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habt, kommet her, kaufet und effet; kommet her und und es bei dir nur noch daran gefehlt hat, daß du diese kaufet ohne Geld und umsonst, beides Wein und Begnadigung angenommen hast? Wie könnte Gott in Milch." lasse sich doch keiner diesen Ostertrost ver- seinem Worte die Seligkeit allein dem Glauben zugeblich predigen. Greifet alle, alle eilends zu, jest, da sprechen, wäre den Menschen dieselbe nicht schon erwor Gott vor euch den Tisch seiner Gnade noch gedeckt hat, ben und geschenkt? Man glaubt ja nicht an etwas, es möchte die Zeit kommen, da ihr des Ostertrostes be- damit es geschehe, sondern weil es geschehen ist! dürftet, und ihn dann nicht finden könntet. Darum thue nur die Augen auf, und siehe es, und Du, der du dich bisher an die Welt gehängt hast, thue das Herz dafür auf, und glaube es, so wirst auch an ihre Eitelkeiten, Güter, Freuden und Ehren du den hohen Trost genießen, der wie ein crystallner o lerne am offenen Grabe des mit unaussprechlicher, Strom aus Christi Felsengrabe uns Sündern, allen für dich bestimmter Herrlichkeit in das Leben zurück Sündern, auch dir entgegenfließt. gekehrten Christus dieses irdischen, fleischlichen, niedrigen Ihr aber, die ihr bereits so klug gewesen seid, aus Sinnes dich schämen, wirf die Lust an diesen nichts- diesem Strome zu trinken, o feiert in diesen Tagen ein würdigen Dingen aus deinem Herzen hinaus und habe rechtes Freudenfest und trinket daraus in vollen Zügen! deine Lust an der Gnade, die dein Heiland dir aus Uebet euch in diesen Tagen, dem heiligen Apostel nachseinem Grabe gebracht hat: Da ist die rechte Freude, zusprechen: „Wer will die Auserwählten Gottes beda ist der rechte Reichthum, da ist die rechte Ehre! schuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer Du aber, der du bisher gar in muthwilligen, will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, offenbaren Sünden dahin gegangen bist, schlage ja vielmehr, der auch auferwecket ist, welcher ist zur doch heute in dich! bedenke, du hast mit deinem Rechten Gottes, und vertritt uns." Je getroster wir Sünderleben gezeigt, daß du die Gnade, die dir Gott diese Worte, der Welt, den Anklagen unseres Herzens schon zugesprochen hat, bisher nichts geachtet hast, denn und dem Teufel zu Troß, sprechen lernen, desto tüchtiger wo du darauf geachtet hättest, was das heiße, Christus werden wir auch werden, endlich auch jenes Triumphist auch an meiner Statt auferstanden", so würdest du lied anzustimmen: Der Tod ist verschlungen in den der Sünde nicht länger haben dienen können. Oso Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein gib ihr heute Abschied, stehe mit Christo aus dem Sieg? Aber der Stachel des Todes ist die Sünde, Grabe deiner Sünde auf, und suche nun deine Lust die Kraft aber der Sünde ist das Gesch. Gott aber in dem überschwänglichen Troste deines auch für dich sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat, durch unseren erstandenen Heilandes. HErrn JEsum Chriftum." Wer aber dies im Leben. übt, der wird dann auch mit dem alten Creuzträger Hiob auch im Tode im Glauben ausrufen können: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebet; und er wird mich hernach aus der Erde auferwecken." Nun, zu solchem fröhlichen und seligen Abschied im Glauben helfe uns

Aber auch du, der du bisher deswegen von dem Born der Gnade weggeblieben bist, weil du dich zu unrein dazu fühltest, hinzugehen, — sei nicht länger so thöricht! Du fragest: aber wird mich auch Gott begnadigen, wenn ich zu ihm komme? Doch, wie darfst du so fragen, da du ja bereits in der Auferstehung Christi allen JEsus Christus durch die Kraft seiner glorreichen schon längst von Gottes Seiten begnadigt worden bist, Auferstehung. Amen.

