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auch derselbigen nicht mehr gedenken, noch davon pre- | eine Kirche bauen, die an kein besonderes Volf, an fein digen, noch sie besuchen, noch daselbst opfern; sondern besonderes Land, an kein besonderes Gesez mehr gezu derselbigen Zeit wird man Jerusalem heißen des bunden ist; die ganze Erde wird dieser meiner Kirche HErrn Thron; und werden sich dahin sammeln alle Schiff, und der Himmel ihr Gewölbe sein; an allen Heiden um des HErrn Namens willen." Dies be- Orten wird sie durch die Taufe ihre Thore weit aufstätigt derselbe Prophet, wenn er im 31. Capitel schreibt: thun und durch sie die Gläubigen aller Völker als Ein „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, da will Volk darin eingehen. ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda Sehet, diese Verheißung, daß Eine Heerde und einen neuen Bund machen." Worin aber dieser neue Ein Hirte werden solle, soll also nicht etwa erst in ZuBund bestehen werde, das drückt Gott durch den Mund kunft in Erfüllung gehen. Von dem Augenblick an, des Propheten Hesekiel also aus: „Siehe, spricht er, als der Heilige Geist es den Jüngern offenbarte, daß ich will mich meiner Heerde selbst annehmen und sie Gott die Person nicht ansehe, sondern daß in allerlei suchen. Wie ein Hirte seine Schafe suchet, wenn sie Volk, wer Gott fürchtet und recht thut, ihm angenehm von seiner Heerde verirret sind. Und ich will ihnen sei; daß ein Heide nicht erst ein Jude werden müsse, einen einigen Hirten erwecken, der sie weiden soll. Ja, um zu dem Volke Gottes zu gehören; daß jeder Mensch ihr Menschen sollt die Heerde meiner Weide sein, und durch den Glauben an Christum ein Bürger mit den Ich will euer Gott sein, spricht der HErr HErr.“ Heiligen und Gottes Hausgenosse werde; und als da

Vergleichen wir nun diese Weissagungen der Pro- her die Apostel sich auch zu den Heiden wendeten und pheten mit dem Ausspruche Christi: „Und ich habe auch ihnen zuriesen: „Kommet, denn es ist alles benoch andere Schafe, die sind nicht aus die-reit!" und als nun dieser Ruf Gottes von Land zu sem Stalle. Und dieselbigen muß ich her- Land drang, und allenthalben große Schaaren Heiden führen, und sie werden meine Stimme gläubig wurden und sich taufen ließen, und nun an hören, und wird Eine Heerde und Ein allen Orten und Enden der Erde Juden und Heiden, Hirte werden"; so liegt es nun am Tage, welches in Einem Geist und Glauben versammelt, in aller das rechte Verständniß dieser Worte Christi sei. Welt Zungen mit Einem Munte Gott und den Vater Christus will nemlich hiermit nichts anderes als dieses unseres HErrn Christi lobten und priesen: da war gesagen: Sehet, der gute Hirte, den die Propheten ver- schehen, was der gute Hirte voraus verkündiget hatte heißen haben, bin ich; ob ich gleich allein zu den als das Werk, das er zu vollbringen gekommen sei; verlornen Schafen vom Hause Israel gesandt bin, da hatte er die anderen Schafe, die nicht aus dem so bin ich doch nicht allein für sie gesandt. Die ganze Stalle der jürischen Kirche waren, herzugelockt und Sünderwelt ist die Heerde, der ich mich annehmen und sie hatten seine Stimme gehört und es war „Eine veren Hirte ich sein will. Ich habe" daher noch Heerde und Ein Hirte" geworden. Kein Land, andere Schafe, die sind nicht aus diesem kein Strom, kein Meer, kein Gebirge, keine Sprache, Stall", die sind nicht aus dem Volke Israel, nicht keine Verfassung und kein Himmelsstrich bildet nun die aus der jüdischen Kirche, das sind die armen verirrten Grenze der auserwählten Heerde Gottes; durch den Heiden, die bisher außer der Bürgerschaft Israels und Glauben an Christum sind nun Millionen Menschen fremd von den Testamenten der Verheißung waren; aus allen Nationen, Zonen, Zeiten, Geschlechtern und dieselbigen muß ich herführen“, ich muß die Ständen zu Einer Gemeinde verbunden worden, die Schranken, die sie bisher von dem Volke Gottes ge- Ein Herz und Eine Seele sind, unter ihrem unsicht schieden haben, öffnen, daß auch sie zur Gemein- baren HErrn und Haupte JEsu Christo. Nun heißt schaft desselben kommen, und sie werden meine es, wie der Apostel an die Epheser schreibt: Gedenket Stimme hören", ich werde mein Wort auch ihnen daran, daß ihr, die ihr weiland nach dem Fleisch Heipredigen lassen und sie werden es im Glauben an- den gewesen seid, daß ihr zu derselbigen Zeit waret ohne nehmen; so wird denn,,Eine Heerde und Ein Christo, fremd und außer der Bürgerschaft Israel, und Hirte werden"; der vormalige Unterschied zwischen fremde von den Testamenten der Verheißung; daher ihr Juden und Heiden wird nun aufhören, denn ich will keine Hoffnung hattet, und waret ohne Gott in der

