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Schmäher; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, | Stimme in ihrem Inneren tragen. „Sie sind“, schreibt denn ich habe es unwissend gethan, im Unglauben.“ Paulus, „ihnen selbst ein Gesez, damit, daß sie beweiAber weder will Christus hiermit den Pilatus, seine sen, des Geseßes Werk sei beschrieben in ihren Herzen, Creuziger und die Sodomiter, noch Paulus hiermit sich sintemal ihr Gewissen sie bezeuget, dazu auch die Ge-selbst rechtfertigen. Vielmehr sagt Christus, daß die danken, die sich unter einander verklagen und entschuljenigen, welche des HErrn Willen nicht wissen, zwar digen"; aber was thun sie? Sie halten, wie derselbe weniger, aber doch Streiche leiden werden, und Paulus Apostel schreibt, die ihnen von Geburt noch inwohnence sagt von den unwissenden abgöttischen Heiden, welche Wahrheit in Ungerechtigkeit auf". Sie handeln so ohne Gesetz gesündigt haben“, nicht: Die werden lange wider die bessere Stimme ihres Gewissens, bis sie Barmherzigkeit erlangen, sondern: „Die werden auch endlich so blind und todt werden, daß sie selbst die ohne Gesez verloren werden.“ größten Greuel für verdienstliche Gottesdienste achten.

Auch unter denen, welche in guter Meinung Böses Darum wehe allen Heiden und Ungläubigen! Auch sie thun, ist jedoch ein großer Unterschied.

werden alle ihre greulichen in guter Meinung beZur ersten Classe gehören diejenigen, welche Got- gangenen Sünden einst selbst verdammen, und bekennen tes Wort haben, aber dem Heiligen Geiste muthwillig müssen, daß sie anfänglich ihr Gewissen gar oft gestraft widerstreben, daher in ihrer Blindheit bleiben, ja, end- und daß erst immer und immer wiederholtes Sündigen lich so verblendet werden, daß sie die größten Verbrechen wider ihr Gewissen sie in ihre erschreckliche Stumpfheit für einen Gottesdienst achten. So stand es um die und mehr als natürliche Blindheit gestürzt hat. Juden, von denen Christus in unserem Tert redet. Eine dritte Classe bilden endlich die Christen, Denn unmittelbar vorher hatte Christus gesagt: welche Gottes Wort nicht nur haben, sondern es auch „Wenn aber der Tröster kommen wird, annehmen, und dennoch hie und da in guter Meinung welchen Ich euch senden werde vom Vater, unrecht thun. Auch sie sind aber darum nicht entschulder Geist der Wahrheit, der vom Vater digt. Denn warum thun auch sie irrigerweise Böses, ausgehet; der wird zeugen von mir. Und als wäre es etwas Gutes? Weil sie Gottes Wort Ihr werdet auch zeugen." Wenn daher Christus wohl annehmen, aber sich nicht in allen Dingen darim Folgenden von den jüdischen Verfolgern der Apostel nach richten. Gott fordert aber erstlich, daß jeder sagt: „Solches werden sie euch darum thun, Mensch nichts als sein Wort zu seiner Regel und daß sie weder meinen Vater noch mich Richtschnur mache und davon weder zur Rechten noch erkennen", so erklärt er die gute Meinung derselben zur Linken abweiche; und zum andern warnt Gott für eine Frucht ihres muthwilligen Widerstrebens gegen ausdrücklich davor, seinem Herzen oder Menschenden Heiligen Geist. Zu dieser Classe gehört auch die Geboten und -Meinungen zu folgen. „Das Dichten falsche Kirche des Pabstes. Wehe darum ihr, die wie und Trachten des menschlichen Herzens“, schreibt einst die abgefallene jüdische Kirche in guter Meinung Moses, ist böse von Jugend auf." „Wer sich auf Gottes Wort verwirft und an dessen Stelle Menschen- sein Herz verläßt“, schreibt Salomo, „ist ein Narr.“ lehre seßt, die rechte Kirche mit Bann und, wo sie kann,,,Sehet euch vor vor eurem Geiste", warnt Gott durch mit Feuer und Schwert verfolgt! Ihre gute Meinung den Propheten Maleachi. Christus endlich ruft: wird sie so wenig wie die Christum verwerfenden Juden „Vergeblich dienen sie mir, dieweil sie lehren solche vor Gott entschuldigen, sondern als muthwillige Blindheit und Feindschaft wider Gott und wider Christi Wort und Gnade sie vielmehr verdammen.

