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Nacht? Woher kommt das stete unruhige Wogen und | Geiz und die Habsucht geht nicht immer in dieser leicht Treiben durch Stadt und Land? Was gilt es bei erkennbaren Gestalt einher, er ist nicht immer so grob. dem vielen Reden und Nachsinnen und Jagen und Tausende dienen dem Mammon als ihrem Gott, und Rennen? Wornach hascht alles so begierig, als gälte man ahnt es nicht. Der Geiz und Mammonsdienst es einen Himmel zu gewinnen? Es ist der leidige reis't wie ein Gauner in mancherlei Verkleidungen und Mammon. Ihm opfert man alles andere, auch das unter vielen falschen Namen durch die Welt und will sonst Liebste auf. Um nur den Mammon zu gewinnen, nirgends nach seinem wahren Namen gekannt sein. opfert man die Gesundheit, arbeitet und sorgt sich krank; Bald zieht er das Kleid der Sparsamkeit und des um nur den Mammon zu erringen, versagt man sich Hasses der Verschwendung an; bald nennt er sich Fleiß, tausend Freuden, versagt sich Ruhe und Bequemlichkeit, Treue im Irdischen und Treue in Erfüllung seines opfert man Freundschaft, selbst oft Ehre und guten irdischen Berufes; bald spricht er, wenn man ihn fragt, Namen, Tugend und gutes Gewissen, ja, wohl auch das wie er heiße, er sei nichts anderes, als die Sorge für Leben, und sinkt so als ein Märtyrer des Mammons die Seinigen oder das unschuldige Trachten nach einem in ein frühes Grab. bloßen guten Auskommen. Ja, der verschwendende

Was fürchtet man ferner mehr, als den Verlust Mammonsdiener erklärt, daß ihm der Mammon gar der Gunst dieses Gottes? Achten sich nicht fast alle nicht am Herzen klebe, daß er vor dem Geize einen AbMenschen für völlig unglücklich, wenn sie ihn verloren scheu in seinem Herzen trage. So aufrichtig daher auch haben? Fallen nicht viele darüber in tödtliche fast alle Menschen dem Mammon dienen, so schämt sich Traurigkeit? Werden über den Verlust des Mammons doch fast jedermann, ihn seinen Gott zu nennen, ja, die oder auch nur über die Gefahr, ihn zu verlieren, nicht meisten suchen sich sogar selbst zu überreden, daß sie sich die meisten Seufzer ausgestoßen? Ist es nicht den der Treue in diesem Dienste keinesweges rühmen meisten, als sollten sie sich ein Stück vom Herzen ab- könnten.

lösen, wenn sie einem Armen eine milde Gabe reichen Mögen sich jedoch die Mammonsdiener immerhin, øder sonst für gemeinnüßige oder kirchliche Zwecke etwas selbst hinter Tugenden, und wäre es die Freigebigkeit, opfern sollen? Ja, haben sich nicht schon Unzählige verstecken, Christus nimmt ihnen in unserem Evangelio in völliger Verzweiflung das Leben selbst genommen, die Maske ab und zicht sie an das Licht. Christus nachdem sie sich von dem Troste und der Hilfe des sagt nemlich, wer sich nicht in herzlicher Liebe und kindMammons gänzlich verlassen sahen? lichem Glauben der Regierung und Versorgung des

Und wem vertraut endlich die Welt? Glaubt himmlischen Vaters überlasse, sondern für den anderen sie nicht ruhig sein zu können, wenn sie nur viel Mam- Morgen, für seinen Leib und sein Leben ängstlich sorge, mon besigt? Achtet sie ihn nicht für den rechten wer daher ängstlich sorgend sage und frage: „Was Schlüssel ihres Glückes? Trachtet sie nicht eben darum werden wir essen? Was werden wir trinken? nach immer mehr und mehr, um endlich ganz ohne Womit werden wir uns fleiden?" Ja, „wer Sorge für die Zukunft sein zu können? Ist es nicht der meisten höchster Wunsch, ein so großes Capital zu erjagen, daß sie endlich die Hände in den Schooß legen und allein von ihrem Gelde, nemlich von den Zinsen, Leben können, so daß das Geld ihnen wunderbarer Weise bleibt, ja, sich vermehrt, während sie doch fort und fort nichts thun, als davon zehren?

nicht am ersten nach dem Reiche Gottes, und nach seiner Gerechtigkeit trachte": der sei kein Christ, der sei nach seinem Glauben und Herzenszustand noch ein Heide, kurz, dessen Gott sei noch der Mammon.

