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dem Menschen besonders geoffenbart hat, diese Offen- Aber, werden die Ungläubigen sagen, enthalten barung Geheimnisse enthalte? Wozu wäre eine Offen- nicht fast alle Religionen unerklärliche Geheimnisse? sind barung nöthig, wenn sie uns lauter Dinge bekannt aber darum alle diese Religionen von Gott selbst geoffenmachte, die wir schon selbst mit unserer Vernunft finden bart? Ich antworte: Wohl enthalten alle Religionen könnten? Was für ein Gott müßte das sein, der, unerklärliche Dinge, aber während die sogenannten. wenn er sich den Menschen offenbarte, ihnen lauter Geheimnisse aller andern Religionen die deutlichsten leicht begreifliche, von ihnen selbst leicht zu erforschende Merkmale, daß sie von Menschen nur erdichtet sind, Dinge von sich sagte? Ein solcher Gott müßte ge- oder das Kennzeichen des Betrugs und der Lüge an ringer, als der geheimnißvolle Mensch selbst sein, ein sich tragen, so tragen hingegen die Geheimnisse der solcher Gott könnte kein wahrer Gott, könnte der große, christlichen Religion die unwidersprechlichsten Kennallmächtige, allweise Schöpfer Himmels und der Erde zeichen, daß sie von Gott selbst geoffenbart sind, unmöglich sein. Weit entfernt daher, daß unerklärliche oder den Stempel der Wahrheit und Göttlichkeit an Geheimnisse in einer Religion beweisen sollten, daß sich. Denn während die Geheimnisse aller andern diese Religion nicht von Gott geoffenbart, sondern falsch Religionen albern, abgeschmackt und verwerflich sind, sein müsse, so wäre vielmehr das ein sicheres Kenn- so sind hingegen die der christlichen Religion herrliche, zeichen, daß eine Religion nicht eine von Gott geoffen- selige, glaubwürdige Geheimnisse. Dies euch heute barte sein könne, wenn sie keine unerklärlichen Geheim- vorzustellen, dazu fordert mich unser heutiges Fest= nisse enthielte. Evangelium auf.

Text: Luk. 1, 26-38.

Und im sechsten Mond ward der Engel Gabriel gesandt von Gott in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertrauet war einem Manne, mit Namen Joseph, vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Gegrüßet seiest du, Holdselige; der HErr ist mit dir, du Gebenedeiete unter den Weibern. Da sie aber ihn sahe, erschrak sie über seiner Rede und gedachte: Welch ein Gruß ist das? Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott funden. Siehe, du wirst schwanger werden im Leibe und einen Sohn gebären, deß Namen sollst du JEsus heißen. Der wird groß und ein. Sohn des Höchsten genannt werden, und Gott der HErr wird ihm den Stuhl seines Vaters David geben. Und er wird ein König sein über das Haus Jakob ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende sein. Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen? sintemal ich von keinem Manne weiß. Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum auch das Heilige, das von dir geboren wird, wird Gottes Sohn genannt werden. Und siehe, Elisabeth, deine Gefreundte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und gehet jezt im sechsten Mond, die im Geschrei ist, daß sie unfruchtbar sei. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. Maria aber sprach: Siche, ich bin des HErrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.

In diesem verlesenen Evangelio wird der heiligen [himmlische Bote sie darauf hinweist: „Bei Gott Jungfrau Maria das größte aller Geheimnisse der ist kein Ding unmöglich“, da spricht sie voll christlichen Religion verkündigt, das Geheimniß der Glaubensdemuth und Ergebung: „Siehe, ich bin Menschwerdung Gottes, und daß sie die Gebenedeiete des HErrn Magd; mir geschehe, wie du geunter den Weibern sei, die Gott zur Ausführung dieses sagt hast.“ Sie erkannte also lebendig, daß jenes seines geheimnisvollen Rathschlusses ausersehen habe. Geheimniß zwar unbegreiflich, aber auch ein seliges, Was that nun Maria? Dieses Wunder göttlicher herrliches, glaubwürdiges sei. Hiernach stelle ich euch Weisheit, Heiligkeit und Liebe erwägend, ruft sie, nicht denn heute vor: etwa voll Zweifel, sondern voll Verwunderung aus: „Wie soll das zugehen?" Und als hierauf deri

Warum die Geheimnisse der chriftlichen Religion so glaubwürdig seien;

das sind sie nemlich: Wie ganz anderer Art sind hingegen die Geheims 1. weil sie alle Gottes so würdig, und nisse der christlichen Religion! Sie tragen für jedermann 2. weil keines derselben bei Gott un- unverkennbar das Gepräge himmlischen, göttlichen Urmöglich ist. sprungs. Sie sind durchaus Gottes würdig. In der ganzen heiligen Schrift ist kein Geheimniß

I.

