noch „Und es wird geprediget werden das Evangelium vom einen Augenblick zweifeln, daß wir in der legten Zeit Reich in der ganzen Welt — und dann wird das Ende leben? Es ist kein Zweifel, der Feigenbaum hat Blätkommen.“ Aber Christus sagt nicht, daß durch diese ter und Blüthen gewonnen; die heiße Sonnengluth des allgemeine Predigt des Evangeliums eine allgemeine jüngsten Tages naht. Wir können es nicht leugnen, Bekehrung werde bewirkt werden, vielmehr seßt Christus mögen wir nun hierbei auf die Lehre oder auf das selbst ausdrücklich hinzu: „Zu einem Zeugniß über alle Leben sehen. Was die Lehre betrifft, so wird zwar auch Völker."

jest, wie Christus verkündigt hat, das Evangelium vom Lukas am 17. spricht aber Christus: Wie es ge- Reich unter allen Völkern gepredigt, aber dabei offenschah zu den Zeiten Noah, so wird es auch geschehen in bart sich unter der Christenheit selbst der voraus gesagte den Tagen des Menschensohns. Sie aßen, sie tran- große Abfall, einestheils zum Pabstthum, anderentheils ken, sie freyeten, und ließen sich freyen, bis auf den Tag, zum offenbarsten Unglauben. Denn daß ich jezt von den da Noah in die Arche ging, und kam die Sindfluth, vielen schwärmerischen Secten und von der Religionsund brachte sie alle um. Desselbigengleichen, wie es mengerei unserer Tage schweige, so sind ganze Heere von geschah zu den Zeiten Lot. Sie aßen, sie tranken, sie getauften Spöttern und Lästerern jezt aufgestanden, kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem die die ganze Religion unter dem Deckmantel des FortTage aber, da Lot aus Sodom ging, da regnete es schritts und der Aufklärung umzustürzen trachten und Feuer und Schwefel vom Himmel, und brachte sie alle alle heilige geheimnißvolle Lehren und Stiftungen um: auf diese Weise wird es auch gehen an dem Tage, Christi als Aberglauben verwerfen, mit Bibel, Gott, wenn des Menschen Sohn soll geoffenbaret werden." Christus, Himmel und Hölle nur Scherz treiben und Ferner spricht Christus noch Lukas am 18.: „Wenn des des Glaubens an einen jüngsten Tag nur lachen und Menschen Sohn kommen wire, meinest du, daß er auch spotten. Was hingegen das Leben betrifft, so leben werde Glauben finden auf Erden?" Dieselbe Beschrei- jegt die meisten nach dem Grundsay: Lasset uns essen bung von dem Zustande der Welt in der Zeit kurz vor und trinken, denn morgen sind wir todt. Alle Sünden dem jüngsten Tage gibt auch Paulus und Petrus.[gehen ganz offenbar im Schwange, als gäbe es keinen

Gott mehr, vor dem sich der Mensch fürchten, und kein | rung und Vorbereitung zu warten; er könnte sich damit Gericht, vor welchem der Mensch einst erscheinen und trösten, daß er in der kurzen ihm vorher gesezten GnaRechenschaft geben muß. Man hat seiner Sünden kein denfrist sich doch noch zu Gott bekehren und sich seine Hehl, rühmt sich derselben, und trägt Leid, daß man es Gnade da noch erbitten und erseufzen könne, denn Gott nicht ärger machen könne. Wie zur Zeit der Sind- sei ja ein barmherziger Gott. fluth und des Untergangs der Städte Socom und Go

Aber Gott hat uns Menschen diesen falschen Trest morrha geht alles in tiefster Sicherheit und Sorglosig- abgeschnitten; der jüngste Tag wird unversehener und keit dahin, und trachtet nur darnach, Geld zu sammeln, plötzlicher kommen, als bei den meisten Menschen der Häuser zu bauen und die Welt zu genießen; und treten Tod. Kein besonderes Uebelbefinden, keine Krankheit, hie und da noch Zeugen für die Wahrheit auf, die keine Altersschwäche, kurz, nichts wird ihn anmelden, Gottes Drohungen, Zorn, Strafe, Gericht und Hölle was ihn nicht schon längst angemeldet hätte. Er wird verkündigen, so ist es den meisten, wie den Einwohnern kommen ungemeldet wie ein Dieb in der Nacht, plößlich zu Sodom, nur lächerlich. Immer mehr Gesellschaften wie ein Bliz aus heiterem Himmel, und, wie es in bilden sich, die den Zweck haben, alle christliche Zucht unserem Terte heißt, ungeahnt „wie ein Fallstrick“, und Ordnung aufzuheben, die Kinder wider die Eltern, und zwar über alle, die auf Erden wohnen"; die Bürger wider die Obrigkeit, die Zuhörer wider die selbst die Frommen werden also darüber keinen Wink Lehrer, und die Armen wider die Reichen aufzuhezen; erhalten haben. ja, man entblödet sich jezt nicht, selbst die Ordnung der Ehe zu verlästern und Hurerei, Ehebruch und alle anderen Sünden für erlaubt zu erklären.