Ist das nicht ein hartes, erschreckliches Urtheil? Wie viel geizige, habsüchtige, geldlicbende, irdischgesinnte Mammonsdiener mag es hiernach geben, die Wie? ist also der Mammon nicht der Gott der es nicht meinen! Sehet, ein Mammonsciener ist Welt, den sie über alles liebt, fürchtet und vertraut? nur der nicht, dessen Herz nicht an Geld und zeitlichem dem sie Tag und Nacht eifrig dient mit Leib und Seele, Gute hängt, der, wenn ihn Gott damit segnet, es allein und für den sie alles opfert? Es ist dies außer als eine Gelegenheit ansicht, anderen Gutes zu thun; Zweifel. der sich für ein Werkzeug der göttlichen Güte, für Doch, meine Lieben, der Mammonsdienst oder der Gottes Almosenpfleger ansicht und in der Beglückung

des Nächsten sein eignes Glück findet. Ein Mammons- | geheimer Verehrer des Gottes Mammon; nicht der diener ist ferner nur der nicht, der da denkt, es ist himmlische Vater und seine geistlichen Güter, sondern Gottes Befehl, daß du arbeitest; weil es nun Gott das zeitliche Gut besißt eigentlich sein Herz. Mancher will und es ihm gefällt, so arbeitest du, aber nicht aus trachtet darum nicht nach Reichthum, weil er weiß, daß Sorge für deine Nahrung und Kleidung, die erwartest sein Trachten doch vergeblich sein würde; er erzürnt sich du ja nicht von deiner Arbeit und Mühe, sondern von daher über die sehr, welche reich werden wollen; er deinem himmlischen Vater. Ein Mammonsdiener ist scheint darum gar nicht am Zreischen zu hängen; aber endlich nur der nicht, welcher das Zeitliche für eine bei dem Gedanken, daß er auch einmal reich werden. geringe Nebensache in dieser Welt ansicht, die freilich könne, lacht ihm doch sein Herz: sehet da, der Mammon auch besorgt sein will, wer aber,,am ersten“, d. h. am ist also doch auch sein Gott. Mancher gibt wohl, aber eifrigsten, am liebsten, am dauerndsten, am ernstlichsten nicht so viel, sondern so wenig, so wenig er nur mit nach dem Reiche Gottes, und seiner Ge- Ehren geben kann: er kann aus Liebe zum Gelde einen rechtigkeit“, nach der Gnade Gottes, nach dem Flehenden ohne das gebetene Almosen von sich gehen Heil seiner Seele, mit einem Worte, selig zu werden lassen; kann sich von dem, der in Noth ist und ihm ,,trachtet". abborgen will, hartherzig wegwenden; kann mit

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Doch, wer mag den Geiz und Mammonsdienst in