Lehren, die nichts denn Menschengebote sind.“ Ja, Gott spricht zu Saul, als dieser zwar geopfert hatte, aber wider Gottes Wort nach seiner guten Meinung: Eine zweite Classe bilden diejenigen, welche von Gehorsam ist besser, denn Opfer. Weil du nun des Gottes Wort nichts wissen und darum die erschreck- HErrn Wort verworfen hast, hat er dich auch verworlichsten Sünden für Tugenden ansehen. Auch sie sind fen, daß du nicht König seist." Auch Christen sind aber darum nicht entschuldigt; denn wir dürfen nicht also nicht entschuldigt vor Gott, wenn sie Gott nicht vergessen, daß auch die unwissendsten Heiden und alle nach seinem Wort, sondern nach ihrer guten Meinung Ungläubigen mit ihrem Gewissen Gottes Gesez und dienen. Mögen sie in solchem selbst erwählten Gottes

dienst noch so großen Eifer, noch so große Andacht, unserem Herzen oder Menschen-Gefeßen und -Meinunbeweisen und sich dabei noch so schwere Lasten auf gen zu folgen. Gottes Wort ist es, nach dem wir einst erlegen: all solcher Gottesdienst ist vergeblich und allein werden gerichtet werden: Gottes Wort muß das verworfen. Denn sie folgen dabei einem Führer, vor her schon hier die einzige Regel und Richtschnur unsedem sie Gott in seinem Worte als einem Verführer res Glaubens und Lebens, allein unseres Fußes Leuchte so oft und so ernstlich gewarnt hat. und ein Licht auf unserem Wege sein. Dann werden

O, meine Lieben, so laßt uns denn erstlich nicht wir nicht irre gehen; oder sollten wir auch aus barmherziger sein wollen, als Gott selbst, welcher in Schwachheit einmal abirren, so wird dieses Licht uns seinem Wort das Urtheil gefällt hat: „Wer nicht glau- immer wieder auf die rechte Bahn zurück führen. So bet, der wird verdammt werden“, mag ein solcher Un- sei und bleibe denn in unserem Herzen das demüthige gläubiger immerhin selbst mit seinen Sünden Gott Gebet des treuen Knechtes Samuel: „Rede, HErr, einen Dienst zu thun meinen. Gottes Urtheil ist und denn dein Knecht höret!"

bleibt gerecht. Zum andern aber, und zwar vor allem, Das helfe uns Gott durch JEsum Christum, laßt uns selbst uns davor hüten, anstatt Gottes Wort unseren HErrn und Heiland. Amen.

Am heiligen Pfingsttage.

Gott, durch Deine Knechte, die heiligen Propheten, in dieser leßten betrübten Zeit, sondern ritterlich kämpfe hast Du einst verheißen: „Ich will Wasser gießen auf und ausharre, bis sie triumphiren kann am ewigen die Durstigen, und Ströme auf die Dürren; es soll Sabbath mit den Engeln des Himmels. Amen. Amen. geschehen in den letzten Tagen, ich will ausgießen von

meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und In Christo geliebte und durch den Heiligen Geist kräftig berufene Zuhörer! cure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge

sollen Gesichte sehen, und eure Aeltesten sollen Träume Es gibt ein wunderbares Reich auf Erden, das haben“, — und heute war es einst, da Du diese Deine zwar klein ist, dessen Gebiet aber so weit geht, als die theure Verheißung herrlich erfüllt haft. Wir sind daher Welt ist, und das in allen Reichen der Welt seine geheute in Deinem Heiligthum erschienen, diese That heimen Glieder hat. Es gibt ein wunderbares Volk auf Deiner Treue und Wahrhaftigkeit zu feiern und Dich Erden, in welchem zwar alle Sprachen der Welt gegemeinschaftlich darob zu loben und zu preisen. Aber, sprochen werden und das aus allen Nationen des Erdo HErr Gott, noch ist Deine Verheißung nicht voll kreises gesammelt ist, das aber in tiefstem Frieden und kommen erfüllt. Noch wartet das dürre Erdreich von Einem Geist beseelt nach Einem Gesetzbuch unter vieler Millionen Herzen darauf, daß die Ströme Deines Einem König lebet. Es gibt eine wunderbare Stadt Geistes auch über sie sich ergießen, und auch unsere auf Erden, zu deren Bürgern zwar Sclaven und Freie, dürstenden Seelen harren Deines gnädigen Regens, Reiche und Arme, Könige und Bettler gehören, die aber daß er uns, Dein lechzendes schmachtendes Erbe, belebe, in dieser Stadt gleich sind, gleich an Gütern, gleich an befeuchte und erquicke. Macht und gleich an Hoffnung zu erwartender so komm denn, komm, HErr Gott Heiliger Herrlichkeit. Es gibt einen wunderbaren Tempel auf Geist, und erleuchte je mehr und mehr die noch in Erten, den alle Welt kennt und in den alle Welt einFinsterniß und Schatten des Todes sizende Welt, daß zugehen eingeladen wird, den aber noch kein sterbliches auch sie Christum, ihren Heiland, erkenne, ihn annehme Auge gesehen hat, der, errichtet auf ewigem Grunte, und bei ihm bleibe. Deine Kirche aber suche insonder von unbekannten Steinen aufgebaut ist und von unheit in diesen heiligen Festtagen heim und erfülle sie sichtbaren Säulen getragen wird. Es gibt ein wundermit Deinem himmlischen Troste, daß sie nicht verzage bares Streiterheer auf Erden, das wehrlos, ohne

Das Wunder der Zeiten,
Die hier sich bereiten,

Schwerter in den Händen zu tragen, durch die Welt geht,
und das dennoch, obwohl fort und fort von der ganzen
Welt und Hölle und von Verräthern in der eigenen
Mitte bekriegt, doch fort und fort unüberwunden bleibt,

Den König, der unter den Lilien weidet,
Zu küssen, in güldenen Stücken gekleidet.

ja, selbst im Unterliegen noch siegt, selbst im Fallen und Volf, das so klein, und doch so weit verbreitet, so Und was ist nun dieses wunderbare Reich und Sterben noch triumphirt. Es gibt eine wunderbare, durch ein geheimnißvolles Band verbundene Gesellschaft mannigfaltig in seinen Gliedern, und doch so einig ist? von Menschen auf Erden, die vor der Welt die verschieden und doch auch so gleich sind? was ist jener was ist jene wunderbare Stadt, deren Bürger so verachtetsten, vor Gott aber sein köstliches Kleinod auf Erden wunderbare Tempel, der so allbekannt, und doch zu

sind; sie scheinen von Gott verlassen, und doch sind sie es

allein, in denen Gott wohnt; sie sorgen fort und fort gleich unsichtbar und so unbekannt ist? was ist jenes

wunderbare Streiterheer, das so wehrlos, und doch so

ernstlich für ihre Sünde, und doch sind sie es allein, die Vergebung ihrer Sünden erlangt haben; sie achten sich sieghaft und unüberwindlich ist? was ist jene wunderbare geheimnißvolle Gesellschaft unter den Menschen, für die größten Sünder, und doch sind sie es allein, die mit einer vor Gott giltigen Gerechtigkeit geschmückt sind; die so elend zu sein scheint, und doch herrlich ist, so arm sie gelten für die ärgsten Thoren, und doch sind sie es, zu sein scheint, und doch so reich ist, ja, so viele reich die, vom Lichte der Wahrheit erleuchtet, allein wahrhaft macht? — Es ist dies mit Einem Worte: die Kirche, klug und weise sind; die Welt achtet sie für das Aus- oder die Gemeinde Gottes auf Erden, deren Einkehricht der Menschheit und möchte gerne ihrer los werden, weihung wir in diesen Tagen feiern. Denn während und doch sind sie es allein, um welcher willen die Welt uns am Weihnachts- und Osterfest verkündigt wird, noch steht; sie scheinen die Aermsten zu sein, und doch sind welche Wunder der Liebe Gott erst thun mußte, um fie es, bei denen alle wahren Schäße allein zu finden aus dem gefallenen und verlorenen Geschlechte der find, die allein die arme Welt reich machen können, die Menschen eine Kirche, d. h. eine Gemeinde Erlös'ter, allein die wahren Mittel gegen allen Jammer dieses Lebens und gegen die Schrecken des Todes besitzen und denen allein die Schlüssel des Himmels vertraut sind. - Daher heißt es von ihnen in jenem Liede: Von außen sind es die schlechtesten Leute, Ein Schauspiel der Engel, ein Efel der Welt, Doch innerlich sind sie die lieblichsten Bräute, Der Zierrath, die Krone, die JEsu gefällt.