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Welt. Nun aber, die ihr in Christo JEsu seit, und Christi besteht daher vor allem darin, daß wir festweiland ferne gewesen, seid nun nahe geworden durch halten an dem heiligen apostolischen Glauben: „Ich das Blut Christi. Denn Er ist unser Friede, der aus glaube Eine heilige christliche Kirche", daß wir diese beiden Eins hat gemacht, und hat abgebrochen den Eine wahre Kirche suchen und uns zu ihr halten. Zaun, der dazwischen war, und ist gekommen, hat In unserer Zeit nemlich insonderheit hegt man sehr verkündigen lassen im Evangelio den Frieden, euch, häufig den Wahn, es gebe viele wahre Kirchen; die die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren; verschiedenen Secten seien nur verschiedene Abtheilungen denn durch ihn haben wir den Zugang alle beide in derselben; eine jede habe die Wahrheit, nur in ver Einem Geist zum Vater." Im Briefe an die Römer schiedener Form; eine jede führe zur Seligkeit, nur auf schreibt daher derselbe Apostel: „Es ist hier kein Un- | verschiedenem Wege. Ja, manche gehen jezt so weit, terschied unter Juden und Griechen; es ist aller zu mal Ein HErr, reich über alle, die ihn anrufen. Denn wer den Namen des HErrn wire anrufen, soll selig werden."

daß sie behaupten, selbst die christliche Religion sei nicht die allein seligmachende; auf den Glauben komme nichts an; wenn nur ein Mensch nach seinem Gewissen handle, wenn er nur seine Mitmenschen liebe und gegen Schet, das, das ist die Erfüllung jener Verhei jedermann gerecht und billig sei, möge er dann glauben, fung: Es wird Eine Heerde und Ein Hirte was er wolle, so werte er selig. Viele sogenannte werden." Gebet euch daher, meine Lieben, nicht der christliche Previger gehen so weit, daß sie zu Beschönischwärmerischen Hoffnung hin, daß nach diesen Worten gung solcher entfeßlichen Religionsgleichgiltigkeit selbst noch vor dem jüngsten Tage eine allgemeine Bekehrung Bibelsprüche mißbrauchen. Alle diese verderblichen, der Menschen zu Christo und eine endlich völlige Ver- Religion und Gottseligkeit untergrabenden und umeinigung aller, die sich Christen nennen, erfolgen und stürzenden Gedanken werden durch das Wort Christi Christus ein herrliches Reich auf Erden stiften werde. gerichtet und verworfen: Es wird Eine Heerde Eine solche Hoffnung ist nicht nur auf bloße Menschen- und Ein Hirte werden." Hieraus ersehen wir, gedanken gegründet, sie ist auch höchst gefährlich und Christus hat nur Eine Heerde und er ist der einige schärlich. Sie blendet nothwendig das Auge eines wahre Hirte der menschlichen Seelen; gehört daher ein Christen, daß er für den wahren Zustand der Kirche in Mensch nicht zu der Einen Heerde und ist er nicht unter diesen leßten betrübten Zeiten blind wird; sie macht dem Einen Hirten, so gibt es keine zweite Heerde, in gleichgiltig gegen den Unterschied zwischen Wahrheit welcher seine Seele Weire finden könnte, so ist seine und Irrthum; sie lenkt das Herz ab von der Sehnsucht Seele noch wie ein armes Schäflein, das sich von der nach dem Himmel und dem ewigen Leben und zieht es Heerte verloren hat und ohne Hirten, ohne Weide, mit seiner Sehnsucht und Hoffnung zur Erde niever; ohne Quelle in der Wüste dieser Welt ruhelos umherund endlich hindert sie die tägliche und stündliche irrt und endlich verschmachtet. Ein Mensch, der noch Bereitschaft zum Tod und auf den jüngsten Tag.