Alle die hingegen, welche sagen, sie wünschten nicht schmunzelndem Gesichte selbst von dem Schuldner die reich zu werden, sondern nur so viel, daß ihnen ein festgesetzten Zinsen einstreichen, der sie ihm nur mit sorgenfreies Auskommen gesichert wäre, alle diese meinen Seufzen darlegen kann; kann einen drückenden Handel zwar, daß sie also gewiß keine Mammonsdiener seien; abschließen; kann dem Armen den Lohn abbrechen: aber damit gestehen sie selbst, sie wünschen sich so viel, jeder solcher ist ein Mammonsdiener; das Geld ist sein daß sie nicht mehr Gott allein vertrauen müßten, wie Göße, dem er seine Seele verschworen hat; die Liebe die Vögel unter den Zweigen, die täglich warten und des wahren Gottes, mag sie auf seiner Zunge sein, in sehen müssen, wohin ihnen Gott ihr Futter gestreut seinem Herzen wohnt sie nicht. habe; nein, ein Sümmchen, mit dem sie nach ihrer Berechnung ungefähr auszukommen gedächten, ist ihnen | allen den Schlupfwinkeln aufsuchen, in welche er sich sicherer, als Gottes Versorgung; dieses Sümmchen ist oft im Herzen zurückgezogen hat, um sich dem Auge der also ihr Gott! Ein anderer spricht: Ich bin zu Menschen zu entziehen und nicht zu gelten für das, was frieden mit dem, was ich habe, und meint also von dem er ist? Von Natur stehen wir alle in des Mammons Vorwurfe des Geizes gewiß frei zu sein; und siche! Diensten. Der Mensch muß einen Gott haben; nachselbst das Wenige, was er hat, ist sein Trost, also dem er den wahren aus dem Herzen verloren hat, so hat sein Gott! Ein anderer sorgt zwar auch für das sich die Welt mit ihren Gütern an seine Stelle gesezt. Himmelreich, er betet, er geht zur Kirche und zum hei- Wer daher von dem Geize nicht durch ein besonderes ligen Abendmahl, er hält sich zu Christen, er scheidet sich Gnadenwerk des Heiligen Geistes wieder befreit wor von der gottlosen Welt und dergleichen; aber eine den ist, der ist unzweifelhaft noch von ihm beherrscht. größere Sorge, die ihm täglich auf dem Herzen liegt, ist Und ach, wird auch manches Herz durch wahre Buße die, wie er auskommen wolle, oder wohl gar, wie er sein von dieser Abgötterei gereinigt, so ist es gewöhnGeschäft verbessern und reicher werden wolle; was ist lich gerade der Mammon, der am ersten wieder darin daher eines solchen Menschen Gott? Mag er noch so einen offenen Tempel findet. Unzählige Christen hat fromm und christlich scheinen, es ist der Mammon. nichts stürzen können, keine Trübsal, keine Schande, Mancher erfreut sich zwar über Gottes Wort und keine Armuth; der Mammon aber hat sie endlich doch Gnade, und betrübt sich, das eine oder andere zu verbetrogen, denn es gibt fast kein Laster, bei welchem ein lieren; gewinnt er aber etwas Ansehnliches an zeit- Mensch so gut noch immer ein Christ zu sein scheinen lichen Gütern, dann ist seine Freude noch viel größer, kann, als wenn er im Herzen dem Mammon dient und oder verliert er sein zeitliches Gut, so ist seine Betrüb- in dem zeitlichen Gute wieder seine Ruhe, seine Freude, niß größer, so will er sich nicht trösten lassen; auch ein seinen Trost, seine Hoffnung, mit einem Worte, seinen solcher Mensch ist, er mag sich stellen, wie er will, ein Gott sucht.

II. Doch, nachdem wir nun gehört haben, wie allgemein der Mammonsdienst sei, so hört nun zweitens auch, wie verderblich und verdammlich derselbe sei.

