ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Oder hast du vielleicht hierzu bisher keine Zeit zu herzigkeit vergaß und sich gegen seinen Mitknecht unhaben gemeint? Hieltest du vielleicht andere Dinge barmherzig zeigte, da nahm der Herr seinen Gnadenzunächst für wichtiger und nöthiger? Hast du erst ausspruch wieder zurück, ward aufs neue zornig über trachten müssen, deine zeitlichen Rechnungen in Ord- ihn und warf ihn in ein ewiges Gefängniß. Welche nung zu bringen, oder die Welt zu genießen, oder gar Warnung für euch, ihr begnadigten Christen! So reich zu werden, oder einer gewissen Lieblingssünde erst leicht sich Gott hat bewegen lassen, euch alle eure Süneine Zeitlang zu dienen? Hast du daher vielleicht, den zu vergeben, so leicht kann sich auch seine Gnade Gottes Gnade ernstlich zu suchen, bisher immer von wieder von euch wenden und in Zorn verwandeln, wenn einer Zeit zur andern verschoben, so daß du noch immer ihr in die Sünden, die euch vergeben waren, zurückungewiß bist, wie es mit deiner Rechnung stehe? Ach, fallet. Mögt ihr immer rechtschaffene Christen eine lieber Zuhörer, worauf willst du warten? Bedenkest lange Zeit gewesen sein, laßt ihr die vergebenen Sünden du denn nicht, in welcher erschrecklichen Gefahr du dich wieder über euch herrschen, so soll, wie es im Propheten befindest? Kann dich nicht, wie so viele andere Men- Hesekiel heißt, aller eurer Gerechtigkeit, die ihr vorher schen, der Tod einmal schnell übereilen? Was soll hattet, nicht gedacht werden; Gott schreibt euch dann dann mit deiner Seele werden? Deine Gnadenzeit ist eure Schulden wieder an; und sterbet ihr dann in dann auf immer zu Ende. Bist du auf Erden ge- solchem Zustande, so ist eure Seele verloren und eure bunden gewesen, so wirst du auch im Himmel gebunden Krone verscherzt. - Ach, gefallener Christ, tröste dich sein; blieben dir auf Erden die Sünden behalten, so bei deinem Aufschub der Buße nicht damit, daß du ja werden sie dir dann auch dort behalten bleiben. Dort in der Zeit immer wieder umkehren könnest. Es ist ja werden deine Reue und deine heißen Thränen Gottes wohl wahr: so lange du noch in der Gnadenzeit lebest, Herz nicht bewegen, denn dort bricht der Tag der Ver- so lange steht dir auch die Thür der Gnade offen; aber geltung und Gerechtigkeit an. Ach, wie wirst du dann wer hat dir die Versicherung gegeben, wenn du jezt, da über dich selbst das Wehe ausrufen! Hier konntest du du zur Umkehr eingeladen wirst, nicht aufstehen und so leicht Gnare finden, du durftest nur um Gnade kommen willst, daß dich der Tod nicht einmal schnell seufzen; dort aber kannst du ewig um Gnade schreien, übereilen und in deinen Sünden unvermuthet hinreißen und doch nur die schreckliche Stimme hören: Bezahle könne vor Gottes Richterstuhl? Wer ist dir Bürge mir, was du mir schuldig bist.“ dafür, daß, wenn du jezt mit jenem reichen Manne

Kann, o Zuhörer, dich nichts bewegen, alles andere sprichst: „Liebe Seele, habe nun Ruhe, is, trink und als Nebensache anzusehen und vor allem für deine habe guten Muth", daß du nicht auch, wie jener, die Seele zu sorgen und Gottes Gnade zu suchen, so sollte Stimme hören müssest: „Du Narr, diese Nacht wird dich doch das bewegen, daß dir allein die kurze Zeit in man deine Seele von dir fordern"? Bedenkest du denn dieser Welt dazu gegeben ist, und daß du, wenn du in nicht, daß dort die Gefallenen nicht wieder aufstehen, dieser kurzen Zeit nicht Gnade gesucht und gefunden die Unbußfertigen nicht Buße thun, die Verurtheilten hast, ewig ohne Gnade bleiben mußt. nicht begnadigt werden können?