II.

Nachdem wir nun erstlich das rechte Verständniß jener Worte Chrifti: „Es wird Eine Heerde und Ein Hirte werden", gefunden haben, so entsteht nun die Frage: Welches ist die rechte Anwendung die ses Ausspruchs? Das laßt mich nun zweitens beant

nicht zur Gemeinschaft der Kirche gekommen ist, ist noch nicht auf dem Wege zum Himmel, ist noch ohne Hoffnung, ja, ohne Gott in dieser Welt.

Die rechte Anwendung der Worte Christi: „Es wird Eine Heerde und Ein Hirte werden", besteht aber auch ferner darin, daß wir festhalten an dem Glauben, daß die wahre Kirche an nichts gebunden sei, als an Christum und an sein heiliges Wort, und daß daher, da Christi Wort bereits an allen Enden War es, meine Lieben, nach jenen Worten, Christi der Erde erschollen ist, seine Heerde oder seine Kirche an Wille, alle Menschen in Eine Heerde zu versammeln, allen Orten und Enden der Erde zu finden sei. Wie so kann es nicht zwei oder mehrere, sondern es muß nemlich viele in unseren Tagen die Kirche Christi falsch nothwendig nur Eine wahre Kirche Christi auf Erden erweitern, so wollen sie jest hingegen andere oft falsch geben. Die rechte Anwendung jenes Ausspruches begrenzen. Der Römische bineet die Kirche und

worten.

Seligkeit an Rom und den römischen Bischof und ver- in der rechten Kirche und seine Seligkeit steht unerdammt alle, die sich seiner obersten Gewalt und der schütterlich fest und gewiß.