verweht schnell alles wieder und die Schrift ist nicht mehr zu sehen. Ein Liebhaber des zeitlichen Gutes läßt sich wohl zuweilen auch das Herz rühren, denn er möchte außer den Gütern der Welt auch gern einst die Wie verderblich derselbe sei, dies drückt der heilige himmlischen besigen, aber kaum kehrt er mit seinen GeApostel kurz mit den Worten aus: „Der Geiz ist eine danken in die zeitlichen Dinge zurück, so schlagen diese Wurzel alles Uebels." Sehet da, welch ein schändliches wie Meereswellen wieder über ihm zusammen und Ding der Geiz oder Mammonsdienst sein müsse. Was löschen die glimmenden Funken der Gnade wieder aus. kann Schändlicheres von ihm gesagt werden, als dies, Oft kommt auch ein Mammonsciener zu dem ernsten daß er eine Wurzel alles Uebels sei? Kein Uebel ist Entschluß, ein wahrer Christ zu werden und Christo zu also so groß und der Uebel können nicht zu viel sein, der folgen bis zum Tode; wenn er aber endlich hört: „VerMammonsdienst bringt sie alle hervor! Aus ihm kaufe alles, was du hast, und gib's den Armen", wenn wächs't Eigenliebe, Lieblosigkeit gegen den Nächsten, er nemlich hört, er müsse das Herz von allem Zeitlichen Haß, Neid, Gleichgiltigkeit gegen Christum, sein Wort losreißen, dieses müsse er nun blos dazu haben, damit und seine Gnade, ja, Feindschaft wider Gott, Verachtung er wohlthun könne, dann geht er, wie jener Jüngling, der himmlischen Güter, Betrug, Mord und Verstockung traurig hinweg; diese Pforte ist ihm zu enge, dieser gegen die Triebe des Heiligen Geistes und dergleichen. Weg zu schmal, diese Bedingung zu schwer. Christus nennt hiervon in unserem Evangelio nur das Aber was ist sein Loos? Schon hier ist es Hauptübel, wenn er spricht: Niemand kann Kummer, Gram, Sorge, Unruhe, Unzufriedenheit. Er zween Herren dienen. Entweder er wird denkt immer: wenn du nur noch das oder dies hättest, einen hassen, und den andern lieben; oder dann wolltest du zufrieden sein; aber je mehr er be wird einem anhangen, und den andern ver- kommt, je größer werden seine Wünsche, wie der Durst achten. Ihr könnt nicht Gott dienen, und desto brennender wird, je mehr man Seewasser trinkt. dem Mammon.“ Es ist also ausgemacht: wo die Der Tod ist einem Mammonsdiener ein schrecklicher Liebe zu Geld und Gut in das Herz einzicht, da zieht Bote; entweder ist es ihm erschrecklich, die Welt und ihre die Liebe Gottes aus; wo sich der Mammon einen Güter zu verlassen, oder er ist doch nicht gewiß, wie er Altar baut, da wird das Herz ein Gößentempel, aus mit Gott stehe, er ahnt, daß ihn Christus nicht für den welchem der wahre Gott eilends weichen muß. Mag Seinigen anerkennen werde, er ahut, daß er über dem der Mammonsdiener noch so viel äußerliche Werke des Grdischen das Himmlische vergessen und verscherzt habe. Gottesdienstes verrichten, das Herz läßt sich nicht Ach, schon manchen hat in der Todesstunde sein theilen; und da das Herz, das an dem Mammon Geld und Gut, unter dem manches unrecht gewonnene hängt, von Gott abgewendet ist, so ist sein ganzer war, oder das er doch ängstlich zusammengescharrt und Gottesdienst ein elendes Schattenwerk, vor welchem über dessen mühsamem Erwerben er das Trachten nach Gott einen Greuel hat. Mag sich ein Mammons- dem Reiche Gottes hintangeseßt hatte, ach, manchen diener noch so gottselig stellen, er haßt doch Gott im sterbenden Mammonsdiener hat schon dies sein Gut Grunde seines Herzens; hoffte er ohne Gottes Gnade wie ein Berg überfallen! Da das Schiff seines Lebens selig sein zu können, so würde er sich um Gottes Gnade untergehen wollte, hätte er gern alle seine Schäße, sein gar nicht bekümmern; und könnte er ewig in der Welt Gold und Silber, seine Häuser, seine Grundstücke in sein in irdischer Freude, so würde er gern ewig von das Meer geworfen, wenn er sich dadurch hätte retten Gott fern bleiben, ihm seinen Himmel gern lassen und können. Ach, mancher ist schon in seiner Todesstunde sich mit der Welt begnügen. Vergeblich wird einem erwacht aus seinem Traum und endlich mit Ach und Mammonsdiener Gottes scharfes Gefeß oder füßes Weh hoffnungs- und trostlos dahin gefahren! Evangelium gepredigt, die Sorge, der Reichthum und Aber die Verzweiflung in der Todesstunde ist nur die Wollust dieses Lebens ersticken den himmlischen ein Vorbote dessen, was eines Mammonsdieners dort Samen. Das Wort Gottes wird in sein Herz wie in der Ewigkeit wartet. Er hat hier seine Freude nicht Buchstaben in Sand geschrieben, der nächste Windstoß in Gott gesucht, sondern in dem schändlichen Mammon,

