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ihm in dem Herzen des Zachäus sah, sogleich zu dem verloren ist." Ihr aber, die ihr in der Geschichte selben: „Zachäe, steig eilend hernieder; denn des Zachäus die Geschichte eures Lebens gefunden habet, ich muß heute zu deinem Hause einkehren", lobet Christum, daß er auch eurem Hause Heil widerso könnt ihr gewiß sein, daß Christus auch euer Ver- fahren ließ; lasset den von ihm geweihten Tempel eurer langen nach seinem Heil in eurem Herzen lies't und Herzen nie wieder entweihen. Christus bleibe euer ebenso willig ist, heut darin einzukehren und darin zu höchstes Gut, seine Gnade euer Reichthum; so seid ihr wohnen in alle Ewigkeit mit aller seiner Gnade, denn reich selbst mitten in der Armuth und, wie Christus hier er verändert sich nicht, er ist noch heute auch auf dem bei euch eingekehrt ist, so werdet ihr einst auch dort bei Stuhle der Herrlichkeit der Menschen Sohn, der ge- ihm einkehren und in seinem Hause wohnen immer und kommen ist, zu suchen und selig zu machen, das ewiglich. Amen.

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Am alljährlichen allgemeinen Bußtage.*)

O Lamm Gottes unschuldig!
Am Stamm des Creuzes geschlachtet,
Allzeit funden geduldig,
Wiewohl Du warest verachtet,

All Sünd hast Du getragen,
Sonst müßten wir verzagen.

Erbarm Dich unser, o JEsu! Amen!

Mitschuldige und miterlös'te Brüder und Schwestern in
Christo JEsu!

Königs zu Ninive und seiner Gewaltigen, die einst ebenfalls einen allgemeinen Buß-, Bet- und Fasttag ihres Volks ausrufen ließen und geboten, daß ein jeglicher sich bekehre von seinem bösen Wege und von dem Frevet seiner Hände, ob Gott sich fehren und ihn reuen und sich wenden möchte von seinem grimmigen Zorn, daß sie nicht verderbeten". Unsere liebe Obrig keit tritt dann damit in die Fußstapfen eines David, Hiskia, Josia, Esra, Nehemia und aller unserer alten gottseligen lutherischen Fürsten und Könige, welche gleichfalls in Zeiten göttlicher Zornheimsuchungen mit allem ihrem Volke sich in den Staub legten und in ernstlicher Buße bei Gott dem HErrn allein Gnade und Hilfe suchten. O möchte nun auch das ganze americanische Volf, seine Obrigkeit an der Spize, sich zu Haufe versammeln können, und ein Jonas, oder ein Jesaias, oder ein Jeremias, oder ein Daniel unter demheben und unserem Volke seine Sünde und Uebertretung selben auftreten, seine Stimme wie eine Posaune er

Es ist eine preiswürdige Anordnung, welche unsere liebe Obrigkeit gemacht hat, daß heute das ganze Volk dieses Landes einen Buß-, Bet- und Fasttag abhalten, gemeinschaftlich wie Ein Mann vor dem großen Gott erscheinen, in dem ausgebrochenen Bürgerkriege die züchtigende Hand des HErrn aller Herren erkennen, seine Sünden, damit es diese schwere Zuchtruthe verdient, in tiefer Zerknirschung bekennen, um Gnade und Erbarmung Gott brünstig anflehen und sodann als ein bußfertiges und mit Gott versöhntes Volk um baldige Wiederherstellung des Friedens und um neuen Segen für das gesammte Vaterland ihn anrufen möge. Doch, meine Lieben, da eine solche Versammlung Hiermit begehrt unsere liebe Obrigkeit, daß das ganze Volk der Vereinigten Staaten von Nord-America unseres ganzen Volkes nicht möglich ist, so wollen doch Gott im Himmel öffentlich die Ehre gebe, ihn für wir, in der uns zur Buße rufenden Stimme unserer feinen Gott und HErrn und seine Sünde für die wahre Obrigkeit Gottes des HErrn Stimme erkennend, ihrer Ursache des gegenwärtigen Kriegs- Jammers erkenne, Aufforderung in Willigkeit und Demuth folgen. Heil und Hilfe allein in einer wahren Buße und Bekehrung zu Gott suche und erwarte.

Unsere liebe Obrigkeit tritt, wenn es ihr hiermit auch selbst ein Ernst ist, damit in die Fußstapfen des

*) Vom Jahre 1861.

verkündigen!