Doch, meine Lieben, wie die in dieser Hinsicht Ach, meine Theuren, möchte doch daher niemand hoffnungslose Aussicht in die Ewigkeit die noch Glaub- | unter uns sein, der mit Gottes Gnade scherzen wollte! losen auffordert, Gottes Gnade zu suchen, so ist sie auch Möchte doch jeder mit Furcht wandeln in dieser Welt, für diejenigen, welche sie schon gefunden haben, eine gar und endlich dort mit Freuden eingehen in jene Welt! eindringliche Predigt; sie fordert sie nemlich auf, über Möchte doch jeder in Zeiten durch wahre Buße sein sich zu wachen, daß sie ihr Kleinod nicht wieder verlieren. Haus bestellen, hierauf eifrig betend, treulich wachend An dem Schalksknecht zeigt uns auch dieses unser und ernstlich kämpfend in der Gnade bis an sein Ende HErr Christus. Seine Schuld war dem Schalksknecht wandeln, endlich aber in der Gnade selig sterben und erlassen worden, als er seinen Herrn demüthig um Ge- durch den Tod eingehen in eine unaussprechlich herrduld angefleht hatte; als er aber die erfahrene Barm-|liche Ewigkeit. Das helfe uns JEsus Christus! Amen!

[ocr errors]

Am dreiundzwanzigsten Sonntage nach Trinitatis.

Gott gebe euch allen viel Gnade und Friede Bedrückungen der Gewissen, sehnen sich nach Freiheit durch die Erkenntniß Gottes und JEsu Christi, unse- aus dem schweren kirchlichen Joche, und verlangen res HErrn. Amen. Hirten nach dem Herzen Gottes, die sie auf die Weide des reinen Wortes führen, und Lehrer, die ihren KinIn demselben, unserem treuen Heilande, herz- dern frühzeitig die lautere Milch des Evangeliums einflößen. Aber vergeblich!

lich geliebte Zuhörer!

Das Christenthum ist eine Religion für alle Zei- O wie gut haben daher wir es, die wir hier eine ten und für alle Menschen; es ist daher so beschaffen, neue Heimath gefunden haben, wo wir die Gnadendaß man es ausüben, also ein Christ sein und selig mittel rein und reichlich ohne Störung und Hinderung werden kann in allen Ländern, unter allen Arten der genießen und Kirche und Schule ganz nach Gottes Staatsverfassung, in jedem Stande, in jedem Berufe, Wort anrichten können! O wie gut haben wir es, daß in jedem Alter und in allen Verhältnissen. Niemand wir hier nicht an Lehrer gewiesen sind, welche uns, ankann sagen, daß er sich in einer Lage befinde, daß er statt des Rathes Gottes zu unserer Seligkeit, eine trostetwas Unchriftliches thun müßte. Das Reich Christi lose Menschenlehre vortragen! Wie gut haben wir es ist kein Reich von dieser Welt, sondern ein unsichtbares, hier, daß wir unsere Kinder nicht Männern übergeben himmlisches Reich in den Herzen und Seelen der Men- müssen, die ihre jungen Herzen schon mit der Pest des schen, das kein irdisches Reich umstößt, das aber auch Unglaubens vergiften! Die Christen stehen hier so, daß durch kein irdisches Reich umgestoßen werden kann. sie Gottes Wort nur dann nicht haben, wenn sie es Christus kann seine Christen ebensowohl in einer nicht haben wollen, es verachten, und sich entweder unMonarchie, wie in einem Freistaate beherrschen. gläubigen Bauchdienern oder werkheiligen Schwarm

So wahr dies jedoch ist, so ist hingegen nicht zu geistern freiwillig selbst anvertrauen. Wir sind hier leugnen, daß es gegenwärtig für uns eine große Wohl-frei; die große Wahl ist hier in unserer eignen Hand. that ist, nicht in einer Monarchie Deutschlands, sondern So herrlich jedoch die hiesige Freiheit ist und so in diesem großen, herrlichen Freistaate wohnen zu große Vortheile sie wahren eifrigen Christen bringen. können. Obgleich wir nemlich auch in unserem alten kann, so häufig und unverantwortlich wird sie hier von Vaterlande Christen sein und selig werden könnten, den meisten zu ihrem Verderben gemißbraucht. Nicht ebensowohl wie hier, so genießen wir doch hier gewisse wenige verändern mit dem Vaterland auch leichtfertig kirchliche Vortheile, welche wir als eine große preis- und frevelhaft ihre Religion; der große Haufe meint, würdige Wohlthat unseres Gottes anzusehen haben. daß man hier frei sei von aller Unterthänigkeit gegen