so wird Gott auch dort zu ihm sagen: Gehe hin, laß | Ach, so erschrecke doch ein jeder vor dem schändlichen dich nun auch von deinem todten Gözen selig machen. Mammonsdienst! trübselig ist seine Dienstzeit und entGottes Zorn und die ewige Verdammniß werden die seßlich ist sein endlicher Sold; hier betrügt er den Interessen sein, die diejenigen dort einnehmen werden, Menschen um Nuhe und Friede des Herzens, dort um welche hier ihr zeitliches Gut nur für sich brauchten, Gott, Seele und Seligkeit. Gehe ein jeder in sein nur ihre Augen daran weideten und es nicht wuchern Herz und frage sich: Wem dienst du? Dienst du Gott ließen für die Armen und für die Ausbreitung des nicht von ganzem Herzen, so dienst du ihm gar nicht, Reiches Gottes. Vergeblich werden dort die Mam- und gewißlich ist dann Mammon dein Gott, denn monsdiener sich entschuldigen und sägen: Was haben „niemand kann zween Herren dienen“. Bewir doch Böses gethan, daß wir verdammt werden denket, ein Mensch kann auch in einem kleinen Bache follten? Gott wird ihnen antworten: Wohlan, habt ertrinken, er muß sich, um den Tod zu finden, nicht in ihr nichts Böses gethan, wo ist aber das Gute, das Meer stürzen; so kann der Mammonsdienst bei dir das ihr thun solltet? Nicht nur der Baum, der arge vielleicht nicht so offenbar sein, wie bei einem anderen, Früchte bringt, sondern auch der Baum, der keine guten und doch hängt vielleicht dein Herz heimlich daran, um Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. dich unvermerkt um Gott, Seele und Seligkeit zu Ich hatte euch im Zeitlichen gesegnet, aber wo ist der bringen.

Wucher von dem euch verliehenen Pfund? Die un- Ach, suchet Gott mit aller seiner Gnade; getrockneten Thränen der Armen verklagen euch bei mir, schmecket und sehet, wie freundlich er ist; lasset ihm der Rost an dem Gold und Silber in eurem Kasten, Raum in euren Seelen: so wird Mammon in euch die Seufzer der Gedrückten und Betrogenen, ja, euer schnell von seinem Throne gestürzt sein und ihr werdet ganzes im Trachten nach dem Zeitlichen hingebrachtes stets ausrufen: Leben zeugt wider euch, daß ihr euch selbst Schäße gesammelt, daß ihr euch selbst gelebt, und daß ihr nicht mir, sondern dem Mammon gedient habt; darum gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und allen seinen Engeln.

Fahr hin, o Welt, mit deinem Gözen,
Fahr hin mit deinem Geld und Gut;
Ich habe Gott mit seinen Schäßen,
Bin selig schon durch Christi Blut.
Dort aber werd' ich völlig rein
Und ewig, ewig selig sein. Amen.

Am sechszehnten Sonntage nach Trinitatis.

Gott gebe euch allen viel Gnade und Friede durch habe man allein auf die innere Vortrefflichkeit der Lehre die Erkenntniß Gottes und JEsu Christi, unseres zu sehen, und allein darum sie anzunehmen. HErrn. Amen.

In demselben, unserem Heilande, geliebte Zuhörer!

Dies klingt nun freilich ganz unschuldig, und gefahrlos für das göttliche Ansehen der biblischen Offenbarung. Geht man aber diesem Vorgeben auf den Es ist ein in unseren Tagen von den Feinden des Grund, so wird es gar bald offenbar, daß man nichts Christenthums oft angewendeter Kunstgriff, daß man Geringeres beabsichtigt, als dadurch die göttliche Grundvorgegeben hat, die Wunder, welche uns in der Schrift lage des ganzen Christenthums unvermerkt zu untererzählt werden, hätten nur zu der Zeit, in welcher sie graben und der Meinung Geltung zu verschaffen, als geschahen, einigen Werth gehabt. Da hätten sie nem- sei das Christenthum eigentlich nichts anderes, als eine lich das unwissende Volk auf die damals neue Lehre Vernunftreligion, die die Vernunft erfunden habe, und aufmerksam machen sollen; jezt aber hätten sie keine daher keiner Wunder, als göttlicher BeglaubigungsBeweiskraft mehr; uns könnten sie völlig gleichgiltig siegel, bedürfe. Denn eine blos natürliche Religion sein und von uns gänzlich übergangen werden; jezt|bedarf freilich nicht einer übernatürlichen Bestätigung.