Wie nemlich der Jäger den Fallstrick für das Wild, das er fangen will, im Verborgenen zurecht legt und jedes Geräusch, das seine Nähe verrathen könnte, Wer aus diesem allem nicht sieht, daß wir jezt auf ängstlich vermeidet; wie er hierauf, während das Wild die Hefe der Weltzeit gekommen sind, wahrlich! der forglos und fröhlich im Grase weidet, schnell und plögmuß schon selbst von dem Taumelkelch dieser leßten, lich aus dem Dickicht heraus bricht und ihm den Fallschändlichen Zeit getrunken haben und davon trunken strick an Hals und Füße wirft, das zitternde und geworden sein. bebende Wild sich plößlich gebunden und gefangen sieht, Wie? dürfen wir also sicher sein? O wahrlich sich nicht mehr regen kann und eilends hinweggeschleppt nicht! Himmel und Erde rufen uns wie mit Donner- wird, um mit dem scharfen blinkenden Stahl den Todesstimme allenthalben zu: „Der Richter ist vor der Thür", stoß zu empfangen: so rüstet Gott auch im Verborgenen und Satan selbst läutet mit allen Glocken zum letzten seinen jüngsten Tag für die sichere Welt zu, und läßt Aufruhr der Menschheit wider ihren Schöpfer: o laßt keiner menschlichen Seele, ja, keinem Engel und keiner uns darum nicht schlafen, sondern uns rüsten, daß wir Creatur den Augenblick wissen, wenn er hervorbrechen bereit sein, wenn JEsus Christus kommen wird, zu will. Schon schwebt dieser große schreckliche Tag über richten die Lebendigen und die Todten, ihn mit Freuden der Welt, aber niemand im Himmel und auf Erden zu empfahen. ahnt den Tag des erschrecklichen Ereignisses.

III.

Der verhängnißvolle Tag bricht an, aber die Welt, in Sünden schlafend, wird auch an diesem Tage dahin

Hierzu hält uns aber unser Evangelium noch leben, wie sie immer dahin gelebt hat; in Essen und einen dritten Grund vor, und dieser ist: die Plößlich- Trinken, in Freyen und Sich freyen lassen, in Kaufen keit, mit welcher der jüngste Tag erscheinen und Verkaufen, in Bauen und Pflanzen, in Lachen und wird. Denn also spricht Christus in unserem Terte: Scherzen, in Spotten und Lästern. Da wird die Welt Wie ein Fallstrick wird er kommen über noch immer zu den Gläubigen sagen: Schweig mir alle, die auf Erden wohnen." von deinem jüngsten Tage, von deiner Hölle und von Meldete, meine Lieben, Gott den jüngsten Tag den deinem Gericht, das alles sind Possen, Schreckbilder, Menschen auch nur einen Tag, ja, nur eine Stunde von Pfaffen ersonnen, um Kinder und Weiber zu vorher an, so möchte wohl mancher meinen, er könne es schrecken." Aber siehe! während sie noch so spotten, wohl wagen, bis auf diese Meldung mit seiner Bekeh- während sie noch saufen und fressen, huren und buben,

und lachend und scherzend die Sünde frevelnd begehen sich verstecken wollen, und sich nicht verstecken können; da thut sich urplößlich der Himmel auf und JEsus | fruchtlos wird ihr Jammergeschrei verhallen: „Ihr Christus, angethan mit allen Schrecken eines Welt- Berge und Felsen fallet auf uns, und verberget uns richters, erscheint auf der Wolke des Himmels, tausend vor dem Angesicht deß, der auf dem Stuhl sigt, und mal tausend Engel umgeben ihn mit flammenden vor dem Zorn des Lammes. Denn es ist gekommen Schwertern, der Erzengel stößt in die Posaune und wie der große Tag seines Zornes, und wer kann bestehen?" tausend Gewitter durchdonnert ihr schmetternder Ton Krachend stürzt endlich nach abgehaltenem Gericht das die bebende Schöpfung. Die Todten stehen auf; alle Weltgebäude zusammen, die Hölle rauscht daher, öffnet Welt zittert und zagt; die Feinde Christi fühlen schon ihren feurigen Rachen und verschlingt nun auf ewig die ihrer wartende Verdammniß in ihren Herzen und alle ihre Kinder. ihr Geheul erfüllt Himmel und Erde und nur die Schaar der Frommen singt jubelnd bei dem Erblicken ihres Heilandes ein millionenstimmiges Halleluja voll seligen Entzückens.

