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Die falsche und rechte Sabbathsfeier, nemlich

In diesem verlesenen Abschnitt wird uns berichtet, | Zwar deckt hierauf Chriftus ihnen ihre Heuchelei auf; daß Christus einst einen Wassersüchtigen am Sabbath aber weit entfernt, Gottes Wort anzunehmen, so schwieheilte vor den Augen der auf ihn lauernden Pharisäer gen sie nur und verhärteten sie sich gegen die heilsame und Schriftgelehrten, die dies für eine schwere Sünde, Bestrafung. Hierzu kam nun noch, daß sie zugleich nemlich für eine Sabbathsschändung hielten. Es war eine ganz kindische Hoffart und Ehrsucht offenbarten, dies schon das sechste Mal, daß Christus den Phari- denn als man sich hierauf zu Tische sehen wollte, da, säern zum Troß, um ihre falsche Lehre vom Sabbath zu heißt es, erwählten sie, oben an zu sizen“. strafen, sich in ihrer Gegenwart so am Sabbath verhielt. Ihr sehet hieraus, die pharisäisch = geseßliche Wir sehen hieraus, daß die rechte Lehre von der Sabbathsfeier besteht mit kurzen Worten darin, daß Sabbathsfeier oder Sabbathsheiligung eine Sache von man das Feiern d. h. das Nichtarbeiten für die Hauptgroßer Wichtigkeit sein müsse. Laßt mich euch daher sache, aber das Heiligen für eine Nebensache hält, ja, jezt auf Grund unseres Tertes vorstellen: das Heiligen gänzlich unterläßt. Denn am Sabbath ein nöthiges Liebeswerk zu thun, wie das Heilen eines Kranken ist, achteten die Pharisäer für eine große Sabbathsschändung, daß sie aber am Sabbath das Wort Gottes, welches ihnen Christus predigte, nicht hören wollten, ja, verachteten und sich dagegen verGott, wir kommen nicht zur Ruhe, als bis Du in stockten, und daß sie am Sabbath ein Herz hatten voll Haß und Feindschaft wider Christum, voll Heuchelei uns ruhest und wir in Dir ruhen. Solchen seligen Sabbath aber kann nichts in uns wirken, als Dein und Verstellung, voll Eitelkeit und Hochmuth, das heiliges ewiges Wort. so schenke uns denn eine achteten sie für keine Sabbathsschändung. Wenn sie brünstige Liebe zu Deinem Worte, daß es uns köstlicher nur des Morgens in der Synagoge gewesen waren und sei, als Gold und viel feines Gold, und süßer, denn da zwar mit offnen Ohren, aber mit tauben Herzen Honig und Honigseim, und es hören und bewahren in aus dem Gesez und den Propheten hatten vorlesen einem feinen guten Herzen und Frucht bringen in Gehören und mit ihren Lippen einige Gebete hergesagt duld. Dazu segne auch heute unsere gemeinsame Andacht um JEsu Christi, Deines lieben Sohnes, unseres HErrn und Heilandes, willen. Amen.

1. die pharisäisch - geseßliche und 2. die christlich-evangelische.

I.

und sich aller täglichen Arbeit enthalten hatten, dann meinten sie, sie hätten das dritte Gebot: „Du sollst den Feiertag heiligen!" auf das beste gehalten.

Leiver! ist nun aber, meine Lieben, das Geschlecht dieser Pharisäer noch immer nicht ausgestorben; und gerade hier in America gibt es solcher Sabbathshalter nur zu viele.

Worin die pharisäisch - gefeßliche Sabbathsfeier bestehe, dies wird uns in unserem heutigen Evangelio in recht hellen und grellen Farben vor die Augen ge- Es gibt nemlich erstlich noch viele, welche es wohl malt. Was thaten nemlich die Pharisäer hiernach einst für eine große Sünde halten würden, am Sonntag zu an einem Sabbath? Weit entfernt, die Gelegenheit zu arbeiten, und in dieser Beziehung eine wahrhaft jüdische, benußen, aus Christi Mund, mit dem sie in dem Hause und mehr als jüdische Strenge beobachten und selbst die eines Obersten der Pharisäer zusammenkamen, das Noth- und Liebeswerke verwerfen; aber daß sie dann Wort Gottes zu hören, so heißt es vielmehr von ihnen: und wann den Gottesdienst, die Predigt des Wortes