Leider hört man jezt fast von keinem Monarchen Gott, frei von der Religion, frei von Kirche und in der Welt, der den Christen völlige Freiheit des Gottesdienst, frei von dem Gehorsam gegen Eltern und Gottesdienstes nach Gottes reinem Wort ließe. In fast Obrigkeit, ja, frei von aller guten Zucht und Ordnung. allen Fürstenstaaten werden den Christen von den Man sucht hier eine Freiheit, die nichts anderes ist, als Obrigkeiten falsche Lehrer und falsche Bücher in Kirchen Frechheit und die schimpflichste Knechtschaft seiner und Schulen aufgedrungen und ihnen der Befehl ge- Leidenschaften und Sclaverei der Sünde. geben, den öffentlichen Gottesdienst und die Kinderlehre Wohl ist es nun wahr, hier ist niemand genicht nach dem reinen Worte Gottes, sondern nach den zwungen, den Heuchler zu spielen; wer Gott und sein Meinungen ihrer menschlichen Obern einzurichten, oder Wort im Herzen verachtet, der kann es auch hier undoch wider Gottes Wort sich mit solchen auch kirchlich gestraft mit der Zunge und mit der That thun; wer und gottesdienstlich zu vereinigen, welche Gottes Wort das Gnadenscepter Gottes nicht leiden mag, der kann in vielen wichtigen Artikeln des Glaubens verkehren sich hier ungehindert auch äußerlich von Gottes und verfälschen. Viel Tausende von Christen seufzen Gnadenreich ausschließen und also in diesem Sinne daher in anderen Ländern unter diesen entseßlichen frei sein von Gott, nemlich frei von seiner Gnade, frei

"

von seiner Seligkeit. Aber Gott bleibt darum doch wer sie übertritt, den treffen auch hier seine Drohungen. auch hier König; sein Thron ist auch über diesen Auch hier gilt das Wort, welches einst Christus nach Freistaat gebaut, seine allmächtige Hand reicht auch unserem heutigen Evangelium sprach: Gebet dem über das Weltmeer bis an diese äußersten Enden der Kaiser, was des Kaisers ist, und Gotte, Erde; aus seinem Machtreich kann keine Creatur aus- was Gottes ist.“ Davon laßt mich jezt weiter zu wandern; seine heiligen Geseze gelten auch hier, und euch sprechen.

Text: Matth. 22, 15-22.

Da gingen die Pharisäer hin und hielten einen Rath, wie sie ihn fingen in seiner Rede; und sandten zu ihm ihre Jünger, sammt Herodis Dienern, und sprachen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist, und lehrest den Weg Gottes recht, und du fragest nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. Darum sage uns, was dünket dich? ists recht, daß man dem Kaiser Zins gebe, oder nicht? Da nun JEsus merkte ihre Schalkheit, sprach er: Ihr Heuchler, was versuchet ihr mich? Weiset mir die Zinsmünze. Und sie reichten ihm einen Groschen dar. Und er sprach zu ihnen: Weß ist das Bild und die Ueberschrift? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gotte, was Gottes ist. Da sie das höreten, verwunderten sie sich und ließen ihn und gingen davon.

Laßt uns, meine Zuhörer, jezt bei dem wichtigsten | König, noch Fürst irgend eine Macht über seine Bürger in dem verlesenen Evangelium enthaltenen Ausspruche und Schüßlinge hat. Aber es scheint nur so. Die Christi stehen bleiben und erwägen: rechte Auslegung jenes Ausspruches wird uns zeigen, Dah auch in diesem unserem neuen Vaterlande der daß er auch uns und alle Menschen in der Welt betreffe. Befehl Chrifti feine unveränderliche Giltigkeit habe: Es verhält sich damit, wie mit dem sechsten Gebote:,,Du ,,Gebet dem Kaiser, was des Kaifers ift, und Gotte, sollst nicht ehebrechen." Nach dem Laut dieser Worte scheint es auch, als gehe das sechste Gebot einen großen was Gottes ift"; Theil der Menschen, nemlich ledige Personen, nichts an; 1. der Befehl: „Gebet dem Kaiser, was aber aus der vortrefflichen Auslegung Luthers: Wir des Kaisers ist", und sollen Gott fürchten und lieben, daß wir keusch und

