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göttlich besiegeltes Ansehen zu rauben, wenn man sagt, | zur Nache“ (nemlich gegen den Verführer, den Teufel); es komme wenig oder nichts auf die darin erzählten „Gott, der da vergilt, kommt und wird euch helfen. Wunder, sondern allein auf die Vortrefflichkeit der darin enthaltenen Lehren an. Eben die Wunder, die kein Mensch ohne Gott thun kann, bezeugen uns, daß wir uns nicht täuschen, wenn wir die Lehre der Schrift als so vortrefflich erkennen.

Alsdann werden der Blinden Augen aufgethan werden, und der Tauben Ohren werden geöffnet werden. Als= dann werden die Lahmen löcken", d. h. springen wie ein Hirsch, und der Stummen Zunge wird Lob sagen.“

Hieraus ist es klar, JEsus könnte der von den Propheten verheißene Heiland nicht gewesen sein, wenn er keine Wunder gethan hätte. Aber er hat nicht nur dann und wann seine Wunderkraft blicken lassen, sondern sich auch durch seine Wunderthaten vor allen andern Boten Gottes unendlich ausgezeichnet.

Erstlich durch die erstaunliche Menge derselben. Christus machte, sobald er sein Lehramt angetreten hatte, oft an einem Tage ganze Schaaren Elender mit einem Wort gesund. Wir lesen, fast alle seine Tritte und Schritte waren mit Wundern begleitet. Und doch sind. die in den Evangelien erzählten nur ein Theil derer, die Christus gethan hat. Johannes sagt ausdrücklich am

that JEsus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch; welche, so sie sollten eins nach dem andern geschrieben werden, achte ich. die Welt würde die Bücher nicht begreifen, die zu beschreiben wären.“ Die Juden rechnen einhundert und fünfzig im Alten Testa= mente erzählter Wunder; Christus aber hat allein mehr Wunder gethan, als alle Propheten zusammengenommen; so daß das Volk schon bald im Anfang ausrief: „Wenn Christus kommen wird, wird er auch mehr Zeichen thun, als dieser thut?"

Bei Christo hat es überdies noch eine besondere Bewandniß; er erklärte zweierlei von sich, erstlich, daß er mehr, als ein Prophet, nemlich der Sohn Gottes, sei, und zweitens, daß er der Messias oder der von den Propheten verheißene Heiland der Welt sei. Er spricht von sich: Hier ist mehr, denn Salomo. Ich und der Vater sind Eins. Wer mich siehet, der siehet den Vater. Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch. Denn was der Vater thut, das thut gleich auch der Sohn. Wie der Vater die Todten auferwecket, und macht sie lebendig, also auch der Sohn machet lebendig, welche er will. Der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn gegeben. Auf daß sie alle den Sohn | Schlusse seines Evangeliums: „Auch viele andere Zeichen ehren, wie sie den Vater ehren. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich. Suchet in der Schrift, denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben darin, und sie ist's, die von mir zeuget." Und als einst ein geheilter Blind-| geborner auf die Frage: „Glaubst du an den Sohn Gottes?" antwortete: HErr, wer ist's, auf daß ich an ihn glaube?" Da sprach Christus: „Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es." So zeugt Christus von sich, aber dürfte dies irgend ein Mensch glauben, wenn Christus es nicht durch Werke bewiesen hätte? Nimmermehr! Deutlich war es schon im Alten Testamente vorausverkündigt, daß der wahre Christus sein Amt und seine Person mit großen Wundern bestätigen würde. Moses sagt von ihm: „Einen Prophe- | erhöret, daß jemand einem gebornen Blinden die Augen ten, wie mich, wird der HErr, dein Gott, dir erwecken, aus dir und aus deinen Brüdern; dem sollt ihr gehorchen." Wie mich", spricht Moses; also muß der Prophet aller Propheten auch wie Moses Wunder thun, da dieser sich eben auch durch die Größe und Menge seiner Wunder vor allen anderen Boten Gottes ausgezeichnet hat. Ferner sagt Jesaias von dem Kinde des Heils, es werde den Namen „Wunderbar“ mit der That tragen; und noch deutlicher bezeugt er an einer anderen Stelle: Saget den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Sehet, euer Gott der kommt