"

Sie hielten auf ihn", d. h. sie lauerten ihm Gottes ohne alle Noth versäumen, das achten sie für auf in der Absicht, etwas zu erhaschen, was sie an ihm keine Sünde. Dies ist aber nichts anderes, als eine tadeln und um dessentwillen sie ihn als einen Sabbaths- pharisäisch-gesetzliche, heuchlerische Sabbathsfeier. schänder dem Volke darstellen könnten. Zu diesem Es gibt ferner noch viele, welche auch das für eine Zwecke scheinen sie eigens einen Wassersüchtigen herbei große Sünde halten würden, einmal nicht in die Kirche geholt zu haben, um nemlich Christum, von dem sie zu gehen; aber nicht darum gehen sie in das Haus des wußten, daß er auch am Sabbath heile, in Versuchung HErrn, darin Gottes Wort zu ihrer Seelen Seligkeit zu führen, damit er dies auch vor ihren Augen thue. zu hören, sondern nur, um Gott einen Dienst daran zu

thun. Wenn sie nur in der Kirche gewesen seine heuchlerische pharisäisch - gesetzliche Sabbathsfeier, sind, so meinen sie durch dieses Werk den bei welcher man den äußerlichen Buchstaben des Sabbath schon wohl gehalten zu haben. Gesezes erfüllt, seinen inneren wahren Sinn aber Ob sie in der Kirche das reine, oder das verfälschte verleugnet; da feiert man zwar den Sabbath, aber Wort Gottes und ob sie darin die geoffenbarte, oder man heiligt ihn nicht, sondern bricht und schändet bloße Menschenlehre hören, das ist ihnen gleichgiltig, ihn nur. darüber stellen sie keine Prüfung an; ja, sie haben wohl gar eine geheime oder offenbare Feindschaft gegen die reine Lehre und begehren daher wohl sogar, daß Gottes Haben wir nun die pharisäisch-geseßliche SabbathsWort nach ihrer Vernunft oder nach den Gefühlen feier kennen gelernt, so laßt uns nun zweitens auch die ihres Herzens ausgelegt oder vielmehr verkehrt und ver- christlich-evangelische kennen lernen.

II.

dreht werde. Daher denn die Gotteshäuser der irr Dieselbe wird uns in unserem heutigen Evangelio gläubigen Secten meist mehr gefüllt sind, als die hauptsächlich an dem Beispiel des HErrn selbst vor Gotteshäuser der rechtgläubigen Kirche. Aber auch Augen gestellt. Zwar wird uns darin nicht ausdrückdieses Kirchengehen ist nichts anderes, als eine phari- lich berichtet, daß er an jenem Sabbathtage in der fäisch-gefeßliche Sabbathsfeier. Synagoge gewesen sei, wo Gottes Wort getrieben Endlich gibt es zum Dritten auch noch immer gar wurde, wir wissen es aber aus vielen anderen Stellen, manche, welche zwar gerade in die Kirchen gehen, wo daß Christus, wenn immer er an einem Sabbathtage Gottes Wort rein und lauter gepredigt wird oder wo in eine Stadt kam, stets mit in die Synagoge ging, und sie doch meinen, daß es lauter und rein gepredigt werde; da den Gottesdienst mit abwartete, obwohl er ja der sie hören es auch mit einer gewissen Aufmerksamkeit; Herr des Sabbaths und des ganzen Gesezes selbst sie lassen sich auch dadurch, wie einst die Pharisäer durch war. Ohne Zweifel war er daher auch damals wähChristi Strafpredigt, rühren und erschüttern; aber bei rend des Vormittags mit jenen Pharisäern und Schriftdem allem bleiben sie, wie zuvor. Tragen sie gegen gelehrten in der Synagoge gegenwärtig gewesen, und irgend jemand, wie die Pharisäer, eine Feindschaft, was that er nun hierauf? Von einem Obersten der einen Haß, einen Groll in ihren Herzen, so bleiben sie Pharisäer zu einem Mittagsmahl eingeladen, schlug er darin; sind sie ehrsüchtig, hochmüthig, hoffärtig und diese Einladung nicht aus, aber nicht, um bei und mit eitel, so bleiben sie es; sind sie geizig, so bleiben sie den ungöttlich gesinnten Leuten irdische Genüsse zu geizig; sind sie unehrlich in ihrem Handel, so bleiben suchen, sondern um bei dieser Gelegenheit Gottes Wort sie unehrlich; sind sie Trunkenbolde oder Schlemmer, ihnen an das Herz zu legen, vor ihnen die Wahrheit zu so bleiben sie Trunkenbolde und Schlemmer; sind sie bekennen, sie liebreich zu ermahnen und zu strafen, und wollüstig und unzüchtig, so bleiben sie wollüstig und sie so zum Glauben zu bringen und zur wahren Gottunzüchtig; sind sie unwahrhaftig in ihren Reden und Versprechungen, so bleiben sie unwahrhaftig; kurz, sind sie unbekehrt, so bleiben sie unbekehrt. Es sind so genannte Sonntagschristen, die sich des Sonntags heilig, andächtig, religiös, und als eifrige gottselige In diesen wenigen Zügen haben wir ein vollChristen anstellen, aber am Montag in ihrem Handel ständiges Bild einer wahren christlich - evangelischen und Wandel ihr unchristliches Wesen immer wieder Sabbathsfeier. Worin besteht sie nun hiernach? aufs neue beginnen. Daher selbst die Welt oft nicht Sie besteht vorerst darin, daß ein evangelisch gemit Unrecht sagt, daß die eifrigsten Kirchengänger oft finnter Christ nach dem Vorbilde Christi auch äußerlich die schlechtesten Menschen seien, die da meinen, in das den Sabbath hält. Im Neuen Testament ist zwar das Geschäft, in den Kaufladen, in die Werkstatt gehöre das Gebot der äußerlichen Ruhe von der Arbeit an einem Christenthum nicht, da müsse man es machen, wie bestimmten Tage der Woche aufgehoben, denn Paulus andere Leute, oder man könne in dieser Welt nicht fort=|schreibt Koloffer 2. ausdrücklich: „So lasset nun niekommen. Sehet da, auch dies ist nichts anderes, als mand euch Gewissen machen über Speise, oder über