Indem ihr mich aber aufgefordert habt, in dieser heutigen Frühversammlung unserer Gesammtgemeinde als euer Pfarrer das Wort zu führen, so habt ihr damit selbst von mir gefordert, euch euren Antheil an der Gesammtschuld unseres neuen Vaterlandes in ungeschminkten Worten im Namen des HErrn darzulegen

und vorzuhalten. Und wäre das auch euer Sinn nicht | Gottes des Vaters, eures Schöpfers, um Gottes des gewesen, was ich keinesweges in Zweifel ziehen will, Sohnes, eures Heilandes, um Gottes des Heiligen so empfiehlt es uns doch die von Gott uns geseßte Geistes, eures Trösters, willen mir nicht zürnen, wenn Obrigkeit, ja, es fordert es Gott der HErr selbst von ich euch heute die bittere Wahrheit nackt, wie sie ist, mir. Wehe mir, wenn ich heute mit Schmeichelworten heraussage; nehmet vielmehr das Wort, wenn jemals, umgehen, oder wenn ich, aus Furcht eure Gunst zu namentlich heute mit Sanftmuth auf; sehet von mir verlieren oder euren Zorn auf mich zu laden, auch nur und meiner armen Person gänzlich ab; denket nicht an Eine unserer Sünden verschweigen oder doch dieselben den, der da redet, sondern allein an das, was geredet als ein loser Tüncher irgendwie beschönigen wollte! wird; vergesset gänzlich, daß ein Mensch, daß ein armer So würde Gottes Fluch mich als einen stummen Hund Mitfünder hier vor euch steht, und denket allein an den treffen, alles das Blut der noch ferner fallenden Bürger heiligen Gott, in dessen Namen ich hier stehe und desunseres Volks, ja, das Blut eurer Seelen würde von sen Amt und Wort ich unter euch führe. O werdet mir gefordert und mir einst der Lohn eines Heuchlers ihr das thun, so wird der heutige Tag nicht nur ein und Miethlings gegeben werden, und ihr, wenn ihr rechter Bußtag, sondern auch ein Tag des Segens und auch jest mit mir zufrieden wäret, würdet doch dann des Heiles werden für euch und eure Kinder, für diese am jüngsten Tage wider mich auftreten und mich als Stadt und unser ganzes unglückliches Vaterland und einen Mörder eurer Seelen in Gottes schrecklichem die Engel des Himmels werden ein Freudenfest feiern Gerichte verklagen. über eine ganze Gemeinde, die Buße thut.

Mit Furcht und Zittern daran gedenkend, werde Doch, was ist all mein Ermahnen, wenn Gott ich denn nicht sowohl die Sünden unseres Landes, als nicht eure Herzen in seine Hand nimmt? Was ist all vielmehr unsere Sünden, die Sünden unserer Gemeinde mein Ermahnen, wenn Christus uns nicht Buße gibt, ohne Menschenfurcht und Menschengefälligkeit, zwar im der allein durch die rechte Hand des Vaters erhöhet ist tiefsten Gefühl meiner eigenen großen Mitschuld und zu einem Fürsten und Heiland, zu geben Jørael Buße Unwürdigkeit, aber in aller Freimüthigkeit euch vor und Vergebung der Sünden? O sy laßt uns denn, cure Augen stellen. Habe ich euch aber, meine Brüder, ehe ich meine Ansprache an euch beginne, auf unsere jemals darum gebeten, so bitte ich euch vor allem heute, Kniee niederfallen und Gott um seine Gnade dazu zuihr wollet nicht um meinetwillen, sondern um des Lan- vor anschreien, indem wir zuerst fingen das Lied: des großer Noth willen, um eurer Seligkeit willen, um| Christe du Lamm Gottes u. s. w.

Text: Heset. 22, 28-30.

Und ihre Propheten tünchen sie mit losem Kalk, predigen lose Theidinge, und weissagen ihnen Lügen, und sagen : So spricht der HErr HErr; so es doch der HErr nicht geredet hat. Das Volk im Lande übet Gewalt und rauben getrost, und schinden die Armen und Elenden, und thun den Fremdlingen Gewalt und Unrecht. Ich suchte unter ihnen, ob jemand sich eine Mauer machte und wider den Riß stünde gegen mir für das Land, daß ichs nicht verderbete; aber ich fand keinen.

Hiernach stelle ich euch vor:

Unseren Antheil an der Gesammtschuld unseres neuen
Vaterlandes;

wie es darin bestehe:

1. daß wir uns nicht zur Mauer gemacht
und vor den Riß gestellt, und
2. daß wir an den allgemeinen Sünden
unseres Volkes vielfach auch mit theil-
genommen haben.

I.

Der Gedanke, meine Lieben, daß auch wir schuld sind an dem gegenwärtigen furchtbaren Unglück unseres Landes, ist ein furchtbarer, unerträglicher, zu Boden drückender Gedanke. Aber ach! er ist nur zu wahr. Alle die Tausente der bereits auf den Schlachtfeldern Gefallenen und die darob weinenden Wittwen und Waisen, alle die in rauchende Brandstätten bereits verwandelten Städte und Dörfer, alle die zu Krüppeln gewordenen heimkehrenden Krieger, alle die vormals

blühenden und fruchtreichen, nun aber zerstampften und viel gegeben, von ihnen wird daher auch viel gefordert, verwüsteten Saatfelder, aller der so schnell erfolgte Ruin und sie sind es ja auch allein, die da beten und sich so im Handel und Gewerbe und die Zerstörung des zur Mauer machen können. Ehe solche Gerichte komFamilienglücks von Tausenden und aber Tausenden: men, hat daher immer Gøtt selbst in dem Lande gesucht, dieses alles sind laut redende Zeugen auch unserer gro- ob jemand sich zu einer Mauer machte und wider den ßen Schuld. Klar und deutlich predigt uns dies das Riß stünde gegen ihn für das Land, daß er es nicht Wort des HErrn in unserem Terte. verderbete; aber -siehe! er fand keinen. Denn unser Als Hesekiel der Prophet predigte, da war auch Gott ist ein Gott, der die Menschen nicht von Herzen über Israel ein furchtbares Unglück gekommen; Jeru-plaget und betrübet. Er ist wohl heilig und gerecht, nicht salem, seine königliche Hauptstadt, war von den Chal- ein Gott, dem gottloses Wesen gefällt, der aber mitten. däern in einen Aschenhaufen verwandelt und das Volk, im Zorn der Barmherzigkeit denkt. Ehe er daher straft, der König sammt seinen Unterthanen, Reiche wie Arme, sieht er sich nach Seelen um, die im Namen JEsu vor Alt und Jung, Mann und Weib, in die Gefangen ihn treten, und ihm JEsu Blut, Tod, Genugthuung schaft nach Babel weggeführt worden. Und doch gab und Versöhnung wie einen Schild in festem unzweifeles auch damals noch eine wahre Kirche mitten unter haftem Glauben und Vertrauen entgegen halten: so dem tiefgesunkenen Israel; auch damals gab es noch will er dadurch seine Gerechtigkeit und Heiligkeit übereinen gläubigen Samen, ein Ueberbleibsel von Kindern winden lassen und Geduld haben und verschonen. Gottes. Spricht aber der HErr diese etwa von der Mit-Wären darum nach Gottes eigener Erklärung einst nur schuld an dem furchtbaren allgemeinen Unglück frei? zehen in Socom gewesen, die in wahrem Glauben wie Nein, er spricht vielmehr, nachdem er in unserem Terte die Abraham für die Stadt sich zur Mauer gemacht hätten, Sündengreuel des Volkes im Ganzen aufgezählt hat, so hätte Gott ihrer, troß ihrer zum Himmel schreienden endlich am Schlusse: „Ich suchte unter ihnen, Sünden, geschont; wie denn Gott einst wirklich des ob jemand sich eine Mauer machte und wider undankbaren Deutschlands geschont und den Jammer den Riß stünde gegen mich für das Land, eines Religionskrieges von ihm ferne gehalten hat, so daß ich es nicht verderbete: aber ich fand lange Luther lebte, der sich in heißem Flehen, Bitten keinen." Hiermit klagt Gott offenbar selbst gerade und Weinen Gott so oft zu den Füßen warf, so oft seine Kirche, seine Gläubigen an, ja, macht sie vor Gott, durch die Undankbarkeit Deutschlands zur Rache allen verantwortlich für den Hereinbruch seiner Ge- gereizt, die Heere seiner Rache aussenden wollte. *) richte über das Land und erklärt ihr, er habe nach ihr Auch Christus lehrt uns dies deutlich, indem er sich umgesehen, ob sie sich zur Mauer machen, ob sie von seinen Gläubigen spricht: Ihr seid das Salz der mit ernster Buße und brünstigem Gebet ihm in das Erde, ihr seid das Licht der Welt. Wie nemlich das aufgehobene Schwert fallen und ihn so bewegen würde, Salz, so lange es nicht dumm geworden ist, sondern sich die gedrohte Strafe noch einmal reuen zu lassen; seine wahre Kraft und Eigenschaft behalten hat, es aber siehe da! keines seiner Kinder habe sich vor den