Gerechtfertigter, und Auserwählter, sammeln zu können, so verkündigt uns nun das Pfingstfest, wie endlich, nachdem der Sohn Gottes zum Eckstein geworden war, diese allgemeine Kirche der Gnade und Seligkeit auf Erden unter allen Völkern auch feierlich eingeweiht worden sei.

Wohlan, so laßt uns denn heute diesen göttlichen Wunderbau etwas näher betrachten.

Text: Joh. 14, 23-31.

Solches hab ich zu euch geredet, weil ich bei euch Vater senden wird in meinem Namen, derselbige gesagt habe. Den Frieden lasse ich euch; meinen

Wer mich liebet, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen, und Wohnung bei ihm machen. Wer aber mich nicht liebet, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr höret, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. gewesen bin. Aber der Tröster, der Heilige Geist, welchen mein wirds euch alles lehren, und euch erinnern alles deß, das ich euch Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht, und fürchte sich nicht. Ihr habt gehöret, daß ich euch gesagt habe, ich gehe hin, und komme wieder zu euch. Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, daß ich gesagt habe, ich gehe zum Vater; denn der Vater ist größer, denn ich. Und nun hab ichs euch gesagt, ehe denn es geschiehet, auf daß, wenn es nun geschehen wird, daß ihr glaubet. Ich werde hinfort mehr nicht viel mit euch reden; denn es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir. Aber daß die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe, und ich also thue, wie mir der Vater geboten hat; stehet auf, und lasset uns von hinnen gehen.

Christus spricht, meine Lieben, in dem Verlesenen, |worten zu der ihrigen machen würden; ja, die da vielwie ihr gehört habt, von einer Wohnung Gottes auf leicht denken: wer anders könnte und sollte zu den Erden; von denen, die diese Wohnung Gottes sind; Gliedern der Kirche gerechnet werden, als wer getauft von ihren Kennzeichen und von ihren Gütern und ist, sich zur christlichen Religion bekennt und wie ein Schäßen. Damit wird aber nichts anderes angedeutet, Christ sich verhält?

als was in anderen Stellen der Schrift das Haus Und es ist wahr, es scheint ja freilich nichts Gottes oder die Kirche genannt wird. Dieser Ab- | natürlicher und gewisser zu sein; aber was sagt hiervon schnitt ist daher ohne Zweifel darum von jeher zum der, welcher hierüber allein zu entscheiden hat, der HErr Tert für den heutigen ersten heiligen Pfingsttag aus der Kirche selbst, JEsus Christus? — Er spricht in gewählt worden, weil einst an dem heutigen Tage die unserem Terte also: „Wer mich liebet, der wird christliche Kirche oder die Kirche des Neuen Bundes mein Wort halten; und mein Vater wird durch die wunderbare Ausgießung des Heiligen Geistes ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen, über die Apostel JEsu Christi gleichsam öffentlich und und Wohnung bei ihm machen." Gewiß, eine feierlich eingeweiht worden ist. So last uns denn höchst merkwürdige Rede! Während der HErr sonst jezt nach Anleitung unseres Tertes die Antwort auf alles dem Glauben zuschreibt, so spricht er hier, nicht: die Frage suchen: Welches ist die Kirche des Neuen Bundes, die einft heute am erften chriftlichen Pfingstfest so feierlich

eingeweiht worden ist?