seligkeit zu reizen und zu locken. Neben diesem Liebeswerke verrichtete aber Christus auch zugleich ein Nothwerk, nemlich die Heilung eines Wassersüchtigen, der vor ihn gebracht worden war.

Trank, oder über bestimmte Feiertage, oder Neumonden, | Wort an ihm nicht vergeblich sei; forscht zugleich in der oder Sabbather; welches ist der Schatten von dem, Schrift, ob sichs also halte, wie ihm gepredigt wird, das zukünftig war, aber der Körper selbst ist in und wiederholt das Gehörte auch zu Hause. Wird er Christo." Allein da es jedermann nöthig ist, in der von der Strafe des Wortes Gottes getroffen, so zürnt Woche einmal von aller Arbeit zu ruhen und sich vor er deswegen dem Prediger nicht, im Gegentheil ist ihm allem mit geistlichen Dingen zu beschäftigen, und da die Strafe ebenso lieb, als gründlicher Unterricht und die christliche Kirche von jeher den Sonntag dazu be- süßer Trost.

stimmt und auserwählt hat, so hält der evangelisch ge= So sorgfältig aber ein evangelisch gesinnter Christ sinnte Christ diese nöthige und heilsame kirchliche Ord- ist, den Sabbath durch leibliche Ruhe zu feiern und nung um Liebe und Friedens willen mit Freuden. durch Gottes Wort zu heiligen, so läßt er sich doch Er wird nie ohne Noth am Sonntage sein Gewissen nicht so enge spannen, daß er es für arbeiten, er wird auch nie ohne Noth einen Sünde halten sollte, auch am Sonntage Noth- und Gottesdienst am Sonntage versäumen. Er Liebes- Werke zu verrichten. Er weiß es, Kinder achtet das nicht für eine schwere Last, sondern für eine pflegen, Kranke besuchen und warten, Verunglückten leichte Lust, nicht für eine lästige, beschwerliche Pflicht, helfen, den Leib mit dem Nöthigen versorgen, sind sondern für ein köstliches Christen-Privilegium. Ein keine Sabbathsschändung, sondern lauter gottgefällige evangelisch gesinnter Christ, obgleich er seine Freiheit Sabbathswerke. von dem Sabbath des Alten Bundes kennt, hält doch

So wenig aber es einem evangelisch gesinnten

den Sonntag, als den neutestamentlichen Sabbath, mit|Christen in den Sinn kommt, am Sonntage zu sizen, großer Sorgfalt. Dieser Tag ist ihm der köstlichste in wo die Spötter sigen, dahin zu gehen, wo die Welt dem der ganzen Woche, auf den er sich in der Werkeltags- goldenen Kalb ihrer Fleischeslüste und Eitelkeit dient, arbeit freut, wie der Wanderer in einer Sandwüste auf und sich mit ihr zu freuen, so macht sich doch ein evaneinen grünen Rasen mit einer frischen Quelle. Seinen gelisch gesinnter Christ kein Gewissen, auch am Sonnlieben Sonntag, wo er ruhen darf, gäbe er für alles tage in Gottes freier Natur oder in der Gesellschaft Gut und Geld der Welt nicht her. lieber Brüder und Schwestern auch bei einem mäßigen

Die christlich - evangelische Sabbathsfeier besteht Gastmahle sich eine Freude, Erquickung und Erholung aber zum andern und zwar vor allem darin, daß ein zu machen, nur daß er darnach trachtet, daß alles im evangelisch gesinnter Christ an diesem Tage Gottes HErrn, in Gottesfurcht und Ehren geschehe und mit Wort treibt, es lies't, es hört, es bedenkt und davon geistlichen Gesprächen gewürzt sei. Ja, selbst die Einredet und sich mit anderen darüber unterhält. Ihm ist | ladung der Weltkinder und Feinde der Wahrheit schlägt mehr am Heiligen, als am Feiern des Sonntags ge- er nach Christi Vorbild nicht aus, wenn er unter ihnen legen. Ein Sonntag ohne Gottes Wort und Gottes- sein kann, ohne an ihren Sünden sich betheiligen zu dienst ist ihm daher kein Sonntag. Es ist ihm aber müssen; und er benußt dann die ihm gebotene Gelegennicht einerlei, ob ihm Gottes Wort rein und lauter, heit, seinen Heiland und seine Wahrheit vor Freunden oder verfälscht gepredigt werde, vielmehr flicht er alle und Feinden zu bekennen und alles ungöttliche Wesen, falsche Propheten und alle falschen Kirchen mit allem wenn auch nicht immer mit Worten, doch durch sein Ernste, und sucht sich die Predigt aus, worin ihm das ganzes Verhalten zu strafen.

ungefälschte Brod des Lebens gebrochen wird. Und O, meine Lieben, wenn die Sabbathsfeier in christdabei ist es einem evangelisch gesinnten Christen nicht lich - evangelischer Weise geschieht, dann wird jeder nur darum zu thun, daß er Gotttes Wort nur mit Sonntag ein Tag der Sonne, welche alle anderen Tage seinen Ohren höre, sondern daß er auch dadurch in mit himmlischem Glanze erleuchtet, die Perle und Erkenntniß, im Glauben, in der Liebe, in der Hoffnung, Krone aller Tage, der rechte Vorsabbath auf Erden, in der Demuth, in der Geduld und in allen christlichen auf welchen der ewige Sabbath im Himmel folgen wird. Tugenden gefördert, mit Einem Worte, daß er dadurch So frage sich denn ein jeder hiermit schließlich geheiligt werde. Darum seufzt er zu Gott, wenn er in selbst: Wie feierst vu den Sabbath? Pharisäisch-gesezdie Kirche geht und wenn er dieselbe verläßt, daß Gottes|lich, oder chriftlich-evangelisch? Sind es in unserem

Evangelio die Pharisäer, wenigstens zum Theil, oder ist | Nacht“, oder zu denen, von denen es heißt: „Sie ruhen es Christus, wenigstens zum Theil, in dem du dein Bild von ihrer Arbeit und ihre Werke folgen ihnen nach.“ wiederfindest? Ach, bedenke, wie du hier den Sabbath So helfe uns denn Gott allen, daß wir hier recht feierst, davon wird es vielfach abhängen, wie du den Sabbath halten durch den treuen Gebrauch seines reiTag der Ewigkeit feiern werdest, ob du nemlich in der nen Wortes, dort aber des ewigen Sabbaths_theilEwigkeit zu denen gehören werdest, von denen ge- haftig werden in dem Tempel des Himmels, durch schrieben steht: Sie hatten keine Ruhe weder Tag noch JEsum Christum. Amen!

Am achtzehnten Sonntage nach Trinitatis.

Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem hoffnung und kein Christenwerk. Noch weniger kann Vater, und von dem HErrn JEsu Christo, dem Sohne aber ohne rechte Unterscheidung des Gesezes und Evandes Vaters, in der Wahrheit und in der Liebe, sei mit geliums ein Prediger ein rechter Lehrer sein; daher der euch allen. Amen. Apostel Paulus von jedem Bischof ausdrücklich fordert, daß er auch recht theile das Wort der Wahrheit".

Geliebte Brüder und Schwestern in Christo JEsu!

Die ganze heilige Schrift, sowohl des Alten wie des Neuen Testaments, ja, jedes Buch derselben enthält zwei Hauptlehren, nemlich die Lehre des Gesetzes und die Lehre des Evangeliums.

Das, woran es allen Secten in der Christenheit fehlt, besteht daher auch immer vor allem darin, daß sie den rechten Unterschied zwischen Gesez und Evangelium nicht kennen. Aus dieser Quelle fließen alle ihre Irr thümer. Die einen, wie die Papisten, machen nemlich Beide müssen daher auch immer beisammen sein. aus dem Evangelium ein Gesez, andere, wie die Wo die eine fehlt, da fehlt auch die andere; wo die eine Rationalisten, die Vernunft- und Tugendprediger, aber untergeht, da geht auch die andere unter; wo die eine machen im Gegentheil aus dem Gesez ein Evangelium, nicht recht erkannt wird, da wird auch die andere nicht und alle Schwärmer, alle Falschgläubigen, sowie alle recht erkannt; wo die eine nicht rein ist, sondern ver- Doppelgläubigen und unirten Religionsmenger verfälscht wird, da ist auch die andere nicht rein, sondern mischen wenigstens beide Lehren fort und fort mit einverfälscht; und wie ohne das Gesetz das Evangelium ander auf die gefährlichste Weise. seinen Zweck nicht erreicht, so erreicht auch ohne das Evangelium das Gesetz seinen Zweck nicht.

Wir können daher Gott nicht genug dafür danken, daß durch das Werk der Reformation Luthers der Unterschied des Gesezes und Evangeliums wieder hell und klar 'an den Tag gebracht worden ist. Dadurch

Während aber diese beiden Lehren so unzertrennlich verbunden sind, wie Berg und Thal, wie Licht und Schatten, so sind sie auch ebenso streng von einander hat unsere evangelisch - lutherische Kirche den rechten geschieden; verschieden wie Nacht und Tag, wie Erde und Himmel, ja, wie Menschenwerk und Gotteswerk, wie Nehmen und Geben, wie Tod und Leben, wie Zorn und Gnade, wie Verdammniß und Seligkeit.

Schlüssel zu allen Büchern der heiligen Schrift, den rechten Leitstern durch alle Lehren der göttlichen Offenbarung, das rechte Licht über alle noch so dunklen göttlichen Geheimnisse und Rathschlüsse, den rechten PrüfAuf der Erkenntniß dieses Unterschiedes ruht alles, stein reiner und falscher Lehre. Und weil in unserer was ein wahrer Christ glaubt und hofft. Wer diesen Kirche Geseß und Evangelium recht von einander geUnterschied noch nicht erkannt hat, kann daher noch kein schieden wird, so kann auch jeder leicht zu einer klaren Christ sein. Sein Glaube, seine Hoffnung und sein Erkenntniß von dem rechten Weg zur Seligkeit geganzes Thun ruht dann noch auf einem ungewissen, langen und derselben gewiß werden. Die rechte Einwankenden und schwankenden Grunde. Ein ungewisser sicht in den Unterschied des Gesetzes und Evangeliums, Glaube, eine ungewisse Hoffnung und ein ungewisses die uns geschenkt ist, ist daher ein so großer Schaß, daß Werk ist aber gar kein Christenglaube, keine Christen- alles Gold und Silber der ganzen Welt dagegen für

nichts zu achten ist, und schon um dieses Schazes willen aber, daß jeder, welcher sich einen Lutheraner nennt, sollte daher jeder Lutheraner seine Kirche, wie die diesen Schaß wirklich erkenne und habe. Ach, nein, Gläubigen des Alten Bundes ihr Jerusalem, lieben leider gibt es viele, die diesen Namen tragen und schon und mit ihnen von seiner Kirche sprechen: „Vergesse ich jahrelang die reine lutherische Predigt gehört haben, und dein, Jerusalem, so werde meiner Rechten vergessen. die doch noch immer über den Unterschied des Geseßes Meine Zunge müsse an meinem Gaumen kleben, wo und Evangeliums gänzlich im Unklaren sind. Zu ich deiner nicht gedenke, wo ich nicht lasse Jerusalem ihnen gehören vor allen diejenigen, die noch immer ihr meine höchste Freude sein.“ Heil nicht allein in dem Evangelio, sondern in dem Wenn ich jedoch, meine Lieben, sage, daß unsere Gesez suchen. Und ich fürchte, daß es solche Seelen lutherische Kirche diesen Schaß besize, so will ich damit noch immer auch unter uns gebe. Da mir nun hierzu zunächst nur sagen, daß sich dieser Schaß in den herr- unser heutiges Evangelinm Veranlassung gibt, so laßt lichen Bekenntnißschriften unserer Kirche findet, nicht mich euch jezt zeigen, wie thöricht sie daran thun.

Text: Matth. 22, 34-46.

Da aber die Pharisäer höreten, daß er den Sadducäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. Und einer unter ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und sprach: Meister, welches ist das vornehmste Gebot im Geseß? JEsus aber sprach zu ihm: Du sollst lieben Gott, deinen HErrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüthe. Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst. In diesen zweien Geboten hanget das ganze Gesez und die Propheten. Da nun die Pharisäer bei einander waren, fragte sie JEsus und sprach: Wie dünket euch um Christo? weß Sohn ist er? Sie sprachen: Davids. Er sprach zu ihnen: Wie nennet ihn denn David im Geist einen HErrn, da er sagt: Der HErr hat gesagt zu meinem HErrn: Seße dich zu meiner Rechten, bis daß ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße. So nun David ihn einen HErrn nennet, wie ist er denn sein Sohn? Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, und durfte auch niemand von dem Tage an hinfort ihn fragen.

Auf Grund dieses reichen, herrlichen Tertes laßt | mich, die lebendige Quelle, verlassen sie, und machen mich euch denn jezt zeigen:

Wie thöricht es sei, sein Heil im Gesek und nicht allein in dem Evangelio von Chrifto zu sudjen;

es ist dies nemlich darum so thöricht:

ihnen hier und da ausgehauene Brunnen, die doch löchericht sind und kein Wasser geben." Ach, HErr Gott, bewahre uns doch vor beidem. Nimm von uns alle Sicherheit, und erwecke uns, daß wir mit Ernst fragen: „HErr, was sollen wir thun, daß wir selig

1. weil das Heil im Gesez ganz ver- werden?" Dann aber hilf uns auch, daß es nicht von geblich gesucht, aber

uns heiße: Sie bekehren sich, aber nicht recht." Son

2. im Evangelio von Christo so gewiß dern erleuchte und regiere uns vielmehr durch Deinen gefunden wird

Heiligen Geist, daß unsere nach dem Heile fragende Seele das Heil auch da suche, wo es allein zu finden Treuer Gott und Vater, Du hast es tausendfach ist, und, wenn wir es gefunden haben, es festhalten; bis bezeugt und mit der That bewiesen, daß Du nicht willst, wir endlich dahin kommen, wo es nicht wieder von uns daß jemand verloren, sondern daß allen geholfen werde genommen werden kann. Dazu segne Dein Wort auch und daß sie alle zur Erkenntniß der Wahrheit kommen in dieser Stunde an unser aller Herzen um JEsu und selig werden. Aber siche! die allermeisten gehen Christi, Deines eingebornen Sohnes, unseres einigen ficher dahin, fragen nichts nach dem ewigen Heil ihrer HErrn und Heilandes, willen. Amen.

unsterblichen Seele und begehren nichts, als Reichthum und Wollust dieses Lebens. Und ach, selbst diejenigen, die da Sorge tragen um ihre Seligkeit, suchen sie meist

I.

Unser Tert beginnt mit den Worten: „Da aber

da, wo sie nicht zu finden ist, also, daß Du noch heute die Pharisäer höreten, daß er den Sadduklagen mußt: „Mein Volk thut eine zwiefache Sünde: cäern das Maul gestopfet hatte, versammel

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