2. der Befehl: „Und Gotte, was Got-züchtig leben in Worten und Werken“, ersehen wir deuttes ist." lich, daß auch das sechste Gebot allen Menschen gegeben HErr, unser Herrscher, der Du angebetet bist von sei, mögen sie nun die eheliche Verbindung eingegangen allen Thronen, Herrschaften und Fürstenthümern im haben, oder nicht. So geht auch das Gebot Christi: Himmel und geordnet hast, daß der Engel dem Erzengel Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist“, und der Mensch dem Menschen diene, und diese Deine alle Menschen an, mögen sie nun in der That unter heilige Ordnung im Himmel und auf Erden durch einem Kaiser, oder in einer freien Republik ihren WohnDein ewiges Wort bestätiget hast, hilf, daß wir uns siz aufgeschlagen haben.

"

nicht wider Dich empören, sondern Dir dienen in Wir müssen nemlich Folgendes wissen. Die Juden Demuth und Deinen Vertretern auf Erden unterthan hatten den Wahn, wenn der Messias kommen werde, seien zu Deines Namens Ehre und unserem Heile. so werde derselbe sie nicht nur von dem Joche des römiDazu segne jest Dein heiliges Wort durch Deine schen Kaisers erlösen, sondern überhaupt alle Juden Gnade und Wahrheit. Amen.

I.

zu weltlichen Herren machen, und ihnen alle anderen Völker der Erde unterwerfen. Da werde jeder herrschen und alles Unterthänigsein werde bei den Juden ein Der Befehl Christi: „Gebet dem Kaiser, Ende haben. Als daher JEsus in Judäa aufstand, was des Kaisers ist", scheint, meine Zuhörer, sich für den Messias erklärte, und doch so arm, so nicht für uns hier in der Bibel zu stehen, da wir niedrig und so machtlos einherging, und durchaus keine in einem Freistaate leben, in welchem kein Kaiser, noch | Anstalt machte, die Juden von dem politischen Drucke der

"

"

Römer zu erlösen, so ärgerten sich viele daran, die darum | Obrigkeiten, wie allenthalben. Ohne dieselben kann ja JEfum nicht für den rechten Messias erkennen wollten. kein Staat bestehen, ohne sie würde unser Eigenthum Darunter gehörten insonderheit die Pharisäer. Die- ohne Schuß sein, ohne sie würden wir nicht ruhig des selben legten daher Christo, um ihn zu versuchen, wie Nachts schlafen können, ohne sie würden wir unseres wir in unserem Evangelio hören, einstmals die Frage Lebens keine Stunde sicher, ja, unser Freistaat würde vor: Ist es recht, daß man dem Kaiser dann ohne Freiheit, oder dieselbe doch nichts, als das geZins gebe, oder nicht?" Sie dachten: spricht fährlichste und verderblichste Uebel unseres Landes sein. JEsus Nein, so können wir ihn vor der römischen,,So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist“, Obrigkeit des Aufruhrs beschuldigen; spricht er Ja, so ruft uns daher Christus auch in unserer freien Repukönnen wir unserem Volke beweisen, daß er unmög- blik zu. Auch unsere Obrigkeit, obgleich sie durch den lich der rechte verheißene Messias sei. Da nun hier höchsten Willen des ganzen Volkes eingesezt und JEsus", heißt es, merkte ihre Schalkheit, ihm verantwortlich ist, ist doch Gottes Ordnung und sprach er: Ihr Heuchler, was versuchet ihr Gottes Dienerin, welcher Gott selbst das Schwert des mich? Weiset mir die Zinsmünze. Und sie Schußes und der Nache und die Wage der Gerechtigreichten ihm einen Groschen dar. Und er keit in die Hände gegeben hat. Ihre Geseze sollen sprach zu ihnen: Weß ist das Bild und die uns daher heilig und unverleßlich, ihre Befehle sollen Ueberschrift? Sie sprachen zu ihm: Des uns Gottes Befehle, ihre Verordnungen Gottes VerKaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebet ordnungen sein. Mit Freuden sollen wir die Abgaben, dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gotte, die sie uns auferlegt, entrichten, damit. nicht nur ihre was Gottes ist." Christus wollte damit sagen: habt wohlthätige Stiftung erhalten, sondern auch Gottes ihr des Kaisers Zins-Geld in eurem Lande, so beweiset heiliger Wille erfüllt werde. Ja, mit Freuden sollen ihr ja damit, daß ihr des Kaisers Unterthanen und er wir selbst unser Leben zu opfern bereit sein, wenn unsere eure Gewalt habende Obrigkeit sei; darum so gebet Obrigkeit zur Bewahrung der allgemeinen Wohlfahrt auch dem Kaiser, was des Kaisers ist; versorgt er die Regierung eures Landes, so gebt ihm die Abgaben, den Gehorsam und die Ehre, die ihm gehört.