Auctorität der von ihm bestellten Bischöfe nicht unter- Doch die rechte Anwendung der Worte Christi: werfen wollen. Der Sectirer hingegen bindet die „Es wird Eine Heerde und Ein Hirte werKirche und Seligkeit an seine Secte und ihre Gebräuche, den", besteht endlich auch darin, daß wir nach den Geberden, Werke und heiligen Uebungen und verdammt Gaben, die uns gegeben sind, und nach dem Beruf und alle, die sich in die Form des Christenthums nicht um- Verhältniß, in welchem wir stehen, mit helfen, daß diese gießen lassen wollen, die in seiner Secte für die allein Verheißung auch in unseren Tagen noch fort und fort rechte gilt. Alle diese Schranken, durch welche die sich erfülle. Denn obwohl Christus dies sein Wort Menschen aufs neue getrennt werden sollen, wirft das schon durch den Dienst seiner heiligen Apostel auf das Wort Christi zu Boden: „Und ich habe noch an- herrlichste erfüllt hat, so will er doch nicht aufhören, dere Schafe, die sind nicht aus diesem es zu erfüllen, so lange er durch seine Fürbitte die Stalle; und dieselbigen muß ich herführen, Gnadenzeit der Welt erhält. Es ist Christi gnädiger und sie werden meine Stimme hören und Wille, daß sein Hirtenruf in den Wüsteneien immer wird Eine Heerde und Ein Hirte werden." lauter erschalle, wo noch immer ungezählte Schaaren Nur Eins ist hiernach erforderlich, um zu der Einen unglückseliger Heiden ohne Gott und ohne Hoffnung Heerde derer, die da selig werden, zu gehören, und die umher irren, damit immer mehr auf die grünen Weideses Eine ist, daß man höre auf die Stimme Christi und pläße seiner Kirche geführt und zu seiner seligen Heerde ihn als den einigen Hirten seiner Seele erkenne, an- hinzugethan werden. Es ist aber auch Christi gnädiger nehme und bei ihm bleibe. Siehe also, lieber Zuhörer, Wille, daß auch die Heerde, die bereits seinem Rufe willst du selig werden, das ist der einige Weg. gefolgt ist, immer mehr eins werde in ihm und daß Diesen Weg zu gehen, bist auch du, wer du auch sein jeder Zaun abgebrochen werde, den der Satan durch magst, von Christo eingeladen. O erkenne doch, daß seine Diener zwischen den Schafen seiner Heerde aufdu dich durch die Sünde von der Heerde Gottes verirrt|gerichtet hat. Und das will Christus durch die thun, und verloren hast, und höre, wie Christus, der gute denen er erleuchtete Augen gegeben hat, zu erkennen die Hirte, in seinem Worte dir zuruft: Ich bin der Noth der armen Heiden und den Schaden Josephs, gute Hirte", komme zu mir; und wer zu mir kommt, die Risse in den Mauern seines Zions. den will ich nicht hinaus stoßen. Erkennst du, daß du O darum erkennet denn auch ihr, meine theuren bisher eitel Frrwege gegangen bist und daß du nun Brüder und Schwestern, euren heiligen Beruf, an nicht selbst den Weg zu Gott und zum Himmel suchen eurem Theile mitzuwirken, daß immer mehr zu der und finden kannst, so magst du nun alt oder jung, reich Heerde Christi herzugerufen werden. Gedenket fleißig oder arm, klug oder einfältig, ein blos strauchelnder der unaussprechlichen Noth der armen Heiden in euren oder ein tiefgefallener Sünder sein; ja, wärest du auch Gebeten und vergesset nicht, das große Werk ihrer Herder größte unter allen Sündern, höre nur auf Christi, zurufung durch eure milden Gaben zu unterstüßen. des guten Hirten, freundliche Gnadenstimme, und Lasset euch aber auch zu Herzen gehen die Noth der komme im Glauben zu ihm, so gehörst auch du zu der ganzen Christenheit. Sie sollte eine sich friedlich um Einen Heerde unter dem Einen Hirten. Laß dann Christum, den guten Hirten, lagernde Heerde sein, aber andere immerhin andere Wege gehen, bleibe du bei dem blicket hin auf ihre Hürden! Ach, sie sind SchlachtWege, den dein Hirte dich führt, so wird dein Ziel die felder! Welche Zerrissenheit! Welche Spaltungen und Seligkeit sein; laß dann andere immerhin ihre Hoff- Trennungen! Wie seufzen jezt die meisten Schafe nung auf andere Dinge, auf ihre Werke, auf ihre Christi theils unter Miethlingen, die sie nicht weiden, Heiligung, auf ihre gottseligen Uebungen, Kämpfe, sondern nur von ihrer Wolle sich kleiden und von ihrem Empfindungen, Gefühle, Erfahrungen u. dergl. sezen, Fleische sich mästen wollen! theils unter stolzen, chrseze du nur getrost deine Hoffnung auf deinen HErrn geizigen Priestern, die streng und hart über sie herrChristum; damit wirst du nimmer zu Schanden wer-schen! theils unter Keßern und falschen Propheten, die den. Wer bei Christo ist, ist in der rechten Heerde und in Schafskleidern zu ihnen gekommen, aber inwendig

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reißence Wölfe sind! lasset euch daher kein Opfer zu werde in dem Israel Christi, daß, so es dem HErrn groß dünken, was ihr bringen müsset, damit auch ihr gefällt, auch in dieser Mitternachtszeit seiner Kirche ein etwas beitraget, raß das uns geschenkte Licht auf den freundlicher Abendstern ihr aufgehe, bis endlich der große Leuchter gestellt werde, daß es auch ankeren leuchte, daß Hirte der Schafe kommen und seine Heerde triumphirend vielleicht manche unserer reclichen Brüder aus Banten einführen wird in seine himmlischen Hürden. errettet werden, in denen sie vielleicht jezt unbewußt

Dazu helfe er auch uns allen um seiner ewigen

seufzen, mit einem Worte, daß immer tieferer Friece Hirtentreue willen. Amen.

Am dritten Sonntage nach Ostern, oder Jubilate.

Gnade sei mit euch, und Friede von Gott, unse-[Freude das Bild Gottes ist, so ist weltliche Traurigkeit rem Vater, und dem HErrn JEsu Christo. Amen.