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Christi Wunder zeichnen sich aber nicht nur durch ihre Menge, sondern auch durch ihre besondere Herrlich)keit aus. Voll Verwunderung mußte man einstmals unter anderem bekennen: „Von der Welt an ist es nicht

aufgethan habe." Ein noch größeres Wunder war es aber, daß Christus sagen konnte: Brechet diesen Tempel, und am dritten Tage will ich ihn aufrichten"; er meinte nemlich damit den Tempel seines Leibes; er erklärte also, daß er aus eigner Kraft wieder auferstehen wolle; wie er denn an einer anderen Stelle sagt: „Niemand nimmt mein Leben von mir, sondern Ich lasse es von mir selber. Ich habe es Macht zu lassen und habe es Macht, wieder zu nehmen." Welche Gottesmacht und Herrlichkeit strahlt aus diesen Worten! So hat kein Prophet geredet noch reden können; Christus aber hat

dies nicht allein ausgesprochen, sondern auch erfüllt, und sie in Christi Namen zu verrichten; daher rief unter sich wirklich selbst nach seiner Vorhersagung am dritten anderen Petrus dem Lahmen im Tempel zu: „Im Tage wieder lebendig gemacht. Namen JEsu Christi von Nazareth, stehe auf und

Zu den Vorzügen Christi gehört aber auch ferner wandle." Allein von Christo hieß es also, wie von die außerordentliche Mannigfaltigkeit seiner Wunder. Gott dem Vater: „Er spricht, so geschieht's; er gebeut, Er hat sie verrichtet an allen Arten der Creaturen; an so stehet's da.“

den bösen Geistern, die er aus den Besessenen austrieb; Noch eins ist es endlich, wodurch Christus bei an den Menschen in allen Beziehungen; er hat ihre ge- seinen Wundern zeigte, daß er kein bloßer Prophet sei; heimsten Gedanken offenbart, er hat Kranke, die am Fie- |sondern als ein Heiland und Seligmacher gekommen sei. ber lagen, Wassersüchtige, Gichtbrüchige und Blutflüssige Die Wunder Christi waren nemlich nicht, wie die vieler geheilt, er hat Taube hörend, Sprachlose redend, Blinde anderen Propheten, zerstörend und schreckend, sondern sehend, Lahme gehend, Aussäßige rein, ja, Todte leben- alle wohlthätig und erfreulich. Christus hätte wohl dig gemacht. Und er hat dies nicht nur in Gegenwart, seine lästernden Feinde mit einem Worte zerschmettern, sondern oft auch in Abwesenheit, in weiter Entfernung und gottlose Städte, die ihn verwarfen, augenblicklichh von den Elenden gethan, denen er half, ohne sie zu sprechen versinken lassen können, er hätte im Gegentheil Sehende oder gesehen zu haben. Auch an anderen Creaturen hat blind und Redende sprachlos machen können; aber er Christus seine Wunderkraft bewiesen; auf seinen Befehl hatte nicht das Amt, das die Verdammniß predigt, wie mußten sich die Fische im Meer versammeln, und unter Moses, sondern das Gnadenamt; während daher Moses anderen ein Fisch ihm einen Stater zur Bezahlung der das Wasser in Blut verwandelte, so verwandelte hinLandessteuer bringen; auf seinen Segen mußte sich Brod gegen Christus es in Wein; während Elisa einen unund Fisch tausendfältig vermehren; auf sein Wort mußte treuen Knecht mit Aussaß schlug, so reinigte vielmehr augenblicklich der Feigenbaum verdorren, der keine Frucht Christus die, die damit behaftet waren. Elias ließ brachte; das Wasser mußte sich in Wein verwandeln; Feuer vom Himmel fallen über die Feinde Gottes; als der Meeresspiegel mußte ihm zu einem festen Boden aber die Apostel ein Gleiches von Christo verlangten, dienen; und der Sturm und die empörten Wellen muß- sprach er: „Wisset ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr ten sich auf seine Bedrohung legen; so daß die Jünger seid? Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Mendamals entsegt ausriefen: „Was ist das für ein Mann, |schen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten.“ Als daß ihm Wind und Meer gehorsam ist?“ daher Petrus dem Malchus im Garten Gethsemane das

Was aber Christum vor allem vor den Propheten Ohr abgehauen hatte, so heilte es Christus im Augenblick und Aposteln auszeichnet, ist dieses, daß er seine Wun- wieder, ob dieser gleich kam, ihn gefangen zu nehmen. der in seinem eigenen Namen, also in eigener Kraft Dies sind die herrlichen Wunderwerke Christi, durch gethan und damit bewiesen hat, daß er Gottes Sohn die er es unwidersprechlich bewiesen hat, daß wir ihm selbst sei. Auf die Bitte eines Ausfähigen: „So du glauben müssen, wenn er erklärt, daß er der Sohn willst, kannst du mich wohl reinigen", sprach Christus Gottes und der Heiland der Welt sei; von den herrnur: „Ich will, sei gereinigt!" und das Wunder war lichen Wundern jezt nicht zu reden, welche um Christi geschehen. Dem todten Töchterlein des Jairus rief er willen, z. B. bei seiner Geburt, Taufe, Creuzigung, zu: „Ich sage dir, Mägdlein, stehe auf!" Dem Sohn Tode, Auferstehung und Himmelfahrt geschehen sind. der Wittwe zu Nain, der bereits im Sarge lag: „Jüng- Auf seine Werke hat er sich daher auch allezeit selbst ling, ich sage dir, stehe auf"; und dem Lazarus, der schon berufen; er sprach unter anderem: „Ich habe ein größeim Grabe verwes'te: Lazare, komm heraus!" Und res Zeugniß, denn Johannis Zeugniß; denn die Werke, fiche, vor dem Machtwort Christi floh Tod und Ver- die mir der Vater gegeben hat, daß ich sie vollende, wesung! So hat Moses nicht reden können; er sprach dieselbigen Werke, die Ich thue, zeugen von mir. Glauallezeit: „So spricht der HErr, ich will das Wasser bet mir, daß ich im Vater und der Vater in mir ist; in Egyptenland schlagen"; und so fort. Anders mußten wo nicht, so glaubet mir doch um der Werke willen." auch die Apostel sprechen; ihre Wunderkraft hatten sie | Christus will also sagen: wenn euch nichts überzeugen erst von Christo empfangen und zwar mit dem Befehl, kann, so sollten euch doch meine Werke überzeugen.

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Christi Wunder sind auch nicht ohne große Frucht | Als daher die Apostel nach der Auferstehung Christi sich geblieben. Tausende wurden dadurch zum Glauben an auf seine Wunder in ihren Predigten beriefen, da wagte das Evangelium gebracht; so daß endlich die Hohen- es niemand, ihnen zu widersprechen. Wäre das, was priester und Pharisäer deswegen einen Rath versammel- | die Apostel von Christo rühmten, nicht vor Aller Augen ten, worin sie unter einander sprachen: Was thun wirklich geschehen, würde man ihnen nicht geantwortet wir? Dieser Mensch thut viele Zeichen. Lassen wir ihn haben: Ihr lüget!? Selbst die ungläubigen Juden also, so werden sie alle an ihn glauben." Und es können daher Christi Wunder nicht leugnen; selbst in waren nicht nur Ungebildete, die durch Christi Wunder ihrem Talmud werden sie zugestanden; um aber Christum überzeugt wurden. Selbst ein Nikodemus, ein Oberster dennoch verwerfen zu können, haben die Rabbiner daher der Pharisäer, gesteht Christo: „Meister, wir wissen, daß Du bist ein Lehrer von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen thun, die Du thust, es sei denn Gott mit ihm."

II.

die lächerliche Fabel ersonnen, daß Christus den geheimen Namen Jehovah habe aussprechen können, dadurch er die Kraft der Wunder erlangt habe. Schon in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeit sind auch von Heiden ganze Bücher gegen das Christenthum geschrie= ben worden, die wir noch jezt zum Theil ganz, zum

So wird denn um der großen Wunderwerke wil- Theil in Bruchstücken besißen; aber merkwürdig! keines len, welche Christus gethan hat, kein Mensch einst eine derselben sucht dadurch das Christenthum zu widerlegen, Entschuldigung haben, wenn er nicht an Christum ge- daß es die Wahrheit aller jener Wundergeschichten glaubt hat. Denn wenn Christus in unserem Terte leugnete; im Gegentheil geben sie zu, daß dieselben so nach dem Hinweis auf seine Werke hinzusezt: „Selig geschehen seien, nur daß sie sie zauberischen Kräften in ist, der sich nicht an mir ärgert“, so spricht er heidnischer Blindheit zuschreiben. Wie konnte man auch damit auch zugleich die Drohung aus: Unselig, ewig leugnen, was ein ganzes Volk gesehen hatte und beverloren ist, wer sich nun noch an mir ärgert. Darüber zeugte? Daher hat sogar Mahomed in seinem Koran laßt mich daher nun noch zweitens Einiges hinzusehen. Christi Wunder anerkannt, so daß selbst kein MahomeDaß Christus die Wunderwerke, welche uns von caner sie leugnet.