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walt verfechten, weil sie mit der Feder und Wahrheit nichts wider

Riß gestellt so sei denn sein Zorn eingedrungen in *) So schreibt nemlich Luther unter anderem zu 1 Mos. 25, 7-10.:,,Es ist ein großer Trost, daß er (Jesaias) saget, daß die das Land wie ein unaufgehaltener Strom. Gerechten vor dem Unglück weggeraffet werden; also werden Meinet nun nicht, meine Lieben, diese Bewand- wir auch im Frieden sterben, ehe denn das Unglück niß habe es nur zur Zeit der babylonischen Gefängniß über Deutschland wird angehen“. (I1, 2633.) An einer gehabt. Nein, so oft in einem Lande, in welchem anderen Stelle schreibt derselbe: „Die Papisten sind toll und unChristen wohnen, ein allgemeines Unglück, Krieg, Theu- sinnig wider uns, wollen ihre Lehre mit langen Spießen und Gerung und Hungersnoth, Pestilenz, große Wasserfluthen, großes Erdbeben und dergleichen, hereinbricht, so ist das zwar immer ein göttliches Gericht über die im Lande im Schwange gehenden Sündengreuel; aber daß das weiß, daß, weil ich lebe, kein Krieg in Deutschland Unglück nicht abgewendet wurde, dafür macht Gott sein wird. Wenn ich nun sterbe, ruhe und schlafe, so betet auch.“ vor allen die Gläubigen verantwortlich, denn ihnen ist|(1X, 1461. f.)

uns aufbringen können. Ich habe mit großem Ernst Gott gebeten und bitte noch täglich, er wolle ihrem Rath steuren und keinen Sirieg in Deutschland kommen lassen bei meinem Leben; und bin gewiß, daß Gott solch mein Gebet fürwahr erhöret, und

bewirkt, daß das Fleisch nicht in Fäulniß übergeht und | schen sehen und dabei des Gottes vergessen, der durch verdirbt: so können die Christen, wenn sie thun, was Menschen seine Gerichte ausführt und selbst einen ihnen gebührt, es auch bewirken, daß das Volk, unter | Nebucadnezar seinen Knecht neunt? Wollen wir noch das sie wie Salz gestreut sind, nicht verfaule und dem immer nicht glauben, was der Prophet Amos schreibt: Verderben anheimfalle. Und wie das Licht der Welt, Ist auch ein Unglück in der Stadt, das der HErr nicht die Sonne, es bewirkt, daß die Welt nicht von grauen- | thue?" Oder wollen wir etwa mit dem selbstgerechten voller Finsterniß bedeckt wird: so können Christen, Pharisäer sprechen: Wir danken dir, Gott, daß wir wenn sie ihr Licht nur recht leuchten lassen, wenn sie nicht sind wie andere Leute, Räuber, Ungerechte, Ehenur nicht trübe zu brennen oder gar zu verlöschen brecher, Zöllner? Wollen wir etwa mit dem heuchlebeginnen, es bewirken, daß über die Welt nicht die rischen Pilatus Wasser nehmen und die Hände waschen Nacht göttlicher Gerichte hereinbreche. Die Christen vor unseren Mitbürgern und sprechen: Wir sind unfind die Füße, Stüßen und Säulen der Völker; so oft schuldig an dem Blute dieses Bürgerkriegs? Das sei daher ein Volk unter der Last seiner Sünden zusammen ferne! Wir müssen vielmehr mit Hiob sprechen: bricht, so haben die Christen, seine Füße, Stüßen und Wenn ich mich gleich mit Schneewasser wüsche, und Säulen, gewankt. Die Christen sind der Damm der reinigte meine Hände mit dem Brunnen; so wirst du Gewässer des göttlichen Zornes; so oft daher diese Ge- mich doch tunken in den Koth, und werden mir meine wässer endlich die Welt überfluthen, so sind die Christen, Kleider scheuslich anstehen.“ Ja, die rechte Gesinnung, ihre Dämme, gebrochen. Es ist zwar wahr: zuweilen welche uns jezt erfüllen sollte, ist die Gesinnung Daist es in Gottes Gericht unwiderruflich beschlossen, ein vids, der, als Simei ihm fluchte, sprach: „Der HErr zum Verderben reifes Volk auch wirklich zu verderben; hats ihn geheißen: Fluche David"; ja, der, als nach zuweilen spricht Gott, wie es in unserem Propheten an seiner hochmüthigen Volkszählung Pestilenz Tausende einer anderen Stelle heißt, von einem Lande: Wenn seines Volkes hinraffte, zu dem HErrn sprach: „Siehe, gleich die drei Männer Noah, Daniel und Hiob darinnen Ich habe gesündiget, Ich habe die Missethat gethan; wären, so müßte doch das Land öde werden“: dann was haben diese Schafe gethan? Laß deine Hand bringt aber Gott erst die Seinigen, die sich zur Mauer wider mich und meines Vaters Haus sein.“ machen würden, hinweg und in Sicherheit. Daher Denn sagt, ich frage euch vor dem Angesichte des sprach denn Gott zu Lot: Eile und errette dich in lebendigen Gottes, wem gilt jezt das Wort in unserem Zoar, denn ich kann nichts thun, bis daß du hinein Terte: „Ich suchte unter ihnen, ob jemand fommest." Und daher mußten denn auch einst die sich eine Mauer machte und wider den Riß jerusalemischen Christen erst nach Pella gerettet sein, stünde gegen mich für das Land, daß ich es ehe Jerusalem eine Stätte der Verwüstung werden nicht verderbete, aber ich fand keinen“? konnte. Wem gilt jezt dieses Wort? Es gilt uns, uns