Am ersten Sonntage nach Ostern, oder Quasimodogeniti.

Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott dem Stimme oder Wort, sondern Gottes Wort, der da die Vater und dem HErrn JEsu Christo, dem Sohne des Vaters, in der Wahrheit und in der Liebe sei mit euch allen. Amen.

Geliebte Brüder und Schwestern in Christo JEsu!

Sünde vergibt, denn sie wird an Gottes Statt und aus Gottes Befehl gesprochen. Von diesem Befehl und Gewalt der Schlüssel, wie tröstlich, wie nöthig sie sei den erschrockenen Gewissen, wird mit großem Fleiß gelehret, darzu, wie Gott fordert, dieser Absolution zu Daß die christliche Kirche und daher auch die gläuben, nicht weniger, denn so Gottes Stimme vom berufenen Diener derselben die Macht haben, auf Erden Himmel erschölle, und uns dero fröhlich trösten, und Sünden zu vergeben, das ist eine von denjenigen wissen, daß wir durch solchen Glauben Vergebung der Lehren, durch welche sich unsere evangelisch-lutherische Sünden erlangen."

Kirche von allen anderen sogenannten Kirchen merklich Ihr sehet hieraus, meine Zuhörer, daß unsere unterscheidet. Von jeher hat nemlich unsere Kirche Kirche in ihrem herrlichen Grundbekenntniß ein so diese Lehre nicht etwa zaghaft und verschämt, sondern großes Gewicht auf die Lehre von der Absolution legt, mit großem Ernste und mit der freudigsten Entschieden- daß der, welcher sich von dieser Lehre lossagt, unmöglich heit vor aller Welt bekannt. So heißt es unter Anderm von demselben Geiste wie unsere Väter beseelt sein und in dem urältesten kleinen Catechismo Lutheri, dem unmöglich auf den Namen eines Lutheraners AnHaupt Schul- und Hausbuch unserer Kirche: „Die spruch machen kann, sondern auf einem ganz andern Beichte begreift zwei Stücke in sich, eins, daß man die Glaubensgrunde stehen müsse. Sünde bekenne, das andere, daß man die Absolution

Bekanntlich gehört aber diese Lehre zu denjenigen, oder Vergebung von dem Beichtiger empfahe, als von welche gegenwärtig von fast allen Benennungen und Gott selbst, und ja nicht daran zweifele, sondern fest besonders von der methodistischen Gemeinschaft vergläube, die Sünden seien dadurch vergeben für Gott leugnet, verworfen, als falsch und gefährlich dargestellt im Himmel.“ Und in demselben Büchlein wird dem und auf alle nur mögliche Weise bekämpft werden. Kirchendiener befohlen, die Frage an jeden Beichtenden Man erklärt diese Lehre für ein Ueberbleibsel des Pabstzu richten: „Gläubest du auch, daß meine Vergebung thums, für eine Erfindung herrschsüchtiger Priester und Gottes Vergebung sei?" worauf der Beichtende mit für ein Ruhekissen fleischlicher, sicherer Menschen, die einem getrosten „Ja“ antworten soll. Aber so soll in sich nicht befehren wollen. Vielleicht mancher Schwache unserer Kirche nicht etwa allein die Jugend heimlich ist schon durch diese lästerlichen Reden gegen diese heigelehrt werden; nein, als die Lutheraner, aus Fürsten, lige Stiftung Gottes zweifelhaft und irre geworden! Rechtsgelehrten und Theologen bestehend, einst im Was sollen wir nun thun? Sollen wir etwa erkennen, Jahre 1530 in Augsburg ihre Confession, d. i. ihr daß unsere Kirche in diesem Puncte von jeher irrig Glaubensbekenntniß, vor Kaiser und Reich im Namen gewesen sei? Sollen wir uns daher von ihr lossagen unserer Kirche zu thun aufgefordert wurden, auch da und eine neue Reformation des neunzehnten Jahrverleugneten sie die Lehre von der Macht der Kirche, hunderts ins Werk zu richten suchen? - Das sei Sünden zu vergeben auf Erden, keinesweges, sondern ferne! Lasset uns in Gottes Wort gehen, so werden bekannten dieselbe vielmehr frank und frei als ein wir finden, daß unsere Kirche auch in dieser Lehre auf theures Kleinod der rechten wahren evangelischen Lehre dem unwandelbaren Grunde des göttlichen Wortes vor aller Welt. Also heißt es nemlich unter Anderm steht, und daß alle diejenigen, welche wider diese Lehre im 25. Artikel der Augsburgischen Confession: „Das streiten, wider Christum, wider sein Wort, wider sein Volk wird fleißig unterrichtet, wie tröstlich das Wort | Verdienst und wider seine wahre Kirche streiten. der Absolution sei, wie hoch und theuer die Absolution