Wir fragen hierbei:

Wer an mich glaubet, sondern: „Wer mich liebet"; und selbst das läßt der HErr nicht genug

sein, sondern seßt erst noch hinzu: „Der wird mein Wort halten," und nun erst fährt er fort: „Und mein Vater wird ihn lieben und wir werden. zu ihm kommen und Wohnung bei ihm

1. wer sind die, welche zu dieser Kirche machen", welches lettere aber nichts anderes heißt, gehören?

als: wir werden ihn zu einem Gliede der Kirche machen.

2. welches sind die Merkmale, an denen sie erkannt werden kann? und Nach Christi eigener bestimmter Erklärung ge3. welches sind endlich die Güter und hören also nur diejenigen zur Kirche des Neuen BunSchäße, die sie hat?

I.

des, welche ihn, Christum, nicht nur kennen, und daher von ihm viel und oft reden und ihm als einem Lehrer der Wahrheit in allem glauben, sondern die ihn

Die gewöhnliche Antwort auf die Frage: wer auch lieben; ferner aber auch nur diejenigen, welche sind diejenigen, welche zur Kirche gehören? ist: alle Christi Wort nicht nur haben, nicht nur fleißig hören diejenigen, welche durch die Taufe unter die Gesellschaft und, geschähe es auch Tag und Nacht, darin fuchen der Christen feierlich aufgenommen sind. Andere fordern und forschen, sondern die es auch halten. etwas mehr und sagen, daß zu dem Getauftsein noch das Ohne Zweifel will der HErr hiermit allerdings hinzukommen müsse, daß man sich auch zur christlichen nicht sagen. daß der wahre Glaube nicht genug sei, um Religion öffentlich mit Wort und That bekenne; daß ein Glied der Kirche zu sein, denn an anderen Stellen man nemlich die christliche Religion auch wirklich für der Schrift wird dem Glauben ausdrücklich die Ein=" die wahre erkenne und erkläre, an den gottesdienstlichen wohnung Gottes und somit die Gliedschaft der Kirche, Versammlungen der Christen noch theilnehme und die ja, die Seligkeit zugeschrieben; Christus will aber mit religiösen Gebräuche der Kirche mit beobachte. Wieder jenen Worten offenbar dies einschärfen, daß eben nicht andere endlich gehen noch weiter und sagen, daß zu jeder Glaube, sondern daß nur ein solcher Glaube zu diesem allem nothwendig auch noch ein christliches einem Gliede seiner Kirchhe mache, der nicht eine bloße Verhalten im Leben gehöre. kraftlose Einbildung des Herzens und nicht eine bloße Ich bin überzeugt, daß auch unter uns gewiß nicht torte Erkenntniß des Verstandes, sondern eine göttliche wenige, wenn man sie fragen würde, wer zur christlichen lebendige Kraft ist, die das Herz des Menschen verKirche gehöre, keine andere, als eine von jenen Ant-│ändert, es zerschmelzt und es mit heiliger Scheu vor