In demselben, unserem theuren Heilande, geliebte
Zuhörer!

das Bild des Satans. Sie ist das gerade Gegentheil vom Glauben. Sie nimmt wohl oft den Schein des christlichen Ernstes an, sie ist aber nichts weniger, als dies. Weltliche Traurigkeit ist erstlich nichts anderes,

Es gibt Menschen, welche Christen sein wollen als ein heimliches Murren wirer Gott, den Regierer und fast immer traurig sind. Fast nie leuchtet ihr Ant- unseres Lebens, und eine Frucht des Hochmuths und lih in Friede und Freude. Finster und verdrossen gehen der Selbstgerechtigkeit; denn wer wirklich erkannt hat, sie einher, sich selbst und anderen eine Last. daß er mit seinen Sünden die Hölle verdient habe, der

Ihm gilt jenes Wort in den Klagliedern Wie murren denn die Leute im Leben also? murre wider seine Sünde." Die weltliche

Und was ist die Ursache? Der eine ist darum fast | kann unmöglich mit seinem Schicksale, so widrig es immer voll Unmuths, weil er sieht, daß andere fast ohne auch sein mag, unzufrieden sein; der muß vielmehr Mühe und Arbeit vorwärts kommen, reich und glücklich erkennen, daß es ihm immer besser gehe, als er es versind, er hingegen bei aller Mühe und Arbeit es zu dient habe. nichts bringen fann, ja, von allerlei Unglück verfolgt Jeremiä: wire. Ein anderer darum, weil er sich verkannt sieht, Ein jeder weil er keine Anerkennung findet, weil ihm die Ehre Traurigkeit ist aber auch ferner gegen die Liebe des versagt wird, auf die er den gerechtesten Anspruch zu Nächsten; denn wer fast immer verstimmt, finster und haben meint. Ein dritter darum, weil er ungerechte niedergeschlagen ist, wird denen, die mit ihm umgehen, Feinde hat, welche Recht bekommen, und denen es wohl eine Last; anstatt daß er seiner Brüder Trost und geht, während sein gutes Recht unterdrückt wird. Kurz, Gehilfe auf dem mühevollen Wege zur Ewigkeit sein der Grund der herrschenden Traurigkeit aller solcher sollte, so dient er nur dazu, ihnen ihre Pilgerreise durch Menschen ist: daß es ihnen nicht nach ihrem Wunsch diese Welt zu erschweren. Vor allem aber schadet ein und Willen geht. Und fragt man sie: „Meinest du solcher Mensch endlich sich selbst. Denn wenn die auch, daß du billig zürnest"? so antworten sie, wenn weltliche Traurigkeit in einem Herzen herrschend wird, auch nicht mit Worten, coch im Herzen, wie einst der so muß Glaube und Liebe aus dem Herzen weichen; Prophet Jonas, als Ninive nicht nach seinem Willen so kann der Heilige Geist, der ein Geist der Freude und unterging: Billig zürne ich bis an den Tod." Friedens ist, nicht mehr darin wohnen. Sie ist daher Nun ist es freilich wahr, gerade die Christen schei- | auch, um es gerade heraus zu sagen, der sichere Weg nen durchaus gerechte Ursache dazu zu haben, mit ihrem zu ewiger Traurigkeit in der Hölle. Denn also schreibt Loose in dieser Welt unzufrieden und daher mehr trau der heilige Apostel Paulus flar und deutlich 2 Kor. rig und unmuthig, als fröhlich und heiter zu sein. am 7.: „Die Traurigkeit der Welt wirket den Tod.“ Aber, meine Lieben, so ungöttlich die eitle Freude Daher preis't denn Christus seine Christen nicht der Welt ist, so ist doch die weltliche Traurigkeit nur selig, wenn sie um der Gerechtigkeit willen verfolgt noch fündlicher und verderblicher, und wie heilige und um seinetwillen gehaßt, geschmäht und als Bos