Das laßt uns denn heute bei Gelegenheit unseres zu achten, denn es sei nicht des gegenwärtigen Menschen Sonntagsevangeliums näher untersuchen.

Text: Joh. 20, 19–31.

Da sprach
Und da er

Am Abend aber desselbigen Sabbaths, da die Jünger versammelt, und die Thüren verschlossen waren, aus Furcht vor den Juden, kam JEsus, und trat mitten ein, und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das sagte, zeigte er ihnen die Hände, und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, daß sie den HErrn sahen. JEsus abermal zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. das sagte, blies er sie an, und spricht zu ihnen: Nehmet hin den Heiligen Geist. Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. Thomas aber, der Zwölfen einer, der da heißet Zwilling, war nicht bei ihnen, da JEsus kam. Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den HErrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, daß ich in seinen Händen sehe die Nägelmale, und lege meine Hand in seine Seite, will ichs nicht glauben. Und über acht Tage waren abermal seine Jünger drinnen, und Thomas mit ihnen. Kommt JEsus, da die Thüren verschlossen waren, und tritt mitten ein, und spricht: Friede sei mit euch! Darnach spricht er zu Thoma: Reiche deinen Finger her, und siche meine Hände; und reiche deine Hand her, und lege sie in meine Seite; und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein HErr, und mein Gott! Spricht JEsus zu ihm: Dieweil du mich gesehen hast, Thoma, so glaubest du. Selig sind, die nicht sehen, und doch glauben. Auch viele andere Zeichen that JEsus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, daß ihr glaubet, JEsus sei Christ, der Sohn Gottes; und daß ihr durch den Glauben das Leben habet in seinem Namen.

Es gibt drei Hauptterte der Schrift, in welchen die Lehre von der Absolution ihren eigentlichen Sig

I.

Der Irrthum derjenigen, welche den Previgern

Sünden zu vergeben, ist, meine Lieben, größer, als man denken möchte und als man gewöhnlich meint, und zwar erstlich darum, weil dadurch den klarsten Worten Christi widersprochen wird.

hat; der erste ist Matthäi am 16., der andere Matthäi des Evangeliums die Macht absprechen, auf Erden am 18. und der dritte in unserem heutigen, eben verlesenen Sonntagsevangelio enthalten. Auf Grund dieses leßteren laßt mich euch denn jezt zeigen: Wie groß und verderblich der Irrthum derjenigen sei, welche den Predigern des Evangeliums die Macht absprechen, auf Erden Sünden zu vergeben.

Durch diesen Irrthum wird nemlich:

Dieses ist ganz offenbar, denn Christus spricht, wie wir gehört haben, in unserem Evangelio zu den Aposteln nach seiner Auferstehung: „Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie er

1. den klarsten Worten Christi wider- lassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sprochen,

2. die vollkommene Erlösung
verleugnet, und endlich
3. den Menschen der höchste
nöthigste Trost geraubt.

sind sie behalten." Dasselbe hatte aber Christus Christi bereits längere Zeit vor seinem Tode zuerst zu Petro, und sodann zu allen Jüngern gesagt. Zu Petro sprach und er: „Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben. Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein; und alles, was du auf Erden HErr JEsu Christe, der Du Deinen Gläubigen lösen wirst, soll auch im Himmel los sein." Und die tröstliche Vollmacht verliehen hast, ihre Brüder und wenige Tage darauf wiederholte Christus diese Worte Schwestern in Deinem Namen von ihren Sünden los gegen alle Jünger, indem er sprach: Wahrlich, ich zusprechen, und der Du dazu insonderheit das Amt ein- sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll gesehet hast, das die Versöhnung predigt: behüte uns auch im Himmel gebunden sein; und was ihr auf gnädig davor, daß wir diese Deine tröstliche Stiftung Erden lösen werdet, soll auch im Himmel los sein.“ nicht hoffärtig und selbstgerecht verachten, sondern Deine Hiermit wird der Kirche und ihren Dienern so Liebe zu uns Sündern darinnen erkennen, und sie zum flar und deutlich die Macht, auf Erden Sünden zu Trost und zum Heile unserer Seele gebrauchen. Dazu vergeben und zu behalten, zugeschrieben, daß es keines segne die gegenwärtige Betrachtung um Deines Todes Beweises bedarf. Diejenigen, welche der Kirche denund Deiner Auferstehung willen. Amen. noch diese Macht absprechen, begehen daher einen großen

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Frevel. Sie widersprechen dem Sohne Gottes ins eine offenbare Absolution, die Paulus hier den gefalleAngesicht und erklären sein Wort für Lüge. Sie be- nen, aber bußfertigen Korinthern spricht? Ja, so oft gehen noch einmal die Sünde, zu welcher einst Satan die heiligen Apostel die Christen versichern: „Ihr seid die ersten Menschen zu verführen trachtete, als er ihnen alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christo zurief: „Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht| JEsu — aus Gnaden seid ihr selig geworden“ u. dergl., essen von allerlei Bäumen im Garten?" was ist das anders, als wenn der HErr zu dem Gicht

Die Worte des Sohnes Gottes sind so hell und brüchigen sprach: Sei getrost, mein Sohn, dir sind gewaltig, daß sich daher oft auch die Schwärmer das deine Sünden vergeben“? Bedenket ferner, wenn Ansehen zu geben suchen, als glaubten auch sie, daß Ananias zu Saulo sprach: „Laß dich taufen, und abdas Amt der Schlüssel nicht ausgestorben sei. Aber waschen deine Sünden", was ist das anders, als wenn lagt euch durch solche trügliche Zugeständnisse nicht Ananias gesagt hätte: Laß dich von mir absolviren? täuschen. Man spricht nemlich, Christus habe den Doch die Apostel schreiben sich die Macht, Sünden zu Aposteln hiermit nur die Gewalt gegeben, die Be- ergeben, auch ausdrücklich zu, und sie haben dieselbe dingungen zu offenbaren, unter welchen ein Mensch auch mit ausdrücklichen Worten geübt. Im zweiten Vergebung der Sünden erlangen oder davon aus Briefe an die Korinther im 2. Capitel lesen wir, daß geschlossen sein solle. Aber wer hat je gehört, daß der- | einst ein Blutschänder in der korinthischen Gemeinde vor jenige einem Menschen die Sünden vergebe, welcher ihm der ganzen Gemeinde so hart gestraft worden war, daß die Bedingungen darlegt, unter welchen er Vergebung er am Rande der Verzweiflung stand. Was thut nun erlangen könne? Das heißt das Wort Christi nicht aus- der heilige Apostel Paulus? Er schreibt unter Anderm legen, sondern widerlegen, nicht erklären, sondern ver- der Gemeinde folgende Worte: „Es ist genug, daß derkehren, nicht seinen süßen Trostkern aufschließen, sondern selbe von vielen also gestraft ist; daß ihr nun hinfort herausnehmen und verschließen, mit Einem Wort, es ihm desto mehr vergebet, und tröstet, auf daß er nicht für Sport und Scherz halten und mit Füßen treten. in allzu große Traurigkeit versinke. Darum ermahne ich Aber, spricht man, wo haben die Apostel absolvirt, euch, daß ihr die Liebe an ihm beweiset. Welchem aber wie die Prediger der lutherischen Kirche? - Hierauf ihr etwas vergebet, dem vergebe ich auch. Denn auch antworte ich: Wohl ist es wahr, daß man zur Zeit der ich, so ich etwas vergebe jemanden, das verApostel keine Canzeln hatte, von denen herab am gebe ich um euretwillen, an Chrifti Statt.“ Schlusse der Predigt die Absolutionsformel verlesen Kann es, meine Lieben, deutlicher ausgesprochen werden, worden wäre; wohl ist es wahr, daß man damals kei- daß der heilige Apostel wirklich an Christi Statt und nen Beichtstuhl hatte, in welchem denjenigen, welche im Namen der Gemeinde Sünden vergeben habe? communiciren wollten, die Hand auf das Haupt gelegt Dieses Zeugniß ist so klar, daß daher selbst viele und auf ihre Beichte die Vergebung ihrer Sünden ge- Feinde der Absolution es nicht zu leugnen wagen, daß sprochen worden wäre: aber obgleich wir in der aposto- wenigstens die heiligen Apostel wirklich die Macht, lischen Kirche diese Form, diese Art und Weise, Sünden zu vergeben, gehabt und geübt haben. Aber, diese Ceremonien der Schlüsselverwaltung nicht | spricht man, wie will man beweisen, daß auch die jeķifinden, so finden wir doch dieselbe Sache. Bedenket, gen Prediger des Evangeliums diese Macht haben? meine Lieben, wenn der heilige Apostel Paulus an die Ruft nicht St. Paulus selbst an einer anderen Stelle Korinther schreibt: Lasset euch nicht verführen: weder aus: Sind sie alle Apostel?" Hierauf antworte ich: die Hurer, noch die Abgöttischen, noch die Ehebrecher, Es ist wahr, es ist ein großer Unterschied zwischen einem noch die Weichlinge, noch die Knabenschänder, noch die Apostel und einem jezigen Diener der Kirche; die Diebe, noch die Geizigen, noch die Trunkenbolde, noch Apostel waren unfehlbar, die jeßigen Kirchendiener die Lästerer, noch die Räuber, werden das Reich Gottes nicht; die Apostel hatten die Macht, Wunder zu thun ererben. Und solche sind euer etliche gewesen: aber ihr und zu weissagen, die jeßigen Kirchendiener nicht; die seid abgewaschen, ihr seid geheiliget, ihr seid gerecht ge- Apostel waren unmittelbar von Christo, dem Sohne worden durch den Namen des HErrn JEsu, und durch Gottes, berufen, die jeßigen Kirchendiener mittelbar den Geist unseres Gottes" — was ist das anders, als durch Menschen; die Apostel hatten den Beruf, in alle

Welt zu gehen, die jeßigen Kirchendiener sind beschränkt | Zwar wird, meine Lieben, auch von den schwärauf das Feld der ihnen angewiesenen Gemeinde. merischen Sectenpredigern die Wahrheit nicht selten Was aber das Amt, das Evangelium zu predigen, ausgesprochen, daß Christus alle Menschen vollkommen betrifft, da findet kein Unterschied statt. Oder gilt das erlös't habe, aber dadurch darf man sich nicht blenden Wort des HErrn: Prediget das Evangelium", nur und überreden lassen, als ob auch sie diese Wahrheit den Aposteln? Gilt sein Befehl: „Taufet sie im Namen wirklich glaubten und verkündigten. Es ist nur zu des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes", offenbar, daß sie dieser Wahrheit, wenn sie sie Einnur den Zwölfen? Gilt seine Ordnung: Solches mal aussprechen, dagegen tausendmal durch ihre thut zu meinem Gedächtniß", nur den auserwählten ganze Lehrweise von dem Weg zur Seligkeit widerJüngern? Nein; Christus spricht zu ihnen ausdrück- sprechen und sie verleugnen. Denn was heißt das:' lich von denen, welchen sie predigen würden: Lehret Christus hat uns vollkommen erlös't? Das heißt: sie halten alles, was ich euch befohlen habe." Christus hat für uns alles gethan und gelitten, was So gewiß daher jener Befehl, zu lehren, zu taufen und wir hätten leiden und thun sollen, um selig zu werden. das heilige Abendmahl zu feiern, die Kirche aller Zeiten Wir haben nicht nöthig, unsere Sünden tilgen zu angeht, und so gewiß diese alles halten soll, was den wollen, Christus hat sie schon getilgt; wir haben Jüngern befohlen war, so gewiß gilt auch der Kirche nicht nöthig, Gott versöhnen zu wollen, Christus hat aller Zeiten bis an das Ende der Tage der Befehl| ihn schon versöhnt; wir haben nicht nöthig, uns Gotsammt der Verheißung: „Welchen ihr die Sün- tes Gnade verdienen zu wollen, Christus hat sie uns den erlasset, denen sind sie erlassen, und schon verdient; wir haben nicht nöthig, zu unserer welchen ihr sie behaltet, denen sind sie be- Seligkeit das Gefeß erfüllen zu wollen, Christus hat halten.“ Und so gewiß die Worte des 18. Capitels es dazu schon erfüllt; wir haben nicht nöthig, uns eine Matthäi von den Christen und Gemeinden aller Zeiten vor Gott giltige Gerechtigkeit verschaffen zu wollen, gelten: „Sündiget dein Bruder an dir, so gehe hin Christus hat sie uns schon verschafft; wir haben nicht und strafe ihn zwischen dir und ihm allein; höret er nöthig, Tod, Teufel und Hölle überwinden zu wollen, dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Höret er Christus hat dies schon alles für uns überwunden; dich nicht, so nimm noch einen oder zween zu dir. wir haben nicht nöthig, uns die Würdigkeit zum EinHöret er die nicht, so sage es der Gemeine; höret er die gang in den Himmel erwerben zu wollen, Christus hat Gemeine nicht, so halte ihn als einen Heiden und sie uns schon erworben; wir haben kurzum nicht nöthig, Zöllner" - so gewiß diese Worte, sage ich, von den das Werk unserer Seligmachung vollbringen zu wollen, Christen und Gemeinden aller Zeiten gelten, so gewiß Christus hat schon alles vollbracht, hat schon den Kelch gelten auch die darauf sogleich folgenden Worte: „Wahr- unserer verdienten Leiden bis auf den leßten Tropfen lich, ich sage euch, was ihr auf Erden binden werdet, ausgetrunken, die Summe unserer Schuld vor Gott soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel los sein."

schon bis auf den lezten Heller bezahlt, den Willen Gottes schon bis auf den letzten Buchstaben gethan.

Es ist und bleibt daher ein großer greulicher JrrWas folgt nun hieraus? - Hieraus folgt, daß thum, den Predigern des Evangeliums die Macht, auf dieses auch allen Menschen geprediget werden kann, ja, Erden Sünden zu vergeben, abzusprechen. Mag man gepredigt werden muß, und daß das Evangelium eben sich wenden und winden, wie man will, man begeht darin besteht, daß man allen Menschen verkündigt: damit die erschreckliche Sünde, Christo, dem Sohne Seid fröhlich, ihr Sünder, Christus hat schon eure Gottes, ins Angesicht zu widersprechen und sein Wort Sünden getilgt; Christus hat euch schon mit Gott zur Lüge zu machen.

II.

Doch dieser Irrthum ist auch darum so groß und verderblich, weil man dadurch zweitens die vollkommene Erlösung Christi verleugnet.

versöhnt; Christus hat euch Gottes Gnabe schon ver dient; Christus hat für euch schon das Gesez erfüllt; Christus hat euch schon eine vor Gott giltige Ge rechtigkeit verschafft; Christus hat für euch schon Tot, Hölle und Teufel überwunden; Christus hat euch schon die nöthige Würdigkeit zum Eingang in den Himmel

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