Lasse sich daher niemand durch solche scheinbar | lichen Gnade ihr Wort annehmen müssen? Wer arglose Behauptungen berücken. Ohne die Wunder könnte ferner jemals einen Schwärmer, wenn er auch wäre die Bibel keine Bibel, Christus kein Christus. noch so Unglaubliches lehrte, von einem rechten ProUeberliefern wir das Schwert der Wunder in die Hände pheten unterscheiden, wenn man von ihm nicht fordern. der Ungläubigen, so machen wir uns selbst wehrlos und könnte: Thue Wunder, die allein Gott wirken kann, wie überliefern mit ihnen die Göttlichkeit unserer Religion. Christus und seine Apostel, so wollen wir dir glauben? Alle Propheten und Apostel beginnen ihre Lehre Bedenket ferner: Die wahre Religion muß für mit den Worten: So spricht der HErr"; alle nemlich alle Menschen berechnet und passend, und daher so bebehaupten, daß das, was sie lehrten, ihnen von Gott schaffen sein, daß nicht nur der Gelehrte, sondern auch auf eine geheimnißvolle Weise vertraut oder eingegeben der Einfältigste im Stande ist, sie zu prüfen, sie von worden sei, daß daher derjenige, welcher sie verwerfe, falschen Religionen zu unterscheiden und mit voller Gott, seinen Schöpfer und HErrn, verwerfe. Und Ueberzeugung anzunehmen. Dazu sind daher die Christus spricht noch mehr; er versichert uns: „Wer Wunder ein ebenso herrliches, als unentbehrliches mich siehet, der siehet den Vater; es sollen darum alle Mittel; denn auch ein Kind kann es einsehen, der= den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren." Wer jenige, welcher das thun kann, was allein in Gottes könnte nun Christo und den Aposteln und Propheten Macht steht, was keiner Creatur im Himmel und auf ohne Wunder glauben, daß sie Gott selbst auf die Erde Erden möglich ist, der muß entweder Gott selbst oder gesendet habe, seinen Willen den Menschen zu offen- von Gott_so_ausgerüstet sein, daß er beweisen könne, baren, den sonst niemand hätte wissen können? Lehrt Gott habe sich ihm offenbart.

die heilige Schrift nicht tausenderlei, was den Gesezen Das größte unter allen Wundern, die geschehen der Vernunft ganz zuwiderzulaufen scheint? Wer sind, ist ohne Zweifel die Erweckung eines Todten. könnte nun seine Vernunft gefangen nehmen unter dem Davon hören wir in unserem heutigen Evangelio; Gehorsam des Glaubens, hätten die Urheber der Bibel laßt uns daher jezt das Gewicht dieses Wunders für es nicht durch Wunder bewiesen, daß sie Gottes Be- unsere christliche Ueberzeugung etwas ausführlicher in vollmächtigte sein, daß wir daher bei Verlust der gött- | Erwägung ziehen.

Text: Lut. 7, 11-17.

Und es begab sich darnach, daß er in eine Stadt mit Namen Nain ging; und seiner Jünger gingen viel mit ihm und viel Volks. Als er aber nahe an das Stadtthor kam, siehe, da trug man einen Todten heraus, der ein einiger Sohn war seiner Mutter; und sie war eine Wittwe, und viel Volks aus der Stadt ging mit ihr. Und da sie der HErr sahe, jammerte ihn derselbigen, und sprach zu ihr: Weine nicht. Und trat hinzu und rührete den Sarg an, und die Träger stunden. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf. Und der Todte richtete fich auf, und fing an zu reden. Und er gab ihn seiner Mutter. Und es kam sie alle eine Furcht an, und preiseten Gott und sprachen: Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden, und Gott hat sein Volk heimgesucht. Und diese Rede von ihm erscholl in das ganze jüdische Land und in alle umliegenden Länder.

Dieser verlesene wichtige Theil der evangelischen

Geschichte lenkt heute unsere Andacht auf:

Du aber, HErr JEsu, der Du angebetet bist von Menschen und Engeln, erscheine durch Dein Wort auch

Das große Wunder der Auferweckung des Jünglings in unseren Herzen in Deiner anbetungswürdigen Größe

wir überlegen hierbei:

zu Nain;

1. wie es allen Menschen untengbar,

2. allen Ungläubigen schrecklich und endlich

3. allen wahren Christen höchst tröstlich sei.

und Herrlichkeit, damit wir, wenn alles Dich lästert und verwirft, Dich annehmen, an Dich glauben, uns Dein trösten, Dich bekennen und verehren hier in der Zeit und dort in alle Ewigkeit. Amen.

I.

Soll, meine Lieben, ein Wunder von Gewicht

| sein, soll es Kraft haben, uns von der Wahrheit der

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