Nun bedenket, ihr Sünder, diese schreckliche Scene können wir noch heute, noch diese Stunde erleben!

Auf denn, auf, meine Lieben: Fliehet eilends durch den Glauben in das Zoar der Wunden JEsu Da wird für die noch Unbekehrten keine Zeit sein, Christi. Und da bleibet, ach, bleibet, und dann „seid. sich noch zu bekehren; denn die Gnadenzeit ist nun mit wacker allezeit, und betet, daß ihr würdig der Erscheinung des Richters zu Ende. Gottes Zorn werden möget, zu entfliehen diesem allem, lagert sich in dem Augenblicke wie Berge auf die Seelen das geschehen soll, und zu stehen vor des aller, die sich auf den Tag des Zornes nicht mit wahrer Menschen Sohn".

Buße bereiteten. Da werden nun diese alle über sich Ihm, dem Heiland, dem Trost und der sicheren. selbst Wehe und Zeter schreien, den Tag ihrer Geburt| Zuflucht aller Sünder, sei Lob und Ehre von Ewigkeit verfluchen, entfliehen wollen, und nicht entfliehen können, zu Ewigkeit. Amen.

Am dritten Sonntage des Advents.

Gott gebe euch allen viel Gnade und Friede durch | frei in der Luft hangende ungeheure Erdball, den keine die Erkenntniß Gottes und JEsu Christi, unseres Säule stüßt, nicht schon längst in die bodenlose Tiefe HErrn. Amen.

Geliebte Brüder und Schwestern in unserm Heilande!

des Weltalls hinabgefallen ist! Welch' ein Wunder ist es, daß die frei fliegenden Winde und Wolken nicht längst alles auf der Erde verheert, sondern troß ihrer Die ganze Welt ist nicht nur selbst ein großes scheinbar ganz regellosen Einwirkung auf die Erde, fie herrliches Wunderwerk Gottes, es geschehen auch in bald befeuchtet, bald ausgetrocknet, und so immer fruchtderselben täglich so viel Wunder, daß sie nicht zu zählen bar erhalten haben! Welch' ein Wunder ist es, daß wir sind. Wer mag es aussprechen, ein wie großes Wun- alljährlich unseren Samen dem Schooße der Erde ander es ist, daß die Sonne nun beinahe sechs tausend vertrauen, und nachdem er vermodert ist, daraus schöne Jahre brennt, ohne daß sich ihre Kraft, ihr Glanz, ihre volle Achren hervorsprossen sehen! Jeder aus einem Wärme vermindert oder verändert hätte? Welch' ein Körnlein hervorwachsende Baum mit seinen Zweigen, Wunder ist es, daß die zahllosen Sterne seit Erschaffung Blättern, Blüthen und Früchten, jeder aus dürrem Erdder Welt Tag und Nacht ihre Bahn um die Erde durch reich aufwuchernde Weinstock mit seinen süßen Trauben, schreiten, ohne sie nur einmal im mindesten zu verrücken, jedes täglich sich vor unseren Augen entfaltende Grässo daß die Sternkundigen mit fast unfehlbarer Gewiß- lein ist ein Wunder, dessen Geheimnisse wir wohl wahrheit den Augenblick lange vorherbestimmen können, wenn nehmen und anstaunen können, die aber kein Weiser die Sonne oder irgend ein Stern über unseren Gesichts- dieser Welt zu erklären im Stande ist. Dies sind kreis herauftritt! Welch' ein Wunder ist es, daß der Wunder der Natur, die uns laut verkündigen, daß die

Welt fein zufällig zusammengewürfelter Haufe roher etwas zu bewirken. Daß die Sonne die Traube am Stoffe, sondern ein lebendiges Kunstwerk eines allmäch- Weinstock nach und nach zur Reife bringt, ist kein eigent tigen und allweisen Wundergottes sei, in welchem wir leben, weben und sind.

liches Wunder; wer aber durch seinen bloßen Willen Wasser in Wein verwandelt, der thut etwas, wozu mehr Doch, meine Lieben, alles das Unerklärliche, was Kraft nöthig ist, als in ter ganzen Schöpfung sich finwir schon in der Natur täglich beobachten, wird nur in det, also wiederum ein eigentliches sogenanntes Wunder. einem uneigentlichen Sinne ein Wunder genannt. Ein Wenn wir daher ein Wunder thun sehen, so sehen Wunder im eigentlichen Sinne ist ein solches Werk, das wir die Wirkung einer Kraft, die kein Geschöpf, auch nicht nach dem Lauf der Natur und vermittelst der in kein Engel, hat, also eine Wirkung allein des allden Creaturen liegenden Kräfte, sondern allein von mächtigen Schöpfers.