uns auffordert, gegen des Landes Feinde in das Feld zu ziehen. Es ist auch hier keine geringe Sünde, ein Gebot unserer rechtmäßigen von uns selbst über uns Erwägen wir nun die Veranlassung, auf welche gestellten Regierung muthwillig zu übertreten, sie um Christus den Ausspruch that: „Gebet dem Kai- ihre Zölle und Auflagen zu betrügen, oder in irgend ser, was des Kaisers ist“, und den Zusammen- einem Handel und Gewerbe ihre von Gott bestätigten hang, in welchem diese Worte stehen, so sehen wir dar- Auffäße zu übertreten. Wollen wir daher Christen aus deutlich, daß Christus mit denselben nicht etwa sein, so müssen wir auch hier nach dem Worte Christi nur den Gehorsam gegen einen souveränen Fürsten ein- gewissenhaft thun: „So gebet dem Kaiser, was schärfen, sondern daß er die allgemeine Wahrheit aus- des Kaisers ist“, d. h. gebet der Obrigkeit, sie sei, sprechen wollte, daß er als der Messias die Ordnungen welche sie wolle, was ihr gebührt, oder, wie der heilige Gottes unter den Menschen nicht aufzuheben gekommen Apostel Röm. 13. sagt: Jedermann sei unterthan der sei, und daß daher derjenige, welcher an ihn glaube, Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine von dem Gehorsam gegen diejenigen keinesweges ent- Obrigkeit, ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die bunden sei, welche ihm nach Gottes Ordnung im ist von Gott verordnet. Wer sich nun wider die Obrig Reiche seiner Macht zu befehlen das Recht haben. keit seßet, der widerstrebet Gottes Ordnung; die aber Hiernach ist es klar, daß auch in diesem unserem widerstreben, werden über sich ein Urtheil empfahen. neuen Vaterlande der Befehl Christi seine unveränder- Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, sie ist Gotliche Giltigkeit habe: Gebet dem Kaiser, was tes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe, über den, der des Kaisers ist", denn auch in diesem Freistaate Böses thut. So gebet nun jedermann, was ihr gelten Gottes Ordnungen, auch hier sind wir einander schuldig seid: Schoß, dem der Schoß gebührt; Zoll, nicht alle gleich. dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt;

Erstlich gibt es auch hier Land- und Stadt- Ehre, dem die Ehre gebührt.“

Doch nicht nur Stadt und Land, sondern auch Gottes geheiligte Stellvertreter verehret und in kindein jedes Haus und eine jede Familie hat ihr von licher Demuth ihnen gehorchet und ihnen dienet; diese Gott selbst eingeseztes Oberhaupt. Deutlich bestätigt Nachgiebigkeit eurer Eltern wird euch einst nicht entGottes Wort die Herrschaft der Eltern, wenn es spricht: schuldigen; Gott ist's, den ihr in ihnen verachtet, Gott Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem ist's daher auch, der seine Ehre suchen und die VerHErrn; denn das ist billig. Ehre Vater und Mutter, achtung des heiligen Bandes, das Er geknüpft hat, das ist das erste Gebot, das Verheißung hat: auf daß schrecklich rächen wird. Darum so ehret Vater und dir's wohlgehe, und lange lebest auf Erden." Deutlich Mutter, denn das ist das erste Gebot, das die Verbestätigt ferner Gottes Wort die Herrschaft der Haus- | heißung hat: Auf daß dir's wohl gehe und du lange herrn und Hausfrauen, wenn es spricht: Ihr Knechte, lebest auf Erden.