Ohne Zweifel wäre es, meine Lieben, Gottes höchst | enthalten, das allein zur Befriedigung des menschlichen unwürdig, zu glauben, daß er Geheimnisse geoffenbart Vorwizes diente; kein Geheimniß, welches etwas Kinhabe, welche entweder zwecklos wären, und etwa nur disches und Lächerliches, vielweniger welches etwas der dazu dienten, des Menschen Neugierde zu befriedigen, Sünde Vorschub Leistendes enthielte. Alle biblischen oder die gar etwas Kindisches, Lächerliches und Ab- over christlichen Geheimnisse sind vielmehr also bes geschmacktes enthielten, oder die endlich selbst der Sünde schaffen, daß ihre Offenbarung zum wahren Heil des und dem Laster Vorschub leisteten. Da Gott ein weises, Menschen nöthig, gegen die Sünde gerichtet, und zur allliebendes und heiliges Wesen ist, so müssen noth- Offenbarung der Herrlichkeit Gottes dienlich war. wendig die Geheimnisse, welche Er den Menschen offen- Laßt uns nur das Geheimniß betrachten, welches bart, so beschaffen sein, daß sie einem weisheitsvollen, in unserm heutigen Evangelio enthalten ist, welches wichtigen Zweck dienen, der göttlichen Liebe und Weis- unter allen Geheimnissen der christlichen Religion das heit gemäß sind, und der Menschen wahres Heil und so größte, wunderbarste und unbegreiflichste ist. Es wird Gottes Ehre befördern. uns nemlich darin erzählt, wie einer Jungfrau, mit Prüfen wir nun hiernach die Geheimnisse, welche Namen Maria, von einem Engel des Himmels verin außer christlichen Religionen vorgegeben werden, fündigt worden ist, sie solle durch die Kraft des Höchsten auch nur oberflächlich, so stellt es sich sogleich klar her- und aus Ueberschattung des Heiligen Geistes die Mutaus, daß diese freilich nichts, als leere, betrügerische und ter eines Sohnes werden, der zugleich der Sohn des gottlose Erdichtungen sein können. Wie albern und Allerhöchsten sein und daher, Gottes Sohn“ werde zugleich meist höchst unsittlich z. B. die geheimnißvolle genannt werden.

Götterlehre der sonst so feingebildeten Griechen und Es ist wahr, es ist dies ein Geheimniß, das aller Römer war, ist bekannt. Sie entblödeten sich nicht,| Menschen, ja, aller Engel und Erzengel Sinn und Geihren obersten Göttern selbst Ehebruch und Unzucht zu- danken unendlich weit übersteigt. Denkt ein Mensch über zuschreiben, und daraus die Entstehung anderer Gott die Tiefe, Höhe, Breite und Länge dieses Geheimnisses heiten zu erklären. Der berühmte römische Redner nur ein wenig nach, so ist es ihm, als ob er mit unbewaffCicero, der eine Zeit lang das Amt eines Augurs be- netem Auge in die flammende Mittagssonne sehen wollte, kleidete, d. h. eines Priesters, der auf geheimnißvolle die, je länger man sie so anschaut, nur um so dunkler erWeise den Willen der Götter zu erforschen und dann scheint. Aber ist etwa, meine Lieben, dieses Geheimniß kund zu thun hatte, sagt, wenn er einem seiner Collegen der Menschwerdung Gottes darum Gottes unwürdig? auf der Straße begegne, müsse er sich Gewalt anthun, Wahrlich nicht! Es hat dasselbe vielmehr alle Kennsich nicht durch Lachen zu verrathen. Nicht besser sind zeichen eines großen, Gottes würdigen Geheimnisses. die sogenannten Geheimnisse der andern Heiden, der Es ist erstlich würdig der göttlichen Weisheit, Egypter, der Hindus in Ostindien, der Chinesen und die nichts Müßiges, nichts Unnöthiges thut, sondern Japanesen, der Indianer unseres Vaterlandes und bei allem, was sie thut, große und wichtige Zwecke hat. selbst der späteren Juden und Muhamedaner. Was Jeder Mensch muß nemlich zugestehen, da alle Menschen diese letteren betrifft, so behaupten sie z. B., daß ihrem sündhafte Geschöpfe sind, und da kein Mensch aus der Religionsstifter Muhamed einmal ein Theil des Mon- Vernunft gewiß nachweisen kann, durch welches Mittel des in sein Kleid gefallen sei, daß aber derselbe ihn und auf welchem Wege der Mensch, obgleich er ein wieder an den Himmel zurückgeschleudert habe; ferner, fündhaftes Geschöpf ist, Gott gefällig, vor Gott gerecht daß das Grab Muhamed's in der Luft schwebe, und und selig werden könne: so ist für alle Menschen nichts dergleichen. Sehet, so sind die heidnischen sogenannten nöthiger, als daß ihnen von Gott selbst der Weg und Religionsgeheimnisse beschaffen. das Mittel, mit ihm versöhnt und einst selig zu werden,

geoffenbart werde.

Dieses Mittel ist aber in dem Ge- | Gomorra durch einen Feuerregen vom Himmel und der heimniß der Menschwerbung Gottes geoffenbart; denn furchtbaren Zerstörung Jerusalems durch die Römer eben darum, sagt die heilige Schrift, ist Gott ein Mensch hat kommen lassen; aber was ist das dagegen, wenn geworden, die sündhaften, gefallenen Menschen wieder wir hören, daß Gott keinen Sünder hätte selig machen Gott gefällig und selig zu machen. Was könnte daher können, wenn nicht sein lieber Sohn selber die Strafe der Weisheit Gottes gemäßer sein, als dieses Geheim- | ihrer Sünden getragen hätte? Es ist ferner wahr: niß, da es ein Mittel offenbart, durch welches eine von Gott hat schon dadurch seine Liebe geoffenbart, daß er Gott zum ewigen Leben erschaffene, aber von ihm ab- die Menschen erschaffen und ihnen die ganze Erde mit gefallene Welt dennoch zu ihrem ersten, ursprünglichen der Fülle ihrer Güter und Genüsse geschenkt, daß er Ziele, zum ewigen Leben, geführt wird? auch das menschliche Geschlecht troß feines Abfalls von Ist aber etwa die Art und Weise, wie Gott nach ihm bis diese Stunde erhalten, reichlich versorgt und diesem Geheimniß den gefallenen Menschen doch noch herrlich regiert hat: aber was ist das dagegen, wenn selig machen wolle, Gottes unwürdig? Auch hierauf wir hören, daß Gott selbst ein Mensch geworden ist, um muß ich antworten: Wahrlich nicht! Denn bedenket: als Mensch alle Menschen durch Leben, Leiden und Wohl wäre es vielmehr Gottes unwürdig, wenn er, Bluten mit sich selbst zu versöhnen? wie die meisten Menschen meinen, die Sünden der Sehet, im Lichte des Geheimnisses der MenschMenschen nicht achtete, dieselben wie ein schwacher, werbung Gottes erscheint Gott als ein Wesen von unmenschlicher Vater übersähe, und troß derselben die begreiflicher Weisheit, von höchster Heiligkeit und ewiMenschen selig machte und in seine ewige Gemeinschaft ger, grundløser Liebe. Dieses Geheimniß verherrlicht aufnähme. Das zeigte weder wahre Licbe, noch wahre Gott also, daß es allen Engeln und Erzengeln und Heiligkeit. Dadurch aber, daß Gott selbst ein Mensch allen seligwerdenden Menschen einen unerschöpflichen geworden ist, um die Sünden der Menschen durch sein Stoff gibt, Gott ewig anzubeten, ihn ewig zu lieben, Leiden und Sterben tilgen zu können und zu tilgen, ihm ewig zu danken, ihn ewig zu loben und zu preisen damit alle, die daran glauben, selig werden können, als den Allweisen, Allerheiligsten, Alliebenden, -furz, dadurch ist eine Heiligkeit und zugleich eine Liebe Gottes das Geheimniß der Menschwerdung offenbart Gott erst geoffenbart, deren Größe, wenn das Werk der Mensch- völlig als den wahrhaftigen Gott, als das höchste Gut, werdung Gottes nicht geschehen wäre, kein Mensch, ja, als das preis- und liebenswürdigste Wesen. kein Engel hätte erforschen, sich denken, wissen, oder auch nur ahnen können. Denn wie groß, wie unverleßlich sein? muß Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit sein, Und also find alle Geheimnisse beschaffen, welche da er hiernach dem Menschen nur dann vergeben konnte, die heilige Schrift Alten und Neuen Testamentes ent= wenn erst für aller Menschen Sünden vollkommen genug hält, das Geheimniß der hochheiligen Dreieinigkeit, das gethan, und alle darauf gesezten Strafen getragen Geheimniß der Gegenwart Christi im heiligen Abendwaren! Und wie groß, wie undenkbar groß muß Got=| mahl, das Geheimniß der allgemeinen Auferstehung der tes Liebe sein, da er, als keine Creatur für den Men- | Todten am jüngsten Tage, das Geheimniß jedes von Gott schen die Strafen seiner Sünden tragen und abbüßen durch seine Propheten und Apostel gethanen Wunders. konnte, hiernach seinen eingebornen Sohn selbst einen. Hat also ein Mensch Ursache, um der unbegreifMenschen werden lassen, aller Menschhen Sünden auf lichen Geheimnisse willen, die die christliche Religion ihn gelegt, und ihn in Schmach, Leiden, ja, den bittern enthält, dieselbe zu verwerfen? Nein, sie sind vielqualvollen Creuzestod dahingegeben hat! Es ist wahr, mehr der herrlichste Beweis, daß die christliche Religion Gott hat schon dadurch seine Heiligkeit und Gerechtig- eine Offenbarung des großen Gottes selbst ist. Sie keit geoffenbart, daß er das Geseß mit seinen strengen kann nur derjenige ungläubig verwerfen, welcher sie entForderungen und harten Drohungen gegeben, daß er weder nicht kennt, oder der Gottes Feind bleiben, sich vor die gefallenen Menschen in Noth, Elend und Tod ge- Gott nicht beugen, die Sünden, die Gott durch seine stürzt, und die schrecklichen Strafgerichte der allgemei- Menschwerdung tilgen will, nicht fahren lassen, mit nen Sindfluth, des Untergangs von Sodom und einem Worte, sich nicht befehren will.

Welches Geheimniß könnte daher Gottes würdiger

II. selbst sei! Was kann aber unbegreiflicher, unerklärDoch, meine Lieben, viele Ungläubige sagen, sie licher, wunderlicher, geheimnißvoller, und zugleich alberkönnten darum nicht an die Geheimnisse der christlichen ner und abgeschmackter sein, als diese atheistischen Religion glauben, weil sie durchaus unmöglich seien. Glaubensartikel? Sehet, die seligen Geheimnisse des Last mich euch daher nun zweitens zeigen, daß keines Christenthums will der Atheist nicht glauben, aber die der Geheimnisse der christlichen Religion unmöglich sei. lächerlichen und unvernünftigen After-Geheimnisse seiDen einfachen Grund dieser Behauptung gibt der nes Unglaubens, die glaubt er! Bote an, der, laut unsers Evangeliums, nachdem er die Doch, spricht man, gibt es nicht Dinge, die selbst wunderbare Geburt Christi verkündigt hatte, hinzu- nach dem Glauben der Christen der allmächtige Gott sezte: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich.“ nicht kann? z. B. fündigen, Geschehenes ungeschehen Und mehr bedürfen wir zu unserem Beweise auch nicht. machen, bewirken, daß zwei mal zwei nicht vier sei, und Denn ist bei Gott kein Ding unmöglich, so ist auch dergleichen? Aber, meine Lieben, laßt euch durch solche keines der Geheimnisse bei Gott unmöglich, die uns Reden nicht täuschen; denn sündigen, Geschehenes zu in der heiligen Schrift verkündigt werden. Nichtgeschehenem machen und dergleichen, ist nicht eine

Oder wo ist der Mensch, der es wagen will, zu Macht, sondern dies wäre eine Ohnmacht, eine Lüge; sagen, daß auch bei Gott etwas unmöglich sei? Oder daß dies Gott nicht kann, ist vielmehr ein Beweis seiner daß auch das bei Gott unmöglich ist, was bei Men-Vollkommenheit, als seiner Unvollkommenheit, ein Beschen unmöglich ist, oder ihnen unmöglich zu sein weis, daß er Alles vermag, nur nicht aufhören, der vollscheint? Denn was ist vor unserer Vernunft unmög- kommene, allerheiligste Gott zu sein.

licher und unbegreiflicher, als etwas aus Nichts in das So ist und bleibt es denn ewig wahr, was der Dasein zu rufen? Was kann daher dem unmöglich Bote Gottes in unserm Evangelio zu Maria spricht: sein, der schon Alles aus Nichts gemacht hat? Es,,Bei Gott ist kein Ding unmöglich", also ist kein Zweifel: wer da leugnet, daß Gott allmächtig auch keines jener hohen, seligen Geheimnisse, die unser ist, der leugnet zugleich, daß es einen Gott gibt; denn heiliger, christlicher Glaube uns vorhält. Last euch Gott sein und der Allmächtige sein, ist ein und dasselbe. darum, meine Lieben, in diesen legten Zeiten, wo ganz Wohl gibt es in diesen unsern leßten Tagen Men- den Weissagungen der Schrift gemäß die Welt voll schen, die, weil sie Gott nicht begreifen können, kühn | Spötter geworden ist, laßt euch nicht durch elendes Geund frevelhaft ihren Mund öffnen und laut rufen: | schwäß klug sein wollender Menschen in eurem Glauben „Es ist kein Gott!" Diese Menschen übertreffen, so zu irre machen. Die Einwürfe, die die Ungläubigen dasagen, selbst den Satan an Verruchtheit und Bosheit; gegen erheben, scheinen zwar oft auf den ersten Anblick denn daß ein Gott sei, leugnet selbst Satan nicht; wie fast unwiderleglich zu sein, aber betrachtet man die denn Jakobus schreibt: „Du glaubst, daß ein einiger Waffen der Ungläubigen und den christlichen Glauben, Gott sei; du thust wohl daran; die Teufel glaubens gegen den sie gerichtet sind, etwas näher, so sieht man, auch und zittern." Doch, meine Lieben, das Dasein sie sind Strohhalme, womit sie gegen eine Himmelsburg eines allmächtigen Gottes zu leugnen, ist nicht nur eine fechten wollen, die auf den ewigen Felsen der Weisheit, schauerliche, mehr als satanische Bosheit, sondern so Heiligkeit, Liebe und Allmacht Gottes erbaut ist. Seid weise sich auch die Gottesleugner zu sein dünken lassen, nur getrost! Wider die geoffenbarten Geheimnisse unsrer auch eine große Thorheit, ja, ein wahrer Wahnsinn, allerheiligsten Religion hat die Welt nun schon so lange offenbare Naserei. Denn was thut ein Atheist oder gekämpft, als es eine abgefallene Welt gibt, mit all Gottesleugner? Er will an keinen Gott glauben, weil ihrer Weisheit, List, Klugheit und Macht; hat sie aber er ihn nicht begreifen kann; indem er aber an Gott die Sonne der Offenbarung auslöschen können? Nein! nicht glauben will, der die Welt erschaffen hat, glaubt sie leuchtet noch heute so hell, wie vor Jahrtausenden. er viel Unglaublicheres, daß nemlich die große, so weis Darum, ich wiederhole es, seid nur getrost! auch in heitsvoll eingerichtete Welt von ungefähr entstanden, Zukunft werden Gottes Geheimnisse über der Welt armoder daß die vergängliche, stets sich verändernde Welt selige Klugheit siegen; ja, „Himmel und Erde werden ewig, oder daß der ganze todte Weltklumpen Gott vergehen, aber JEsu Worte werden nicht vergehen."

Dafür laßt uns nur besorgt sein, daß wir das Kleinod der geoffenbarten Wahrheit behalten, damit wir durch dasselbe im Glauben leben und einst selig sterben. Damit dies aber geschehe, so laßt uns den HErrn bitten, daß er uns in seiner Wahrheit erhalte bis ans Ende, so wird nichts, nichts, auch in dieser lezten bösen Zeit uns unsere Krone rauben. Denn:

Mit unsrer Macht ist nichts gethan,
Wir sind gar bald verloren;

Es streit für uns der rechte Mann,
Den Gott hat selbst erkoren.
Fragst du, wer der ist?
Er heißt JEsus Christ,
Der HErre Zebaoth,
Und ist kein andrer Gott,

Das Feld muß Er behalten. Amen.

Am Tage St. Johannis des Täufers.

Gott gebe euch allen viel Gnade und Frieden | Fürbitte und Vermittlung bei Gott anrief. Fast jedes durch die Erkenntniß Gottes und JEsu Christi, unse- Land, ja, jede Stadt und jedes Dorf suchte sich einen res HErrn. Amen.

sogenannten Schußheiligen aus und diesem zu Ehren feierte man Feste, an welchen man oft um ihr Bild Geliebte Brüder und Schwestern in Christo! herumkniete, sie besang und Segen und Hilfe von ihnen Welchen ungemeinen Eifer die ersten Christen zur erflehen wollte. Wir können dies für nichts anderes, Zeit der Apostel und kurz nach ihnen in der Gottseligkeit als für Abgötterei und für eine erschreckliche Verlenggehabt haben, dies können wir unter anderem auch nung Gottes und JEsu Christi, der der alleinige Helfer daraus sehen, wie hoch sie solche schäßten, welche sich und Heiland ist und dem allein die Ehre gebührt, andurch ihren starken Glauben, durch ihren heiligen Wan- sehen und erklären. del und besonders durch ihre große Standhaftigkeit im

Als Luther von Gott zur Reformation der Kirche Bekenntnisse auch bei den grausamsten Verfolgungen erweckt wurde, da waren die meisten, die sich Christen ausgezeichnet hatten. Solchen standhaften Bekennern nannten, in dieses unchristliche Wesen versunken; laut in ihren lezten Tagen dienen zu dürfen, achtete man zeugte er daher gegen diese abgöttische Verehrung der sich für eine Ehre. So streng man in der ersten Kirche Heiligen, und sowohl die Augsburgische Confession, als gegen Gefallene verfuhr, so fanden diese doch leicht wie auch die Schmalkaldischen Artikel der Bekenntnißder Aufnahme in den Gemeinden, wenn solche treue schriften unserer Kirche enthalten besondere Capitel, Zeugen von Christo eine Fürbitte für sie einlegten. in denen diese Mißbräuche gerügt und verworfen Sorgfältig zeichnete man ihre lezten Reden und die werden.

Umstände ihres Märtyrertodes auf, sammelte nach Denken wir aber, meine Zuhörer, nun daran, daß ihrem Tode ihre Gebeine oder Asche und begrub sie mit selbst in der lutherischen Kirche noch immer Feste ge= christlichen Ehren. Ja, es geschah nicht selten, daß feiert werden, die den Namen auch bloßer heiliger man alljährlich an dem Tage ihres Todes zusammen- Menschen tragen, wie die Aposteltage, die Marienfeste kam, ihre Lebensbeschreibungen in der Versammlung und, woran wir besonders heute erinnert werden, das vorlesen ließ und so das Andenken an ihren heiligen Fest Johannis des Täufers: möchten wir da nicht auf Wandel und ihr erbauliches Ende feierte. die Gedanken kommen, als sei noch immer, wenn auch Wie aber später bei dem Verfall der Kirche alles nicht dem Glauben, doch der That nach die Meinung ausartete und gemißbraucht wurde, so leider auch die in unserer Kirche herrschend, als dürfe man diesen löbliche Ehrfurcht vor denen, welche sich durch ihre Menschen eine göttliche Verehrung wiemen? - Mit Treue gegen Christum vor andern ausgezeichnet hatten. nichten, meine Zuhörer; wenn in unserer Kirche die Man ging in der Folge so weit, daß man die ver- Feier jener Tage beibehalten worden ist, so ist dies storbenen Heiligen anbetete, ihnen offenbar eine gött- |nicht darum geschehen, zu Ehren jener Heiligen einen liche Verehrung bewies, ihnen Kirchen baute, die Gottesdienst zu halten, sondern dazu, daß wir an diesen Kirchen nach ihrem Namen nannte, und sie um ihre Tagen an diese herrlichen Vorbilder wahrer Christen

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