jeder Sünde und Unlauterkeit und hingegen mit Liebe einst alle, die sich zwar hier in der christlichen Kirche zu Christo erfüllt, und zwar mit einer Liebe, die nicht befanden, aber Christum nicht liebten und sein Wort nur in Worten besteht, sondern die ein innerer leben nicht hielten, obgleich sie getauft waren, obgleich sie diger Trieb ist, der sich auch durch die That beweis't, Christum kannten, obgleich sie eine Art Glauben an mit einer Liebe nemlich, die nicht nur willig, sondern Christum hatten, ja, obgleich sie ein ehrbares, dem auch fähig dazu macht, Christi Wort auch zu halten, Aeußeren nach christliches Leben führten, einst am Tage das heißt, zu thun und wirklich in Ausführung zu der ewigen Ernte nicht sorgsam in die Scheuern des bringen. Daher denn auch der HErr ausdrücklich im Himmels gebracht, sondern von dem Weizen der wiederfolgenden Verse hinzuseßt: „Wer aber mich nicht gebornen Christen abgesondert und in den Feuerofen liebet, der hält meine Worte nicht", der kann der Hölle geworfen werden. Ach, meine Lieben, da also auch, will Christus sagen, keine Wohnung Gottes werden wir mit Schrecken sehen, daß gar viele unter werden, kein Glied der Kirche sein. solchem Unkraut erfunden werden, die wir hier wegen Es ist also ausgemacht, meine Lieben, zur Kirche ihrer guten Erkenntniß, oder wegen ihrer Nugbarkeit, Christi gehören nicht nur die Heiden, die Juden und oder wegen ihres ehrbaren Lebens für den besten Muhamedaner nicht, sondern auch alle diejenigen nicht, Weizen hielten. Und ach, wenn ich daran gedenke, wie welche sich zwar in der Kirche befinden, aber nicht in namentlich in den leßten Jahren unsere Gemeinde, der Liebe Christi stehen und daher auch sein Wort nicht nachdem sie im Zeitlichen vorwärts gekommen, in der halten. Wie nemlich in einem steinernen Kirch Liebe Christi und in dem Halten seines Wortes zurückgebäude vieles ist, was doch nicht dazu gehört; gekommen ist, so bebt mir bei dem Gedanken an die entweder ist es nur ein Schmuck desselben, oder ein Ernte das Herz und ich fühle mich gedrungen, euch zuGeräthe darin oder ein schändender Flecken daran: so zurufen: lieben Brüder, laßt uns nicht darum sicher kann auch ein Mensch in dem geistlichen Hause der sein, daß wir in der christlichen Kirche sind, laßt uns christlichen Kirche sein, ohne dazu zu gehören; wenn er vielmehr an dem gegenwärtigen Fest der allgemeinen nemlich Christum nicht liebt und sein Wort nicht wirk- christlichen Kirchweih uns ernstlich prüfen, ob wir lich hält, so gehört er nicht dazu, sondern ist darin Christum lieben und sein Wort halten, damit wir, wenn ein vielleicht wegen seiner Gaben und wegen seines ehr- wir gefallen sind, in wahrer Buße wieder aufstehen, zur baren Lebens schönes, aber doch nur todtes Bild, oder ersten Liebe zurückkehren und dann bei dem Ruf: der nur ein Werkzeug, ja, wenn er sogar offenbar unchrist- Bräutigam kommt, mit Jauchzen aufstehen und dem lich wandelt, nur ein Schandflecken darin. Die christ- Bräutigam folgen können in den Hochzeitssaal der liche Kirche ist einem Weizenacker gleich; wie darauf triumphirenden Kirchhe. aber neben dem Weizen auch Unkraut steht, das oft vielleicht in einem größeren Farbenschmuck prangt, als selbst der Weizen, und das ebenso von dem Thau des Doch, meine Lieben, hiermit haben wir nur die Himmels, wie der Weizen, befeuchtet und ebenso von Antwort gefunden auf unsere erste Frage nach den einden Strahlen der Sonne, wie der Weizen, beschienen zelnen Gliedern der Kirche; laßt uns nun auch die und für die Ernte zur Reife gebracht wird: so stehen Antwort auf unsere zweite Frage nach der Kirche im auch viele nur als Unkraut auf dem unsichtbaren Ganzen suchen; auf die Frage nemlich: welches sind Weizenacker der christlichen Kirche; gehören daher nicht die Merkmale, an denen sie erkannt werden kann? dazu, obgleich auch sie von dem Himmelsthau des Da zur christlichen Kirche, wie wir gesehen haben, Evangeliums, wie die Glieder der Kirche befeuchtet und nur die gehören, welche Christum lieben und sein Wort von den Sonnenstrahlen der ewigen Wahrheit wie die halten, so wird sie von einer Schaar von Menschen gewahren Glieder beschienen und für die Ernte der Ewig bildet, die nur Gott fennt; denn nur der HErr, der keit zur Reife gebracht werden. Wie aber das Unkraut Herzenskündiger, kennet die Seinen; kein Mensch aber zur Zeit der Ernte nicht sorgsam in die Scheuern ge- kann dem anderen in sein Herz sehen, kein Mensch die bracht und da aufbewahrt, sondern in Bündlein ge- in der Seele des anderen wohnende Liebe Christi bunden und in den Ofen geworfen wird, so werden auch schauen, kein Mensch die Beweggründe des Handelns

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