seid gehorsam euren leiblichen Herren, mit Furcht und Merket dies aber auch, ihr Knechte und Mägde. Zittern, in Einfältigkeit eures Herzens, als Christo; Ihr möget dienen, wem ihr wollet, ihr dienet nicht blos nicht mit Dienst allein vor Augen, als den Menschen Menschen, sondern Christus selbst, euer Heiland, läßt zu gefallen, sondern als die Knechte Christi." Deutlich sich von euch dienen durch eure Hausherren und bestätigt endlich Gottes Wort die Herrschaft des Man- Hausfrauen. Darum glaubt es: wenn ihr diesen nur nes über das Weib, wenn es spricht: Die Weiber seien um Geldes willen dienet, so ist euer ganzer noch so saurer unterthan ihren Männern, als dem HErrn. Denn der Dienst vor Gott sündlich, verwerflich und verdammlich. Mann ist des Weibes Haupt: gleichwie auch Christus Ach, nur zu viele junge Leute beweisen es, daß das Haupt ist der Gemeine, und Er ist seines Leibes sie nicht um Gottes willen dienen, denn wenn in einem Heiland. Aber wie nun die Gemeine ist Christo unter- Hause große Noth, schwere Arbeit und nicht hoher Lohn than, also auch die Weiber ihren Männern, in allen ist, dann kann der bedrängte Hausvater feinen Knecht, Dingen." Hieraus sehen wir, daß auch über den feine Magd finden; und wenn ihnen in einem Hause Thürpfosten aller Häuser und Familienstuben die Worte nur etwas Geringes nicht ansteht, wenn Herr und Christi geschrieben stehen sollten: Gebet dem Kai Frau nur ein wenig wunderlich sind, so verlassen sie sie ser, was des Kaisers ist." untreu und fragen nicht darnach, ob ihrem Herrn da O merket dies doch, ihr Söhne und Töchter, ihr durch Nußen oder Schaden entstehe. O ihr, die ihr wohnet zwar hier in einem Freistaat, wo euch Menschen so dienet, wie weit seid ihr noch vom wahren Christeneine große Freiheit geben und euch insonderheit, wenn thume entfernt! Ihr habt euren Lohn schon hier dahin; ihr bürgerlich mündig geworden seid, auch von dem wahrlich, wenn ihr nicht umkehret und bei eurem Dienste Gehorsam gegen eure Väter und Mütter, lossprechen. nicht lernet allein auf Christum schauen und um seinet= Gottes Wort lautet anders. Wollt ihr Gottes Kinder willen auch schwere Lasten mit Willigkeit und Demuth sein und seine Gnade haben, so müsset ihr gehorsame, tragen, so wird Gott euch einst zurufen: „Ich habe euch dankbare und demüthige Kinder eurer Eltern bleiben noch nie erkannt", ihr untreuen Knechte, ihr lohnsüchti= bis an euren Tod. Lasset euch von dem großen Haugen Mägde; weichet alle vor mir" ewiglich, ihr fen jener Kinder nicht mit hinreißen, denen die Per- Uebelthäter." sonen ihrer Eltern nicht heilig sind, die nach ihren Befehlen und Rathschlägen nichts fragen, die ihre Eltern am Altare des HErrn eurem Gatten geschworen habt, verlassen und ihnen im Alter nicht dienen, wie diese ihn nicht nur herzlich zu lieben, auf seine Wünsche und ihnen gedient haben in ihrer Jugend. Das sind un- Winke mit zärtlicher Sorgfalt zu merken und ihm eine selige Kinder; sie sind nicht in Gottes Gnadenreich; Gehilfin zu werden, die ihm das Leben nicht schwer, ja, verflucht in Zeit und Ewigkeit sind und bleiben alle sondern leicht machen wolle, sondern die ihr auch eurem ihre Wege, wenn sie nicht demüthig und bußfertig um- Gatten es zugeschworen habt, ihm als eurem Oberkehren und Gnade suchen bei ihren irdischen Eltern haupte unterthänig zu sein nach Gottes heiliger Ordund ihrem himmlischen Vater. Bedenket auch, ihr nung und ihn als Gottes Bild und Ehre zu ehren und Söhne und Töchter, eure Eltern sind vielleicht schwach, zu fürchten. Entschuldiget euch nur vor Gott nicht sie lassen es vielleicht ungestraft, daß ihr sie nicht als damit, daß euer Gatte so schwach, so gütig und nach

Merket es aber auch endlich, ihr Frauen, die ihr

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »