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nur um so freudiger und kecker. Luther hat in so|gehen und sollen sich meiner nicht erwehren. Ich will starken Ausdrücken wider das Pabstthum geredet, daß in Gottes Namen und Beruf auf den Löwen und manche meinen, er habe der Sache zu viel gethan; aber Ottern gehen und den jungen Löwen und Drachen mit solche ahnen nicht, welche Waffen dazu gehörten, eine Füßen treten, und das soll bei meinem Leben. Macht zu stürzen, wie die des Pabstes war. Mochten angefangen und nach meinem Tode aus daher einst selbst Freunde Luthers ihn oft ermahnen, gerichtet sein. St. Johannes Huß hat von mir sich zu mäßigen, - er konnte es nicht. Selbst der so geweissaget, da er aus dem Gefängniß in Böhmerland gelinde Melanchthon erklärte, Gott habe wohl gewußt, schreibt: Sie werden jezt eine Gans braten (denn Huß daß die so tiefe Seuche jener Zeit einen so harten schar- heißt eine Gans), aber über hundert Jahr werden sie fen Arzt bedurft habe, *) und Luther selbst erklärte: einen Schwanen singen hören, den sollen sie leiden. „Es ist nicht unser Werk, das jetzt gehet in der Welt.. Da solls auch bei bleiben, ob Gott will.“ *) Ein anderer Mann ists, der das Räclein treibt." **) So fuhr denn Luther mit seinem unerschrockenen Er wußte und fühlte es, daß ihn Gott dazu erleuchtet, Zeugniß wider das Pabstthum in Donnerworten eines erweckt und auserwählt hatte, den Riesen-Kampf wider göttlichen Zornes fort bis an seinen Tod. Die kurz den mächtigsten, listigsten, grausamsten und gefährlichsten vor seinem Tode von ihm herausgegebene Schrift: Feind Christi und seiner Christenheit aufzunehmen; er,.Das Pabstthum zu Rom vom Teufel gestift", die war es sich auch gewiß im Heiligen Geiste, daß er diesen wie der lezte Gewittersturm der Reformation über das Kampf zum Siege hinausführen, und den Antichrist Pabstthum daherbraus’te, war sein Schwanengesang. durch den Geist des Mundes Christi wirklich um= Doch, meine Brücer, so nöthig diese schonungsbringen werde. Er schrieb daher unter anderem im lose Aufdeckung der Greuel des Pabstthums war, wenn Jahre 1530 an die auf dem Reichstage zu Augsburg dasselbe gestürzt werden sollte, so würde doch dies allein versammelte päbstliche Geistlichkeit: „Unser höchstes Be- den Sturz desselben noch nicht herbeigeführt haben; gehr und demüthigste Bitte ist, ihr wollet Gott die Ehre dies ist vielmehr vor allem durch die Predigt des Evangeben, euch erkennen, büßen und bessern. Wo nicht, geliums von der freien Gnade Gottes in Christo geso nehmet mich hin: Lebe ich, so bin ich eure schehen. Das Erschreckliche der päbstlichen Macht be= Pestilenz, sterbe ich, so bin ich euer Tot, stand ja nicht in des Pabstes äußerlicher Macht, alle, Denn Gott hat mich an euch geheßt; ich muß (wie die wider ihn zeugten, leiblich zu verderben, sie durch Hosca sagt) euch ein Bär und Löwe sein im Wege seine Inquisitionsgerichte verurtheilen, mit der ausAssur; ihr sollt doch vor meinem Namen keine Ruhe gesuchtesten Grausamkeit foltern und durch die ihnen haben, bis daß ihr euch bessert, oder zu Grunde ergebenen weltlichen Gewalthaber das gefällte Blutgeht."+) Ja, als hierauf nach dem Schluß des urtheil an ihnen vollstrecken zu lassen; diese Macht, die Augsburger Reichstags auf Anstiften der Bischöfe ein Christen zu martern und zu törten, hatte ja der römische bluttriefendes kaiserliches Edict für den Pabst und Antichrist mit allen mächtigen Christenfeinden gemein. wider die reine evangelische Lehre und deren Bekenner Davon spricht der HErr zu seinen Christen: „Fürchtet erschien, da schrieb Luther: Ich Doctor Martinus bin euch nicht vor denen, die den Leib tödten und die Seele dazu berufen und gezwungen, daß ich mußte Doctor nicht mögen tödten.“ Das Erschreckliche der Macht werden, ohne meinen Dank aus lauter Gehorsam: da des römischen Antichrists war etwas ganz Anderes; habe ich das Doctor-Amt müssen annehmen und meiner dies war seine Macht in der Christen Gewissen. Da allerliebsten heiligen Schrift schwören und geloben, sie hatte er sich auf den Thron gesezt, und von diesem treulich und lauter zu predigen und lehren. Ueber Throne fonnte ihn keine menschliche Klugheit, Besolchem Lehren ist mir das Pabstthum in Weg gefallen redtsamkeit oder Kraft, kein Concilienbeschluß, kein und hat mirs wollen wehren; darüber ist es ihm auch Schwert, noch Erict aller Kaiser, Könige und Fürsten gangen, wie vor Augen, und soll ihm noch immer ärger herabstoßen; dies mußte, wie Daniel schreibt, „ohne

*) Siche Luthers Werke von Walch, XXI, 351. Anhang. **) Ebendaselbst X, 418.

+) Ebendaselbst XVI, 1167.

Hand", dies konnte, wie Jesaias schreibt, allein vom
HErrn mit dem Odem seiner Lippen", oder, wie

*) Siehe Luthers Werke von Walch, XVI, 2061. f.

Paulus in unserem Terte schreibt, nur durch den zurufen, welche das Thier wieder anbeten und sein Geist seines Mundes“, durch das Evangelium, Bild und das Maalzeichen seines Namens nehmen an geschehen. Und dadurch ist es denn auch geschehen. ihre Stirn und an ihre Hand. So halten wir es nun, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesezes Werk, allein durch den Glauben, dieses Wort Pauli war das Licht, welches

II.

Wohlan, laßt mich daher nun zu unserer Stärkung

Luthern aufgegangen war und in welchem allein er das und Erweckung auch zweitens zeigen, welche große antichristische Geheimniß der Bosheit durchschaut hatte; Wohlthat uns und der ganzen Christenheit dies war die Perle, die er gefunden hatte; das Kleinod, durch jenen vor viertehalbhundert Jahren. das er in seinem Herzen trug; der Leitstern, der ihm erfolgten Sturz des Antichrists zu Theil leuchtete; der Kern und Stern aller seiner Predigten geworden sei. und Schriften; die Inschrift des Banners, unter wel- Vielleicht werden hier manche im Voraus einchem er und das ganze um ihn sich schaarende Streiter wenden: Wie? der Antichrist sollte wirklich durch die heer Gottes kämpfte; dies war daher auch die Waffe, lutherische Kirchenreformation gestürzt sein? Hat er mit welcher Luther vor allem dem Antichrist seine tödt- nicht auch nach Luther große Macht gehabt und beliche Wunde schlug - der Geist des Mundes Christi, halten bis auf den heutigen Tag? Gibt es nicht noch durch welchen derselbe „umgebracht" wurde. Wie immer Millionen Christen, die sich dem Pabste willig der Antichrist erst dann ungescheut hatte hervortreten unterwerfen? Hat er nicht noch immer ein fast unkönnen, nachdem der in unserem Terte geweissagte Ab- zählbares Heer von Bischöfen, Priestern, Mönchen und fall in der Christenheit gekommen und die Sonne des Nonnen, die in blindem Gehorsam nur seines Winkes Evangeliums fast gänzlich untergegangen war, so war warten? Hat nicht gerade die päbstliche Kirche die es auch hingegen um die Herrschaft des Antichrists in prunkvollsten Tempel und die blühendsten Anstalten zur der Christenheit wieder geschehen, als das Licht des Ausbildung der Jugend, so daß denselben selbst viele, Evangeliums wieder angezündet und auf den Leuchter entweder leichtsinnige, oder unwissende, sogenannte der Kirche wieder gestellt worden war. Wie da, wo das Protestanten ihre Kinder anvertrauen? Ist nicht unter irdische Licht eindringt, die irdische Finsterniß weichen muß, so mußte auch da, wo das geistliche Licht des Evangeliums aufging, die geistliche Finsterniß der elenden Werklehre des Antichrists weichen. Wo Christus steht, da muß der Antichrist fallen.

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anderem vor unsern Augen gerade unser St. Louis ein großer Schauplah des Fortschritts, Reichthums und Einflusses der päbstlichen Kirche? Und hat es endlich nicht noch vor kurzem der Pabst wagen können, mit einer großen pompösen Concilsversammlung seine UnSo ist denn geschehen, was die Offenbarung fehlbarkeit als einen neuen Glaubensartikel vor aller St. Johannis geweissagt hat von drei mitten durch den Welt zu verkündigen? Wie? darf man also behaupten, Himmel fliegenden Engeln. Der erste war Luther, der Antichrist sei durch Luther gestürzt? — Wohl scheint welcher die ganze christliche Kirche, dieses Himmelreich dies, meine Lieben, durch jene Thatsachen widerlegt zu auf Erden, mit dem ewigen Evangelio, wie im Fluge, sein; und doch ist dem nicht so. Er ist doch gestürzt! erfüllte; der zweite Engel war die große Schaar reiner Oder sagt selbst, ist nicht Satans Macht noch immer Lehrer, die nach Luther's Tod bei diesem ewigen Evan- groß in der Welt? Ja, ist sein Reich nicht noch immer gelio blieb und nach der nun geschlagenen siegreichen größer, als das Reich Christi? Hat aber etwa Christus Schlacht der Reformation das durch die ganze christliche den Satan, weil so viele ihm, dem Ueberwundenen, nochh Welt in ihren Schriften ertönende Triumphlied sang: freiwillig dienen, nicht dennoch wirklich gestürzt? Er„Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große fahren nicht vielmehr wirklich alle, welche an das EvanStadt." Der dritte Engel aber endlich ist das ver- gelium von Christo, dem Satansüberwinder, glauben, achtete Häuflein der übrig gebliebenen Bekenner der alten Lutherslehre in unseren Tagen, in dieser Zeit des Abund Rückfalls, das nun den Beruf hat und erfüllt, durch die ganze Christenheit allen denen das Wehe zu

daß Satan überwunden ist, also, daß sie aller seiner Macht lachen und spotten können? Schet, dieselbe Bewandniß hat es auch mit dem Antichrist. Wohl dienen auch ihm noch immer Millionen, aber warum?

Nicht weil derselbe noch nicht gestürzt wäre, sondern keit gewiß sein; darin in Zweifel zu bleiben, ist vielfreiwillig, muthwillig, in kaum erklärlicher, erschrecklicher mehr nöthig und heilsam; und jedenfalls erwarten dich Verblendung. Alle aber, welche an das Evangelium nach deinem Abscheiden, gerade wenn du kein Kind der glauben, durch welches Luther ihn geoffenbart und ge- Hölle bist, ehe du in den Himmel eingehen kannst, die stürzt hat, erfahren es, daß er in der That und Wahr zeitlichen Höllen - Qualen des Fegfeuers! Das Allerheit, wie Satan, von seinem Throne gestoßen sei. erschrecklichste hierbei war und ist, daß dem Christen im Während einst vor der Reformation, als die Sonne Pabstthum das Forschen in der Schrift verboten und des Evangeliums untergegangen war, Unzählige wie in daß ihm gelehrt wurde, die Schrift sei dunkel, und unzerreißbaren Banden des römischen Antichrists lagen, darum ein gefährliches Buch; niemand könne sie verso ist hingegen nun, nachdem man wieder, wie Paulus in | stehen und auslegen, als die Kirche, das ist, der Pabst. der apostolischen Zeit, ausrufen kann: „Haben sie es nicht Fingen aber dann Seelen im Pabstthum an, zu zweigehört? Zwar es ist je in alle Lande ausgegangen feln, ob die Lehre ihrer Kirche recht sei, und wagten sie, ihr Schall und in alle Welt ihre Worte", der Antichrist diese Zweifel auszusprechen, so schreckte man sie als abder ganzen Christenheit verrathen und gestürzt, so daß trünnige Keßerseelen mit dem Fluch und Bann „der er nun alle, die das neu geschenkte Evangelium nicht heiligen Kirche“. — Was war und ist daher das Loos verwerfen, so wenig, wie Satan, ferner berücken und gerade der edelsten Seelen im Pabstthum? Sie mußihre Gewissen beherrschen kann. ten und müssen, wenn sie das Geheimniß der Bosheit

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Es ist dies aber, meine Brüder, eine Wohlthat, nicht durchschauten, wie einst Luther in seinem Kloster, deren Größe mit keiner Zunge ausgesprochen werden nach tausend vergeblichen Seelenkämpfen endlich an kann. Es ist wahr, leichtsinnige Seelen, denen es mit Gottes Gnade und ihrer Seligkeit verzagen und verdem Seligwerden kein Ernst war, gingen auch unter zweifeln, und wenn sie Gott nicht wie durch ein Wundem Antichrist sicher dahin, ohne an ihrer Seligkeit je der und wie Brände aus dem Feuer errettete, mußten zu zweifeln; aber wer mag den Jammer beschreiben, in und müssen sie ohne Trost dahinfahren in den Abgrund welchem sich im Pabstthum diejenigen Seelen befanden einer ewigen Verdammniß. und noch befinden, die mit Ernst fragten und noch O welche Wohlthat ist es daher, aus dieser geistfragen: „Was muß ich thun, daß ich selig werde?" lichen Mördergrube erlös't zu sein! Der Sturz des Die Antwort hierauf war und ist im Pabstthum nicht: Antichrists durch den Geist des Mundes Christi ist „Glaube an den HErrn JEsum!" sondern: Du mußt nichts Geringeres, als die Wiederöffnung der den dir Gottes Gnade durch gute Werke verdienen; für armen Sündern verschlossen gewesenen Pforten des deine nach der Taufe begangenen Sünden mußt du Paradieses durch das selige Evangelium von der freien selbst büßen durch vollkommene Neue des Herzens, durch Gnade Gottes in Christo. Mag der Pabst nun immerreine Beichte des Mundes und durch hinreichende Ge- hin noch ferner seinen falschen Weg zur Seligkeit durch nugthuungen des Werkes; du mußt unablässig beten Werke zeigen, wir Lutheraner, einstimmend in zu Gott und allen Heiligen; du mußt fasten, du mußt Luthers Siegeslied, antworten ihm: „So halten wir wachen, du mußt Ablaß kaufen, du mußt Messe lesen es nun, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes hören, du mußt wallfahrten, und willst du noch sicherer Werk, allein durch den Glauben", und treten seine gehen, so mußt du die Welt auch äußerlich verlassen, elende Werklehre als des Antichrists Lüge mit Füßen. in ein Kloster gehen, da das dreifache Gelübde der Mag er uns immerhin darum an jedem GründonnersArmuth, der Ehelosigkeit und des Gehorsams gegen tag aufs neue in den Bann thun, wir erschrecken deine Oberen ablegen und bis an deinen Tod halten. nicht; im Lichte des Evangeliums erkennen wir, daß So lautete und lautet noch die Antwort im Pabstthum seine Bannstrahlen machtlos sind, und wir lachen ihrer auf die Frage: „Was muß ich thun, daß ich selig nur als eines leeren Gaukelspiels. Mag er uns werde?" Und wenn nun eine Seele in diesem allem immerhin noch ferner als Keger verfluchen, sich abgearbeitet hatte, so rief man ihr im Pabstthum Lichte des Evangeliums erkennen wir, daß seine Flüche endlich noch zu: Bei diesem allem aber kannst du, ja, unfräftig sind und ihn nur selbst treffen; ja, wir wissen: kann kein Mensch der Gnade Gottes und seiner Selig-flucht er, so segnet Gott. Mag er das Lesen der

im

Oselig, selig sind daher alle, welche vor dem durch die Reformation wieder aufgegangenen Lichte des Evangeliums ihr Auge nicht verschließen! Sie sind frei! Sie können mit Luther singen:

Gott Lob und Dank, der nicht zugab,
Daß ihr Schlund uns möcht fangen;
Wie ein Vogel des Stricks ist ab,
Ist uns're Seel entgangen:
Strick ist entzwei, und wir sind frei!
Des HErren Name steh uns bei,

Des Gotts Himmels und Erden,

Schrift als eines dunklen gefährlichen Buches_ver-[daß aller dieser Schein-Gottesdienst mit seinen Heiligendammen und dafür seine Traditionen rühmen, — im Anrufungen und mit seiner Marien- und HostienLichte des Evangeliums erkennen wir, daß Gottes Anbetung nichts ist, als verdammliche Abgötterei und Wort ein an alle Sünder gerichteter Gnadenbrief ist; heidnischer Gößendienst. unbekümmert um des Pabstes Verbot, erquicken wir uns daher an dem himmlischen Licht, erkennen und verurtheilen ihn daraus als den Antichrist und verwerfen seine Traditionen als ein Gewebe der Lüge und Fäl schung. Mag er noch immer aus dem Kelch der Versöhnung im Mahle der Gnaden den Christen zu trinken verbieten, unbekümmert um sein Verbot, trinken wir daraus Vergebung unserer Sünden und Stärkung unseres Glaubens zum ewigen Leben und erkennen ihn im Lichte des Evangeliums auch aus diesem Verbote für einen seelenmörderischen Kirchenräuber. Mag er sich noch immer den Statthalter Christi nennen, im O, meine Lieben, so laßt uns denn heute an dieLichte des Evangeliums erkennen wir ihn für Christi sem unserem Freiheits- und Siegesfeste uns auch Erbfeind und den Erstgeborenen Satans. Mag er freuen und dem HErrn danken, daß er uns durch das seinen Pabst - Thron den unfehlbaren Stuhl Petri nen- | Werk der Reformation eine so herrliche Erlösung aus nen, im Lichte des Evangeliums erkennen wir den den Gewissensstricken des Antichrists bereitet hat! Ach, selben für des Satans Stuhl, des Vaters der Lüge. laßt uns nicht, wie viele abfällige Lutheraner unserer Mag er seine Kirche als die alte allein seligmachende Zeit in schmählicher Undankbarkeit das uns geschenkte Mutter aller Gläubigen preisen und uns zu ihr zurück- | Kleinod der Offenbarung des Antichrists wegwerfen! rufen, im Lichte des Evangeliums erkennen wir Laßt uns vielmehr nie vergessen: Der größte Feind der dieselbe für die neue Kirche des Antichrists, für die rechtgläubigen Christen sind nicht die im Glauben irrigroße Babylon und Mutter aller geistlichen Hurerei gen Secten, sondern das die Lehre von der Glaubensund Verführung. Mag er die von ihm geweihte und gerechtigkeit verfluchende Pabstthum. Last uns nie gesalbte Priesterschaft als Mittlerin zwischen Gott vergessen: Auch die verderbteste Secte erkennt noch an, und Menschen rühmen, — im Lichte des Evangeliums daß Gottes Wort ihr Richter sei; nur der verruchte erkennen und wissen wir, daß die wahren Priester | Pabst, der sich in den Tempel Gottes gesezt hat als ein des Neuen Testaments die in der Taufe mit dem Gott, nur er will durch Gottes geschriebenes Wort unHeiligen Geiste gesalbten Gläubigen, des Pabstes gerichtet sein, nur er maßt sich an, als unfehlbares Priester aber die mit dem Maalzeichen des Thieres an Kirchenoberhaupt aus dem Schrein seines Herzens neue Stirn und Hand gezeichneten Trabanten des Anti- Glaubensartikel hervorzubringen, die er den Christen bei christs seien. Mag er noch immer sein Meßopfer als Verlust ihrer Seligkeit ungeprüft zu glauben gebietet. die tägliche versöhnende Opferung Christi für Lebendige Darum, obwohl wir uns vor jedem Irrthum auch der und Todte rühmen, - im Lichte des Evangeliums er Secten zu hüten haben, so haben wir uns doch vor kennen wir das Meßopfer für den Greuel aller Greuel, allem zu hüten vor dem Greuel des Pabstthums; denn durch welchen Christi vollkommenes Opfer am Creuze sind die Secten irrgläubig, so ist das Pabstthum antiverleugnet und Christus aufs neue gecreuzigt wird. christisch; gehen die Secten auf und unter, so wird und Mag er uns locken durch den Andachtsschein, die Feier- muß hingegen, nach den Weissagungen der Schrift, das lichkeit und den Prunk seines sogenannten Gottes- Pabstthum bis an das Ende der Welt bleiben; diesen dienstes, den seine mit geheimnißvollen Geberden dienen- Feind verliert die Kirche nie; er ist ihr Erbfeind. Wohl den Priester in prachtvollen Tempeln an goldschimmern hat Luther den Pabst durch den Geist des Mundes 'den Altären in glänzenden Gewändern verrichten, - Christi geistlich gestürzt, aber nicht getörtet; ein Ende im Lichte des Evangeliums erkennen und wissen wir, wird, wie St. Paulus in unserem Terte schreibt, erst

Christus seiner machen durch die sichtbare Erscheinung | die das Maalzeichen seines Namens angenommen haben. seiner Zukunft zum Gericht am jüngsten Tage. an ihre Stirn oder an ihre Hand, mit demselben geMögen denn, meine Brüder, noch immer Tau-|worfen werden in den Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel sende, ja, Millionen, wie des überwundenen Satans, so brennet, und der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen von auch des gestürzten Antichrists Freunde bleiben, bei uns Ewigkeit zu Ewigkeit; aber Alle, die Christo im Glausoll es heute und allezeit heißen: Christi Freund ben treu und deren Stirn und Hand vor des Antichrists und des Antichrists Feind! Wohl uns, wenn Greueln rein geblieben sind, werden dann das Triumphwir hierin treu sind! Es kommt ein Tag, da wird Gott|lied der Seligkeit fingen: HErr, Du bist gerecht und das Blut aller von dem Antichrist und seinen Helfers- Deine Gerichte sind gerecht, Deine Gnade ist groß und helfern gemordeten Seelen schrecklich rächen; da werden Deine Barmherzigkeit unaussprechlich; gelobet sei Dein alle, die das Thier haben angebetet und sein Bild und | herrlicher Name immer und ewiglich. Amen.

Am Tage der Kirchweih.

Die Gnade unseres HErrn und Heilandes JEsu | felnen eingebornen Sohn Mensch werden ließ, da war Christi, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des es nicht das Weib eines reichen und mächtigen Fürsten, Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen.

sondern Maria, die arme Magd, die verachtete Verlobte des armen Handwerkers, Josephs, die er zur hochGeliebte Brüder und Schwestern in Christo JEsu! begnadigtesten Mutter des Allerheiligsten auserkor; und Vergleichen wir den Zustand der Armen und den endlich da die himmlischen Heerschaaren das wichtigste der Reichen mit einander nach der heiligen Schrift, so unter allen Ereignissen, die Geburt des Heilandes der müssen wir sagen, daß die Armen vor den Reichen einen Welt, auf Erden verkündigen sollten, da waren es nicht großen Vorzug haben. Nach der heiligen Schrift sind die Großen und Reichen Jerusalems und Judäas, es erstlich gerade die Armen, deren sich Gott, schon was sondern die armen einfältigen Hirten von Bethlehem, das Zeitliche betrifft, insonderheit annimmt. Gott denen zuerst die himmlische Botschaft gebracht werden nennt sich ja in seinem Wort der Armen Schuß, der mußte. Und noch mehr; wenn in der heiligen Schrift Waisen Vater und der Wittwen Richter, was er von den überhaupt von denen gesprochen wire, denen vor allen Reichen nicht sagt; er hat auch viele Geseze gegeben, das Evangelium gebracht werden solle, da heißt es: welche die Versorgung der Armen bezwecken, hat schwere „Den Armen wird das Evangelium gepredigt“; und Drohungen wider alle, die die Armen unterdrücken, aus- wenn die heiligen Apostel von denen reden, welche gesprochen und erklärt, daß das, was den Armen ge- sich Gott vor allen zur Seligkeit ausersehen hat, da geben werde, ihm, dem HErrn, geliehen sei, der dafür sprechen sie: „Hat nicht Gott erwählet die Armen auf ein reicher Vergelter sein wolle; was alles den Neichen dieser Welt, die am Glauben reich find?“ nicht gilt. Doch auch im Geistlichen sind die Wie heißt es aber in der Schrift von den irdisch leiblich Armen nach der heiligen Schrift vor den irdisch Neichen? Schon ihre Güter haben böse Namen; Reichen selig zu preisen. Wenn Gott Großes in seinem bald werden sie darin der „ungewisse, betrügliche ReichGnadenreiche hat ausführen wollen, da sind es immer thum", bald der ungerechte Mammon" genannt, bald nicht Reiche, sondern Arme gewesen, die er vor andern den „Dornen" verglichen, in welchen der gute Same gewürdigt hat, sich ihrer zu seinen Werkzeugen zu be- des göttlichen Wortes ersticken müsse. Von denen, die dienen. Als Gott sein Volk zur Zeit des Alten Bun- da reich werden wollen, heißt es daher: „Sie fallen in des hoch erheben wollte, da war es kein Königssohn, Versuchung und Stricke und viele thörichte und schädkein Sprößling eines vornehmen und reichen Geschlechts, liche Lüste, welche versenken die Menschen ins Versondern David, der arme Hirtenknabe, den er zum derben und Verdammniß." Ein Reicher und ein Gottmächtigsten König über Israel machte; als ferner Gottloser ist in der heiligen Schrift oft gleichbedeutend; wie

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