den Evangelisten erzählt werden, wirklich verrichtet habe, Womit wird sich daher einst ein Mensch entschuldarüber kann auch der mindeste Zweifel nicht sein. Die digen können, der Christum verworfen hat? Was hätte sie uns erzählen, sind die unverwerflichsten Zeugen; sie Christus mehr thun können, um es unwidersprechlich zu decken mit der größten Offenheit und Unparteilichkeit beweisen, daß er wirklich der Sohn Gottes und Heiland ihre eigenen Fehler auf; würden sie das wohl gethan der Welt sei? Er konnte nicht nur einstmals sagen: haben, wenn sie nicht wahrheitsliebend gewesen wären?,,Hätte ich nicht die Werke gethan unter ihnen, die kein Wem könnten wir noch glauben, wenn wir solchen Zen- anderer gethan hat, so hätten sie keine Sünde; nun gen nicht glauben wollten? Und warum hätten sie auch die Wahrheit nicht sagen wollen? Haben sich die Apostel durch ihre Predigten von den Werken Christi irgend einen irdischen Vortheil erworben? oder haben sie des wegen nicht vielmehr Armuth, Schande, Verfolgung, ja, den grausamsten Tod auf sich nehmen müssen? Wird aber ein Mensch eine Unwahrheit sagen, um sich dadurch in's Unglück zu stürzen? Nichts ist ungereimter, als dergleichen etwas zu glauben.

aber haben sie es gesehen, und hassen doch beide, mich und meinen Vater"; Christus hat es auch so gelenkt, daß wir noch heute durch tausend Zeugen von der Gewißheit seiner Wunder überführt werden.

Hätte Christus nur Gottesworte geredet und nicht auch Gottes werke gewirkt, so könnte sich noch jemand damit entschuldigen, er sei als ein von Natur im Geistlichen blinder Mensch nicht im Stande gewesen, die Vortrefflichkeit seiner Lehre zu prüfen und zu erfen Aber Christi Wunder sind auch nicht im Verbor- nen: aber die Göttlichkeit seiner Werke kann und muß genen, nicht in einem Winkel, nicht blos vor den Augen jedermann, auch ein unverständiges Kind, einsehen. der Freunde geschehen, wie die angeblichen Wunder der Auch der Einfältigste kann und muß es erkennen, daß Betrüger, sondern vor vielen tausend Zeugen, und oft ein Mensch nicht mit einem Worte Blindgeborne sehend selbst im Angesichte der erbittertsten Feinde JEsu Christi. | machen, Krüppeln in einem Augenblicke gerade Glieder