II.

Woran liegt nun die Schuld, daß, obwohl wir Christen. Wir Christen haben uns nicht zur Mauer Christen in diesem Lande wohnen, dasselbe dennoch ein gemacht; wir Christen haben uns nicht vor den Niß großes Schlachtfeld geworden ist, dessen Boden von dem gestellt. So ist denn das Unglück gekommen wie ein Blute Tausender und aber Tausender geröthet worden Wetter und der Jammer wie ein Sturmwind. O daß ist und noch immer geröthet wird? Woran liegt die uns Gott dafür wahre Buße schenkte! Schuld, daß die Noth und der Jammer noch immer täglich wie eine Sindfluth wächs't und steigt? Wollen wir etwa, wie einst Israel allein über die räuberischen Doch, meine Lieben, unser Antheil an der GeChaldäer, so allein über die schelten, die den Krieg sammtschuld unseres neuen Vaterlandes besteht nicht begonnen haben? Wollen wir noch nicht erkennen, nur in einer Unterlassungsfünde, sondern auch darin, daß alle jezt gezogenen Schwerter und alle jezt den daß wir an den allgemeinen Sünden unseSegen des Landes verzehrenden Flammen Schwer res Volkes vielfach auch selbst mit theilter und Flammen des göttlichen Zornes sind? Wollen genommen haben. Und davon laßt mich nun wir noch immer wie die Ungläubigen nur auf Men-|zweitens zu euch sprechen.