Boten die Kraft, Wunder zu thun, verliehen und ihnen damit gleichsam ein Beglaubigungsschreiben mitgegeben, wodurch sie es unwidersprechlich beweisen konnten, daß das, was sie von sich sagten, göttliche Wahrheit sei und daß daher jedermann ihnen glauben müsse bei Gottes ewiger Ungnade.

Gott, dem Herrn der Natur, durch seine neu schaffende So oft Gott Boten in die Welt gesendet hat, die unendliche Kraft hervorgebracht werden kann. Daß ein den Menschen etwas verkündigen mußten, was kein ausgefäetes Samenkorn als ein Halm mit einer vollen Mensch wissen konnte, so oft hat daher auch Gott solchen Aehre hervorwächst und sich so wohl hundertfältig vermehrt, ist kein eigentliches Wunder, denn es geschieht dies vermittelst der in die Natur von Gott gelegten und darin schon vorhandenen Kräfte; wer aber aus einem Brode durch ein bloßes Wort tausend Brode macht, der thut ein wahres Wunder, denn dies ist wider den Lauf der Natur und übersteigt alle den Creaturen inwoh- Unser heutiges Evangelium zeigt uns, wie auch nenden Kräfte. Daß ein Arzt Kranke heilt durch An- JEsus Christus um der Wunder willen, die er that, wendung von Arzneimitteln, ist kein Wunder; wer aber den Glauben an ihn verlangt hat; laßt uns daher jezt mit einem Worte eine Krankheit heilt, die keinem natür weiter betrachten, wie die Wunder JEsu Christi es lichen Heilmittel weicht, der thut ein wahres Wunder, unwidersprechlich beweisen, daß er wahrhaftig der sei, denn die bloße Rede des Mundes ist wohl ein Zeichen wofür er sich erklärte, nemlich der Sohn Gottes und dessen, was geschehen ist oder soll, aber ohne Kraft,| Heiland der Welt.

Tert: Matth. 11, 2-10.

Da aber Johannes im Gefängniß die Werke Christi hörete, sandte er seiner Jünger zween, und ließ ihm sagen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten? JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und saget Johanni wieder, was ihr sehet und höret; die Blinden sehen, und die Lahmen gehen, die Ausfähigen werden rein, und die Tauben hören, die Todten stehen auf, und den Armen wird das Evangelium geprediget. Und selig ist, der sich nicht an mir ärgert. Da die hingingen, fing JEsus an zu reden zu dem Volke von Johanne: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? wolltet ihr ein Rohr sehen, das der Wind hin und her weht? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? wolltet ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Siche, die da weiche Kleider tragen, sind in der Könige Häusern. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, der auch mehr ist, denn ein Prophet. Denn dieser ists, von dem geschrieben stehet: Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.

Johannes der Täufer zweifelte, meine Zuhörer, [sei, das der Wind hin und her wehet". Nein, keinesweges, wie manche irrigerweise behaupten, daran, weil, obgleich er fort und fort.auf Christum, als auf das das JEsus der wahre Messias sei. Hat doch die ganze Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt, seine Jünger Schlußrede Christi in unserem Terte vor allem den hingewiesen hatte, sich doch diese an der verächtlichen Zweck, den Gedanken aus dem Herzen des Volkes zu Gestalt JEsu Christi ärgerten, darum sendete Johannes entfernen, als ob auch Johannes der Täufer, nachdem seine Jünger zu Christo mit der Frage: „Bist du, der er um seines Bekenntnisses zu Christo willen in das da kommen soll, oder sollen wir eines anGefängniß geworfen worden war, ein Rohr geworden dern warten?" Johannes wollte nemlich, daß seine