geben, ja, Todte auferwecken könne. Auch der Ein- Schon durch Moses spricht Gott von Christo: fältigste kann es einsehen: wer solches thut, der muß „Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken mit Gott im Bunde stehen; dessen hiermit beglaubigte aus ihren Brüdern", das heißt, einen Propheten, der Aussagen müssen Wahrheit sein; dem gibt ja der wahr auch wie Moses eine neue Verfassung des Reiches haftige Gott selbst das Zeugniß, daß wir ihm glauben Gottes auf Erden bringen werde, „und (ich will) können, ja, glauben sollen und müssen bei seiner ewigen meine Worte in seinen Mund geben. Und wer meine Ungnade und bei Verlust der ewigen Seligkeit. Worte nicht hören wird, die Er in meinem Namen Nun hat aber JEsus Christus deutlich erklärt, reden wird, von dem will Ich's fordern." Gott sagt wer mich siehet, der siehet den Vater; der Vater ist in hiermit: Wer Mosis Worte nicht halte, für den sei mir und ich im Vater; ich bin die Thür; ich bin der noch Hilfe, wer aber des größten aller Propheten, gute Hirte; ich bin das Brod des Lebens; ich bin das Christi, Wort nicht annehme, für den sei keine Hilfe. Licht der Welt; ich bin die Auferstehung und das Leben; Daher spricht denn auch Christus selbst: „So ihr nicht wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. glaubet, daß ich es sei, so werdet ihr sterben in euren Womit wollen nun die sich an jenem Tage entschuldi- Sünden." gen, die das nicht geglaubt haben? - Christi herrliche O ewig beklagenswerthes Schicksal aller UngläuWunderwerke werden wider sie auftreten, sie verklagen bigen! Wer unter uns will es wagen, die göttlichen und verurtheilen, und nichts, nichts werden sie haben, Siegel zu verwerfen, welche Christus dafür aufgewiesen sich zu entschuldigen. hat, daß sein Wort Wahrheit und daß Er also Gottes Und ach, wäre Christus nur einer aus den Prophe- Sohn und der Welt Heiland sei? O möchte keiner, ten oder sonst ein Lehrer der Wahrheit, da wäre ja noch keiner unter uns sich in den Zauberkreis der UngläubiHoffnung, daß auch die noch selig werden könnten, die sich gen unserer Tage hineinziehen lassen! Er würde es in seiner Person geirrt und ihn unwissend verworfen sonst einst fruchtlos und ewig bereuen müssen. hätten. Aver Christus ist der Sohn Gottes selbst, der Nein, laßt uns mit offnen Glaubensaugen Christi Richter der Lebendigen und der Todten, der einige Heiland, große Zeichen und Wunder betrachten und mit Petro der einige Mittler zwischen Gott und den Menschen, es ist sprechen: HErr, wohin sollen wir gehen? Du hast in keinem andern Heil, es ist auch den Menschen kein Worte des ewigen Lebens. Und Wir haben geglaubet anderer Name gegeben, darinnen wir sollen selig werden, und" aus Deinen Werken und Worten „erkannt, daß als allein Er, JEsus Christus, der hochgelobte Gottes- Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes." und Menschen-Sohn! Wer daher ihn verwirft, der ver- „Hosianna Dir, dem Sohne David; gelobt seist Du, der wirft sein Heil, seine Seligkeit, das ewige Leben, und Du kommst im Namen des HErrn. Hosianna in der feine Creatur kann einen solchen armen Menschen erretten. Höhe!" Amen.

Am vierten Sonntage des Advents.

Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott dem zeugt von sich der Prophet Jeremias im 20. Capitel Vater, und dem HErrn JEsu Christo, dem Sohne des seiner Weissagungen. Er erzählt nemlich daselbst, als Vaters, in der Wahrheit und in der Liebe sei mit euch er dem abgefallenen Volke Israel habe sein Unglück allen. Amen. weissagen müssen und er dafür nichts als den bittersten Hohn und Spott eingeerntet habe, so habe er sich Geliebte Brüder und Schwestern in Christo JEsu! einstmals vorgenommen, hinfort ganz zu schweigen. „Ich glaube, darum rede ich", so spricht David Aber", seßt er hinzu, es ward in meinem Herzen wie im 116. Psalm, und bezeugt hiermit, daß er, da er den ein brennendes Feuer, in meinen Gebeinen verschlossen, Glauben in seinem Herzen trage, daher auch mit sei- daß ich es nicht leiden konnte, und wäre schier vernem Munde davon reden müsse. Etwas ähnliches be- | gangen."

Aus diesen beiden Beispielen ersehen wir, der und felsenfest allen Drohungen der Gewaltigen der wahre Glaube ist eine in dem Herzen des Menschen Erde mit ihrem Glaubensbekenntniß gegenüber. von Gott selbst angezündete Flamme, die aber, wo sie Und als vor dreihundert Jahren das Evangelium wirklich brennt, wie ein verschlossenes Feuer sich mit wieder über tausend und aber tausend Herzen den Gewalt Bahn macht, und in feurigen Bekenntnissen Geist des Glaubens ausgoß, was geschah? des Mundes herausschlägt. Siehe, da ertönte auch bald das Bekenntniß wieder von tausend und aber tausend Lippen. Mochte der römische Bischof zürnend seine Bannstrahlen über die Häupter der evangelischen Christen herabschleudern, mochte der Kaiser über sie die sonst so gefürchtete Reichsacht aussprechen, mochte das Bekenntniß: „Ich bin ein lutherischer Christ", mit Gefahr Leibes und Lebens verbunden sein, man konnte nicht mit dem Munde verschweigen, weß das Herz voll war. Es hieß auch das

Daß dem wirklich so sei, hat sich zu allen Zeiten durch die Erfahrung deutlich erwiesen; denn so oft nur der Glaube in der Christenheit mehr als sonst auf flammte, so oft finden wir auch unter den Christen einen besonderen Eifer im entschiedensten und freimüthigsten Bekenntniß. Mit welchem Eifer sehen wir in der aller ersten Zeit die heiligen Apostel jede Gelegenheit wahr nehmen, wo sie aussprechen konnten, was in ihrem Herzen lebte! Mit welcher Freudigkeit hören wir den mals: „Ich glaube, darum rede icy“. heiligen Paulus, obwohl in Ketten und Banden, selbst Vergleichen wir nun hiermit unsere Zeit, müssen vor dem Landpfleger Felir und Festus und vor dem wir da nicht ausrufen: Ach, wo seid ihr hin, ihr schöKönig Agrippas und seiner königlichen Gemahlin Bernen goldenen Zeiten jener treuen Bekenner? Wird nicht nice Christum, den Gecreuzigten, bekennen! Mit wel- jezt gerade von den meisten unter denen, welche sich cher Unerschrockenheit sehen wir die Apostel Petrus und Christen nennen, vielmehr Christus gelästert, anstatt Johannes vor dem Hohenrathe zu Jerusalem stehen, bekannt? Leugnen nicht jeßt die meisten sogenannten. indem sie ihnen zurufen: Ihr Obersten des Volkes, christlichen Prediger, daß Christus der wahrhaftige Gott und ihr Aeltesten von Israel! Euch und allem Volk und der Versöhner aller Sünder sei? - Wohl sind von Israel sei kund gethan, daß in dem Namen JEsu zwar seit einigen Jahren wieder große herrliche ErChristi von Nazareth, welchen Ihr gecreuzigt habt, weckungen zum Glauben auch unter uns Deutschen gestehet dieser allhier vor euch gesund. Das ist der Stein, schehen, aber wo ist das freimüthige Bekenntniß zur von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein gewor- ganzen Wahrheit, wie wir es bei den ersten Christen den ist“. Und da man sie ernstlich bedroht, daß sie und unter unseren Vätern finden? Verlangt man jezt hinfort keinem Menschen von diesem Namen sagen soll nicht von einem Christen, daß er jeden Glauben für ten, da antworten sie mit fröhlich leuchtenden Augen: gleich gut erkenne und bekenne? und erklärt man nicht „Wir können es ja nicht lassen, daß wir nicht reden vielfach denjenigen für einen stolzen, hoffärtigen Mensollten, was wir gesehen und gehöret haben“. schen, der es bekennen will: Gott hat mich die WahrEinen solchen Eifer im Bekenntniß finden wir heit finden lassen, gegen welche alles andere Irrthum in den ganzen drei ersten Jahrhunderten unter den ist? Ja, spricht man, Christum sollst du nicht verChristen. Kein Scheiterhaufen, kein vom Blute der leugnen, aber warum willst du Andere, die nicht gerade Bekenner noch gefärbtes Schwert, kein drohender Löwen glauben wie du, verwerfen? - Würde man, meine Lierachen, ja, keine noch so schreckliche Pein und Marter ben, wissen, was es heiße, „Christum“ verleugnen, konnte in dieser Zeit die glaubensstarken Christen ab- so würde man nicht also sprechen. Ach, Christus wird halten, selbst vor den grausamsten Machthabern zu be- wahrlich öfter verleugnet, als man wähnt! Laßt mich kennen: „Wir sind Christen!" Selbst schwache Weiber daher jezt zu euch davon sprechen, was es denn eigent= und zarte Jungfrauen, ja, Kinder stellten sich furchtlos lich heiße, Christum verleugnen.

Text: Joh. 1, 19-28.

Und dies ist das Zeugniß Johannis, da die Juden sandten von Jerusalem Priester und Leviten, daß sie ihn fragten: Wer bist du? Und er bekannte, und leugnete nicht; und er bekannte: Ich bin nicht Christus. Und sie fragten ihn: Was denn? bist du Elias? Er sprach: Ich bins nicht. Bist du ein Prophet? Und er antwortete :

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