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Daß der Krieg, selbst für die, auf deren Seite das | unsere heilige christliche Religion, wie sie selbst in dem Recht ist, immer ein göttliches Strafgericht sei, das Lande des Türken kaum erhört sind. Ja, selbst leugnen nur die, die nicht an Gottes Wort glauben, Atheisterei, d. h. Gottesleugnung, und Leugnung der welches dies an vielen Stellen klar und deutlich bezeugt. Auferstehung des Fleisches und der Unsterblichkeit der Auch der Krieg, womit einst die Chaldäer das jüdische Seele, Leugnung des Gerichts, der Hölle und des HimVolk und Land überzogen, war von Seiten der Chal- mels nimmt immer mehr und mehr überhand. Durfdäer ein ungerechter Eroberungskrieg, und doch stellt ten früher die wenigen Gottesleugner nur in verder Prophet Hesekiel denselben in unserem Terte als borgenen Lasterhöhlen ihr höllisches Gift aussprigen, eine Strafe der Sünden von Seiten Israels dar, die so ist jezt die Zahl der Atheisten Legion, die sich unter er mit den Worten aufzählt: Ihre Propheten dem Schuße des Gesezes zu Gesellschaften zusammentünchen sie mit losem Kalk, predigen lose koppeln und in unerhörtem Frevel ihren eigenen Theidinge, und weissagen ihnen Lügen, Schöpfer, den allmächtigen Gott im Himmel, öffentlich und sagen: So spricht der HErr; so es doch mit Mund und Feder leugnen und für Spott halten. der HErr nicht geredet hat. Das Volk im Wie nun der Baum ist, so ist denn auch die Lande übet Gewalt und raubet getrost, und Frucht, wie die Quelle, so der Bach, wie der Glaube, schindet die Armen und Elenden und thut so das Leben. Die Jugend, um mit dieser zu beginnen, den Fremdlingen Gewalt und Unrecht." wächst entweder in religionslosen Schulen oder gänzlich Zweierlei Arten der Sünden nennt also hiermit der ohne Schule und Unterricht in ihrer angebornen BosProphet als die wahren Ursachen des über Israel herein- | heit zuchtlos auf. Gehorsam und Ehrerbietung der gebrochenen Strafgerichts, erstlich Sünden der Lehre Kinder gegen die Eltern, der Schüler gegen die Lehrer, und des Glaubens, und zum andern Sünden des Lebens und Wandels.

des Gesindes gegen ihre Herrschaften, der Unterthanen gegen ihre Obrigkeit hat fast allenthalben aufgehört und Beide Arten von Sünden sind denn ohne Zweifel an ihre Stelle ist Frechheit und Ungebundenheit, Widerauch die Ursache des Jammers, der jezt über unser seßlichkeit und Störrigkeit und Verhöhnung aller von neues Vaterland gekommen ist. Was vorerst die Sünden | Gott eingeseßten Obergewalt getreten und an der Tagesder Lehre und des Glaubens betrifft, so ist es nur zuordnung. Auf der anderen Seite liegen obrigkeitliche klar am Tage, daß auf Tausenden von americanischen Personen oft ebenfalls in tiefem Verderben. Durch Canzeln falsche Propheten ein verfälschtes Evangelium List und Bestechung kommen sie in die Aemter, und ist verkündigen und unter dem Deckmantel besonderer das geschehen, so benügen sie das Amt, des Volkes Heiligkeit von Christo die Seelen abführen. Kein Land Cassen zu plündern, und machen die Stätten des Geder Erde ist ja mit so vielen schwärmerischen Secten an- richts zu Stätten der Ungerechtigkeit. Dabei treibt gefüllt, als unser neues Vaterland. Was der Prophet man Abgötterei mit des Landes Verfassung und FreiJeremias von dem Zustande des jüdischen Landes vor heit; anstatt für diese Güter als Gottes unverdiente dessen Verheerung durch die Chaldäer sagt: „So Gaben Gott zu loben und zu danken, macht man einen manche Stadt, so manchen Gott hast du, Juda", das Gößen daraus, den man in beispiellosem Hochmuth gilt daher in noch höherem Grade auch von America. anbetet. Mammonsdienst, Betrug, Schwindelei und Und ach! neben dem Irrglauben hebt zugleich der Un- Wucher frißt wie ein Krebsschaden an dem ganzen glaube immer frecher und frecher sein Schlangenhaupt Leibe der Gesellschaft. Schwören, Fluchen und falsche empor. Die Verachtung des Wortes Gottes, als eines Eide fordern täglich und stündlich Gottes Heiligkeit und leeren Pfaffengedichtes, nimmt hier mit jedem Tage auf Gerechtigkeit zu schwerer Strafe heraus und Schinderei eine schreckenerregende Weise zu. Nicht nur gehen hier des armen Arbeiters und unschuldig vergossenes Blut zahllose Menschen, die unter die Christen gerechnet wer- zahlloser ungerochener Mordthaten schreit von der Erde den, ungetauft, um Religion, Kirche, Gottesdienst, zum Himmel laut um Rache. Doch, wo wollte ich enSeele und Seligkeit sich nicht kümmernd, einher; son- den, wollte ich auch nur den zehenten Theil der Sünden dern in diesem angeblich christlichen Lande hört und lies't nennen, die wie ein Meer alles überschwemmt haben! — man auch täglich Spöttereien und Lästerungen über Was ist darum geschehen? Alle diese Sünden und

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