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Jünger den Beweis aus Christi eigenem Munde hören | müssen wir unzweifelhaft glauben, daß er diese Macht und dadurch zum Glauben an Christum gebracht wer- von Gott besonders erhalten habe, und was ein solcher den sollten. - Was antwortete nun aber Christus? Mensch sagt und mit solchen Wundern bekräftigt, das Er sprach: Gehet hin und saget Johannis hat damit ein göttliches Siegel, daß es unleugbare wieder, was ihr sehet und höret; die Blin-Wahrheit sei; es ist dann ebenso, als wenn es Gott den sehen, und die Lahmen gehen, die Aus- selbst sagte. Denn bei wirklichen Wundern ist kein säßigen werden rein, und die Tauben hören, Betrug möglich. Einem menschlichen Könige kann die Todten stehen auf, und den Armen wird wohl sein geheimes Siegel gestohlen werden und Mendas Evangelium geprediget. Und selig ist, schen können seine Handschrift nachahmen und sich so der sich nicht an mir ärgert.“ Offenbar ver- falsche Documente und falsche Beglaubigungsschreiben weist also der HErr die Zweifelnden vor allem auf seine machen, um sich bei anderen fälschlich als Gesandte und Wunder. Laßt uns daher jest darüber nachdenken: Daß die Wunderwerke JEsu Christi unwidersprechlich beweisen, daß er der Sohn Gottes und Heiland der Welt fei; laßt uns

1. die Kraft dieses Beweises untersuchen und 2. erwägen, daß daher kein Mensch eine Entschuldigung haben wird, wenn er an Christum nicht geglaubt hat.

Bevollmächtigte des Königs auszugeben; aber kein Mensch ist im Stande, in die geheimen Gemächer Gottes zu steigen und da das Siegel der göttlichen Majestät zu stehlen. Wer es hat, der muß es von Gott willig erhalten haben.

Gott verlangt daher auch von uns nicht, daß wir eine Lehre, die kein Mensch ohne Gottes unmittelbare |Offenbarung wissen kann, glauben, wenn sie nicht durch Wunderwerke bestätigt ist. Christus spricht deutlich: HErr Gott Vater im Himmel, Du hast nicht nur Thue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet durch Deinen Knecht Moses von Deinem lieben Sohn mir nicht." Wie elend wären wir auch daran, wenn bezeuget: „Wer meine Worte nicht hören wird, die er wir Menschen als Boten Gottes und ihre Worte als in meinem Namen reden wird, von dem will ich's for- Gottes Worte annehmen sollten, auch wenn sie keine dern", Du hast auch nicht nur einst vom Himmel herab Wunder thäten! Wer könnte sich dann vor falschen aller Welt zugerufen: Das ist mein lieber Sohn, an Propheten schüßen? So oft daher Propheten mit welchem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören"; neuen Offenbarungen von Gott an die Welt gesendet Du hast auch Deinem eingebornen Sohn große Zeichen worden sind, so oft waren sie auch durch das göttliche und Wunder gegeben, damit er unwidersprechlich bewie sen hat, daß Du ihn gesandt hast: o, erbarme Dich unser, und gib uns die Herrlichkeit der Werke Deines Sohnes zu erkennen, daß auch wir alle an ihn glauben und durch ihn selig werden. Erhöre uns um dieses Deines Sohnes, unseres Heilandes, willen. Amen.

I.

Siegel beglaubigt, daß sie Wunder thaten. Welche erstaunenswürdige Werke wirkte Moses in Egypten im Angesichte eines ganzen Volkes, so daß endlich auch die egyptischen Zauberer sie mit keinem Blendwerke mehr nachahmen konnten, sondern ausrufen mußten: „Das ist Gottes Finger!" Wie wurde auch Aarons göttliche Sendung dadurch besiegelt, daß sein dürrer Stecken in einer Nacht grünte, blühte und Mandeln trug! Wie Ein Wunder ist, wie ihr gehört habt, ein Werk, bewies Josua seinen göttlichen Beruf, da auf sein Wort das wider den Lauf der Natur hervorgebracht wird, in Sonne und Mond stille stand! Wie der Prophet Elias, den Naturgesehen seinen Grund nicht hat und daher die auf dessen Gebet Feuer vom Himmel fiel und der Sohn eingeschränkte Kraft aller erschaffenen Wesen unendlich der Wittwe zu Zarpath aus dem Tode erwachte! Wie übersteigt; denn aus Nichts etwas schaffen oder das Elisa, der das bloße Eisen schwimmen machte, und Wesen der erschaffenen Dinge ändern, das kann keine Jesaia, der den Schatten am Sonnenzeiger des Ahas Creatur, kein Mensch, auch kein Engel, allein Gott. zehen Stufen zurückgehen ließ! Doch wer mag alle die Daher heißt es im 72. Psalm: Gelobet sei Gott, der Wunder der Propheten des Alten Bundes nennen? HErr, der Gott Israels, der allein Wunder thut." Ihr sehet aber hieraus, daß es eine gottlose List

Wenn wir daher jemanden Wunder thun sehen, so ist, die man jezt anwendet, der heiligen Schrift ihr

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