haftige verworfen werden, sondern er sezt auch hinzu:[ihr wisset, daß ihr bei euch selbst eine bessere und bleiFreuet euch alsdann und hüpfet; denn siehe, euer bende Habe habt im Himmel." Lohn ist groß im Himmel.“ Und dasselbe fordern alle Soll nun hiernach ein Christ auch in den größten Apostel von den Christen. Petrus schreibt: Freuet und schwersten Trübsalen und Verfolgungen fröhlich cuch, daß ihr mit Christo leidet.“ Jakobus schreibt: und getrost sein, ja, vor Freuden hüpfen, ist es daher „Meine Brüder, achtet es für eitel Freude, wenn ihr in nicht eine Schande, wenn ein Christ schon dann der mancherlei Anfechtung fallet." Was aber die Apostel Traurigkeit und dem Mißmuth sich hingibt, wenn es von den Christen forderten, das übten sie auch selbst. ihm nur nicht ganz nach seinem Wunsch und Willen Als sie z. B. vom hohen Rathe zu Jerusalem wegen geht? Das ist wahrlich ein schlechtes Zeichen, daß er ihres Bekenntnisses zu Christo gestäupt worden waren, den Glauben habe, der die Welt überwindet! da heißt es nicht, daß sie darüber traurig und unmuths Doch, meine Lieben, so ungöttlich und schädlich die geworden seien, sondern: Sie gingen aber fröhlich weltliche Traurigkeit ist, so gibt es doch eine andere von des Raths Angesicht, daß sie würdig gewesen Traurigkeit, welche nicht nur nicht schädlich, sondern auch waren, um seines Namens willen Schmach zu leiden." höchst heilsam und zwar einem jeden Menschen durchaus Ja, Paulus bekennt von sich: Ich bin überschwäng- nothwendig ist, und das ist die göttliche Trauriglich in Freuden in allen unseren Trübsalen.“ So ver- keit, nemlich über sich selbst, über seine Sünde. Diese hielten sich aber damals nicht nur die hohen Apostel, Traurigkeit ist der Weg zur Freude. „Die göttliche sondern auch die gemeinen Christen. So gibt unter Traurigkeit", schreibt Paulus, „wirket zur Seligkeit eine Anderm der Verfasser des Briefes an die Ebräer den Reue, die niemand gereuet." Und das ist es, was bekehrten Ebräern das herrliche Zeugniß: Ihr habt wir in dieser Stunde auf Veranlassung unseres heutigen den Naub eurer Güter mit Freuden erduldet, als die Evangeliums erwägen wollen.

Text: Joh. 16, 16-23.

Ueber ein Kleines, so werdet ihr mich nicht sehen; und aber über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen; denn ich gehe zum Vater. Da sprachen etliche unter seinen Jüngern unter einander: Was ist das, das er saget zu uns, über ein Kleines, so werdet ihr mich nicht sehen, und aber über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen, und daß ich zum Vater gehe? Da sprachen sie: Was ist das, das er sagt, über ein Kleines? wir wissen nicht, was er redet. Da merkete JEsus, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Davon fraget ihr unter einander, daß ich gesagt habe, über ein Kleines, so werdet ihr mich nicht sehen, und aber über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr werdet weinen und heulen; aber die Welt wird sich freuen. Ihr aber werdet traurig sein; doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. Ein Weib, wenn sie gebiert, so hat sie Traurigkeit; denn ihre Stunde ist kommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denket sie nicht mehr an die Angst, um der Freude willen, daß der Mensch zur Welt geboren ist. Und ihr habt auch nun Traurigkeit; aber ich will euch wieder sehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Und an demselbigen Tage werdet ihr mich nichts fragen.

Die eben verlesenen Worte gehören, meine Lieben, zu den Abschiedsworten, welche Christus einst zu den Jüngern geredet hat, als er sich mit ihnen das lezte Mal zu Tische gesezt hatte, um nun das heilige Nachtmahl einzusehen. Die Summa dieser Worte ist offen= bar, daß ihrer nun Traurigkeit warte, daß aber das Ziel und Ende derselben Freude in Zeit und Ewigkeit sein werde.

So laßt mich denn euch hiernach zeigen:

nemlich:

1. zur Freude des Glaubens in der Zeit und

2. zur Freude des Schauens in der Ewigkeit.

Gott, Du bist ein wunderbarer Gott; willst Du uns lebendig machen, so lässest Du uns erst unseren Tod schmecken; willst Du uns zum Lichte führen, so lässest Du uns erst unsere Finsterniß offenbar werden;

Daß nur die göttliche Traurigkeit der Weg zur willst Du uns mit Kraft ausrüsten, so lässest Du uns erst unsere Schwachheit und Ohnmacht erfahren; willst

wahren Freude fei,

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